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Spargelsalat ist nicht gleich Spargelsalat, oder von einem Exoten im Gemuesegarten (Video).

Kennen Sie Spargelsalat? Klar werden Sie sagen, habe ich erst gesten noch beim Grillen gegessen. Falsch, weit gefehlt. Ich meine nicht Spargelsalat, sondern Spargelsalat. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Das eine ist ein Salat aus Spargel, das andere ist Spargelsalat. Spargelsalat ist eine alte Kulturpflanze aus China, von der mehrere Varianten zu haben sind. Zum einen die chinesische Keule, von der in diesem Bericht die Rede ist, aber auch eine Sorte mit dem Namen Roter Stern und eine mit dem Namen Gruener Stern. Die beiden letzteren sollen kleiner bleiben als die chinesische Keule. Dem ist auch so. Wir hatten den gruenen Stern vor Jahren einmal im Garten. Da war nicht viel zu ernten. Die Stengel blieben derart laecherlich duenn, nach dem Schaelen war da nicht mehr viel von uebrig.

Aus diesem Grunde haben wir uns in diesem Jahr einmal der groesseren Variante, der chinesischen Keule angenommen und diese im Garten ausprobiert.

chinesische-keule-pflanzenSo einfach muesste es mit allen Gemuesearten gehen. Das wuerde Spass machen.

Der Anbau

Wir haetten sie wahrscheinlich auch direkt ins Freiland aussaeen koennen. Bei unseren Erfahrungen mit der Direktaussaat haben wir uns aber doch fuer die Voranzucht im zeitigen Fruehjahr entschieden. Das ging naemlich wunderbar. Aehnlich unserem sibirischen Kohl, ist auch die chinesische Keule sehr schnell und zuverlaessig gekeimt, schnell gewachsen und im Garten genauso schnell weitergewachsen. Ins Freiland haben wir sie am 12.04. verfrachtet, und geerntet haben wir die ersten „Keulen“ Ende Mai. Wobei wir wahrscheinlich auch schon etwas frueher haetten ernten koennen. Die „Spargelstangen“ waren schon nicht mehr in einem so guten Zustand. Ergibt eine Kulturdauer von um die 6 Wochen.

In diesen sechs Wochen haben es die Pflaenzchen auf eine beachtliche Groesse gebracht. Ich wuerde mal schaetzen, so um einen Meter sind sie hoch und 40 bis 50 Zentimeter im Durchmesser geworden. Von daher wuerde ich zu einem Pflanzabstand von 40 Zentimetern raten.

spargelsalat-im-garten-chinesische-keuleSpargelsalat sind zu ziemlich grossen Pflanzen herangewachsen. Vielleicht schon etwas zu gross. Im unteren Bereich sahen die Stengel schon nicht mehr so frisch aus.

Die Ernte

Warum heisst der Spargelsalat eigentlich Spargelsalat? Vielleicht weil er entfernt nach Spargel schmecken soll, was ich aber nicht habe feststellen koennen. Oder aber meine Geschmacksnerven sind schon etwas veraltet. Vielleicht heisst er deswegen Spargelsalat, weil er nicht in erster Linie wegen seiner Blaetter angebaut wird, sondern wegen seines Stengels, der bei unseren eine Laenge von 40 bis 45 Zentimeter und im unteren Bereich einen Durchmesser von vielleicht 6 bis 8 Zentimetern erreicht hat. Ich wollte aus den Blaettern einen Salat machen, aber eine Kostprobe hat mich schnell eines Besseren belehrt. So wirklich schmecken tun die nicht. Ziemlich bitter. Da kann ich mir einen angenehmeren Salatgeschmack vorstellen. Viel interessanter aber ist der Stengel. Dieser wird grosszuegig geschaelt. In der Schale befindet sich ein weisser Saft, der auch zu Heilzwecken verwendet werden kann (vielleicht ein Hinweis fuer die ganz wagemutigen Hobbygaertner unter meinen Lesern).

spargelsalat-chinesische-keuleEin ungewoehnliches Gemuese, Spargelsalat. Eigentlich schade. Es gibt andere die wesentlich mehr Probleme machen.

Bei Heilkraeuter.de steht naemlich geschrieben, dass man den getrockneten weissen Milchsaft als Beruhigungs- und Schmerzmittel verwenden kann. Getraeufelt auf Warzen soll er auch zu deren Behandlung geeignet sein. Aufguesse mit verduenntem Pflanzensaft soll gegen Parasiten helfen, welche damit auch immer gemeint sein moegen. Aber das ist ein anderes Thema. Heilkraeuter sind nicht so mein Fall.

