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Gefluegelgeschichten, oder von Hennen, Enten und ihrem Nachwuchs. (Video)

Gefluegelgeschichten, welch treffende Ueberschrift. In meinem heutigen Artikel geht es naemlich um einige Kleinigkeiten, mit denen wir uns in diesem Jahr bei unseren Huehnern und Enten haben herumplagen muessen, und fuer die in den bisherigen Filmen kein Platz war. Wie koennte es anders sein, es geht natuerlich hauptsaechlich um den Drang, sich zu vermehren. Die haben ja den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, ungleich mir. 🙂

Wieviel Grips hat eine Henne?

Es gibt ja Leute, die Huehnern recht viel Grips beimessen. Das mag auch sein. Verglichen mit einem Regenwurm duerften Huehner wohl wirklich Intelligenzbestien sein. Muss aber nicht heissen, dass sich diese Intelligenz auch in einer Form aeussert, wie wir es erwarten wuerden. Hatten wir doch so einen Fall, wo eines der Huehner gluckte. Fuer die, die nicht wissen was das ist, noch mal kurz erklaert. Den meisten Huehnerrassen ist in der Vergangenheit der Bruttrieb weitestgehend abgezuechtet worden. Soll heissen, so ein Huhn legt ein Ei, geht seines Weges und ueberlaesst das Ei seinem Schicksal. Fuer die Produktion von Eiern keine schlechte Eigenschaft. Wird ja heute so oder so groesstenteils im Brutautomaten sicherer und erfolgreicher gemacht. Ganz hat man es aber noch nicht geschafft, und so passiert es ab und zu, das auch mal eines der gezuechteten Huehner den Drang verspuert zu brueten. Sprich, ein solches Huhn legt einige Tage Eier, und wenn im Nest genuegend zusammengekommen sind, bleibt es einfach sitzen und beginnt zu brueten. Das hat den Vorteil, dass alle Kueken etwa zur gleichen Zeit schluepfen. Das Huhn koennte ja nicht eine Horde geschluepfter Kueken fuettern, fuehren, beschuetzen und gleichzeitig auf den restlichen Eiern sitzen bleiben. 

In jedem Jahr packt eine das Brutfieber

Bei einem oder zwei von unseren Huehnern hatten wir das bisher in jedem Jahr. Jetzt ist die Kuekenaufzucht im Moment noch nicht unser Ding. Wir lassen mal brueten, um den Kindern zu zeigen, wie das ablaeuft, aber nicht in grossem Stil. In diesem Jahr waren es wieder zwei, die gluckten. Eine davon haben wir machen lassen, der anderen haben wir jeden Tag die Eier unter dem Bauch geklaut, in der Hoffnung, sie wuerde es ueber kurz oder lang einsehen und sich wieder der Normalitaet widmen. Manchmal blieb sie in ihrem Eimer ohne Eier sitzen, an anderen Tagen wechselte sie den Eimer, in den schon andere Huehner Eier gelegt hatten. Unbeirrbar ging dieses Spiel weiter. Woche fuer Woche, ja ich koennte fast sagen, Monat fuer Monat. Denn letztendlich hat das Huhn rund acht Wochen auf wechselnden Nestern gesessen, mal hier, mal dort, mal auf Eiern, mal ohne. Acht Wochen hat das Huhn gebraucht um zu verstehen, dass wir nicht wollten, dass es bruetet. Ich sage ja, Intelligenzbestien, nur nicht so, wie wir es erwarten wuerden. 🙂

Huehnergeschichten
Die Tiere sind immer fuer Ueberraschungen gut. Ganz besonders die Huehner. Das wird sich wohl auch nie aendern.

