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Kartoffeln unter Stroh! Eine gute Sache mit einem kleinen Haken. (Video)

Kartoffeln unter Stroh anzubauen, war einer unserer Gartenversuche in diesem Jahr. Nicht weil wir zu faul waren, unsere Kartoffeln auf die herkoemmliche Art und Weise mit Anhaeufeln anzubauen, sondern weil wir in unserem „im Entstehen“ begriffenen Garten noch Ecken hatten, an denen viel zu viel Gras in der Erde steckte, das eine vernuenftige Bearbeitung des Bodens nicht zuliess.

Warum Kartoffeln unter Stroh?

Zu Beginn des Jahres war unser Garten noch eine Wiese, die wir von einem Bauern haben pfluegen lassen. Jetzt ist so ein Traktor eine ziemlich grosse Maschine und fuer einen kleinen Garten eher ungeeignet. Dementsprechend gab es an den Raendern unseres Gartens Stellen, an denen das Wiesengras noch nahe der Oberflaeche lag. Ebenfalls wollten wir damit ausprobieren, ob es moeglich ist, aus einer Wiese mittels Kartoffelanbau und Strohmulch einen Garten zu machen, wie man es oefters im Internet lesen kann. Probieren aber geht bekanntlich ueber studieren. Genau beschrieben ist unsere Kartoffelpflanzaktion in meinem Artikel „Kartoffeln unter Stroh, wir versuchen das einfach mal„.

Einen kurzen Zwischenbericht habe ich schon am 11. Juli geschrieben, und der versprach durchaus erfolgversprechend zu sein.

Letztens habe ich mit unserer Nachbarin gesprochen, einer alten Frau, die schon ihr ganzes Leben lang im Garten werkelt und viel mehr weiss als ich, vor allen Dingen von Mischkulturen, von den richtigen Pflanzterminen und Aussaattagen, all das, wozu ich nicht die Zeit habe, mich eingehender damit zu beschaeftigen. Jedenfalls meinte unsere Nachbarin, ich solle doch langsam mal die Kartoffeln ernten. Die waeren alle krautfaeulekrank, und die Krautfaeule wuerde auch in die Kartoffeln wandern und sie nicht lagerfaehig sein lassen.

Gut, ich habe das gewusst. Hat sich in den vergangenen Jahren, in denen unsere Kartoffeln auch immer von der Krautfaeule befallen waren, aber nie als sonderlich nachteilig herausgestellt. Ich habe aber doch ein wenig Angst bekommen und mich an die Kartoffelernte gemacht. Die ersten Stuecke, die ich abgeerntet habe, waren die, auf denen die Kartoffeln auf der blanken Erde gelegen haben, die Seitenraender an denen der Pflug nicht sonderlich gut gearbeitet hat.

kartoffeln-unter-stroh-anbauen-ernte

Das Ergebnis

Ich muss sagen, ich bin positiv ueberrascht. Ich konnte eine grosse Menge Kartoffeln ernten. Vielleicht nicht ganz so dick, um daraus „Burgerkettenpommes“ zu machen, aber immer noch akzeptabel. Dafuer, dass ich nicht sonderlich viel Arbeit mit unseren Kartoffeln hatte, kann sich der Ertrag sehen lassen. Auch die Ernte ging recht einfach von der Hand. Alte abgestorbene Kartoffelpflanze aus der Erde ziehen, das Stoh zur Seite raeumen und die Kartoffeln aufsammeln. Die allermeisten Kartoffeln lagen oben auf der Erde. Nur ganz wenige konnte ich nachher noch in der Erde finden. Von daher eine sehr simple Methode, die ich uneingeschraenkt empfehlen kann. Vor allem, wenn man einen groesseren Garten besitzt und nicht mit jedem Quadratmeter knausern muss. Althergebracht angebaut, haetten wir wohl mehr und auch etwas groessere Kartoffeln geerntet, aber damit kann ich leben.

Es gibt aber auch Nachteile

Ich moechte allerdings auch die Nachteile des Kartoffelanbaus unter Stroh nicht verheimlichen. Wer meinen Blog regelmaessig liest, wird sich an unsere Schneckenplage erinnern, die besonders unsere Kartoffeln sehr hart getroffen hat. Der Strohmulch hat Schnecken geradezu magnetisch angezogen, und ich bin sicher, die Schnecken haetten es an manchen Stellen geschafft, unsere Kartoffeln kahl zu fressen. Mag sich hochtrabend anhoeren, wer aber gesehen haette, wie viele Schnecken ich dort abgesammelt habe, und viel schlimmer, wie viele ich nicht erwischt habe (war leicht zu erkennen an denen, die bei der Ernte noch der Mistgabel zum Opfer fielen),  der wird mich verstehen.

