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Wiese mit Mulch in Garten verwandeln! Roundup haette die Sache besser gemacht.

Da wollte ich mir die Sache mit dem „neuen Garten“ anlegen doch etwas einfacher machen. Hab mir im Herbst letzten Jahres ueberlegt, wo ich gerne einige Obstbaeume pflanzen moechte, und dieses Stueck habe ich zuerst dick mit Stroh abgedeckt und obendrauf noch ein schwarzes Mulchvlies gelegt. Nicht so eins mit Loechern, nein, ein gutes dickes Profimulchvlies durch das kaum ein Sonnenstrahl dringt. Habe ich mir mal als Hundert Meter Rolle vor Jahren schicken lassen. Das Stroh dicht unter die Folie gepresst und die Folie selbst mit Pflastersteinen beschwert und damit auf dem Boden gehalten. Da konnte kein Lichtstrahl durchdringen, da war ich mir sicher. Das muss doch ein Paradies fuer jeden Regenwurm, jede Kellerassel, jede Ameise und was es sonst noch an nuetzlichen Tierchen gibt, gewesen sein, die mir dabei haetten helfen koennen, das Gras auf diesem Stueckchen „klein zu kriegen“.

beet-gemulcht-mit-strohDicke Lage Stroh, darueber ein Mulchvlies, da haette doch nach menschlichem Ermessen kein Grashalm ueberleben koennen.

Diese „Konstruktion“ hat mehr als 6 Monate dort auf der Weise gelegen. Die Nachbarn haben mich deswegen immer schraeg angesehen. Ich war aber der festen Ueberzeugung, jetzt im Fruehjahr wuerde ich da darunter keinen einzigen Grashalm, keinen einzigen Loewenzahn und auch sonst keine einzige lebende Pflanze mehr vorfinden. Habe ich so in der Form schon mal im Internet gelesen. Auf diese Art und Weise soll es moeglich sein, eine Wiese oder einen Rasen ohne viel Aufwand in Gartenland zu verwandeln (haette ja vielleicht auch funktioniert. Ich haette das ganze nur 5 Jahre liegen lassen muessen. 🙂 Aber die Zeit habe ich nicht.)

Da habe ich mich aber wirklich getaeuscht. Vor einigen Tagen liess ich mir mein Stueck Garten von einem Nachbarn mit einer vernuenftigen Fraese fraesen. Ich habe naemlich festgestellt, dass meine Fahrten mit der Egge am Einachser die Oberflaeche nicht so feinkruemelig hinterlassen haben, wie es fuer Aussaaten wuenschenswert waere. Und da der nette Mann, der mit einem Agria 2600 Einachser eine viel staerkere Maschine als ich besitzt, habe ich kurzerhand das Vlies und das Stroh entfernt, um die von Regenwuermern zerfressene und bis in die untersten Schichten gelockerte Erde gleich mit fraesen zu lassen. Was da aber zum Vorschein kam war alles andere, nur nicht tiefengelockert, unkraut- und grasfrei und von Regenwuermern auf den Kopf gestellt….

garten-mit-stroh-abdeckenSo sah das Beet ohne Abdeckung aus. Aus der Ferne sieht es aus als waere alles Gras eingegangen. Aber eben nur aus der Ferne.

Gras ist schon eine ziemlich hartnaeckige Pflanze. Ich haette gewettet, dass unter dem Stroh und der Folie kein einziges Pflaenzchen mehr lebt. Die hat das allerdings anscheinend ueberhaupt nicht gekuemmert. OK. , sie waren nicht so gross wie das Gras drumherum, aber weit davon entfernt eingegangen zu sein. Ich haette ja noch verstehen koennen, wenn darunter der ein oder andere Grashalm, mangels Licht bleich wie Kreide, noch gestanden haette. Da war aber nicht nur einer. Eigentlich war das Gras an keiner einzigen Stelle so richtig verschwunden. An einigen Stellen etwas mehr, an anderen etwas weniger. Aber Gras war ueberall zu finden. Und das auch nicht kreidebleich, sondern schoen gruen wie es sich fuer Gras gehoert.

gras-abtoeten-mit-mulchAus der Naehe betrachtet hat sich da aber nicht viel getan. Dem Gras hat es kaum etwas ausgemacht.

