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Hobbygarten 2.0, oder vom Wunsch eigenes Getreide zu ernten. (Video)

In Deutschlands Gaerten waechst so einiges. Was wir uns aber in diesem Jahr vorgenommen haben, das hat es in Deutschlands Hobbygaerten meines Wissens noch nicht gegeben. Jedenfalls habe ich keinen Blog und keine Internetseite finden koennen, auf der jemand von seinen Erfahrungen im Getreideanbau schreibt. Wir wollen es aber wissen!

Man mag sich fragen, warum wir so ein grosses Stueck Wiese in einen Garten verwandeln wollen. Macht eigentlich keinen Sinn. Ein Drittel haette es bei guter Planung auch getan, wesentlich weniger Arbeit verursacht, wesentlich weniger Nerven verschlissen und auch mehr Platz zum Fussballspielen gelassen. Das mag alles stimmen. Ich habe mir aber eine Sache in den Kopf gesetzt, die da einfach nicht wieder raus will. Das ist eigenes Getreide anzubauen und daraus unser eigenes Brot zu backen. Das ist fuer dieses Jahr mein groesstes Ziel.

Unsere Voraussetzungen

Um Getreide anzubauen braucht man Platz. Da reichen ein paar Quadratmeter nicht aus.

Als Versuch mag es ein kleines Fleckchen Garten tun, will ich aber eine Chance haben, eine nennenswerte Menge Getreide zu ernten, dann braucht man Platz. Meinen Informationen zufolge sollte es moeglich sein, 0,5 bis 1 Kilo Weizen oder Roggen pro Quadratmeter zu ernten. Genau deshalb ist unser Garten so gross geraten. Insgesamt haben wir jetzt hinten auf der Wiese eine Flaeche von 7 mal 45 Metern, die ich mit Kartoffeln unter Stroh noch auf 50 Meter ausweiten will. Also insgesamt 350 Quadratmeter. Das sieht schon wie ein kleiner Acker aus. Ich habe die Flaeche in Stuecke von jeweils 10 Metern eingeteilt und rechne mir aus, in jedem Jahr mit meinem Gemueseanbau eine „Parzelle“ weiter zu ruecken. Damit wuerde ich erst nach vier Jahren wieder mit meinem Gemuese auf dem selben Stueck Garten landen. Genuegend Abstand fuer die meisten Gemuesekulturen, ohne mir dabei noch gross Gedanken um Fruchtfolgen oder bodenbuertige Krankheiten machen zu muessen. Die jeweils nicht benoetigten Flaechen werden mit Gruenduengung oder eben zum Getreideanbau genutzt. Vorausgesetzt, unser Versuch in diesem Jahr wird kein Fehlschlag.

Im folgenden Film habe ich die ersten Schritte, die Aussaat einmal festgehalten.

Aber kommen wir zu unserem Versuch, Getreide anzubauen zurueck. Dazu haben wir uns vom Biogartenversand jeweils eine Tuete Sommerroggen und eine Tuete Sommerweizen schicken lassen. 1,5 Kilo Roggen und 2,0 Kilo Weizen der Sorten Arantes und Triso. Beide Packungen sollen fuer jeweils 100 Quadratmeter ausreichen. Nun, 100 Quadratmeter pro Sorte habe ich noch nicht zur Verfuegung. Ich habe jeweils 50 Quadratmeter eingeplant. Das liegt vornehmlich daran, dass an den Seitenraendern unseres Gartens noch viel zu viel Gras nahe an der Oberflaeche liegt. Als wir den Garten von einem Bauern mit einem Traktor haben pfluegen lassen, hat er, naturgemaess, an einer Seite Erde aufgeworfen und an der anderen Seite eine tiefe Furche hinterlassen. Ich habe dann vor Wochen das Stueck halbwegs eingeebnet. Trotzdem bleiben auf jeder Seite noch gut einen Meter, den wir nicht nutzen koennen. Auch auf diesen Flaechen plane ich, Kartoffeln unter Stroh anzubauen, in der Hoffnung, die Kartoffeln und das Stroh helfen dabei, das Gras zurueckzudraengen und im naechsten Jahr bessere Voraussetzungen zu haben. Hoert sich alles ziemlich theoretisch an, ist aber im Film besser zu erkennen.

