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Welches ist die beste Methode, aus einer Wiese oder einer Rasenflaeche Gartenland zu machen? (Video)

Es gibt ja so einige Begriffe, die sich wie ein roter Faden durch meinen Blog ziehen. Die Fressfeinde tauchen immer wieder auf, dann mein Wunsch aus eigenem Getreide eigenes Brot zu backen und natuerlich der Begriff „Wir brauchen mehr Anbauflaeche“. Besonders letzterer hat sich zu einer Art Manie bei mir entwickelt. Jedes auch noch so entfernte Fleckchen Erde auf unserem kleinen Grundstueck, was nicht in irgendeiner Form einer sinnvollen Nutzung zugefuehrt werden kann, ist mir ein Dorn im Auge. Wie gesagt, ist eine Manie von mir.

Was wir aber haben, ist eine Wiese. Daraus so etwas wie Gartenland zu machen, hat sich in der Vergangenheit als nicht sonderlich leicht herausgestellt. Mittlerweile habe ich alle nennenswerten Moeglichkeiten ausprobiert und davon moechte ich heute berichten.

Fuer die Variante mittels Muskelkraft bin ich langsam zu alt, die Hilfe eines oertlichen Landwirtes in Anspruch zu nehmen macht nur bei grossen Stuecken Sinn. Oft aber braucht man gar keine grosse Flaeche, die urbar gemacht werden soll. So verhaelt es sich z.B. bei Obstbaeumen, die nur einen schmalen Streifen Gras und unkrautfreier Flaeche benoetigen. Im Fruehjahr habe ich die ersten Apfelbaeume auf einem Streifen von 20 mal 1 Meter gepflanzt. Eine zweite Reihe mit weiteren Obstbaeumen soll in Kuerze folgen.

Ordnung muss sein.

Ich kann es nicht verleugnen, ich bin ein ordnungsliebender Mensch. Neue Obstbaeume einfach auf die Wiese zu pflanzen, ist nicht mein Ding. Das soll schon eher so aussehen, wie auf den Obstplantagen der Profis. Schoen in Reihen auf denen die Baeume ohne Konkurrenz durch Unkraut sich moeglichst gut entwickeln koennen. Wie aber macht man auf einfache Art und Weise aus einer Wiese urbares Gartenland?

rasen-zu-gartenland-machenDiese Abdeckung hat ueber den Sommer ein halbes Jahr gelegen. Der Erfolg war gut. Das Gras war komplett abgestorben.

Eine der simpelsten Moeglichkeiten ist es, die betreffende Stelle abzudecken und einige Monate zu warten, bis das Gras darunter verrottet ist. Das haben wir schon einmal versucht. Eine dicke Packung Stroh, darueber ein stabiles Mulchvlies. Da kommt kein Licht durch. Jeglicher Bewuchs darunter stirbt ab. Funktioniert allerdings nur, wenn die Abdeckung lange genug liegen bleibt, und was vielleicht noch wichtiger ist, wenn die Temperaturen auch stimmen. Beim ersten Versuch lag die Abdeckung ueber den Winter. Das ging auch leidlich gut, aber eben nicht perfekt. Durch die Winterzeit hat sich natuerlich auch beim Gras darunter nicht viel getan. Nachdem ich die Abdeckung entfernt hatte, blieb noch recht viel „lebendes“ Gras uebrig.

wiese-in-gartenland-verwandelnStroh und Vlies sind entfernt. Locker und pflanzbereit ist die Erde aber noch nicht.

Ich wollte es aber noch einmal genauer wissen und habe fuer den zweiten Streifen Baeume die Abdeckung ueber den Sommer liegen gelassen. Von Anfang April bis Ende September. Das Ergebnis war doch um einiges erfolgreicher, als beim ersten Versuch. Man kann zwar haeufiger im Internet lesen, das Ergebnis waere ein schoener lockerer Gartenboden. Dem kann ich nicht zustimmen. Mag an unserem recht schweren Boden liegen. Das Gras unter der Abdeckung war zwar komplett abgestorben, aber es sah auch nicht so aus, als ob ich sofort haette Gemuese pflanzen koennen. Die Erde war nicht von Regenwuermern gelockert, sie war nicht kruemelig fein, sondern kompakt und hart. Aber eben ohne Gras. Damit war der wichtigste Schritt erreicht.

Den Streifen brauchte ich danach nur noch mit einer stabilen Gabel zu lockern, fertig. Die Kanten ein wenig abstechen, wie ich es gemacht habe, ist nicht unbedingt noetig. Jetzt gilt es nur noch, den Streifen von Bewuchs frei zu halten. Fuer meine Vorstellungen sieht das schon recht ordentlich aus.