Ich frage mich, wo da Licht reingekommen sein soll. Die Folie alleine haette ich noch verstanden. Das Stroh alleine haette ich auch noch verstanden. Aber beides zusammen?  Es hat schon den ein oder anderen Moment gegeben, an dem ich es bereut habe, das Gras im Garten und an den Stellen an denen etwas Sinnvolles wachsen soll, nicht totgespritzt zu haben. Ich kann wirklich verstehen, wenn die Bauern mich auslachen, wenn ich versuche, solch eine Wiese ohne Chemie in einen Garten zu verwandeln. Mein Gott, ein Mal ordentlich mit der Roundupspritze hin und her gelaufen, und schon haette ich einen wunderschoenen Garten gehabt. Kraeftig die Zaehne zusammenbeissen, die Augen geschlossen halten und das gute Gewissen einen Moment abgeschaltet und schon haette ich mir sooooo viel Arbeit, soooo viel Muehe, soooo viel Aerger und sooooo viel Rueckenschmerzen ersparen koennen. Aber ich Depp meine immer noch, ich kaeme ohne Chemie aus. Ich rackere mich da hinten kaputt, sehe jetzt schon wie ueberall auf meinem Acker das Unkraut wieder froehlich vor sich hin spriesst und habe dabei ausser ein wenig Getreide und Spinat noch kaum was in der Erde. Bis die ersten Aussaaten gemacht sind, ach, bis die ersten zarten Pflaenzchen keimen, hat sich der Garten wieder in eine Wiese verwandelt. Ich bin wirklich der groesste Depp der Weltgeschichte. Ich sollte mich rechts und links ohrfeigen.

All der Bewuchs haette guten Humus ergeben, ich haette keine Probleme mehr mit Quecken, mit Loewenzahn und anderen ungewollten, hinderlichen, haesslichen und unkaputtbaren Schei…. Unkraeutern mehr gehabt. Was haette das Gaertnern Spass machen koennen. Die zwei Stunden, die ich gebraucht haette um mit Roundup alles niederzumachen haetten mir in Zukunft Wochen und Monate harter Knochenarbeit erspart. Und dabei ist noch nicht einmal sicher, dass ich den Kampf ueberhaupt gewinne. Ich sehe schon kommen, wenn erst einmal „Wachstumstemperaturen“ auf dem Thermometer abzulesen sind, dann geht da hinten so was von die Post ab, so schnell kann man nicht hinsehen, wie da all das wieder waechst was eigentlich da nicht hin soll.

baeume-pflanzen-erde-vorbereitenGefraest, gepfluegt, jetzt koennen die Baeume kommen.

Aber gut, kommen wir zurueck zu meinem Fleckchen Erde, auf dem ich gerne einige Apfelbaeumchen stehen sehen wuerde. Nach dem Fraesen sah es schon etwas besser aus. Weil die Fraese aber nicht so tief in die Erde ging, bin ich noch einige Male mit dem Pflug hin und her gefahren. Jetzt sieht es wenigstens so aus, als haette ich dort Erde in die man Baeume setzen kann.

Die einzige Chance die ich habe, ist, koste es was es wolle, jedes Unkraut, jeden Grashalm der irgendwo, wo er nicht soll, aus der Erde spriesst mit allem zur Verfuegung stehenden Eifer, ohne Ruecksicht auf die Tages- oder Nachtzeit und  unter Vernachlaessigung der Familie niederzumachen. Und wenn ich das dann mal zwei Jahre gemacht habe, keinen Grashalm uebersehen, keinen Loewenzahn vergessen habe an die Kaninchen zu verfuettern und eine ganze Batterie Hacken, Unkrautstecher und Schuffeln verschlissen habe, dann kann ich darauf hoffen, so etwas wie einen Garten hinten auf der Wiese angelegt zu haben. Wenn ich bis dahin keinen Herzinfarkt erleide. Oder meine Familie mich rausgeschmissen hat.