getreideanbau-im-hobbygarten

Roggen und Weizen sind ausgesaet. Man kann auf der rechten Seite deutlich die Furche sehen, die der Traktor hinterlassen hat. In diese Furche habe ich alles Gras, dass ich finden konnte mit der Schubkarre hineingefahren. Allerdings, aussaeen kann man hier noch nichts. Das muessen die Kartoffeln fuer uns erledigen.

Als Grundlage fuer meinen Versuch, Getreide anzubauen habe ich den Film aus meinem Posting „Getreideanbau im Hobbygarten? Das geht ohne Weiteres, wie man hier sehen kann“ vom 28.07.2010 genommen. Dieser Film hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Tomaten, Kohlrabi, allerlei Kraeuter, vieles ist in Deutschlands Gaerten vertreten. Aber so sehr ich auch gesucht habe, ich konnte kein Blog, keine Internetseite finden, auf der jemand davon berichtet hat, im Hobbygarten Getreide angebaut zu haben. Dieser Film ist einfach genial. Mangels anderer Quellen moechte ich mich ziemlich genau an diesen Film halten. Offensichtlich kann es ja funktionieren.

Die Aussaat

Um das Getreide zu saeen, habe ich mir zu allererst einen Rillenzieher (oder wie heisst so ein Ding?) gebastelt. Sicher, man kann das auch alles kaufen, aber selbstgebaut ist einfach huebscher, preiswerter und wie sich herausgestellt hat, es hat ganz gut funktioniert. Ich habe mein Getreide in Reihen gesaet, die jeweils so um die 20 bis 25 Zentimeter Abstand hatten. So ganz exakt war das nicht zu machen. Auch nach der „Behandlung“ mit der Egge lagen da noch viel zu viele dicke Klumpen herum die beim Rillenziehen gestoert haben. Um es exakter zu haben, haette ich vorher fraesen muessen. Eine Fraese fehlt mir aber noch.

Die Getreidekoerner in die Erde zu bekommen, war gar nicht so einfach. Ich habe versucht, die passende Menge Saatgut so gleichmaessig wie es eben mit der Hand ging, auf die Flaeche zu verteilen. Ob mir das aber gelungen ist, wird sich herausstellen. Laut meinen Informationen sollte die Aussaatdichte bei ungefaehr 250 bis 300 Korn pro Quadratmeter liegen. Beim Roggen duerfte ich ewas mehr haben, dafuer beim Weizen etwas weniger. Dann die Rillen geschlossen und das ganze mit Rasentretern (haben diese Dinger ueberhaupt einen richtigen Namen?) festgetreten. Im erwaehnten Film wurde das mit einer Rasenwalze gemacht. Die hatte ich nicht zur Verfuegung.

rillenzieher-selbstgebaut

Mit diesem selbstgebauten Rillenzieher ging es flott. Ich hatte gut 400 Meter Saatrille zu ziehen. Das alles mit einer umgedrehten Harke? Da ist mein Selbstbau schon wesentlich angenehmer gewesen.

Das Ganze war schon eine ziemliche Plackerei. Ungefaehr vier Reihen auf den Meter, insgesamt gut 20 Reihen und jede davon 20 Meter lang. Also insgesamt 400 Meter Saatrille, die ich mit der Hand ausgesaet habe. In der Hocke, im Knien oder mit krummem Ruecken im Stehen. Das geht in die Knochen. Vielleicht sollte ich mir doch einmal Gedanken ueber eine Saatmaschine machen (hat jemand vielleicht einen Hinweis, mit welchem Modell ich von winzigen Moehrensamen bis hin zu Erbsen alles zuverlaessig in die Erde bekomme?).