Ja, ich weiss. Es gibt Methoden, ihr das auszutreiben. Frueher, so habe ich mir sagen lassen, hat man das Huhn in einen Sack gesteckt und kurz in die Regentonne gezoppt. Dem Huhn war nach so einer Behandlung nicht mehr nach Brueten zumute, verstandlicherweise. Aber ebenso verstaendlicherweise habe ich diese Methode nicht angewendet. Obwohl, haette mich mal interessiert, welche Windstaerke der Sturm der Entruestung bei einem solchen Film erreicht haette. 🙂 Aber ich war kurz davor. Acht Wochen, ich hatte die schon auf ihrem Nest ausgemergelt und verhungert eines Morgens tot vor Augen gesehen.

Brueten in zwei Metern Hoehe

Eine andere wiederum haben wir brueten lassen. Zuerst sass sie auf mindestens acht oder neun Eiern. Wir haben aber nur drei im Nest belassen, und zwar allesamt Eier von unseren Gruenlegern. Dieses Huhn, ich sage ja, Intelligenzbestien, hatte sich zum Brueten einen der Kistenstapel ausgesucht, die im Holzschuppen stehen. Solche Kisten, in denen die Baecker ihre Broetchen transportieren. Derer stehen mehrere Stapel dort herum. Jetzt hat sich das Huhn aber nicht eine Kiste ausgesucht, die ebenerdig stand, nein, es hat sich eine Kiste ganz hoch oben auf einem dieser Stapel ausgesucht. Mehrere Huehner haben dort Eier hineingelegt. Kein Stroh drin, einfach eine nackte Kiste. Bis wir das bemerkt hatten, sass das Huhn schon fest auf dem Nest. Vielleicht eine Woche, ich kann es nicht genau sagen. Suche ja nun nicht jeden Tag das gesamte Gelaende nach bruetenden Huehnern ab.

Brutplatz fuer Huehner
Acht Wochen in verschiedenen Eimern. Welch ein Leben. 🙂

Als Brutplatz denkbar ungeeignet

Wo ist das Problem, koennte man fragen. Klar ist da ein Problem. Dort oben auf dem Kistenstapel wuerden die Kueken verhungern. Die kommen da nicht runter. Jetzt standen wir vor der Frage was tun. Zuerst haben wir fuer die Eier in unserem Junghennengehege ein Nest aus Stroh gebastelt und die drei verbliebenen Eier hinein gelegt (die uebrigen habe ich herausgenommen), dann die Henne ebenfalls hinein und abgewartet. Meinen Sie, die haette ihre eigenen Eier gefunden? Meinen Sie, die haette erkannt, dass dort ihre Eier liegen und dass ab jetzt bitte dort zu brueten gewesen waere? Keine Chance. Die ist da rumgelaufen und ueber ihre eigenen Eier gestolpert wie Falschgeld. Keine Chance. Ich sage ja, Intelligenzbestien. 🙂 Nach einer halben Stunde haben wir diesen Versuch aufgegeben (damit die Eier nicht zu sehr auskuehlen) und die gesamte Plastikkiste samt Eiern in das Gehege gestellt. Zum Glueck hat sie dieses dann als ihr Nest erkannt, obwohl an einem voellig anderen Ort. Hat allerdings einige Zeit gedauert.

Damit war das Problem aber noch nicht geloest

Die geschluepften Kueken waeren aber auch aus der auf dem Boden stehenden Kiste nicht herausgekommen und erst recht nicht wieder hinein. Waeren also nicht alle innerhalb kuerzester Zeit geschluepft, haetten wir uns entscheiden muessen, das Nest nach dem Schlupf auf den Boden zu legen, auch auf die Gefahr hin, dass die restlichen Eier nicht mehr ausgebruetet worden waeren oder aber abzuwarten, bis, wenn denn ueberhaupt, alle Kueken geschluepft waeren. Und wir mussten ja jeden Tag nachsehen, ob da schon welche geschluepft waren, denn die mussten ja raus ans Futter.

Henne mit Kueken
Von dreien haben zwei ueberlebt. Eines hat sich herausgemogelt und sich wohl ein Bein gebrochen.

