Es muss ja nicht gleich so ein grosser Garten sein, wie ich ihn mir zurecht gemacht habe. Nicht jeder braucht in seinem Garten Platz, um Experimente zu veranstalten, ueber die er dann spaeter Videos auf Youtube veroeffentlicht. Nicht jeder, der sich einen Garten wuenscht oder einen betreibt, muss Selbstversorgung zum Ziel haben. Es reicht ein ganz normaler Hausgarten, mit dem die meisten Menschen wohl auch ganz gut bedient sein werden.
Aber wie auch immer, kommt man in die Jahre und die Zipperlein beginnen einen zu plagen, mal hier, mal dort, dann stellt man sich schnell die Frage, ob das mit dem Garten so weitergehen kann wie bisher. Der Spaten wird immer schwerer, der Ruecken immer krummer, es kostet immer mehr Kraft die Schubkarre zu bewegen und und und. Das glauben Sie nicht? Ach, so habe ich auch mal gedacht und muss nun feststellen, dass dieser Krug auch nicht an mir voruebergeht. Traurig aber wahr.

Es geht auch eine Nummer kleiner
Es muss ja auch nicht gleich ein Einachser sein, wie ich ihn mir zugelegt habe. Fuer die meisten duerfte einer ein oder zwei Nummern kleiner auch vollkommen ausreichen. Nicht jeder braucht einen Einachsschlepper um damit die Kinder zur Schule zu fahren, nicht jeder braucht einen solchen, um Anhaenger voller Futterrueben holen zu fahren und auch nicht jeder braucht einen solchen, um einen Berg von Kompost im Garten zu verteilen. In einem kleinen Garten tut es da auch schon mal die Schubkarre, das Fahrrad oder ganz einfach ein Eimer.

Ich fuer meinen Teil, habe mich fuer einen Einachser entschieden, mit dem man ohne weiteres auch einen grossen Garten bewirtschaften kann. Je groesser, umso besser. Mit meinem bin ich schon am unteren Limit angelangt. Die Maschine ist gross, sie ist schwer und nicht gerade dazu geeignet, mal eben zwischen den Reihen das Unkraut zu beseitigen. Schon gar nicht, wenn drumherum kaum Platz ist um zu rangieren, wie bei mir. Dafuer laesst er sich wunderbar fahren, er ist kraftvoll und bringt durch sein Gewicht die Kraft auch auf die Erde.

Klein angefangen Iseki A400
Angefangen habe ich allerdings auch mal mit einem kleinen Einachser, einem Iseki A400. Tut sich uebrigens nicht viel dran, ob es nun einer von Iseki oder einer von Honda ist. Sie funktionieren alle nach dem selben Prinzip, werden alle gleich bedient und leisten auch alle mehr oder weniger das gleiche. So lange der Garten noch klein war, so lange meine Gartentraeume noch auf dem Boden blieben, und so lange die Kinder noch mit Begeisterung Fahrrad fuhren, ging das auch alles ganz gut. Aber dann….

Iseki / Honda Einachser, so funktionierts!
Heute geht es also darum, mal einen Blick auf den besagten Iseki A400 zu werfen. Den groesseren Einachser habe ich ja schon mal in einem anderen Film vorgestellt. Fuer diejenigen, denen solch eine Maschine zu gross, zu kostspielig oder einfach zu klobig ist, tut es auch ein kleinerer. Solche Maschinen sind ueber eBay recht haeufig zu bekommen. Die Zusatzgeraete werden auch oft angeboten und selbst wer sie neu kaufen will, sollte keine Probleme haben, solche zu bekommen. Die werden naemlich immer noch gebaut und verkauft.

Ich kann sie ja nun beide vergleichen und mir ein Urteil erlauben. Beide Maschinen haben ihre Vor- und Nachteile. Der Grosse viel zu sperrig um damit mal eben ein paar Quadratmeter im Garten zurecht zu machen, der Kleine zu schwach und zu leicht, um damit, besonders bei schwerem Boden wie bei mir, noch gut arbeiten zu koennen. Dafuer ist er aber prima geeignet, um z.B. mit der Egge eine Gruenduengung einzuarbeiten. Es gibt aber noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Maschinen.

