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Drei Gaerten an einem Tag, oder wie Gaerten Menschen verbinden. (Video)

Gaerten sind doch eine feine Sache. Nicht nur, dass man eine sinnvolle Beschaeftigung hat, ganz nebenbei auch noch etwas fuer die Gesundheit tut, den ein oder anderen Euro spart und einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leistet, nein, Gaerten verbinden auch Menschen. Gaerten fuehren Menschen zusammen. Jetzt meine ich nicht meinen Garten. Der fuehrt niemanden zusammen. Auf dem Dorf eher die Ausnahme. Ich spreche von „urban Gardening Projekten“, also Gaerten in den Staedten. Die kommen immer mehr in Mode. Kaum eine Zeitung, in der nicht ueber irgendein „urban gardening“ Projekt berichtet wird. Da schliessen sich Menschen zusammen, um an allen moeglichen (und unmoeglichen) Orten sich dem Gemuesegaertnern zu verschreiben. Ob das nun eine „Solawi“ ist, die einen Acker von einem Landwirt mietet und dort in grossem Stil Gemuese anbaut, oder nur ein paar Holzkisten mitten in der Fussgaengerzone, auf denen eine begeisterte Schar Hobbygaertner das Ziel verfolgt, einen Teil der Ernaehrung selbst zu erzeugen. Letztens noch in Bremen so gesehen.

Vernetzung ganz ohne Kabel

Waehrend die einen sich in Lannetzwerken zusammen schliessen und zocken, gehen die anderen in den „urban garden“ und vernetzten sich dort. Eine tolle Sache. Im letzten Jahr hatte ich eine Einladung nach Essen.

Essen, 2017 die „gruene Hauptstadt“, hat auch so ein Projekt. Ueber einen dieser Gaerten habe ich vor einigen Wochen schon einmal berichtet. In Essen gab es aber noch viele Gaerten mehr zu entdecken. Wiebke, die mich nach Essen eingeladen hat, bot mir die Moeglichkeit, weitere Gaerten zu besuchen. Verteilt ueber das ganze Stadtgebiet gibt es dort 13 urban gardening Projekte. Drei davon habe ich mir angesehen. Einen ganzen Tag lang bin ich durch die Stadt gefahren, vom einem Garten zum anderen, habe interessante Menschen kennengelernt und eine ganz andere Sicht auf das Gaertnern bekommen.

Haumanngarten
Ein ausgedineter Spielplatz, eine Schicht Mutterboden. Das reicht um Spass am Gaertnern zu haben.

Es braucht nicht viel

Nix mit einem grossen freien Acker, wie ich ihn betreibe. Die Voraussetzungen waren eher „suboptimal“. Ein Garten auf einem ausgedienten Spielplatz, der so dicht von Baeumen umringt war, dass Licht Mangelware war. Ein weiterer, den man nur bei naeherem Hinsehen als solchen erkannt haette und einen auf dem Gelaende einer ehemaligen Lorenfabrik. Der Boden mit Schadstoffen belastet und fuer den Gemueseanbau eher ungeeignet.

Aber, und das hat mich wirklich erstaunt, die Menschen, die sich dort zum Gaertnern zusammen gefunden haben, waren alle voll begeistert und mit Hingabe bei der Arbeit. Ich gebe ja offen zu, ein Garten ohne Licht, ich taete mich schwer damit. Ein Garten, der auf belastetem Boden steht, waere mir eher suspekt. Ob ich Gemeuse aus diesem Garten mit Genuss essen koennte, ich wage es zu bezweifeln. Auch wenn es aus Hochbeeten stammt.

urban Gardening
Ich sehe die Sache aus einem verwoehnten Blickwinkel. Das sei mir verziehen.

Ich bin verwoehnt, man mag mir das verzeihen

Aber vielleicht sehe ich das Ganze aus einem zu verwoehnten Blickwinkel. Nein, ganz sicher. 🙂 Bisher habe ich noch genuegend Licht, an eine giftige Hinterlassenschaft mag ich hier bei mir auch nicht glauben. Auf meinem Garten hat noch nie eine Industrieanlage gestanden. Einzig der Wind treibt ab und zu mal eine Brise Chemie vom anliegenden Acker herueber. Aber damit muss ich und kann ich leben.

