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Kompostierbare Mulchfolie im Test, oder warum mir „fast“ kein Euro fuer meine Leser zu viel ist. (Video)

Ich tue ja „fast“ alles, um meinen Lesern und Zuschauern immer wieder etwas Neues zu zeigen, etwas auszuprobieren oder einfach nur gut zu unterhalten. Unterhaltung war z.B. mein letzter Gartenrundgang. Heute soll es mal wieder ein Test sein. Ein paar Euro habe ich springen lassen und mir ein Stueck kompostierbare Mulchfolie gekauft. Was ist das nun wieder, fragen Sie sich?

Mulchfolie gegen Unkraut

Ist doch klar, Mulchfolie kennt wohl jeder. Das sind duenne Plastikfolien, die im Garten ausgelegt werden und auf denen die Pflanzen wachsen sollen. Oder besser gesagt, nicht auf der Folie, sondern in den Pflanzloechern, die in dieselbe geschnitten werden. Sinn der Sache ist, das Unkraut zu unterdruecken und die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Hoert sich doch plausibel an. Herkoemmliche Mulchfolie ist z.B. in meinem letzten Gartenrundgang zu sehen.

kompostierbare Mulchfolie im Test
Ist ja schon ein wenig aufwaendig, so eine Bahn halbwegs ordentlich zu verlegen. Die Profis machen das maschinell, da sieht das gut aus. Bei mir eher nicht. 🙂

Ich habe sie auf fast allen Beeten im Gewaechshaus testweise ausgelegt, in der Hoffnung, diesen elenden Hornsauerklee ein wenig einzudaemmen. Den habe ich naemlich im vergangenen Jahr nicht wirklich bekaempfen koennen, aus Zeitmangel. Deshalb hat er es zu tausenden und abertausenden Samenkoernchen gebracht, die an allen Ecken und Enden wie die Pest aus dem Boden spriessen. Eine wahre Plage.

Kompostierbare Mulchfolie, fuer das gute Gewissen

Wer aber mit solche einer Plastikfolie, auch wenn bei der Verbrennung nur Wasser und CO2 uebrig bleiben, ein Problem hat, fuer den bietet der Markt eine Variante an, die aus kompostierbarem Material besteht. Das hoert sich doch gut an. Die Folie ist, so stelle ich mir das vor, ungefaehr so lange haltbar, wie die Nutzpflanzen darauf brauchen, um gross genug zu werden, um den Unkraeutern Paroli bieten zu koennen. Haben sie diese Groesse erst einmal erreicht, zerfaellt die Folie von alleine. Auf dem Acker und in der Muelltonne bleiben keine Rueckstaende und kein Muell, die das Oekoherz belasten koennten.

Kohlfliegenmade
Viel Glueck hatte ich in diesem Jahr nicht mit meiner Pflanzenanzucht. Kohlfliegenmaden habe ich schon seit vielen Jahren keine mehr gesehen.

Nun, Unkraut habe ich mehr als genug, nicht nur im Folientunnel. Warum also nicht mal eine Alternative zum ewigen Unkrautjaeten ausprobieren. Ganz billig war diese Folie nicht. Fuer das Geld koennte ich mir schon eine grosse Menge Brokkoli beim Discounter kaufen. In dieser Hinsicht also nicht unbedingt ein gutes Geschaeft. Aber nun gut, lassen wir das mal beiseite. Haette ich anstatt des Brokkolis Salat genommen, koennte man auf der Flaeche der Folie gut 72 Salate pflanzen. Neun pro m2, bei acht Metern Folie. Dann rechnet sich die Folie. Wenn sie denn haelt, was sie verspricht. Aber, wer braucht so viel Salat auf einmal?

kompostierbare Mulchfolie
Ob die unter der Folie genug Wasser abbekommen, wage ich zu bezweifeln. Auch noch eine Bewaesserung zu installieren, das ging mir dann aber doch zu weit.

Nachher bin ich immer schlauer

Ich haette doch besser die Packung vorher durchlesen sollen. Dann waere mir aufgefallen, dass empfohlen wird, die Folie an den Seiten einzugraben und so auszulegen, dass keine Pfuetzen entstehen, in denen sich bei Regen Wasser sammelt. Ich nehme an, das sind genau die Stellen, die als erstes verrotten. Aber nun gut, jetzt waechst in meinem Garten auf acht Laufmetern Brokkoli auf schwarzer kompostierbarer Mulchfolie, die nicht eingegraben, sondern von Dachlatten gehalten wird. Und mit ein paar Wasserpfuetzen muessen die Pflanzen auch leben. 🙂

kompostierbare Mulchfolie testen
Eine ordentliche Portion Wasser muss als Starthilfe reichen.

Was habe ich zu verlieren?