Fahrspass?
Da ist zum einen die Lenkung. Besonders bei der Fahrt mit einem Anhaenger schneidet der Iseki nicht sonderlich gut ab. Unbeladen kommt man noch ganz gut zurecht, beladen wird es aber zur Qual. Jedenfalls bei meinem Modell. Das liegt daran, dass die Maschine nicht mit einem Differentialgetriebe ausgestattet ist. Die Achse wird starr angetrieben und laesst damit keine Kurvenfahrten oder Drehungen so ohne weiteres zu. Um damit eine Kurve fahren zu wollen, bedient man sich der beiden Hebel rechts und links am Lenkholm. Mit denen kann man naemlich das Antriebsrad auf der jeweiligen Seite vom Antrieb abkoppeln. Soll heissen, will ich nach rechts, ziehe ich den rechten Hebel, das Rad wird nicht mehr angetrieben und das linke schiebt die Maschine nach rechts in die Kurve. So weit die Theorie. Das funktioniert auch ganz gut, so lange es nicht gerade bergab geht oder der Anhaenger voller Kinder ist. Dann naemlich ist es bei meinem Iseki fast unmoeglich, den Hebel zu ziehen und das Rad abzuschalten. Immer dann, wenn Motorkraft oder aber Gefaelle am Rad anliegen, breche ich mir einen ab, um diesen Hebel zu ziehen. Was habe ich da schon geflucht. 🙂 Das gleiche gilt uebrigens auch bei Lenkkorrekturen beim Pfluegen.

Mit Differentialgetriebe ist das natuerlich viel leichter. Keine Hebel zu ziehen, einfach Lenkholm einschlagen und schon faehrt man um die Kurve. Eine tolle Sache.
Keilriemen oder Zapfwelle?
Ein weiterer grosser Unterschied zwischen den beiden Maschinen ist die Methode, mit der angetriebene Anbaugeraete angetrieben werden. Fraese, wer will Kehrmaschine oder auch einen Heuwender, wer ihn denn braucht, fallen mir da ein. Zu deren Antrieb wird naemlich ein Keilriemen gebraucht, ungleich dem KM8, der dafuer eine Zapfwelle bereithaelt. Ich habe den Iseki zwar niemals mit angetriebenen Anbaugeraeten betrieben, koennte mir aber vorstellen, dass so ein Keilriemenantrieb nicht unbedingt mit einer Zapfwelle mithalten kann. Keilriemen koennen z.B. durchrutschen. Bei leichtem Sandboden mag das ja noch gehen. Hier bei uns, mit dem schweren Boden, kommt solch eine Maschine schnell an ihre Grenzen.

Warum ich das so sicher sage? Ich habe oft genug zugesehen, wie andere mit Honda oder Iseki Einachsern hier in der Gegend arbeiten. Wirklich berauschend sieht das nicht aus.
Ein paar Kilo mehr schaden nicht
Natuerlich spielt auch das Gewicht eine grosse Rolle. Was hilft der staerkste Motor, wenn das Gewicht der Maschine nicht ausreicht, um diese Kraft auch auf den Boden zu bekommen. Bei mir halfen da auch nicht die Radgewichte und das Frontgewicht. Bei nassem Boden drehen die Raeder durch. Um dann noch arbeiten zu koennen, braucht man spezielle Eisenraeder mit einer Art Schaufeln, die wesentlich mehr Halt bieten. Aber auch damit liess sich nicht besonders gut arbeiten. Die Schaufeln setzen sich mit Erde zu und rutschen dann genau so durch wie die Raeder ohne.
Alle anderen Bedienungselemente habe ich in meinem heutigen Film erklaert. Haben Sie den gesehen, duerften kaum mehr Fragen auftauchen.

Was bleibt noch zu sagen
Ich habe es eingangs schon mal erwaehnt. Mit solch einer Maschine oder eben einer entsprechenden eines anderen Herstellers wie z.B. Honda, werden die meisten Gartenbesitzer voll und ganz zufrieden sein. Sie erleichtert die Arbeit ungemein, besonders bei leichterem Boden. Fahrten und Transporte auf dem eigenen Grundstueck sind damit prima zu erledigen. Man darf allerdings keine Wunder erwarten. Diese ewige „Hebelzieherei“ bei jeder Kurve, bei jeder Kurskorrektur und bei jedem Dreh auf dem Acker, das kann einem schon ziemlich auf die Nerven gehen. Da lobe ich mir meine Maschine mit Differentialgetriebe. Das macht Spass.
Schauen Sie sich meinen Film an. Dann sind auch die letzten Fragen ausgeraeumt. Viel Spass.