Die Zubereitung

Kommen wir zu besagtem Stengel. Im Inneren findet man ein gruenliches Fleisch, das entfernt an Kohlrabi erinnert. Nur ist es weicher und viel gruener. Dieses Innere ist es, worum es eigentlich geht. Ich habe nach dem Schaelen der Stengel das Innere in kleine Wuerfelchen geschnitten und auf zwei verschiedene Art und Weisen zubereitet. Da mich das Ganze viel mehr an Kohlrabi als an Spargel erinnert hat, war die eine Variante eine klassische Kohlrabizubereitung, mit einer Mehlschwitze und ein wenig Muskat. Hat nicht einmal schlecht geschmeckt. Gewoehnungsbeduerftig war viel weniger der Geschmack, als die eher grasgruene Farbe und die recht weiche Konsistenz. Kann man aber essen. Die andere Variante war mit Reis und einer China-Wuerzmischung. Das war lecker.

Wer nicht gewusst haette, um welches Gemuese es sich in diesem Reisgericht gehandelt hat, der haette es glatt fuer Kohlrabi halten koennen. Sowohl dem Aussehen nach, als auch des Geschmacks wegen. Wie gesagt, alles andere als spargelaehnlich.

chinesische-keule-zubereitenDer verwertbare Anteil am Spargelsalat hat Aehnlichkeit mit Kohlrabi. An Spargel hat er mich nicht erinnert.

Und wie war der Ertrag?

Allzu berauschend war der Ertrag nicht. Nachdem wir die Stengel geerntet hatten, sah es nach einer ziemlich grossen Ernte aus. Letztendlich fiel aber doch eine Menge Abfall beim Schaelen und Saeubern an. Auf derselben Flaeche Kohlrabi angebaut, haette bestimmt die doppelte Menge erbracht.

Fazit

Spargelsalat chinesische Keule ist eine Bereicherung auf dem Speisezettel und leicht im Garten zu kultivieren. Wer noch ein wenig Platz im Garten uebrig hat, der kann sich ruhigen Gewissens an den Anbau von Spargelsalat heranwagen. Saatgut aller drei Sorten bekommt man problemlos bei Dreschflegel.

Wie Spargelsalat im Garten und auf dem Teller aussieht, habe ich in einem kleinen Filmchen festgehalten. Schon jetzt wuensche ich Guten Appetit.

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4 Antworten

  1. Hallo und danke für Tipps und Video! Ich baue dieses Jahr auch erstmals Spargelkohl an, der allerdings gerade auf den Blättern irgendwelche weißen Punkte hat, und kleine Insekten schwirren herum, sieht nach Schädlingsbefall aus; ich werde nachher mal ausdünnen und schauen, ob das hilft.

    Ich bin persönlich viel in China, seit fast 25 Jahren. Süßsauer gibt es dort fast nur in der Hongkonger und Guangdonger Gegend, sonst wenig, dafür gibt es viele Regionalküchen, die sich sehr unterscheiden. Spargelsalat habe ich letzten Winter so gerne gegessen, dass ich ihn jetzt selber anbauen wollte. Die dicken Stängel werden in Shanghai in Scheiben geschnitten und im Wok gebraten. Dafür packt man Öl in den Wok, etwas Knoblauch und Ingwer, fein geschnitten, dann die Scheiben Spargelsalat, lässt alles bei nicht allzu hoher Temperatur unter Rühren braten und gibt noch etwas Brühe hinzu, ein Schuss Sojasauce, fertig. So würde ich es zumindest machen. Meine Stangen sind noch nicht dick genug, ich habe wohl eine andere Sorte erwischt und zu spät angefangen mit säen.

  2. Moin, moin,
    danke für den tollen Artikel 🙂 Jetzt weiß ich immerhin, was dieses merkwürdige Gemüse ist und wie man es zubereiten kann. Ich bin momentan in China und bei vielen anderen Gemüsesorten bin ich noch am Rätseln, was es ist. Ich verfolge inzwischen größtenteils das Motto: Probieren geht über studieren 😉
    Liebe Grüße aus China
    Julia

      1. So wie ich das chinesische Essen erlebt habe (es ist kein allgemeines Bild, ich war noch nicht außerhalb von Yunnan), muss man erstmal vorwegnehmen, dass die chinesische Esskultur ganz anders ist als die deutsche… Es wird hier rund um die Uhr warm gegessen, man hat dabei die Auswahl zwischen „Snacks“, wie Baozi (gefüllte Teigtaschen), Nudelsuppe oder gebratenen Nudeln (natürlich immer Reisnudeln), oder man geht in ein Restaurant „Dishes“ essen. Das bedeutet: Man kriegt Reis und grünen Tee und bestellt sich dazu verschiedene „Dishes“, das sind Platten mit in Fett gebratenem Gemüse oder eine Fleischplatte mit Geschnetzeltem oder so. Eins der Dishes ist Spargelsalat, ich hatte es erst heute Mittag in Kombination mit irgendwelchen Instantwürstchen, das gibt es aber auch in Kombination mit Karotten anstatt mit Würstchen. In anderen Regionen Chinas mag die Zubereitung sich grundlegend davon unterscheiden, so gibt es hier zum Beispiel überhaupt gar kein süßsaures Essen, das zwar typisch für China ist, allerdings nicht in dieser Region.

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