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Hafer im Garten anbauen, oder von viel viel Muehe fuer 59 Cent.

Hafer im Garten, einer unserer diesjaehrigen Versuche. Vor Kurzem habe ich die Ernte eingefahren. Enorme 470 Gramm Haferkoerner konnte ich zusammenbekommen. Ist das nicht toll? Gut, es war ja auch nur etwas mehr als ein Quadratmeter, den ich im Fruehjahr mit einer Nackthafersorte von Dreschflegel bestellt habe. Eben zum Testen. Allzuviel Muehe habe ich mir mit dem Hafer auch nicht gegeben. Ein oder zwei mal habe ich, als er noch klein war, die Schuffel durch die Reihen gezogen. Ansonsten nichts daran getan.

Unser Hafer hat es nicht leicht gehabt.

Mit der Zeit hat sich der Hokkaido Kuerbis bis in die Haferecke hervorgearbeitet. Den Hafer hat der Wind einen Sommertag umgeweht, so dass recht viele Halme auf der Erde lagen. Besonders viel Sonne hat er auch nicht abbekommen. Stand im Schatten unseres Stangenbohnenzeltes. Also nicht gerade ideale Voraussetzungen.

getreide-im-garten-anbauenEin Quadratmeter Hafer. Nicht gerade viel. Fuer einen Versuch hat es aber gereicht.

Die Ernte

Haette ich mich ein wenig mehr drum gekuemmert, ich haette vielleicht ein paar Gramm mehr herausholen koennen. Aber zum Testen hat es gereicht. Ich hatte es schon befuerchtet. So einfach war es gar nicht, die Koerner aus den Aehren zu bekommen. Trotz meiner „genialen“ Dresch- und Windmaschine. 🙂 Nach dem Schnitt blieben sie noch zwei Wochen trocken gelagert, bis ich sie in die Dreschmaschine gehalten habe. Aber was dabei heraus kam, war alles andere als perfekt. Haufenweise Koerner, die noch in ihren Spelzen festsassen. Da half auch kein Reiben zwischen den Handflaechen, die liessen sich nicht herausloesen.

hafer-im-gartenEs gab eine Zeit, da war die Haferwelt noch in Ordnung. Bevor der Kuerbis richtig losgelegt hat.

Auch in der „Windmaschine“ hat sich der Hafer nicht sonderlich gut gemacht. Haferkoerner sind, zumindest bei der diesjaehrigen Ernte, kleiner als die von Roggen oder Weizen. Der Luftstrom hat sie in grosser Zahl mit hinausgeweht. War alles sehr muehsam. Danach noch die Koerner mit Spelzen aus der Ernte suchen war auch nicht gerade meine Liebslingsbeschaeftigung. Alleine beim Dreschen habe ich gut und gerne 100 Gramm verloren. Auf dem Feld sind bestimmt noch mal 150 Gramm geblieben, die sich nicht ernten liessen. Entweder weil sie vom Kuerbis ueberwuchert waren, oder durch den Wind an die Erde gedrueckt wurden und dort schon wieder keimten.

hafer-im-gartenVom Wind niedergedrueckt, vom Kuerbis ueberwuchert und vom Bohnenzelt beschattet. Unser kleines Stueckchen Hafer hatte es nicht leicht.

Leben koennen wir davon nicht. 🙂

Ich habe mir wirklich Muehe gegeben, aber mehr als diese 470 Gramm war nicht herauszubekommen. Also noch nicht einmal eine Tuete Haferflocken. Die habe ich letztens im Supermarkt fuer 0,59 Euro gesehen. Kein besonders gutes Geschaeft, was ich da gemacht habe. Da hilft auch die Gewissheit nicht, Bio- Haferflocken zu haben.

Ach ja, ich habe noch gar keine Haferflocken. Ich habe es probeweise mit dem Hammer versucht, den Hafer zu Flocken zu verarbeiten. Aber ehrlich, ich habe besseres zu tun. Weiss nicht jemand da draussen eine ganz simple Methode eine Flockenquetsche selbst zu bauen? Duerfte doch nicht so schwer sein. Zwei Stueck Wasserrohr nahe beieinander gelagert, zwischen denen ich Flocken quetschen kann z.B. Oder aber, wo man eine preiswerte und gute Quetsche bekommt?

hafer-im-garten-erntenNicht mehr als eine Schubkarre war zu ernten. Eine groessere Parzelle haette es einfacher gemacht.

Lohnt der Anbau?

