Es gibt mittlerweile fast ungezaehlte neue Ansaetze in der Landwirtschaft. Ok, vielleicht nicht in der Landwirtschaft im herkoemmlichen Sinne. Bei der gibt es zwar auch Entwicklungen in die richtige Richtung, diese meine ich aber nicht. Besonders von Menschen, die keinen Landwirtschaftlichen Hintergrund haben, finde ich immer wieder neue Denkansaetze, wie man Landwirtschaft, Gartenbau und den Nahrungsmittelanbau im allgemeinen, den Meschen wieder naeher bringen kann. Gemeinschaftsgaerten, Solidarische Landwirtschaften, Schulgaerten und viele mehr. Einen dieser neuen Denkansetze moechte ich Ihnen in meinem heutigen Video vorstellen.
Ja, frueher….
Frueher gab es die „Grossen“, die Landwirte, die das Gros der Nahrungsmittel produziert haben. Das war deren Broterwerb und das war auch gut so. Die kennen sich aus, die wissen was sie tun. Dann gab es da die Gaerten, die viele hinterm Haus in Eigenregie betrieben haben. Gemueseproduktion war dort das Ziel. Auch die kannten sich aus, die wussten ebenfalls was sie taten.
Jetzt haben sich die Zeiten aber geaendert
Wer, ausser einigen hartgesottenen Youtubern, 🙂 befasst sich heute noch ernstlich mit dem Gemueseanbau? Ok, der ein oder andere macht das noch. Aber der grossen Mehrheit der Gesellschaft ist das Wissen darum vollkommen abhanden gekommen. Das Leben ist ja ach so bequem und einfach geworden. Selbst anbauen? Wozu? Der Supermarkt um die Ecke hat doch alles vorraetig. In hervorragender Qualitaet und das auch noch so gut wie das ganze Jahr hindurch. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, sein Gemuese selbst anzubauen. Ja selbst die Biofraktion im Lande braucht um eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr bangen. Die Biomaerkte liefern fast alles. Fast das ganze Jahr hindurch.
Soll man diese Entwicklung nun als Fortschritt oder Rueckschritt betrachten?
Gross aendern wird sich an der Lage nichts, denke ich. Warum auch? Die meisten haben, selbst wenn sie wollten, gar nicht mehr die Moeglichkeit, selbst gaertnerisch taetig zu werden. Wer mitten in der Stadt im 6 Stock im Hochhaus wohnt, der ist meilenweit vom eigenen Garten entfernt. In den Eigenheimsiedlungen, die allerorten aus dem Boden gestampft werden, ist auch kein Platz mehr, um sinnvoll Gemuese anzubauen, ganz zu schweigen davon, ein paar Huehner halten zu koennen. Die wenigen Quadratmeter, die den Haeuslebauern dort zugestanden werden, reichen nicht einmal aus, um in der Saison genuegend Tomaten fuer die eigene Familie zu erzeugen. Der Trend ist nicht umkehrbar.
Oder doch?
Wie eingangs erwaehnt, es gibt immer wieder Menschen, die versuchen, das Gaertnern den Menschen wieder schmackhaft zu machen. Menschen wie Bertram, der sich das Projekt Mikrolandwirtschaft hat einfallen lassen.
Mikrolandwirtschaft?
Was ist das nun wieder? Ganz einfach. In wenigen Worten heisst Mikrolandwirtschaft, den Menschen wieder Flaechen zur Verfuegung zu stellen, auf denen sie gaertnerisch taetig werden koennen, wenn gewuenscht, sogar unter Anleitung. Sein Pilotprojekt, die erste Mikrolandwirtschaft, habe ich mir im letzten Sommer angesehen und habe wieder viele begeisterte „Neugaertner“ kennengelernt. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Denn, wie ich immer so schoen sage, „jede Moehre, die nicht aus Holland herangekarrt wird, jeder Brokkoli der nicht aus Peru tiefgefroren zu uns kommt, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Aber ganz ehrlich, ich muss Ihnen das hier nicht weiter erlaeutern. Dazu habe ich ja mein Interview mit Bertram gefuehrt. Bertram beschreibt sein Projekt naemlich so:
Mikro Landwirtschaft ist ein gemeinnuetziger Verein (in Gruendung) aus Mannheim, der den gemeinschaftlichen Gemueseanbau in der Nachbarschaft durch Gemeinschaftsgaerten ermoeglicht. Mikro Landwirtschaft betreibt Gemeinschaftsaecker auf Ackerflaechen und Gemeinschaftsgaerten mit Hochbeeten. Das Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen und den Anbau von Gemuese und Kraeutern für den eigenen Bedarf zu ermoeglichen, die Erde zu pflegen und die Artenvielfalt zu foerdern. Dafuer orientiert sich Mikro Landwirtschaft an der Permakultur. Außerdem stellt Mikro Landwirtschaft eine Plattform für Gemeinschaftsgaerten, Schulgaerten und Firmengaerten zur Verfuegung.
Der Link zur begleitenden Internetseite: Mikrolandwirtschaft
Dann mal viel Spass beim Video
2 Antworten
Hallo Ralf,
ich bin auf ein Video von dir gestoßen, in welchem du von Guano Dünger total begeistert bist.Da ich meinen Garten (hab ich erst im zweiten Jahr, 300qm, 2 Gewächshäuser, diverse Beete, Kübel und Obstbäume)gerne nur biologisch bewirtschaften möchte, würde ich gern wissen, welchen Guano Dünger du verwendest.
P.S. Deine Videos find ich super, weiter so!!!
Liebe Grüße,Susanne aus Gevelsberg
Hallo und danke fuer deinen Kommentar. Ich habe da keinen speziellen Guanoduenger. Ich experimentiere mit vielen verschiedenen Duengern. Manchmal ist es Guano, manchmal Rinderdung oder was ich gerade habe. Einen wirklichen Favoriten habe ich nicht.
Gruss und weiterhin viel Spass bei mir