Ich weiss, ich koennte es auch viel einfacher haben. Diesen Perfektionisten in mir habe ich schon oft genug verflucht!

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13 Antworten

  1. Wir haben die Standart-Birnenquitte, glaub das ist die Portugieser. Die ist in Ordnung und sehr Ertragsstark, eigentlich suche ich aber selbst nochmal ne andere. Ich glaube es gibt aromatischere Sorten, Apfelquitten sollen allgemein etwas intensiver sein im Geschmack. Angeblich soll es sogar Sorten geben, die sich in guten Jahren zum Rohverzehr zumindest in kleineren Mengen eignen.

  2. Hallo RR,
    mit der Ordnung im Garten ist es immer so eine Sache. Dein Garten sieht teilweise wie geleckt, fast steril aus. Je nach Witterung sollte man in den meisten Beeten natürlich gelegentlich hacken, wenn man konventionell Biogemüse anbaut. Wenn mal was stehen bleibt, ist es aber nicht so schlimm und in der Zeit, wo nichts angebaut wird, können finde ich ruhig ein paar Kräuter wachsen, dadurch wirds ja nicht sofort ne Wiese mit fester Grasnarbe. Bei richtigem Wetter fräsen und paar Tage später hacken sollte reichen. Wenn die Pflanzen erstmal eine gewisse Größe haben, tut ihnen kleines Unkraut ja auch meist nichts mehr. Für die Wiedenbereiche könntest du ja erstmal auf robuste Pflanzen zurückgreifen, Topinambur soll ja angeblich unverwüstlich sein, wenn du kleine Inselchen freimachst. Bei uns wächst auch Schnittlauch in kleinen Inseln seit Jahren stabil in der Wiese.

    Was die Folienversuche angeht, habe ich gerade ein Stück mit Siloplane abgedeckt, allerdings ohne Mulchschicht und locker aufgelegt und nur gegen das Wegwehen mit Steinen beschwert. Bin gespannt, was draus wird, hab mal geluschert, das Gras wird heller, wirkt aber noch gesund^^

    Auch bei kleineren Obstbäumen sollte ein Unterwuchs nicht stören, allenfalls regt er die Bäumchen an, tiefer zu wurzeln, was ihnen gut tut. Wenn du dennoch eine freie Baumscheibe möchtest, damm mulch doch in 30-40 cm Radius um die Bäumchen. Das hält auch gleich die Feuchtigkeit und düngt ein wenig, viel brauchen die Äpfel wirklich nicht.

    Wenn du Lust auf ein robustes und ertragsstarkes Obst hast, versuch es mal mit einem Quittenbaum (am besten Halbstamm). Den kannst du notfalls schütteln und er wird nach einige Jahren mehr Quitten tragen, als ein normaler Mensch verarbeiten, geschweige denn Essen kann. Wir haben zwei Bäume und machen Saft, Gelee, Aufgesetzten und Senf daraus. Außerdem ist es ein Obst, das nicht jeder im Garten hat.

    @Michael: Ich glaube auch nicht, dass deine unbehandelten Hölzer lange halten, die imprägnierten Pflanzpfähle sind aber wenn man Pech hat auch nach einem Jahr abgegammelt (die Dicken), manchmal halten sie auch ewig. Was helfen soll, was ich aber noch nicht probiert habe, ist das ankohlen der einzugrabenden Seite über einem Feuer.