Getreide im Garten ist eine feine Sache. Sinn macht das allerdings erst in entsperchend grossem Umfang. Der Aufwand waere bei 10 oder 20 Quadratmetern nicht sonderlich groesser gewesen. Aber die Verlustrate waere nicht so hoch gewesen. Ich bin ja immer noch geneigt, es im naechsten Jahr nochmals mit Hafer zu versuchen. Haferflocken ist etwas, was die Kinder immer gerne essen. So ein Pfund Haferflocken verputzen die, wenn sie wollten, bei zwei Fruehstuecken.

haferernteDavon werden die Kinder nicht satt. Und mit dem Hammer plattschlagen wollen sie ihre Haferflocken auch nicht. Banausen.

Bei 20 Quadratmetern wuerde ich mir rund 10 Kilo Hafer ausrechnen, der zu ernten waere. Das waere dann schon fast genug. Finanziell gesehen ist das natuerlich ein absoluter Witz. Haferflocken gibt es fuer laecherlich wenig Geld zu kaufen. Ich sehe, ich bin wieder bei meinem Lieblingsthema gelandet.

Wir brauchen mehr Anbauflaeche.

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8 Antworten

  1. Hallo,
    die Körner bekommst Du auch mit einer alten Kaffeemühle klein, so dass sie wie Haferflocken verwendet werden können. Mach mal einen Test, nimm mal gekaufte Haferflocken und selbst gemachte. Die selbst gemachten sind deutlich besser. In jedem Getreidekorn ist etwas Fett enthalten, was nach der Zerstörung dessen ranzig wird. Deshalb werden die industriell hergestellten Haferflocken thermisch behandelt und schmecken lange nicht mehr so gut wie frische. Viele Gruesse und viel Spass beim Ausprobieren.

  2. Also ich bevorzuge da den Hokkaido Kuerbis 🙂 Da hat man mehr und der wird auch nicht so schnell vom Winde verweht 😉 Aber schön, dass du dich an einem derartigen „Experiment“ versucht hast. Ich bin mir aber nicht sicher, ob du den einen qm so ohne weiteres hoch rechnen kannst. Irgendwie sehe ich das kritisch!

    1. Hallo Albert

      Ist ja ein Hokkaido, der da in den Hafer hineingewachsen ist. Du hast aber Recht, so einfach hochzurechnen ist das nicht. Ich bin der Ueberzeugung, je groesser die Flaeche, umso groesser der Ertrag pro Quadratmeter.

      Gruss RR

  3. Hallo,

    ich hab‘ nochmal mein Landwirtschaftsbuch von 1920 befragt und die alten Einheiten (dz) umgerechnet (alle Werte aufs reine Korn bezogen):

    – Linse: 80 bis 180 g/m²
    – Hafer: 50 bis 400 g/m², durchschnittl. 130 g/m²
    – Winterroggen: 100 bis 330 g/m²
    – Sommerroggen: 60 bis 130 g/m², unsichere Erträge
    – Winterweizen: 78 bis 480 g/m²
    – Sommerweizen: 70 bis 250 g/m², unsichere Erträge

    Viele Grüße!
    Frank.

  4. Danke für deinen unermüdlichen, geradezu wissenschaftlich ansporn alles zu dokumentieren und für andere Nachvollziehbar in Wort und Tonzu veröffentlichen. Einen Komentar habe ich noch, den wollte ich schon fast bei den Linsen oder dem Weizen loswerde, … hast du mal recherchiert, wie groß die Erträge bei den Profis sind? Vielleicht habe ich mich ja auch verrechnet, aber 450g/mm^2 sind ~ 4.5 Tonnen pr ha. das klingt eigentlich nach einer ganz passablen Ernte ?

    1. Hallo Jan Peter

      Bei Weizen habe ich das mal nachgesehen. Da liegt der Ertrag zwischen einem halben und einem Kilo pro Quadratmeter. Bei den anderen Sachen weiss ich es nicht.

      Es ging mir auch nicht so sehr um den Gesamtertrag, sondern darum, zu zeigen, dass die Verluste groesser werden, je kleiner die Flaeche ist. Es waren ja in diesem Jahr auch nur Versuche. Im naechsten Jahr werde ich mir ueberlegen, was sinnvoll ist und eventuell noch mal in groesserem Massstab anbauen. Ich habe ja geschrieben, bei 10 Quadratmetern macht das schon eher Sinn.

      Ich bin eben so, ein verkappter Naturwissenschaftler und Statistiker.

      Gruss RR

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