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Ein Mann, ein Garten, eine Woche! Die einzige Hobbygaertner Reality Show im Internet. Folge 7 (Video)

Ups, da gab es doch glatt eine Programmaenderung. Aus aktuellem Anlass musste die heutige Sendung auf 22 Uhr verschoben werden. Kommt auch beim besten Reality Show Kanal einmal vor.

Heute also die letzte Folge von „Ein Mann, ein Garten, eine Woche!“ – der ersten Hobbygaertner Reality Show im Internet. Ich habe heute kein grosses Aufhebens mehr gemacht. Die Familie war fuer den Nachmittag angekuendigt. Es war noch Suppe von gestern uebrig. So gab es zum Fruehstueck noch einmal Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Ei. Dazu fand ich eine Fallobstbirne, das musste reichen. Am Mittag dann die Huehnersuppe von gestern. Weil mein selbstgebackenes Brot so lecker war, habe ich es am Abend noch einmal probiert, allerdings nicht so duenn ausgerollt. Damit war es etwas saftiger und hat mir insgesamt besser geschmeckt.

Was hat mir jetzt diese Woche gebracht?

Klar, man kann von einer Woche nicht auf eine komplette Selbstversorgung schliessen. Zum einen nicht, weil ich genau die Zeit gewaehlt habe, zu der im Garten allerhand Essbares verfuegbar ist. Was waere gewesen, ich haette meinen Versuch im Winter unternommen? Kein frisches Gemuese, keine Gurken, ich haette von dem leben muessen, was die Tiefkuehltruhe hergegeben haette. Dazu noch das, was eingekocht und eingemacht im Keller gestanden haette. Zum anderen, was waere gewesen wenn die Familie hier gewesen waere? Ich selbst kann mich mit wenig zufrieden geben. Ich selbst kann mich beschraenken und meine Wuensche herunterschrauben. Es waere vielleicht auch noch gegangen, wenn der Partner aehnliche Vorstellungen gehabt haette.

Mit Kindern aber ist der Gedanke daran eine Illusion. Kaum zu glauben, wie sehr verschieden Muesliprodukte und Suessigkeiten in den Koepfen der Kinder verankert sind. Die Umwelt lebt es ihnen vor. Da kann man als Elternteil noch und noecher argumentieren, gegen die geballte Umwelt ist man verloren. Einige Tage wuerden sie durchhalten. Dann aber bin ich sicher, werfen sie die Flinte ins Korn. Kellogs, Nestle und wie sie alle heissen haben sich so in der Kinder Koepfen verankert, mit Bratkartoffeln, Zwiebeln und Ei kann man nicht mit Smacks, Cornflakes und der laengsten Praline der Welt konkurrieren. Ich bin auch sicher, es wuerde den Kindern nicht gut tun. Die haben es so schon schwer genug.

Die Filialen der Burgerketten besuchen wir vielleicht ein Mal im Monat. Fertigpizza gibt es ein Mal im Jahr. Selbst die Suessigkeiten stammen zu einem grossen Teil vom letzten Karnevalsumzug. Dann auch noch mit Vollkorn Fladenbrot, Getreidebrei und selbstgeschlachteten Kaninchen zu kommen, keine Chance.

Mir persoenlich aber hat die Woche sehr viel gebracht. Ich hatte vorher meine Zweifel. Auch ich bin ja nicht vollkommen unbeeinflusst von meiner Umwelt. Auch ich schiebe mir gerne mal eine lange Praline rein, auch ich goenne mir ab und an mal einen Teller Smacks. Erstaunlicherweise war es aber wesentlich leichter als ich gedacht hatte. Ich habe wirklich nicht gehungert. Ich habe nicht einmal schlecht gegessen. Wahrscheinlich habe ich sogar viel gesuender gelebt als normalerweise. Haette ich nur ein wenig mehr Ahnung vom Kochen, ich bin sicher, ich haette wirklich leckere Speisen aus meinem Garten zubereiten koennen. Wenn die Familie nicht aus dem Urlaub zureckgekommen waere, ich haette es auch noch weitergefuehrt.

An Tag zwei und drei hatte ich einen kleinen Durchhaenger. Da habe ich eigentlich nur auf das Ende gewartet. Danach aber ging es mir von Tag zu Tag besser. Ich hatte mich mit dem Zustand abgefunden, besser gesagt arrangiert. Ich habe in dieser Woche nicht einmal abgenommen.

Ich muss aber auch sagen, ohne die beiden Portionen Fleisch, einmal dem Kaninchen und einmal dem Huhn, haette ich keinen Spass an der Sache gehabt. Ich, fuer mich persoenlich, kann es drehen und wenden wie ich will, ohne Fleisch mag ich nicht auf Dauer auskommen. Ich habe oft von Speckwuerfelchen gesprochen. Die haben mir wirklich gefehlt. Speck gibt so manchem Gericht (zumindest wenn ich koche) den noetigen Geschmack. Eine Suppe schmeckt schon um ein Vielfaches besser, wenn ein wenig Huhn darin schwimmt, und so manches Gemuese macht einfach viel mehr her, wenn es mit einer Scheibe Schinken garniert ist. Wie gesagt, meine ganz persoenliche Meinung.

Eine Selbstversorgung, wie sie meine Grosseltern noch weitestgehend praktiziert haben, halte ich aber fuer machbar. Die hatten ein Schwein, die hatten Gaense und Huehner, die hatten ein Schaf und auch Ziegen. Deren Land war nicht groesser als das unsrige. Wer mehr Platz hat, koennte auch noch eine Kuh hinzunehmen. Wenn man denn all die gesetzlichen Auflagen heute noch erfuellen kann. Damit waere man schon ziemlich unabhaengig.

Ich halte es fuer machbar, glaube aber nicht, dass es heute noch jemand wirklich schafft. So eine Selbstversorgung ist naemlich ziemlich viel Arbeit. Meine Grosseltern hatten ihre liebe Not, das Getier am Leben zu halten. Jeden Morgen einen Bollerwagen voll Loewenzahn stechen gehen, jedes abgeerntete Getreidefeld nach Aehren absuchen, nach der Ernte uebriggebliebene Kartoffeln einsammeln. Schwein und Huehner, Gaense und Schaf wollen versorgt sein. Warum es vor 50 Jahren einfacher war, so zu leben ist einfach gesagt. Das Umfeld hat sich gewandelt. Die Einfluesse von aussen waren weit weniger stark als heutzutage. Frueher war ein Leben in dieser Form „normal“. Heutzutage waere man mit dieser Lebensweise der grosse Aussenseiter. Sicher, koennen kann man alles, aber muss man es auch?

Viel Spass beim letzten Teil und danke fuer Ihre Aufmerksamkeit.

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Eine Antwort

  1. Shit… manchmal komme ich an falsche Tasten oder die Maus ist im Weg…
    wie auch immer.
    Hat enorm Spaß gemacht, Deine Reality-Show anzusehen. Dieses zerknirschte Gesicht angesichts all des Gemüses und der Vorstellung sich das runterwürgen zu müssen… gut, dass es zur Abmilderung den Korn gab und zur Belohnung den Honigwein…
    Du kommst echt auf nette Ideen.

    Gruß und viel Spaß weiterhin
    mipooh

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