    1. Hallo Chaotische Gartenexperimente

      Du findest meinen Garten steril? Wenn ich mich so in Nachbars Gaerten umsehe, dann meine ich, mein Garten laege da durchaus im Mittelfeld. Ein gewissen Hang zur Ordnung kann ich nicht verleugnen. Muss ich zugeben. Manches haegt aber auch von der Zeilsetzung ab. Wenn bei der Groesse wie wir ihn haben nicht eine gewisse Ordnung und auch ein gewisses Eingreifen meinerseits stattfindet, wird sich der Garten ganz schnell wieder in eine Wiese verwandeln. Das habe ich im letzten Jahr gesehen in dem mir der Kinder wegen die Zeit fehlte. Hat sich erst einmal wieder Gras festgesetzt, ist es nur unter grossem Aufwand zu kontrollieren. Ungleich vieler anderer Garten – Unkraeuter – mit denen man leben kann. Fras ist meiner Meinung nach eine ziemlich, ich sag mal ekelige Sache die, zumindest fuer mein Dafuerhalten, nach Moeglichkeit unterdrueckt werden muss.

      Ich hoffe fuer dich, dass deine aufgelegte Folie den gewuenschten Erfolg bringt, habe da aber so meine Zweifel. Ausser du hast genuegend Zeit.

      Die Baumscheiben sollen ja ach nicht frei von Berwuchs bleiben. Nur haette ich gerne das Gras unter Kontrolle gehalten. Mit schweben da schon Blumen vor, die dort wachsen koennten. Da arbeite ich im Moment dran. Ich gebe zu, ich kann Gras im Gartenland kaum etwas Positives abgewinnen. Das gehoert da einfach nicht hin. Qitten werden noch kommen. Welche Sorte hast du denn und in welcher Gegend Deutschlands liegst du denn? Ich habe mich noch nicht fuer eine Sorte entschieden.

      Gruss RR

  3. Hallo RR,

    da muss ich Dir zustimmen, wir versuchen hier auch aus dem Nichts einen Garten zu schaffen, auch wenn wir viel Platz, knapp 1ha haben. So viel ist es auch nicht, viele Stellen sind so steil, das man kaum etwas machen kann. Dort haben wir verschiedene Beeren-Sträucher gepflanzt. Erst heute habe ich wieder etliche Bäume (Eschen) gefällt, dort sollen noch einige Apfelbäume hin. Ich habe die ersten 65 Pfosten gekaut für einen Zaun. Die sind etwas „angespitzt“ und ca. 1,70 Meter hoch, anscheinend aus Tannenholz gemacht. Völlig unbehandelt. Solche stehen hier teilweise noch, es gab mal einen Zaun vor Jahrzehnten.

    Einige sind sogar noch halbwegs brauchbar, daher denke ich das reicht, ich kann nicht auf +200 Meter alle 2 Meter einen Betonklotz setzen, dauert einfach zu lange, ohne Bagger und so weiter.

    Wie gesagt ich kann Dich verstehen, bei uns sieht es u.U. noch wüster aus als bei Dir und dazu kommt das Gefälle! Das ganze hier war mal ein Bauernhof, vor langer Zeit. Wir haben sogar noch einen alten Pflug, der wohl von Rindern gezogen wurde?

    Ansonsten haben wir vor allem eins: Arbeit, Arbeit und noch mehr davon. Am Haus und im Garten…

    Viele Grüße

    Michael

    1. Hallo Michael

      Ich glaube nicht, dass unbehandeltes Holz lange haelt. Wir haben einige Pfosten hier stehen, vielleicht vier oder fuenf Jahre, an denen wuerde ich keinen Zaun mehr befestigen. Das waren solche wie die Bauern sie auf ihren Wiesen verwenden. Unbehandelt haelt das nicht lange.Gibt es von dienem Bauernhof auch Bilder im Netz oder eine Internetseite? Wuerde mich doch mal interessieren wie es bei dir so aussieht.