Diese schleimigen Viecher lebten unter dem Stroh geradezu im „gelobten Land“. Nachts konnten sie sich an den Blaettern dick und fett fressen. Man haette annehmen koennen, sie haetten sich dann tagsueber ausgeruht und geschlafen :). Aber weit gefehlt, die hatten wohl auch tagsueber nur „Fressen“ im Sinn. Und was haben die gefressen? Kartoffeln natuerlich. Ich wuerde sagen, gut die Haelfte der Kartoffeln waren mit Frassloechern versehen. Teilweise waren sie sogar fast hohl. Es ist mir bei der Ernte ganz oft passiert, dass ich glaubte, eine besonders dicke Kartoffel gefunden zu haben, bei der sich allerdings schon beim Aufheben herausstellte, dass sie viel zu leicht war. Von innen quasi ausgehoehlt. Ein wirkliches Trauerspiel. So viele schoene Kartoffeln, die nicht oder nur eingeschraenkt zu verwerten sind.

schnecken-fressen-kartoffeln

Im Film habe ich eine Kartoffel gefunden, in der noch die Schnecke steckte. Leider war meine Speicherkarte voll, als ich sie aus der Kartoffel herausgezogen habe. Die steckte zu zwei Dritteln in der Kartoffel drin. Hatte sich ein Loch gefressen, gerade so gross, dass sie hineinpasste und sich dann immer tiefer in die Kartoffel hineingefressen. Kein schoener Anblick. Die sind wirklich nur noch als Entenfutter zu gebrauchen. Ich nehme an, so eine durchloecherte Kartoffel, selbst wenn noch genuegend unversehrte Kartoffel uebrig ist, ist nicht unbedingt lagerfaehig. Ich wuerde, wenn ich es noch einmal versuchen wollte, die Saatkartoffeln wenn es eben ginge, doch in die Erde stecken, und wenn es auch nur einige Zentimeter tief waere. Dadurch wuerden auch alle neuen Kartoffeln weitestgehend unter der Erde wachsen und waeren damit vor Schnecken sicher. Keine einzige Kartoffel, die komplett mit Erde bedeckt war, zeigte Schneckenfrass.

Wie hat sich das Stroh zur Unkrautunterdrueckung geschlagen?

Im Hinblick darauf, wie gut sich durch den Kartoffelanbau und den Strohmulch das Gras unterdruecken liess, muss ich sagen, dass es nur sehr wenige Grashalme bis ans Licht geschafft haben. Mal sehen, wie das an der Stelle aussieht, an der unsere Saatkartoffeln direkt auf dem Gras gelegen haben. Darueber wird es noch einen weiteren Bericht geben.

Wer also schon einen halbwegs vernuenftigen Garten hat, in dem vielleicht nur noch Unkraut im Uebermass zu finden ist, dem sei die Methode, Kartoffeln unter Stroh anzubauen duchaus ans Herz gelegt. Eine Bombenernte wird dabei nicht herum kommen, aber mehr als ausreichend wird es allemal sein. Aber bitte, den Schnecken besondere Aufmerksamkeit widmen. Sonst wird der Erntespass doch erheblich getruebt.

Ich werde es noch einmal versuchen, dann aber mit Schneckenjaegern.

Wenn alles gut geht, hole ich heute Nachmittag zwei junge Laufenten im Dorf ab. Ich habe mich von den vielen positiven Berichten ueber Schneckenbekaempfung durch Laufenten anstecken lassen. Womit ich dann schon wieder einen neuen Gartenversuch fuer das naechste Jahr habe.

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13 Antworten

  1. Kartoffel in Heu ist scheinbar keine gute Idee. Wir machen seit Jahren einen großen Heuhaufen, lassen alles drei Jahre zusammenfaulen dann ist das ganze ein reiner sauberer Humus. Diesen tragen wir auf ein Wiesengrundstück ca 20 cm dick auf und setzen die Kartoffel ein. Der Ertrag ist mehr als gut und die paar Mäuse muss man so und so in Kauf nehmen.
    Die Schnecken sind zwar da, aber der Schaden hält sich auch da in Grenzen.

  2. Kartoffeln unter Stroh !
    Letztes Jahr lagen die bei uns noch unter Heu, da gab es kaum Schneckenfrass, doch dieses Jahr unter Stroh- Schreck lass nach, fast alle angefressen.
    Probiere nächstes Jahr mal das einbuddeln und obenauf dann das Stroh.
    MfG. P.Wisotzky

  3. Mich würde mal interessieren, wie es nach der Ernte dort aussah, wo Du im Frühjahr die Saatkartoffeln einfach aufs Gras gelegt hast.