Ich wuensche mir ja, es funktioniert so wie versprochen. Bei meinem Arbeitsvolumen im Garten. 🙂 Ich befuerchte allerdings, ich verspreche mir zu viel davon. Die Folie ist nicht wasserdurchlaessig, jedenfalls nicht so lange, wie sie keine Loecher hat. Soll heissen, Regen gelangt gar nicht erst an die Wurzeln der Pflanzen. Da waere ein verlegter Perlschlauch sicher hilfreich (aber mal ehrlich, man kann es auch uebertreiben). Bei mir wird das Regenwasser wohl in Pfuetzen auf der Folie stehen bleiben oder aber an den Seiten ablaufen. Ob das reicht, werde ich in nicht allzu langer Zeit erfahren. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Folie, hat es erst einmal die ein oder andere Schnecke geschafft, unter das uebergelegte Gemueseschutznetz zu schluepfen, geradezu ein ideales Zuhause fuer sie ist. Sie braucht ja nur den Staengel hochzuschleimen, zu fressen, dann wieder hinunterzuschleimen und ein paar Zentimeter unter die Folie zu kriechen. Unter der Folie sind die schlecht abzusammeln. Da hilft nur Schneckenkorn. So leid es mir tut.

Ob das Geld fuer die kompotierbare Mulchfolie gut angelegt war, wird sich also in den naechsten Wochen herausstellen. Ich werde berichten.

Ach so, warum mir fast kein Euro fuer meine Leser und Zuschauer zu viel ist. Ist doch klar. Jeder hat seinen Tick. 🙂

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5 Antworten

  1. Filmst du eigentlich mit eine GoPro? Die sponsern soviel, da könnten die dich auch Mal unterstützen. Und was die Folie angeht, kompostierbar ja aber ab wann und wie lange – hoffe du findest dich nicht mit vielen kleinen Stückchen im Garten verteilt wenn das losgeht…
    Lg

  2. ich habe gute Erfahrung mit Stroh gemacht, nur die Schnecken mögen es auch , deshalb liegt es nicht ständig im garten , wenn ich den Aufwand sehe würde lieber eben mal hacken,
    übrigens wurden früher die Rüben alle gehackt und auch mit dem Hacker vereinzelt,
    dies wurde nach Fläche / Tonne an die Landarbeiter in ihrer Freizeit vergeben und extra bezahlt,

    aber mit vlies zur Aussat habe ich beste Erfahrung gemacht, so konnten gerade Hülsenfrüchte und Sonneblumen geschützt vor Vögel keimen und ist auch gut als Frostschutz, allerdings nach dem 2. jahr wurde es brüchig

    Grüße von Frauke

  3. Hallo Ralf
    Vor 11 Jahren, Sommer 2003, habe ich es auch mal mit Mulchfolie probiert, allerdings keine kompostierbare. Mit dem Häufler habe ich links und rechts einen Graben gezogen und dann den Rand der Folie darin mit Erde zugedeckt. Auf diesen Streifen von 10 Metern habe ich Erdbeeren gepflanzt. Hat auch die erste Zeit wunderbar ausgesehen, bis nach der 6. Woche von unten der 1. Löwenzahn durchstiess. Dann kamen Schlag auf Schlag immer mehr Löcher und die Sonne erledigte den Rest. Das Unkraut stand nach kurzer Zeit so hoch, als hätte ich gar keine Folie gelegt. Allerdings war ich an den wenigen Stellen, wo sie ganz geblieben war, überrascht weil die Erde darunter immer noch schön feucht war, obwohl es seit Wochen trocken und heiss war. Die Fetzen der Folie habe ich dann versucht abzuräumen, was aber nur zum Teil gelang. Noch heute, nach der langen Zeit finde ich immer noch kleine Teile und ärgere mich dann jedesmal. Falls mir irgentwann nochmal der Gedanke kommen sollte, Mulchfolie einzusetzen, dann auf gar keinen Fall mehr billige Baumarktfolie, sondern die Dicke, wie sie die Spargelbauern verwenden. Hoffentlich klappts bei Dir besser. Solltest Du für dieses Jahr wieder einen Tag der offenen Tür planen, so nehme ich mir diesmal extra frei, letztes mal musste ich arbeiten.

    Ein sonniger Gruss von der Lahn
    Klaus S. aus S.

  4. Das einbuddeln klingt schon sinnvoll, wenn ich so an einen Sturm denke, wie er neulich übers Land brauste.
    Pfützen können dem Kohl vermutlich nicht schaden, deren Vermeidung ist, schätze ich, bei Erdbeeren und Salat wichtig.
    Diese kompostierbaren Folien werden wohl nur unter industriellen Kompostbedingungen vollständig zersetzt. Auf dem Acker wird sich solch eine biodegradeable Folie in den meisten Fällen wohl nicht zersetzen.

    Grüße

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