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Wie sieht eigentlich eine Haferwurzel aus, oder von einem Gemuese, das kaum jemand kennt. (Video)

Haferwurzeln, was ist das nun wieder fuer eine Gewaechs? Kann man die essen? Lohnt es sich, Haferwurzeln eine Chance zu geben, oder gehoeren sie zu den Pflanzen mit langer Gemuesetradition, die zwar essbar sind, im Laufe der Jahre allerdings von anderen, einfacher zu kultivierenden und vielleicht auch geschmacklich besseren Sorten verdraengt wurden? Die im Garten mehr Arbeit verursachen als ein ganzer Kartoffelacker, schwer zu ernten sind, aufwendig in der Kueche zu verarbeiten und obendrein noch nicht einmal so wirklich gut schmecken?

Der Anbau, nichts einfacher als das!

So moechte ich heute einmal diese Haferwurzeln etwas genauer vorstellen.
Anbauen tun wir sie naemlich schon einige Jahre. Das auch mit Erfolg. Grosse Schwierigkeiten sind dabei noch nie aufgetreten. Mitte bis Ende April ausgesaet, spaeter ausgeduennt, ein wenig dem Unkraut auf den Leib gerueckt, mehr ist da nicht zu machen. Von daher eine wirklich unkomplizierte Wurzel. Allerdings braucht sie recht lange im Garten. Eine Vorkultur ist kaum moeglich, eine Nachkultur noch viel weniger. Haferwurzeln sollen winterhart sein und im Garten nach Bedarf den ganzen Winter ueber geerntet werden koennen, was wir allerdings noch nicht versucht haben. Ich ernte im Herbst und friere sie ein. Bin vielleicht ein Weichei, dass ich lieber zur Tiefkuehltruhe gehe, als bei Eis und Schnee mit der Gabel raus in den Garten, Haferwurzeln ernten.

Haferwurzeln wachsen ohne Probleme im Garten

Schaedlinge? Fehlanzeige

Schaedlinge habe ich noch nie einen gesehen. Weder ueber, noch unter der Erde. Selbst die Wuehlmaeuse haben bisher immer einen grossen Bogen um Haferwurzeln gemacht (hoffentlich ist das kein Zeichen fuer den eher fragwuerdigen Geschmack). Eigentlich erstaunlich. Besonders im letzten Jahr hatten wir ja so einige Probleme mit diesen Tierchen. Chicoree, Moehren, Sellerie, Futterrueben, alles stand auf ihrem Speiseplan, Haferwurzeln allerdings nicht.

Sucht man im Internet nach Bildern der Haferwurzel, stoesst man im allgemeinen auf schoene helle gerade Wurzeln, nicht ganz so lang und gleichmaessig dick wie die der Schwarzwurzel, sondern eher auf Bilder, in denen sie aussehen wie groessere Moehren mit seitlichen Wurzelhaaren dran. Das duerfte die Idealform der Haferwurzel sein. Keine Frage, ich habe auch schon solche geerntet. Die sind aber nicht die Regel. Sowohl in unserem alten Schrebergarten mit sehr sandigem Boden, als auch hier in unserem Selbstversorgergarten in spe sehen die meisten Haferwurzeln eher wie eine „Krankheit“ aus. Da wird mir schon uebel, wenn ich daran denke, die in der Kueche in einen verzehrfertigen Zustand zu ueberfuehren. Es kann also kaum daran liegen, einen zu lehmigen, steinigen oder zu harten Boden zu haben.

Ab und zu ernten wir auch mal eine, die fast so aussieht wie die im Saatgutkatalog. Aber nur selten. 🙂

Die Vielfalt machts

Nicht nur die vielen unansehnlichen seitlichen Wuerzelchen, nein, das Problem bei Haferwurzeln ist der verzweigte Wuchs. Oben sehen sie noch so aus wie sie sollen, wenige Zentimeter unterhalb der Erde verzweigen sie sich in viele kleine Seitenwurzeln, die oft nicht einmal eine Staerke erreichen, die es lohnt in der Kueche zu verwerten. Dieses Problem habe ich auch bei Schwarzwurzeln, allerdings in erheblich geringerem Umfang. Bei Schwarzwurzeln finde ich immerhin noch gerade Stuecke, die sich gut putzen lassen, bei den Haferwurzeln kaum eines. So einfach sie im Garten auch gedeihen, umso mehr Arbeit haben wir damit in der Kueche.

Jetzt stellen Sie sich so ein Ding mal in der Kueche vor. Da ist eine Zucchini doch schon ganz was anderes 🙂

Und der Geschmack?

