Nun, was tun Maispflanzen den ganzen Tag? Mit Sicherheit nicht auf der Gitarre spielen. Die tun nichts anderes als vor sich hin wachsen. Tagein tagaus. Sie versuchen so viel Sonnenlicht zu bekommen wie nur irgend geht. Sie versuchen schneller zu sein als das Unkraut und sie versuchen, ihre Gene an die naechste Generation weiterzugeben. Salopp gesagt tun sie das, was ein grosser Teil der Menschheit auch tut. Ok, einige von denen jetten ab und zu mal auf diese schreckliche Insel, aber ansonsten tut sich da nicht viel. Wie bei den Maispflanzen. 🙂

Alles nur fuer die Kinder
Und doch habe ich dem Wachstum meiner Popkornmais Pflanzen aus meinem Anbauversuch im letzten Jahr ein eigenes Video gewidmet. Da muessen Sie jetzt durch. Im ersten Teil der Serie habe ich Ihnen gezeigt, wie ich meine kleine Maisplantage angelegt habe. Vier Sorten hatte ich mir ausgesucht. Alte und neue, rote, blaue und gelbe. Ein guter Durchschnitt vom Angebot auf dem Saatgutmarkt. Ich habe Ihnen gezeigt, wie ich sie ausgesaet habe, ich habe Ihnen gezeigt wie sie angewachsen sind und mit welchen Problemen ich zu kaempfen hatte. Und ich habe Ihnen gezeigt, warum ich ueberhaupt Popkornmais angebaut habe. Nicht etwa weil ich so sehr auf dieses gepoppte Zeug stehe. Nein, die Kinder fahren voll drauf ab. Ein Youtube Abend vor der Mattscheibe ist fuer die naemlich ohne kaum vorstellbar.

Mais, nicht die „Hohe Kunst des Gaertnerns“
Jetzt ist Mais anzubauen, jedweder Art, nicht gerade des Gaertnerns hoechste Kunst. Wenn das Wetter mitspielt, kann da wenig schief laufen. Schaedlinge gibt es kaum, jedenfalls nicht in unserer Gegend. Keine Wuehlmause und keine Maiszuensler. Einmal gekeimt wachsen sie eben so vor sich hin.

Einzige das Wetter kann einen Strich durch die Rechnung machen. Aus meiner Erfahrung heraus, ist eine zu nasse Witterung in der zweiten Jahreshaelfte nicht unbedingt foerderlich. Oft bildet sich ein Pilz aus, der sogenannte Maisbeulenbrand. Der blieb allerdings im letzten Jahr aus. Dafuer haben sich, ich wuerde einmal sagen, Schimmelpilze ausgebreitet. Vornehmlich an einer alten Sorte, dem Erdbeermais. Der war zwar von allen vier Sorten die frueheste, aber eben auch die anfaelligste. Viele waren von einem dichten Schimmelpilzrasen ueberzogen und ich haette sie fuer kein Geld der Welt essen moegen und schon gar nicht den Kindern vorgesetzt.

Mais ist nicht gleich Mais
Ungleich dem Zuckermais, der ja zur rechten Zeit geerntet wird, wenn die Pflanzen noch gruen sind, sollte Popkornmais so lange wie eben moeglich an der Pflanze bleiben. Dort sollen sie ausreifen und trocknen. Das funkioniert aber nur, wenn es nicht zu feucht ist. Aber wie gesagt, da steckt man nicht drin. Ich habe schon „Maisjahre“ erlebt, in denen kaum ein Kolben verwertbar war. In anderen Jahren schaffen es alle.

Uebrigens, ich habe auch schon einmal einen Versuch mit Koernermais „veranstaltet“. Der sieht zwar gleich aus, wie Mais eben, aber die Koerner lassen sich nicht aufpoppen. Das gleiche gilt uebrigens fuer Zuckermais. Ist der erst einmal getrocknet, sind die Koerner veschrumpelt. Jede Verwendung hat ihre eigenen Maissorten. Das nur so nebenbei, weil mir immer wieder die Frage gestellt wird, was der Unterschied ist und ob man die Maiskolben vom Feld des Nachbarn auch zu Popkorn verarbeiten kann.

Auch wenn nicht alle Kolben geniessbar sein werden, mehr Popkorn als die Kinder je essen koennen, wird das allemal geben. Von daher war mein Versuch schon mal ein Erfolg. Wie ich aber mit meiner Ernte weiter verfahren bin, werde ich Ihnen in einem weitern Video zeigen. Dann hoffentlich mit einem Eimer Poppkorn in der Hand. 🙂