      Gruss RR

    1. Hallo Roman

      Das mit den Huehnern ist eine gute Idee. Sie hat aber auch so ihre Tuecken. Ich mache noch mal einen Bericht ueber unsere Huehner in den naechsten Tagen. Denen habe ich naemlich einen mobilen Steckzaun besorgt um es so aehnlich zu machen. Seit dem haben wir nur noch Aerger mit den Tieren. Und das nicht zu knapp. Wie gesagt, ich schreibe noch mal darueber.

      Gruss RR

  4. Sorry, aber du machst einen grundlegenden Fehler:
    Du möchtest biologische Methoden anwenden, siehst aber den Garten immer noch als Kampfschauplatz zwischen dir und der Natur. Biologische Methoden gehen nicht gegen die Natur, sondern nur mit ihr. Und nur in Verständnis der Natur.

    Mal als Ferndiagnose: Du sagtest, die Mulchschicht hätte 6 Monate da gelegen und du hast sie jetzt entfernt. Dann schätze ich mal, es waren die letzten 6 Monate? Was war denn in den letzten 6 Monaten? Winter! Und im Winter sind die biologischen Prozesse stark verlangsamt.
    Dazu kommt noch, dass deine Folie wohl nicht nur Licht sondern auch fast Wasserdicht war. Das Stroh sieht mir nämlich viel zu fluffig aus. Nach 6 Monaten sollte es doch wohl etwas matschiger/klebriger sein? Und ohne Wasser gibt es wieder mal keine biologischen Prozesse und schon gar nicht REGENwürmer (die heissen mit gutem Grund so).

    Ich habe seit Februar (!) Pappen auf meiner Wiese liegen und darunter tummelt sich das Leben. Das Gras ist zwar noch da (die Zeit war zu kurz), aber wenn ich mit dem Fuss etwas über den Boden scharre, merkt man dass es nur noch eine lose Schicht Gras ist und darunter direkt lockere Erde kommt. Das noch vorhandene Gras wird fleissig von Regenwürmern und Schnecken gemampft. Und die Schnecken sind in diesem Fall meine Helfer, werden also nicht bekämpft. Sollten sie in diesem Jahr einen Teil meines Gemüses essen ist das ihr verdienter Arbeitslohn für das anlegen des Beetes.

    Last but not least frag ich mich was die ganze Aktion überhaupt soll. Du willst da Apfelbäume pflanzen? Die haben (pi mal daumen) einen Pflanzabstand von 5m (oder mehr). Wieso willst du dann einen ganzen Streifen zu blanker Erde machen? Wozu brauchen Bäume bitte blanke Erde? Wieso machst du nicht einfach alle paar Meter ein Pflanzloch und steckst nen Baum rein, fertig ist die Sache?

    Meinen Birnbaum habe ich in ein kleines Pflanzloch in steinigem Boden gepflanzt ohne anzugiessen. Direkt um ihn herum wachsen Topinambur (war schon da) und Brombeerranken (und weiss der Teufel was noch alles). Ich habe nur die Ranken in unmittelbarer Nähe zurückgeschnitten. Und er treibt jetzt richtig schön aus.

    Wer seine Pflanzen wie Memmen behandelt, bekommt auch Memmen. Und wer jeden letzten Grashalm loswerden will und kahle Erde bevorzugt, muss sich nicht wundern mit biologischen Methoden zu scheitern. Wenn du mit biologischen Methoden den letzten Grashalm loswerden willst werden dich sowohl die Bio-Gärtner, als auch die konventionellen Bauern auslachen. Für das, was du dir wünscht gibt es einen biologischen Fachbegriff: Wüste.

    Und dazu noch diese unglaubliche Ungeduld: Ich will alles und zwar JETZT. Ich will einen riesen Getreideacker, bitte ohne Aufwand und bis Gestern. Dazu sag ich nur: Klein anfangen, bei Erfolg erweitern.

    Es ist wirklich Schade, wenn der Grundgedanke stimmt, aber jedes Verständnis für die Sache fehlt.