Die verschiedenen Moeglichkeiten im Vergleich.

Ich moechte einmal die verschiedenen Methoden, die ich in der Vergangenheit ausprobiert habe, Wiese in Gartenland zu verwandeln gegenueberstellen.

  • Stroh und Vliesabdeckung ueber den Sommer

ist eine erfolgreichere Methode. Jegliches Gras darunter war abgestorben. Einzig Wurzelunkraeuter wie Quecken (derer haben wir reichlich) zeigen natuerlich keinen Respekt davor. Die machen eine Ruhepause und warten nur darauf, nach dem Entfernen der Abdeckung wieder loszulegen. Solch unwillkommenen Pflanzen lassen sich auf diese Weise nicht beseitigen. Es mag sein, auch solche Unkraeuter beseitigen zu koennen. Dazu muesste die Abdeckung allerdings erheblich laenger liegen. Vielleicht einige Jahre. Da Geduld eben nicht meine Staerke ist, jedenfalls nicht in Gartendingen, dauert mir das viel zu lange.

vorbereitung-fuer-die-obstbaumpflanzungMit einer Gabel wird die Erde so tief es geht gelockert. Jedes aufkeimende Gras oder Unkraut sollte entfernt werden.

ist eine Moeglichkeit. Allerdings tut sich im Winter unter der Abdeckung nicht viel, und so ist nach einigen Monaten noch recht viel Bewuchs uebrig, der konsequent entfernt werden muss. Generell gilt, je laenger, desto besser.

garten-mit-stroh-abdeckenDer Winter eignet sich weniger dafuer. Die Vegetation ruht. Fuer die ganz Eiligen allerdings eine Alternative. Man verliert keine Gartensaison.

ist die effektivste aller Moeglichkeiten. Aber eben auch die anstrengendste. Geht hoechstens bei kleineren Stuecken. Um damit aber einen kompletten Garten auf einer Wiese oder einem Rasen anzulegen, ist diese Methode aber sicher viel zu anstrengend. Der Mensch hat eben nur ein Knochengeruest.

gemuese-im-gartenbeetDas Umgraben mit dem Spaten eignet sich eigentlich nur fuer kleine Stuecke.

kartoffeln-unter-stroh-ein-anbauversuchStroh und Kartoffeln sind nicht ganz so erfolgreich, haben aber den Vorteil, dass schon in dieser Zeit eine Ernte eingefahren werden kann. Kartoffeln eben.

hat sich von den drei Moeglichkeiten als die uneffektivste herausgestellt. Das Gras hat es immer wieder geschafft, durch das Stroh und die Kartoffeln durchzukommen. Besonders tragisch war, dass sich besonders die Quecken dort aeusserst wohl gefuehlt haben. Gut, Quecken haben wir auf der gesamten Wiese. Aber so viele Queckenwurzeln wie unter den Kartoffeln zum Vorschein kamen, habe ich noch nirgends gesehen. Das war ein Quecken-Paradies, an dem ich in Zukunft noch reichlich Spass haben werde.

garten-neu-anlegen-mittels-stroh-und-kartoffelnDas Ergebnis ist nicht so gut wie mit einer Abdeckung aus Vlies. Viel Gras und Unkraeuter schaffen es trotzdem, durch das Stroh zu wachsen.

garten-mit-dem-traktor-pfluegenWenn ich dieses Bild sehe, wird mir warm ums Herz. Schwerste Arbeit in wenigen Minuten.

Fuer einen kompletten Garten eignet sich eigentlich nur schweres Geraet. Das kann man drehen und wenden wie man will. Wer einen groesseren Selbstversorgergarten auf einer Wiese, einem Stueck Rasen oder einem vorher nicht gartenbaulich genutzten Grundstueck anlegen moechte, dem sei dringendst angeraten, sich an einen Landwirt in seiner Naehe zu wenden. Die haben die noetige Ausruestung um diese Aufgabe, an der man ohne entsprechendem Geraet Monate oder Jahre herumwerkeln wuerde, in wenigen Minuten zu erledingen.

wiese-mit-dem-traktor-pfluegenDer Pflug ist die einzig vernuenftige Alternative fuer grosse Flaechen. Ohne Chemie versteht sich.