Konnte die sich nicht einen anderen Ort zum Brueten aussuchen? Der Holzschuppen ist doch gross genug. Da gibt es so viele Ecken, in denen sie in aller Ruhe ihr Brutgeschaeft haette erledigen koennen, aber nein, die musste ganz hoch hinaus. Ich sage ja, Intelligenzbestien.

Ein gebrochenes Bein?

Klar, dass spaeter, als die Kueken geschluepft waren, nicht alles glatt gegangen ist. Eines hatte sich wohl einen Morgen durch einen winzigen Schlitz im Kaefig nach draussen gewurschtelt. Als ich zum Fuettern dort ankam, lag das winzige Kueken, vielleicht eine Woche alt, nur noch ganz leise piepsend auf dem Gelaende. Hatte wohl ein verletztes Bein. Ob es nun von den anderen Huehnern attackiert worden ist, oder aber von einer Katze, wer weiss. Jedenfalls haben wir das Kueken in die Wohnung geholt, unter eine Waermelampe gelegt, gefuettert, Wasser verabreicht und einen ganzen Tag betuedelt. Bis auf das Bein machte es am Abend auch einen recht fitten Eindruck.

Warzenente
Der mag ja viel groesser und viel staerker sein, aber eine Chance hatte er gegen den viel kleineren „Kollegen“ nicht.

Jetzt wollten wir das Tierchen nicht noch wochenlang in der Wohnung halten. Das nehme mir bitte niemand uebel. Deshalb haben wir es der Henne am Abend in der Dunkelheit wieder untergeschoben, in der Hoffnung, es sei dort am besten aufgehoben. Dem war aber nicht so. Am naechsten Morgen lag es tot im Gehege.

Vom „spitzen“ Laufentenerpel

Jetzt sind natuerlich nicht nur die Huehner auf Vermehrung aus. Die Enten sind da noch viel schlimmer. Hatten wir doch dereinst 5 Laufenten geschenkt bekommen. Von denen sind im Laufe eines Jahres vier gerissen worden. Den einzigen Ueberlebenden, einen dunkelbraunen Erpel, haben wir zu den anderen Huehnern und Enten ins Gehege verfrachtet, wo er sich auch nach wenigen Tagen vollkommen aklimatisiert hatte. Ach, noch viel mehr. Dieses „spitze“ Kerlchen hat sich zum Chef der Entenschar entwickelt. Die anderen sind alles Warzenenten, und die sind um einiges groesser und schwerer als dieser Winzling. Wenn Sie jetzt aber glauben, der haette sich dort in eine Ecke verkrochen und sich vor Angst in die Federn gemacht, dann irren Sie sich. Haben Sie schon mal einen fetten Barbarieentenerpel und einen schmalbruestigen Laufentenerpel hinter einer Ente herlaufen sehen? Koennen Sie sich vorstellen, dass dieses kleine Kerlchen den Dicken in die Flucht geschlagen hat? Wenn da einer den nicht vorhandenen Schwanz eingezogen hat, dann war es dieser Koloss von Warzenerpel.

Laufentenmischungen
Moechte jemand diesen beiden netten Kerlchen plus dem Vater ein neues Zuhause geben. Bitte melden.

Drei Versuche

Natuerlich hat auch die Ente gebruetet. Die sind da viel zuverlaessiger als Huehner. In jedem Jahr ein Mal, ja auch schon mal zwei Gelege in einem Jahr. Das erste Gelege auf einem Stapel Pflastersteine. Der zweite Versuch im Freien unter einem Holunderbusch. Eigentlich wollte ich keinen Nachwuchs bei den Enten, da ich nicht sicherstellen konnte, dass nicht der Laufentenerpel mit im Spiel gewesen waere. Als sie dann aber zum dritten Mal ein Nest, diesmal im Schuppen hinter einer alten Glastuer gebaut hatte, brachte ich es nicht uebers Herz, ihr wieder alle Eier zu nehmen. Drei Eier habe ich belassen, in der Hoffnung, keine Laufentenmischung zu bekommen.