Lorengarten
Ist es nicht traurig, dass wir unsere eigene Lebensgrundlage verseuchen? Und wir machen frohen Mutes weiter so. Toll du Mensch.

Vielleicht sollte ich das urban Gardening auch gar nicht so sehr aus dem Blickwinkel des Gemueseanbaus betrachten. Der ist ein netter Nebeneffekt, aber sicher nicht die Hauptsache. Vielmehr geht es darum, eine Bewusstseinsaenderung herbeizufuehren. Vor Jahren noch war Gaertnern eine Nischenbeschaeftigung fuer „alte Saecke“ 🙂 die da verschroben in ihrem Reich herum werkelten, nur um ein paar Kohlrabi oder Zucchini mit nach Hause nehmen zu koennen, die man im Discounter um die Ecke fuer ein paar Cent haette haben koennen. Welcher juengere Mensch haette sich in der Stadt schon mit dem Gedanken ans Gemuesegaertnern anfreunden koennen. Kaum jemand.

Ich bitte um Verzeihung

Das hat sich ganz entscheidend gewandelt. Zum Glueck. Eben auch dank der vielen „urban gardening“ Projekte. Gaertnern hat heute einen ganz anderen Ruf als vielleicht noch vor 20 Jahren. Gaertnern ist heute angesagt. Gaertnern ist „In“, wenn ich das mal so salopp ausdruecken darf. Und es werden immer mehr. Gemuesegaertnern ist laengst aus der Nischenecke herausgetreten und begeistert viele Menschen, mit steigender Tendenz.

Urban Gardening in Essen
Das war ein anstraengender Tag. Nur auf Achse, so viele Eindruecke und so viele interessante Menschen.

Wenn das kein Grund zur Freude ist.

Erleben Sie in meinem heutigen Video mit mir zusammen eine Rundreise durch das „urban gardening“ in Essen und bitte verzeihen Sie mir meine manchmal vielleicht hochnaesige Art. Auch ich lerne dazu.

Ich bedanke mich bei Wiebke und all den anderen fuer die Einladung und wuensche ihnen eine erfolgreiche Gartensaison. Ich habe viel gelernt. Vielleicht nicht ueber das Gaetnern, aber ueber den Spass, den man daran haben kann, auch wenn die Voraussetzungen nicht ideal sind.

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Eine Antwort

  1. Hallo
    Ich finde genau diese Projekte sind wichtig, damit „Stadtmenschen“ wieder einen Bezug zu unseren Nahrungsmitteln bekommen. Wer das ganze Auf und Ab mal mit gemacht hat, Unkraut gezupft bis der Rücken schmerzt, unzählige Kannen Wasser geschleppt, gehegt, gepflegt, gezupft gerupft und geschnitten und dann kurz vor der Ernte wird die ganze Pracht von Schnecken und Läusen gefressen , bei der Aussat schon vom Frost dahin gerafft oder kurz vor dem Pflücken vom Hagel zertrümmert. Man erkennt, dass nicht jede Gurke gerade ist, Tomaten durchaus unterschiedliche Größen und Formen haben können, Kartoffeln zu skurilen Gebilden reifen können und Möhren nicht immer gerade sind – aber trotzdem gut schmecken. Man bekommt evtl einen neuen Blick auf die Menschen, die unsere Lebensmittel – sei es Gemüse oder Fleisch – herstellen, vielleicht sogar eine andere Enstellung zu gewährten Subventionen (ich hörte da den Ruf nach der Stadt bez einer Wasserversorgung….). UND – ist es nicht schön zu sehen, wie Menschen einfach mal wieder zusammen sitzen und miteinander reden und nicht nur über FB YT usw miteinander kommunizieren…..??? Also ich behaupte solche Gärten sind auf jedenFall ein Gewinn – egal wieviel man erntet und „Hut ab“ vor denMenschen, die sie bewirtschaften. Und ein großer Dank an Sie Herr Roesberger, dass Sie solche Projekte vorstellen.

    Grüße von Wutachschaf….

    PS – Es ist sehr schön zu sehen, dass es noch mehr socher Schlümpfe gibt, die es nicht für unbedingt erforderlich halten, sich täglich die Schuhe zu binden……

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