    Hat das Zurückdrängen der Wiese funktioniert?

    Grüße

    Tom

  4. Die angefressenen Kartoffeln sind nicht lagerfähig. Die fangen recht bald an zu faulen und würden die heilen Kartoffeln dann anstecken, also gut durchsortieren.

    Fressen deine Hühner oder Enten rohe kartoffeln? Notfalls könnte man da verletzten und angefressenen soweit man sie nicht selber alsbald essen möchte ja auch für die Hühner kochen. Ein paar kleine mitgekochte Schnecken werden die schon nicht stören.

    1. Hallo Chaosgarten

      Habe ich auch schon festgestellt. Ich habe sie wirklich grundelich durchsucht. Wenn ich es aber genau nehme, dann ist keine einhzige Kartoffel lagerfaehig. einige schimmeln schon. Roh werden die keine Kartoffeln essen, ich habe aber gehoert, gekocht sollen die sehr gut fuer die Enten sein. Muss ich mal machen.

      Gruss RR

  5. Hallo Ralf,

    sieht gut aus, von den Schnecken abgesehen! Wir haben ziemlich viel Pech mit unserem Gemüseacker! Es hat einfach zu viel geregnet und unser Gemüseacker liegt in einer Senke! ;-(

    Zucchini kommen wie immer prächtig und Tomaten haben wie im Moment auch. Kartoffeln sind wenig geworden, zu nass! Für die meisten anderen Sachen auch, einige Reihen Zwiebeln werden auch noch. Der Lauch wächst viel zu langsam, dito Möhren!

    Beim Kohl sieht es im Moment ganz traurig aus, ein einziger Weißkohl ist fast reif und einige Rotköhle schaffen es event. auch noch?

    Wobei wir zumindest mit den Schnecken nicht ganz so hart bestraft wurden. Die Erdkröten die unter den Brettern im Gemüsebeet wohnen und die Blindschleichen die ich ansiedeln konnte, schaffen deutlich mehr von den Ungeheuern weg als alles Schneckenkorn….

    Gruß

    Michael

    1. Hallo Michael

      Nicht verzagen, ihr fangt doch erst mit eurem Acker an. Das wird sich in den naechsten Jahren schon noch bessern.

      Gruss RR

  6. interessant , denn auch ich decke die Kartoffeln mit Stroh ab, allerding grabe ichsie einenhalben Spaten tief ein und häufle sie forfortan, so kann die Kartoffel nicht fauel, da zuviel regenwasser sich im Graben sammelt und die Feuchtigkeit bleibt durch das Stroh im Boden

    meine Ernte war supe, lannge hatte ich nicht mehr so große Kartoffeln und keine Krautfäule oder Rost oder Stellen an den kartoffeln

    und bedenke bei Laufenten, sie fressen auch gerne Grünes und ihnen schmeckt auch Gemüse!!
    in einem Blog wurde auch vom Habicht oder Falrekn berichtet, der besonders Jagd auf junge Enten macht und nun mußten sie extra nach oben ein Netz haben!!
    irgendwann hat sie diese entnervt auf einen Biohof gegeben.
    der Fuchs mag auch Laufenten!
    ich habe gute Erfahrungen mit Absammeln und einmal eine Radikalkur mit Neudorf Schneckenkorn bei Kürbis und Rittersporn, in den Kartoffeln waren keine

    oder Bretterauslegen, darunter verkriechen sie sich tagsüber , so mache ich dann weiter

    Und bei mir ist alles Gründüngung, was an Saat im Boden ist, nur wird einmal vor dem Aussähen durch gezogen und trocknet dann ab als Abdeckung oder für den Kompost

    so sorgt z. B.Borretsch schon dafür, dass anderes nicht zu groß wird.
    bei mir kommen auch Pflanzen mit Saat auf den Kompost, sie sorgen für Vielfalt im Garten und man kann sie gut entfernen , wenn es zuviel wird

    im Boden sind so viel Saaten , sie kommen angeflogen, oder mit Vögeln, da mache ich mir keine Sorgen…

    Frauke
    und ich werde einen Versuch mit Roggen starten

    1. Hallo Frauke

      Ich habe jetzt zwei Laufenten hier. ich versuche das einfach einmal. Mehr als schief gehen kann es nicht. Ich werde darueber berichten.

      Gruss RR

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