Wie schmecken diese Wurzeln denn nun? Ich muss ehrlich zugeben, eine Portion Schwarzwurzeln ist mir entschieden lieber. Von der Konsistenz und von der Zubereitung unterscheiden sie sich kaum. Haferwurzeln fehlt allerdings der spezielle Geschmack, der sie von anderen Gemuesearten unterscheidet. Fuer mich schmecken sie einfach nur nach „Wurzel“. Man kann sie essen, sie sind aber auch nicht das Geschmackshighlight schlechthin. Auch wenn es Leute geben soll, die den Geschmack mit dem von Austern vergleichen. Fuer mich dienen Haferwurzeln eher der Vielfalt, um den Kindern zu zeigen, dass es mehr gibt als Brokkoli und Karotten. Zwei oder drei Portionen goennen wir uns davon im Jahr. Mehr muss aber auch nicht sein. Da gibt es geschmacklich erheblich angenehmere Gemuesearten die im Garten gut gedeihen.

Mag aber auch daran liegen, dass ich keine Austern mag. Die habe ich ein einziges Mal in meinem Leben probiert und hatte die schlimmste Nacht meines Lebens. Die eine Haelfte der Nacht habe ich auf der Toilette verbracht und die andere von zuckenden schleimigen Dingern getraeumt, die lebend gegessen werden.

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9 Antworten

  1. super Kanal — habe gesehen, dass du etwas lehmigen Boden hast — vielleicht hilft etwas Sand — zusätzlich hast du schonmal etwas von „terra preta“ / schwarzer Erde gehört ? — http://www.alpenparlament.tv/playlist/367-terra-preta

    ev auch direkte Urindüngung (1 Teil zu 10 Teilen Wasser)– du hast dich ja etwas über die kleinen Weizenähren beschwert — vielleicht hilft das — meine Zimmerplanzen haben danach immer einen starken Wachstumsschub (zB Basilikum) — ich mag Kunstdünger ganz und gar nicht – besonders nicht bei meinen Kräutern

    — wollte das eigendlich auf die youtube Kommentarseite scheiben — irgendwie wollte das aber überhaupt nicht

  2. Lieber Ralf,

    Haferwurzeln schmecken uns recht gut, allerdings nicht als dominanter Geschmack der Mahlzeit. Wir packen sie in unsere bunte Wurzelgemüsesuppe mit dem üblichen Dingen wie Karotten, Petersilienwurzel, Zwiebl, Pastinake und Kartoffeln. Dazu noch 2 verschiedene Sorten Topinambur, Teltower Rübchen und Haferwurz. Noch ne dicke Chili mitgekocht bringt den Kreislauf in Schwung.
    Pur mag ich Haferwurzeln auch nicht essen aber in Kombi: sehr lecker!
    Übrigens mögen unsere ständig ausbüchsenden Kaninchen das Kraut des Haferwurz nicht und haben lieber meine letzten 2 Wirsing vernichtet. 😉

  3. Hallo Ralf,
    wieder ein sehr interessanter Erfahrungsbericht. Wollte nächstes Jahr nämlich auch die Haferwurzel ausprobieren – oder vielleicht bleibe ich doch bei den Schwarzwurzeln.
    Übrigens sehen die Haferwurzeln aus wie die Wurzeln von Nachtkerzen, die kann man angeblich auch essen, habe mich aber noch nicht getraut.
    Thema exotisches Gemüse: Habe dieses Jahr die Erdmandel ausprobiert (eine einzelne Pflanze). Nach ein paar Tagen Trocknungszeit erinnerten die Knöllchen tatsächlich vom Geschmack her an Mandeln. Sehen nur etwas komisch aus, wie kleine Erdnüsse mit Wurzeln dran. Probiere dieses Jahr eine größere Menge anzubauen, damit sich die Verarbeitung lohnt. Eventuell könnte man die rösten wie Erdnüsse?
    Alles Gute, Dieter

    1. Hallo Dieter

      Wie war denn der Ertrag auf die Flaeche gerechnet bei den Erdmandeln. Ist das auch so eine Sache, die viel Platz braucht, aber nur geringen Ertrag bringt?

      1. Hallo Ralf,
        ich habe mal den Ertrag dieser einen Pflanze auf einen Quadratmeter hochgerechnet und komme auf höchstens 1 kg. Naja, Erdnüsse würde man ja auch nicht essen, um schnell satt zu werden. Positiv war: Musste mich nie um die Pflanze kümmern, keine Schädlinge. Negativ: Blockierte das „Beet“ von Mai bis Oktober. Und du würdest wohl Schwierigkeiten haben, diese kleinen Knöllchen in deinem Lehmboden überhaupt zu finden. Bin in Hannover, humoser Sandboden. Ich probiere die Erdmandel trotzdem noch mal, nur so zum Spaß, irgendwas muss man damit ja machen können …

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