Wer hobbygaertnert, der isst natuerlich auch gerne. Vor allem selbstangebautes Gemuese. Die einen schwoeren auf die althergebrachten Sorten, andere wiederum versuchen immer wieder etwas Neues. Zu denen zaehle ich. Ein besonderes Augenmerk liegt bei mir auf asiatischen Gemuesesorten. Ich habe viel Zeit in Asien verbracht und so ist mir die asiatische Kueche sehr ans Herz gewachsen. Gibt doch kaum etwas besseres, als eine grosse Portion Fried Rice, eine Pekingsuppe, minced beef (irgendwo mal in Laos probiert und nie mehr vergessen) mit Zitronengras oder eine Portion Dal mit Fladenbrot und danach ein Stueck Durian oder einige frische Rambutan.
Bewaehrt hat sich Pak Choi
Pak Choi gehoert schon seit Jahren zum Anbauprogramm und ist mein Favorit. Frisch aus dem Garten geduenstet in der Pfanne ist er einfach koestlich. Und das will schon was heissen, bei meinen begrenzten Kochkuensten. Einziger Kompromiss den ich mache, immer eine Portion Speck mit dazu. Da kommt das Deutschtum in mir hervor. 🙂
Es gibt aber noch weitere asiatische Gemuesesorten, die einen Anbauversuch wert sind. In diesem Jahr sind es Mizuna und Tatsoi, wobei ich letzteren schon in den vergangenen Jahren mit eher wenig Erfolg versucht habe. Die Pflanzen bleiben mickrig, gingen viel zu schnell in Bluete und ergaben nicht gerade viel Gruen fuer den Kochtopf. Vielleicht lag es daran, dass ich sie im Fruehjahr angebaut habe. Ich sollte es mal mit dem Herbstanbau, wie beim Pak Choi versuchen. Vielleicht werden sie dann groesser.
Im Hintergrund Mizuna, im Vordergrund Tatsoi. Die Reihen sind schon etwas gelichtet. Schmeckt einfach gut.
Im Fruehjahr oder spaet im Herbst
Ich hatte sie, genau wie Tatsoi, schon sehr frueh im Jahr auf der Fensterbank ausgesaet. Tatsoi schon Ende Februar, Mizuna einen Monat spaeter. Die Anzucht war sehr problemlos. Wie die meisten Kohlsorten sehr zuverlaessig gekeimt und weitergewachsen. Sie waren auch mit die ersten Gemuesepflanzen im Garten, kuemmerten erst einmal etwas vor sich hin, mit steigenden Temperaturen wuchsen sie aber doch recht schnell.
Wie ich es haette verhindern koennen, dass die Blaetter nicht so durchloechert gewesen waeren, ist mir nicht klar. Bis auf die letzten Tage war der Boden eigentlich immer feucht bis nass.
Tatsoi kann wieder nicht ueberzeugen
Tatsoi war auch in diesem Jahr nicht sonderlich erfolgreich. Mizuna allerdings hat mich ueberzeugt. Die sind schnell gewachsen und haben viele Blaetter, die auch was fuer den Kochtopf liefern. Sie sind leicht zu ernten, haben nicht unter Schnecken gelitten und was noch wichtiger ist, sie schiessen nicht so schnell. Waehrend Tatsoi in den naechsten Tagen alle den Garten verlassen muessen, waechst Mizuna froehlich weiter, ohne Anzeichen einer Bluete.
Wo kommen all die Loecher her?
Einziger Nachteil bei beiden: Die Blaetter sind durchloechert von irgendwelchen Fressfeinden. Habe nie auch nur einen Kaefer oder sonstwas darauf sitzen gesehen. Trotzdem sind beide Sorten loechrig wie ein Sieb. Habe mal gehoert, Erdfloehe waeren dafuer verantwortlich. Die soll man zuverlaessig unter Kontrolle halten koennen, wenn die Erde immer feucht gehalten wird. Nun, dazu fehlt mir die Zeit. Und einen Monsun kann ich nicht herbeizaubern. Obwohl, wenn ich mir das Fruehjahr so rueckblickend ansehe, so weit entfernt davon waren wir nicht.
Geschmeckt hat’s trotzdem. Hab mir sofort eine leckere Reispfanne gebastelt. Asiagemuese mit Speck, Thaicurry und Chili.
10 Antworten
Um Erdflöhe zu umgehen, säe ich die Tatsois Anfangs September. Im Winter lege ich ein Flies über die Jungpflanzen. Im Frühling gehen die Flöhe nicht mehr/ oder noch nicht? daran (frisch geschlüpfte Schnecken hingegen schon!). Nach diesem warmen Winter kann ich die ersten Tatsois demnächst ernten, und zwar ohne irgend ein Löchlein.
Gruss
Markus
Hab gerade nach Tatsoi gesucht und bin hier gelandet 🙂
Erdflöhe habe ich auch an allem Kohlähnlichen und so. Bekämpfen ist müssig, aber mit Klebefallen/Gelbtafeln die man neben das Beet hängt kann man zumindestens einige wegholen. Man muss nur immer wieder mal die Flöhe aufscheuchen, was auch gut ist, denn sie möchten eigentlich ihre Ruhe 😉
Prima, mach weiter so und viel Erfolg weiterhin
Hi
tolle Garteninfos hier bei dir!
Ich nehme immer die Asiasalatmischung für 1 oder 2 Reihen als Zwischefrucht und eig. nur roh im Salat.
Aber Mizuna ist bei mir auch schon geschossen und blüht.
Machst du Mizuna asl Asiapfanne?
lg
Johann
Ich bin kein grosser Koch. Es wird einfach was zusammen in die Pfanne geworfen und schmeckt immer.
Wann gibts den Reis dazu aus eigenem Anbau ??
Wenn ich eine Sorte finde, die keine Ueberschwemmungen braucht. Soll es geben, Trockenreis quasi.
Gruss Rr
Jep, das sind Erdflöhe. Ein anderes Gegenmitttel, als den boden feucht zu halten, kenne ich leider auch nicht. Außerdem schlagen die Biester nur im Frühjahr zu. Falls das exotische Gemüse Herbstanbau verträgt, macht das wahrscheinlich mehr Sinn.
Grüße, KatjaK
Diese Löcher kenn ich.
Das Problem hab ich vor allem im Frühbeet und am Ruccola.
Mein Opa meinte auch, es wären Erdflöhe und alles immer schön feucht halten würde helfen.
Hat es aber nicht… =D
Helfen kann ich Dir leider nicht,denn schlauer bin ich auch noch nicht =D
Hallo Sarah
Dann muessen wir eben damit leben. Am Geschmack tut sich ja nichts. Ist nur eine optische und psychologische Frage. Aber in der Hinsicht ist man als Hobbygaertner ja etwas abgehaertet.
Gruss RR
Huhu ;D
ich stoße in der letzten Zeit häufig auf sehr interessante Seiten voller Exotischer Früchte und Gemüsesorten. Richtig faszinierend was es alles gibt!
Leider kann ich das nicht alles in meinem ‚Leihgarten‘ anbauen 🙁
Vielleicht kennst du sie ja bereits, aber wenn nicht, ist es sicherlich sehr interessant:
http://www.deaflora.de/index.php
http://www.seeds-gallery.com/de/
Viel Spaß beim Stöbern 🙂
Schöne Grüße,
Rootless