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Von einem koestlichen Salat, oder birgt jede neue Zuechtung eine Gefahr?

Man kann ja neuen Zuechtungen und neuen Gemuesesorten skeptisch gegenueberstehen. Keine Frage. Man kann neue Zuechtungen, sofern sie auf der Grundlage von Gentechnik entstanden sind, rundweg ablehnen. Selbst F1 Hybriden kann man, wenn man will, vollkommen ablehnen. Das bleibt jedem selbst ueberlassen. Man kann es aber auch uebertreiben. Nicht jede neue Gemuesesorte, nicht jeder neu auf den Markt kommende Salat muss in letzter Konsequenz auf der Grundlage von Gentechnik entstanden sein. Manchmal scheint mir in der ganzen Diskussion eine gehoerige Portion Hysterie und Ideologie mitzuspielen. Ich fuer meinen Teil bin da keineswegs so ideologiebehaftet wie manch anderer.

Klar, ich lehne die Gentechnik in der Pflanzenzuechtung ab.

archimedes-salatDieser Salat war prima, knackig, lecker und einfach anzubauen.

Die Gefahren zu gross, der Nutzen zu gering und die Folgen fuer die Umwelt mehr als unkalkulierbar. Auch bei der Problematik der Hybridsorten habe ich so meine Zweifel, ich lehne sie aber auch nicht rundweg ab. Ich bin sicher kein Fachmann in solchen Angelegenheiten. Ich bin nur jemand, der versucht einen grossen Teil der Ernaehrung seiner Familie selbst zu produzieren, in der Gewissheit auf Chemie im Garten verzichtet zu haben. Das muss aber nicht heissen, ich stuende neuen Sorten nicht aufgeschlossen gegenueber. Sofern sie aus konventioneller Zuechtung stammen und mir einen Nutzen bringen, kann ich mich mit dem Gedanken, diese neuen Zuechtungen im Garten auszuprobieren, durchaus anfreunden. Wir leben nun mal nicht mehr in einer Welt wie vor hundert Jahren, in der fuer jeden Garten-Plagegeist, nebenan ein Lebensraum fuer den entsprechenden natuerlichen Gegenspieler existiert.

Wir zum Beispiel leben hier in diesem Dorf auf einer Insel, einer Insel nicht von Wasser, sondern von Ackerland umgeben. Egel in welche Richtung ich blicke, Ackerland fast so weit das Auge reicht. Kein einziges Feld in der naeheren Umgebung wird biologisch bewirtschaftet. Biohoefe sucht man vergebens, und auch der Gedanke an biologischen Anbau hat sich, ich habe jedenfalls den Eindruck, noch nicht bis in unsere Provinz herumgesprochen. Von daher kann man hier kaum von einer natuerlichen Umwelt mit all ihren Lebensraeumen fuer Nuetzlinge sprechen, wie sie vielleicht noch vor hundert Jahren zu finden war.

Finde ich also eine neue Sorte die mir erfolgversprechend aussieht, dann bin ich geneigt, diese auch zu probieren. Ich muss ja deswegen alte bewaehrte Sorten nicht volkommen aus dem Anbauprogramm streichen. Liest man mein Blog aufmerksam, wird man schnell feststellen, dass in unserem Garten viele alte Sorten und viele essbare Pflanzen zu finden sind, die vielerorts keine Freunde finden.

Im Fruehjahr habe ich eine neue Sorte Salat gefunden. Die Sorte ‚Archimedes‘von Kiepenkerl. Das Tuetchen war zwar nicht preiswert, ganz im Gegenteil, knapp vier Euro fuer 20 Samen ist ganz schoen happig. Bekanntlich macht aber nur Versuch klug. Ich habe mir ein Tuetchen aus dem Gartencenter mitgebracht und es einfach einmal ausprobiert. Die Packung sagt werder etwas ueber Gentechnik noch ueber eine Hybridsorte aus. Ich gehe also davon aus, es handelt sich bei dieser neuen Zuechtung um eine aus konventioneller Zuechtung. Wenn auch kein Biosaatgut, ich kann mich trotzdem damit anfreunden.

Wie bei allen Salaten, ach, wie bei fast allem was ich so in meinen Toepfchen heranziehe, war auch die Keimrate bei dieser Sorte nicht sonderlich gut. Zweimal habe ich schon ausgesaet, und beide Male sind nur die Haelfte der Samen gekeimt. Wobei ich diese niedrige Keimrate eher auf mein Unvermoegen als auf die Sorte selbst zurueckfuehre.

Die erste Aussaat habe ich vor einigen Wochen in den Folientunnel gepflanzt und konnte diese Tage ernten. Ich muss sagen, die Sorte Archimedes hat mich voll und ganz ueberzeugt. Waehrend alle anderen Sorten, die meisten davon altbewaehrte von Dreschflegel, mit reichlich Blattlaeusen bestueckt waren, war auf Archimedes keine einzige zu finden. Alle anderen Salatsorten, die ich unter gleichen Bedingungen im Folientunnel angepflanzt habe, zeigten vergilbte braune Blattraender. Nicht so die neue Sorte.