Ich hoffe, mich hat niemand mit diesen Holzbrettern an den Fuessen ueber den Acker stapfen sehen. Wenn doch, muessen sie mich fuer total bescheuert gehalten haben, so sie es denn nicht schon tun. Ich koennte es ihnen noch nicht einmal veruebeln. Roggen und Weizen im Garten, man muss schon ziemlich „panne“ sein um das zu versuchen. Getreide kann man in jeder Muehle saeckeweise zu erschwinglichen Preisen kaufen. Da braucht man sich diese Muehe eigentlich nicht zu machen. Aber eben nur „eigentlich“.

aussaat-von-getreide-im-garten

Das Ziehen der Saatrillen war mit meinem selbstgebauten Rillenzieher gar nicht so schwer. Vielleicht verlaufen sie nicht ganz so gerade wie ich es mir wuenschen koennte, besonders im Hinblick auf das spaetere Unkrautjaeten, ich bin aber trotzdem zufrieden.

Traeumereien in der Zukunft.

Jetzt warte ich auf die ersten kleinen Roggen- und Weizenpflaenzchen. Es ist schon einige Tage her, dass ich gesaet habe. Seit diesem Tag laufe ich jeden Morgen hinaus in den Garten und halte Ausschau nach den ersten zarten Keimlingen. Aber da tut sich noch nichts. Habe ich vielleicht doch etwas falsch gemacht oder bin ich nur zu ungeduldig? Wahrscheinlich letzteres. Jedenfalls, vor meinem geistigen Auge kann ich die Aehren sich schon im Wind hin und her wiegen sehen. Ich sehe mich schon am Rand meines Getreidefeldes stehen, „Krumm“ in der Hand (so heisst hier bei uns eine kleine Sichel) und Gummistiefel an den Fuessen, hinter mir der Rest der Familie mit Dreschflegeln und Jutesaecken. Aehren so weit das Auge blickt. 🙂 Auf Kinder, frisch ans Werk.

Ich weiss aber auch, dass der Tag kommen wird, an dem ich ernten muss und nicht weiss wie (vorausgesetzt es waechst ueberhaupt etwas und die Voegel lassen mir etwas uebrig). Vorsichtshalber habe ich schon mal bei Bekannten, die diese Zeit noch miterlebt haben, nachgefragt wie das in der „Guten alten Zeit“ war, mit Dreschflegel und „Spreu vom Weizen trennen“. Aber so wirklich hilfreich waren diese Informationen nicht. Offensichtlich haben die vielen Jahre zwischen der letzten Getreideernte (mitten im zweiten Weltkrieg 🙂 ) und meinem jetzigen Versuch die Erinnerung doch zu sehr verwirrt. Es herrschte nicht einmal Einigkeit darueber, wie so ein richtiger Dreschflegel eigentlich aufgebaut ist. Muss wohl mal ins Freilichtmuseum nach Kommern fahren und mir das einmal genauer ansehen. So werde ich dann eines Tages im August/September im Garten stehen und nicht wissen, was ich jetzt mit all diesem Getreide anfangen soll, weil ich es nicht aus den Aehren herausbekomme. Aber das ist es mir wert. So bin ich nun mal. Erst einmal loslegen und spaeter ueberlegen wie´s weitergeht. Kommt Zeit, kommt Rat. 

Aber traeumen darf man doch noch. Und wenn ich auch nur ein einziges eigenes Brot damit zustande bringe hat sich dieser Versuch schon gelohnt. Eine dicke Scheibe Vollkornbrotes, am besten bestrichen mit selbst hergestellter Butter. Und wenn´s ganz gut werden soll, dann kommt oben drauf noch eine ordentliche Portion selbst erzeugtem Honigs. Kann es etwas Koestlicheres geben?