    PS: Alleine das du Namen des Giftes nennst und damit Werbung für einen sehr zweifelhaften Gift- und Genkonzern machst ist eigentlich Grund genug für mich, mich mit Grause abzuwenden.

    1. Hallo Permakultur blog -Name konnte ich jetzt nicht finden

      Das war jetzt eine gehoerige Portion zum Nachdenken fuer mich. Vielen Dank fuer die Muehe die du dir gemacht hast. Auf deinen Kommentar mag ich nicht so einfach mit ein paar Worten antworten. Gib mir einige Tage Zeit, dann habe ich die richtigen Worte gefunden. Ich komme drauf zurueck.

      Gruss RR

    2. Hallo Permakulturblog,

      zuerst einmal vielen, vielen Dank fuer den umfangreichen Kommentar, der mir an manchen Stellen durchaus zu denken gegeben hat. Das war „starker Tobak“. So ganz unbeantwortet moechte ich ihn aber nicht lassen.

      Als erstes moechte ich sagen, dass ich unseren Garten nicht als Permakulturgarten plane. Ich muss ehrlicherweise zugeben, davon habe ich keine Ahnung. Ich habe auch noch nie einen Permakulturgarten gesehen und kann mir darunter nicht so recht etwas vorstellen. Unser Garten ist als Selbstversorgergarten geplant, in dem Chemie keine, ich betone keine Chance hat. Ich will sicher nicht gegen die Natur arbeiten. Ich moechte ihr aber auch nicht ganz freien Lauf lassen. Das hat es in der Vergangenheit so nicht gegeben und, vielleicht meines Alters wegen, kann ich es mir auch nicht vorstellen. Eine gewisse Ordnung, eine gewisse Regelmaessigkeit und ein gehoeriges Mass an Eingriff in die Natur halte ich fuer unabdingbar. Jedenfalls bei meinem Vorhaben. Ich moechte mit unserem Garten unsere vier Personen weitestgehend ernaehren, nicht weil ich es muss, sondern weil es einfach interessant ist das zu versuchen. Meine Grosseltern haben es auch geschafft, warum sollte ich es nicht auch hinbekommen?

      Ich habe mit einer Wiese begonnen, um die 1500 Quadratmeter, versehen mit saemtlichen Unkraeutern, die der Markt so hergibt. Aus dieser Wiese soll in einigen Jahren ein Paradies entstehen. Das ist nicht einfach. Ich kann auch niemand anderen finden, bei dem ich „ueber den Zaun schauen koennte“. Wir fangen also bei Null an.

      Du schreibst:

      Mal als Ferndiagnose: Du sagtest, die Mulchschicht hätte 6 Monate da gelegen und du hast sie jetzt entfernt. Dann schätze ich mal, es waren die letzten 6 Monate? Was war denn in den letzten 6 Monaten? Winter! Und im Winter sind die biologischen Prozesse stark verlangsamt.
      Dazu kommt noch, dass deine Folie wohl nicht nur Licht sondern auch fast Wasserdicht war. Das Stroh sieht mir nämlich viel zu fluffig aus. Nach 6 Monaten sollte es doch wohl etwas matschiger/klebriger sein? Und ohne Wasser gibt es wieder mal keine biologischen Prozesse und schon gar nicht REGENwürmer

      An der Zeit und an der Jahreszeit kann es nicht ausschliesslich gelegen haben. An anderer Stelle habe ich vor wenigen Wochen einige Betonplatten auf dem Rasen abgelegt. Als ich diese vor einigen Tagen wieder aufgenommen habe, wuchs darunter kein Grashalm mehr. Trotz Winter. Die Folie war auch nicht wasserundurchlaessig. Sowohl das Stroh als auch der Boden darunter waren feucht. Der wahrscheinliche Grund war wohl, dass das Stroh nicht genug an die Erde gedrueckt wurde, sondern nur lose obenauf lag. Uebrigens, ein grosser Teil der Graeser die da noch wuchsen waren Quecken.

