Versuch macht klug, sagt der Volksmund. Da stehe ich voll hinter. Wer nichts ausprobiert, wer anderen Herangehens – und – Denkweisen, nicht nur im Garten, nicht wenigstens offen gegenueber steht, der kann sich auch gleich in die Kiste packen lassen. Ich habe durch ausprobieren, durch „neugierig sein“, durch eigene Versuche und eigene Meinungsbildung schon so manches im Leben entdeckt, was mir ohne diese Eigenschaft entgangen waere. Eben auch im Garten. Mir fallen nur sehr wenige Gartenbaumethoden ein, die ich noch nicht ausprobiert habe. Ob das nun verschiedene Gruenduengungen waren, ob es Hochbeete oder Huegelbeete waren, Neuzuechtungen oder exotischere Gemuesesorten, ich bin immer offen geblieben. Ich habe Hochbeete, Huegelbeete und auch Holzhackschnitzelbeete ausprobiert.
Apropos Holzhackschnitzelbeet.
Ist mir doch aufgefallen, dass ich noch so einiges an Aufnahmen aus dem Jahr 2016 auf diversen Festplatten liegen hatte. Daraus habe ich Ihnen ein komplettes Gartenjahr auf meinem Holzhackschnitzelbeet zusammengestellt. Ueber dieses Beet habe ich ja schon einige male berichtet. Wie ich auf die Idee kam, wie ich mein Beet angelegt habe, was gewachsen oder nicht gewachsen ist und ich habe auch ein Fazit gezogen, in dem ich mich, fuer meine Wenigkeit jedenfalls, gegen das Gaertnern mit Holzhackschnitzeln ausgesprochen habe.

Ein Jahr ist kein Jahr
All diese Videos stammten aber aus der ersten Saison. Wie hat sich aber mein Beet im zweiten Jahr geschlagen? Darueber habe ich noch gar kein Wort verloren. Denn, eine Saison ist ja noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Am Ende der ersten Saison war ich nicht sonderlich angetan. Sicher, die Idee die dahinter steckt, ist mir schon klar und es hat auch sicherlich Vorteile, seine Gartenbeete mir Holzhackschnitzeln zu mulchen. Der Boden bleibt feucht und trocknet nicht aus. Unkraut wird auch bis zu einem gewissen Grade unterdrueckt. Bodenbearbeitung entfaellt. Alles Punkte, die nicht zu vernachlaessigen sind.

Ein paar Quadratmeter gehen ja noch
Einen wirklichen Vorteil im Wachstum habe ich allerdings nicht feststellen koennen. Dabei habe ich es mit verschiedenen Kulturen versucht. Mein wichtigster Kritikpunkt aber war, der nicht enden wollende Nachschub an Mulchmaterial. Holzhackschnitzel, sofern man nicht „an der Quelle sitzt“, muss man immer wieder neu besorgen. Fuer so ein kleines Beet wie das, auf dem ich meinen Versuch gestartet habe, waere das vielleicht noch nicht einmal ein sooo grosses Problem. Wuerde ich all den Strauchschnitt, der bei mir im Jahr so anfaellt, sorgfaeltig haeckseln und verteilen, kaeme ich wohl gerade so fuer diese paar Quadratmeter aus.

Moechte man mit dieser Methode aber eine Selbstversorgung auf die Beine stellen, dann wird das ohne Zufuhr von Material von ausserhalb kaum machbar sein. Jedenfalls fuer die meisten Hobbygaertner. Habe ich alles schon mal geschrieben. Alles mit eingerechnet, die Arbeit im Wald oder woher die Schnitzel auch stammen moegen, das Haeckseln, der Transport, all das kostet Geld und Energie.

Auf kleinem Fuss
Letztendlich versuche ich ja, den oekologischen Fussabdruck meine Selbstversorgung mit so klein wie moeglich zu halten. Ich verzichte wo es eben geht auf Plastik, kaufe im nahe gelegenen Landhandel ein und habe damit keine langen Fahrwege. Ich verzichte weitestgehend auf Torf, benutze keine Chemie oder chemischen Duengemittel. Einzig mein Einachser und ein wenig Schneckenkorn sind meinem Alter geschuldet. Verglichen mit so manchem anderen Garten, der mir so auf der Mattscheibe auftaucht, liege ich damit ganz gut im Rennen.

Man kann vieles machen…
Das gehoert ja alles mit zum Konzept. Klar, man kann mit entsprechendem Aufwand alles moegliche erreichen. Man kann seinen Gartenboden mir einer unuebersehbaren Anzahl an Hilfs – und Bodenverbesserungsmitteln aufwerten. Man kann, wenn man wirklich will, auch Bananen und Avocados bei uns anbauen. Ist alles eine Frage der „Willens“ und der finanziellen Moeglichkeiten. Aber seien wir doch mal ehrlich: wirklich Sinn macht das nicht. Deswegen ist der Garten meiner Grosseltern so „Pi mal Daumen“ mein Vorbild. Die hatten auch keine Holzhackschnitzel und haben doch geerntet. Die hatten auch kein Bentonit, keine Mykorrhizapilze und Plastik Anzuchtgewaechshaeuser.
Aber ich bin schon wieder vom Thema abgeschweift. Wollte Ihnen eigentlich nur sagen, dass Sie in meinem heutigen Video ein komplettes Gartenjahr auf meinem Holzhackschnitzelbeet erleben. Mit allem was wichtig war. Werfen Sie einen Blick hinein und urteilen Sie selbst.