Fazit:

Es kommt darauf an, was man erreichen moechte. Will man nur einige Quadratmeter Beetflaeche, um darauf ein paar Kraeuter fuer die eigene Kueche zu ernten, ist Umgraben die einfachste und schnellste Methode. Soll es schon etwas mehr Garten werden, oder sollte das Grundstueck verwinkelt oder fuer einen Traktor nicht zugaenglich sein, empfiehlt sich die Abdeckung mit Stroh oder Heu und zusaetzlicher Mulchfolie. Diese sollte so lange wie moeglich liegen bleiben, wenn man denn die Geduld dazu hat. Fuer groessere Flaechen, komplette Gaerten oder fuer Menschen die auf Selbstversorgung aus sind, hilft nur schweres Geraet oder ein verdammt guter Orthopaede.

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7 Antworten

  1. Hallo Gartenfreund,
    ich möchte aus einem Rasen, ungefähr 6X3 mtr. Umfang, einen Garten machen zum Anpflanzen, von Gemüse.
    Ich habe gedacht, mir einen kleinen Pflug zu holen, um die Erde um zugraben.
    Was mache ich dann? Bitte um eine Stellungsnahme.
    Gruss Lesswing

    1. viel zu klein fuer einen Pflug. Mach das winzige Stueckchen mit de Hand. Dann faengst du einfach an und stellst erst einmal fest, was gut geht und was nicht. Ansonsten, Kompost kann nie schaden.

  2. Hallo RRHase.

    Freue mich immer auf Deine „schrägen“ Videos, sehr gut gemacht!

    Zu obigem Thema wird mir im Gegenteil zu Dir nicht warm ums Herz wenn man mit diesen „Giganten“ die Erde umpflügt. Ich erinnere mich an meine Kindheit (wir sind in etwa im selben Alter), dort gab es immer Scharen von Vögeln die hinter den Traktorpflügen her flogen. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass das heute nicht mehr so ist!?! Warum wohl? Duch ständiges pflügen und verdichten mit riesigen Maschinen ist der Mutterboden systematisch verarmt bzw. vernichtet worden. Aber zum Glück gibt es ja Kunstdünger! 😉

    Das Zauberwort heisst, aus meiner Sicht, „no tillage“. Kein Wenden der Bodenkrume. Dein Kartoffelexperiment war schon ein Schritt in die richtige Richtung, nur etwas zu kurz geschossen! ;))))) Versuch es beim nächsten Mal indem Du erst den Boden mit alten Pappkartons auslegst. Kleine Löcher austechen, da drauf die Kartoffeln und dann die bekannte Strohschicht!

    Mach weiter so mit Deinen Videos!

    Viele Grüsse

    Uwe

    1. Hallo Uwe

      Da mag was Wahres dran sein. Sicher ist der Pflug nicht die beste Loesung im Landbau. Es ging aber ums Anlegen eines Gartens. Das heisst, ich muss die Grasnarbe zerstoeren. Das geht eben am einfachsten, wenn man sie tief nach unten befoerdert. Auch die Idee mit den Pappkartons ist nicht schlecht. Nur, wenn es ein ganzer Garten sein soll, wie bei uns mit 500 Quadratmetern, (weil Getreide dazu kommen soll), dann hat man das Problem woher man so viel Pappkarton nehmen soll. Fuer kleinere Flaechen alles gut und schoen. Aber bei 500 Quadratmetern?

      Ein Landwirt hat mir mal gesagt, es mache der Spruch die Runde:

      Der Pflug ist der Fluch.

      Gruss RR

  3. Hallo Ralf,

    ein schöner Überblick über die einzelnen Verfahren!!!

    Schön wäre noch eine Bewertung Deines Einachsers mit Pflug in diesem Kontext.
    Da der vermutlich eine Mittelstellung zwischen Spaten und Trekker einnimmt, wäre das Aufzeigen der Anwendungsgrenzen des „Urbarmachens mit Einachser“ eine nette Ergänzung.

    Interessant — sofern überhaupt dokumentiert — wären auch die ungefähren Zeiten, die Du bei den einzelnen Varianten für z. B. 10 m² aufwenden musstest.

    Herbstliche Grüße!
    Frank.

    1. Hallo Frank

      Den Éinachser habe ich bewusst nicht mit aufgenommen. Mein Einachser ist dafuer viel zu schwach. Vielleicht mit einem wirklich starken Holder koennte das gehen. Den habe ich aber keinen.

      In Bezug auf die Zeit, tut sich da nicht viel. Arbeit macht es so oder so. Nur der Traktor ist eben schneller und viel effektiver. Jedenfalls um einen Garten anzulegen.

      Gruss RR

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