      Du schreibst:

      Ich habe seit Februar (!) Pappen auf meiner Wiese liegen und darunter tummelt sich das Leben. Das Gras ist zwar noch da (die Zeit war zu kurz), aber wenn ich mit dem Fuss etwas über den Boden scharre, merkt man dass es nur noch eine lose Schicht Gras ist und darunter direkt lockere Erde kommt

      Pappe liegt fester auf der Erde. Ich nehme an, du hast sie mit Steinen beschwert damit sie nicht weggeweht werden. Das ist so aehnlich wie mit meinen Kunststoffplatten bei meinem Artikel ueber den Ort, an dem ich den Folientunnel aufbauen moechte. Da hat es mit der „Grasvernichtung“ (Kampfschauplatz 🙂 ) ja auch besser geklappt.

      Du schreibst:

      Last but not least frag ich mich was die ganze Aktion überhaupt soll. Du willst da Apfelbäume pflanzen? Die haben (pi mal daumen) einen Pflanzabstand von 5m (oder mehr). Wieso willst du dann einen ganzen Streifen zu blanker Erde machen? Wozu brauchen Bäume bitte blanke Erde? Wieso machst du nicht einfach alle paar Meter ein Pflanzloch und steckst nen Baum rein, fertig ist die Sache?

      Nein, so etwas schwebt mir nicht vor. Es sollen keine Hochstaemme oder Halbstaemme sein, die in weitem Abstand gepflanzt werden muessen. Was mir vorschwebt sind kleine Baeumchen, eher wie die auf den Apfelplantagen. Das hat einen Grund. Wenn ich Hochstammapfelbaeume pflanzen wollte, dann haette ich es wohl so gemacht wie du geschrieben hast. Dann bekomme ich aber nicht besonders viele davon in meinem Garten unter. Ich denke immer an die Kinder. Die sollen spaeter einmal lernen, dass ein Apfel nicht immer nur so schmecken muss wie der immer gleiche aus dem Supermarkt. Es gibt so viele verschiedene Sorten, und mit kleinen Baeumchen bekomme ich einfach mehrere in den Garten hinein. (Es soll ja auch noch ein Fussballplatz uebrig bleiben.) Dass ich keine Apfelplantage im Garten anpflanzen kann, ist mir klar. Dazu fehlt mir das Wissen. Aber einen gesunden Kompromiss zwischen Ertrag, Vielfalt und Platzbedarf moechte ich schon finden. Orientiert habe ich mich uebrigens an den Apfelplantagen. Komme ich jede Woche dran vorbei. Auch die versuchen, die Baumreihe nicht ganz zuwachsen zu lassen. Ich glaube, mein Wunsch, an der Stelle an der die Baeume stehen sollen wenigstens das schlimmste Unkraut zu unterdruecken ist verstaendlich. Ich koennte mir aber sehrwohl vorstellen, auf diesem Stueck eine Untersaat von Ringelblumen, Senf, Tagetes oder Phacelia vorzunehmen. Das entspricht eher meinem Verstaendnis von einem Garten. Nichts liegt mir ferner als eine „Wueste“ zu gestalten. 🙂

      Du schreibst:

      Und dazu noch diese unglaubliche Ungeduld: Ich will alles und zwar JETZT. Ich will einen riesen Getreideacker, bitte ohne Aufwand und bis Gestern. Dazu sag ich nur: Klein anfangen, bei Erfolg erweitern.

      In diesem Punkt muss ich dir wirklich Recht geben. Geduld ist nicht meine Staerke. Gaertnern ist eine langwierige Angelegenheit. Ich bin nicht mehr der Juengste. Hoert sich bloede an; vor ein paar Jahren habe ich auch noch nicht so gedacht. (Ich weiss nicht wie alt du bist) Ich haette gerne noch zu meinen Lebzeiten gesehen, dass an einem der Baeume ein Apfel haengt. So bin ich nun mal. Jeder hat seine Staerken, aber auch seine Schwaechen.