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10 Antworten

  1. Nein sehe ich genauso, auch wenn ich das mit dem schlachten wohl nicht hinbekäme. Zumindest nicht solange wir keine Krisen haben und alles noch irgendwo schön abgepackt kaufen können. Bin mir jedoch dieser Falschheit bewusst, zumindest ein Anfang.
    Verfolge Euren Blog ja jetzt seit eineinhalb Jahren.
    Da uns seit 14Montaen selbst ein Haus mit großem Garten zur Verfügung steht. Versuchen wir jetzt auch das ein oder andere selber anzubauen. Allerdings ist unser Ziel nicht die Selbstversorgung.

    Wenn wir unser Gemüse erneten und uns überlegen wieviel Arbeit und Zeit drin steckt, dann wäre kaufen im Bioladen einfach die bequemere/günstigere Variante.

    Aber das Gefühl altes auszuprobieren, neue Erfahrungen zu machen und zu wissen wie es (nicht !) geht macht irgendwo dann doch zufrieden.

    Allerdings sind meine Erfahrungen mit der Hühnerhaltung (schon ein paar Jahre her) nicht so positiv. Unsere Hühner durften überall herumlaufen –> überall Mist. Und es gab alles mit Ei zu essen. Nur paniertes Fleisch, ständig Kuchen, Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei, Auflauf, Armer Ritter.
    Irgendwann konnten wir es nicht mehr sehen.

  2. Auch wenn wir nicht so viel Platz haben werde ich dein Projekt genau verfolgen. Finde die Idee einfach super und hatte auch schon nach deinen ersten Andeutungen im letzten Beitrag an so etwas gedacht. Ich wünsche Dir viel Erfolg !!!!

  3. Brot mit selbsgemachter Butter, Rührei von glücklichen Hühnern oder ein Stück kalter Kaninchenbraten?

    BTW. die 2000 Eier im ersten Jahr werdet Ihr wohl nicht ganz schaffen (wenn der Counter aktuell ist).

    Aber ist es nicht irgendwo erschreckend zu sehen wieviele Eiger man im letzten Jahr gegessen/verabeitet hat?

    1. Hallo Gabi

      Genau so stelle ich mir die Sache vor. Alles selbst erzeugt. Ist meiner Meinung nach ein tolles Vorhaben, oder siehst du das anders?

      Doch, wir werden die 2000 Eier noch schaffen. Der gesamte laufende Monat fehlt ja noch. Ich gebe aber zu, wir haben nicht alle Eier selbst gegessen. Nicht einmal einen Bruchteil. Wir haben so viele Abnehmer fuer die Eier, du glaubst es nicht. Besonders nach dem Dioxinskandal reissen die Bekannten und Freunde uns die Eier aus den Haenden. Wir kriegen kaum eines ab. 🙂 Ob der grossen Nachfrage habe ich sogar noch 5 neue Huehner zusaetzlich bestellt. Bei der Gelegenheit tauschen wir dann auch den Hahn aus. Der geht mir naemlich maechtig auf die Nerven.

      Gruss RR

  4. Hallo,
    viel Erfolg mit dem Getreide! Ich möchte dieses Jahr mal Quinoa ausprobieren. Hab keine Ahnung, ob das funktionieren wird – man wird sehen 🙂
    Gruß Andi

    1. Hallo Andi

      Erfolg kann man immer gebrauchen. Danke schoen. Quinoa habe ich mal nachgesehen. Hoert sich interessant an. Mach doch mal einen Bericht darueber, ich veroeffentliche ihn hier bei mir.

      Ich habe es mal mit Amaranth versucht. Ist prima gewachsen. Ganz problemlos. Nur die Ernte war dann doch etwas schwieriger. Die vielen kleinen Koernchen. Im naechsten Jahr hatte ich den ganzen Garten voll mit kleinen Amarahtpflanzen. Am Ende hatte ich ein Einmachglas voll Koerner. Sehr sehr viel Arbeit. Ich hoffe, bei Quinoa ist das anders.

      Gruss RR

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