Auch das Ernten und das Putzen war denkbar einfach. Alle Blaettchen haben die richtige Groesse und muessen nicht mehr zerkleinert werden, sie wachsen alle schoen rund um den Staengel und lassen sich wunderbar von diesem abzupfen. Ich brauchte nur noch waschen und essen. Ein Kopf hatte genau die richtige Groesse fuer vier Personen. Der Geschmack war ausserordentlich gut. Sehr mild, knackig und zart. Ich finde, ich habe mit dierser Salatsorte eine Sorte gefunden, die mit Sicherheit wieder angebaut wird. Die hat mich naemlich voll und ganz ueberzeugt. (Ach so, Geld bekomme ich natuerlich nicht und ich besitze auch keine Aktien von Kiepenkerl 🙂 )

Sehen Sie sich den Film am Ende meines Beitrages an und entscheiden Sie selbst.

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung unter den Hobbygaertnern Deutschlands ziemlich einsam da. Deshalb wuerde mich natuerlich interessieren, wie andere dies handhaben. Bedeutet fuer Sie jede neue Zuechtung, jede Hybridsorte ein Schritt in die falsche Richtung, oder geben auch Sie einer neuen Zuechtung vorbehaltlos eine Chance? Hinterlassen Sie mir einen Kommentar mit Ihrer Meinung.

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3 Antworten

  1. Stefan schrieb, es sei verboten sie zu vermehren. Auch für sich selbst? Nur damit man im nächsten Jahr wieder nachziehen kann? Wer will das überprüfen?
    Nunja, das wollte ich eigentlich fragen. Aber nicht das du hier Ärger bekommst von irgend nem Patentonkel.

    LG BF

  2. Servus,

    ich schau mir deinen Blog schon eine ganze Weile an. Muss sagen „Sehr gut gemacht“. Besonders die kleine Filme finde ich eine super Idee. Jetzt aber ein paar Worte zu diesem Artikel.

    Beginnen möchte ich mit einem Auszug aus der Seite http://www.gartenfrisch.de/lifestyle/ernaehrungstipp/salanova/ aus dieser ersichtlich wird wo deine Salatsorte herkommt.

    „Salanova ist die Bezeichnung für eine neu gezüchtete Salatsorte aus der Gruppe der Blattsalate. Die Fa. Rjik Zwaan hat es nach zehn Jahren Kreuzung und Selektion geschafft diese neue Salatsorte auf den Markt zu bringen. Das Ziel der Züchtung war ein Salatkopf, bei dem die Blätter so geformt sind, dass der Salat mit einem Schnitt in mundgerechte Stücke zerlegt wird. Das hat entscheidende Vorteile für die Verarbeitung und den Endverbraucher. Diese Salate sind besonders schnell geputzt und die Blätter müssen nicht mehr gerupft oder geschnitten werden. Außerdem sind sie besonders zart und mild, also eine Alternative zu den eher bitteren und festen Sorten wie der normale Endivien oder Radicchio.“

    Was ich dabei schade finde ist, das die Produkte aus dieser Reihe patentiert sind. Und ich bin der Meinung das man auf Gottes Geschenke keine menschlichen Gesetzt legen darf. Das mit dem Saatgut vom Dreschflegel ist schon die richtige Richtung und … ich bekomme auch kein Geld vom Dreschflegel Verband :-).

    Wenn es, per Gesetz, verboten ist Pflanzen weite zu vermehren und dadurch auch zu verbessern bzw. dem Standort anzupassen bin ich der Meinung dass das nicht der richtige Weg ist.

    Noch eine Anmerkung zu deiner Aussage das du rund herum keinen natürliche Umwelt vorfindest. Das hört sich so an als ob du resignieren wolltest. Dabei ist es so wichtig das es solche Inseln gibt. Ich vergleiche es mit einer Stadt in der sich ein kleiner Park befindet die sprichwörtlich grüne Lunge.

    Zum Schluss noch zwei Sprichwörter über die man nachdenken sollte.

    Ein altes indianisches Sprichwort, das im deutschen Sprach­raum durch den Zeichner und Dichter Wilhelm Busch (1832 –1908) bekannt gemacht worden ist.

    „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“

    Und noch ein lateinisches Sprichwort das unter anderem auch der Wahlspruch der Familie Boeselager ist. Wer die Geschichte kennt wird wissen was ich damit meine.

    „Etiam si omnes, ego non“
    (frei übersetzt: Auch wenn alle mitmachen, ich nicht).

    Gruß aus Auggenbach

    Stefan v. Hochfeld

    1. Hallo Stefan

      Ok, ich verstehe deine Argumente. Auf der anderen Seite muss man natuerlich sagen, 10 Jahre Zuechtungsarbeit hatten auch ihren Preis und den will die Firma verstaenlicherweise haben. Ist ja vergleichbar mit der Musikindustrie und da ist jedem klar dass die Kuenstler auch leben muessen. Wer wuerde denn noch zuechten wenn er dabei nichts verdient? Das mit den Patenten lehne ich ab, wenn es sich dabei um natuerliche Pflanzen handelt, Gene aus alten Sorten und dergleichen. Das darf nicht patentiert werden.

      Resignieren tue ich nicht. Ich bin mir eben nur darueber im Klaren, dass ich in das natuerliche Geschehen im Garten eingreifen muss. Eben weil wir nicht in einer idealen Welt leben.

      Abgesehen davon, ich probiere so viele Sorten aus, da ist es nur fair wenn darunter auch mal eine moderne Sorte ist. Deswegen werden die alten mit Sicherheit nicht aus dem Garten verbannt.

      Gruss RR

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