      Ich glaube nicht, dass mir das Verstaendnis fehlt. Ich bin alt genug, habe viel erlebt und habe auch recht viel Zeit. Aber wie gesagt, es soll ein Garten daraus werden, kein Urwald.

      Ach so, Kampfschauplatz ist eine gute Beschreibung. Du hast schon irgendwie recht. Es koennte aber auch daran liegen, dass ich bei NULL anfange. Das machen nicht viele. Es ist um ein vielfaches einfacher, einen bestehenden Garten nach seinen Wuenschen zu gestalten, als aus einer Pferdewiese einen zu machen. Stehen erst einmal die Baeume, steht erst einmal ein Unterschlupf fuer Tomaten und Co. kann man erst einmal von einem Garten so wie ich ihn verstehe sprechen, dann wird die Arbeit auch weniger. Es macht, ich stimme dir zu, den Eindruck, ich befaende mich auf einem Schlachtfeld gegen die Natur. Aber nimm es mir bitte nicht uebel, in eine Wiese kann man keine Kohlrabi pflanzen. Und Moehren gehen da auch nicht, und da faellt mir noch einiges mehr ein. Gewisse Vorausstzungen muessen einfach stimmen, damit auch ein Minimum an Erfolg und Ertrag gewaehrleistet ist.

      Schau dir mal die aelteren Artikel aus unserem Schrebergarten in Aachen an. Nach einigen Jahren hatte ich dort schon mal so ein Paradies geschaffen. Vielfalt, Natur, da war fuer fast alles ein Platz. Verglichen mit anderen Hobbygaerten bin ich ein wahrer Naturfreund. Ich bin sicher, wenn du meinen Blog verfolgst, was ich hoffe, denn ich bin immer fuer Kritik und Anregungen dankbar (auch Unterstuetzung), dann wirst du feststellen, dass in einigen Jahren die Sache schon ganz ganz anders aussieht.

      Ach so, nur weil ich ein Gift erwaehnt habe, befuerworte ich es nicht. Meine Worte sind manchmal auch ironisch gemeint. Nur weil man gegen Atomkrat ist, muss man dieses Thema nicht totschweigen.

      Schoenen Gruss RR

  5. Oh, Ralf!
    Ich kann Dir sagen, was da schief gelaufen ist!
    Die Profi-Folie taugt nämlich nicht dafür. Habe ich selbst letztes Jahr im Vergleich mit einer billigen gemerkt.
    Die gute Folie läßt nicht genug Wasser durch!

    Außerdem habe ich die Folie direkt auf die Erde gelegt und obendrauf beschwert.
    Und ich glaube, wissen tu ichs nicht genau, daß das über den Winter nicht so toll funktioniert wie im Sommer.

    Hast Du noch ne Fläche vor Dir?
    Dann stell den Kindern doch diese Jahr dort einen großen Swimming-Pool auf. Dannn kannst Du im Herbst darunter nackten Boden bewundern 😉

    LG

    Ines

    1. Ines, du hast recht. Das mit dem Swimmingpool klappt besser und dauert ueberhaupt nicht lange. Nur, so viele Swimmingpools habe ich nicht. 🙂

      Das mit dem Winter ist schon richtig. Ist nicht die wirklich gute Zeit dafuer. Ist mir auch klar gewesen. Ich muss, sorry, moechte, aber auch einen gesunden Kompromiss zwischen Erfolg und der Zeit finden, die ich dafuer aufwenden muss. Baeume haben eine lange Vorlaufzeit. Ich haette das laenger liegen lassen koennen, aber eben auch wieder Zeit dabei verloren. Im uebrigen, Geduld ist, wenn es nicht gerade um die Kinder geht, nicht meine besondere Staerke.

      Gruss RR

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