Vergeblich gehofft

Nachdem die drei geschluepft waren, war schnell klar, dass der Vater aller drei der „spitze“ Laufentenerpel war. Pech gehabt.

Ich hatte es befuerchtet. So kleine Entchen sind kaum im Gehege zu halten. Die finden immer eine Luecke, und so hatten sie nach wenigen Tagen den Weg nach draussen in den Garten gefunden. Die Mutter natuerlich immer hinterher. Immer Richtung Weizenfeld. Der Weizen hat ihnen sichtlich gemundet. Entenmuetter passen viel besser auf ihren Nachwuchs auf als Huehner, so jedenfalls meine Erfahrung. Aber auch die beste Entenmutter kann anscheinend ihre Augen nicht ueberall haben. Wochen spaeter fand ich eine der kleinen Enten, nur noch als Umriss zu erkennen, unter einem Birnbaum im hohen Gras. So ist das Leben.

Erst als die verbliebenen zwei gross genug waren, um nicht mehr durch den Zaun zu schluepfen, hatte dieses Spiel ein Ende. Hat jemand Bedarf nach drei Laufenten? Ich gebe sie liebend gerne ab.

Und schon wieder ein neues Problemchen im Anmarsch

So weit also zu unseren diesjaehrigen kleinen und groesseren Problemchen im Huehnerstall. Unschwer zu erkennen, es wird nie langweilig. Und wenn es nicht gerade um Nachwuchs geht, dann gibt es dort andere Problemfaelle zu loesen. Wir haben naemlich gerade wieder einen. Aber dazu zu einem spaeteren Zeitpunkt. 🙂

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3 Antworten

  1. Lieber Ralf,

    schöner Film von Dir mal wieder. Hier einige Anmerkungen von mir: Gegen ramponierte Hühnerrücken gibt es sog. „Hühnersattel“. Hier der Link dazu: http://gut-zucht.com/ecombase/ Diese Sättel legt man den Hühnern an und wartet, bis die Federn darunter nachgewachsen sind.

    Wenn Du Hühner brüten lassen willst, dann leg‘ ihnen soviele Eier drunter, wie sie bedecken können, Hybride schaffen da locker 12-15 Stück auf Stroh in einer engen Kiste. Die Hennen brauchen dann absolute Ruhe und Abgeschiedenheit, mit der Möglichkeit, einmal am Tag rauszukommen um zu koten. Wasser und etwas Futter müssen immer bei ihr sein. Nach 21 Tagen kommen dann die Küken so nach und nach. Da dann sehr genau aufpassen und die leeren Schalen unbedingt absammeln und alle Küken bei der Mama belassen. Sie kommen ein bis zwei Tage ohne extra Futter aus. Danach die ganze Bande in die Sonne bringen und gewähren lassen. Dabei beobachten, ob eins kränkelt oder Fehlstellungen hat. Kükenfutter oder hart gekochtes Ei mit Zwiebeln (beides fein gehackt) mit getr. Oregano und etwas Oreganoöl vermengt und frisches Wasser immer dabei.

    Grünleger heißen Grünleger weil sie grüne Eier legen, das hat nix mit der Farbe des Gefieders zu tun. Zuständig für die grüne Farbe der Eier ist der Anteil eines Araucana-Huhns, was zwingend dabei ist. Araucana haben als ein Rassemerkmal keinen Schwanz, das sollte bei Deinen Grünlegern zu sehen sein.

    Grüße Malve

  2. Das Quiz
    Meine (konservative) Einschätzung der Bruttomenge:

    Gemüsebeete: 700 Quadratmeter x 3 kg = 2100 kg
    Tunnel: 45 Quadratmeter x 4 kg = 180 kg

    Gesamtgemüse also 2980 kg plus ca. 5 kg Obst von den jungen Bäumen

    Das wären dann ca. 2 kg pro Person pro Tag bei einer 4 köpfigen Familie.
    Wenn Du da noch drüber liegst, kannst du einen Gemüseladen aufmachen! 😉

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