Immer noch nicht Weihnachten. Zwei Wochen noch, dann ist endlich Ruhe! Dann noch eine Geschenkempfehlung fuer den Hobbygaertner. Sie gehoeren noch zu denen, die ein Geschenk suchen, vielleicht fuer jemand Lieben, der sich gerne im Garten betaetigt? Sie suchen noch ein Geschenk fuer jemanden, der gerne kocht? Oder suchen Sie eines fuer jemanden, der beides gerne macht? Dann habe ich was fuer Sie.
Niemand kann sagen, wir wuerden in unserem Garten nicht genug ernten. Erst dieser Tage habe ich die letzten essbaren Reste noch schnell vor dem grossen Wintereinbruch aus dem Garten gerettet. Tatsoi, uebrigens ohne von Erdfluehen durchloecherte Blaetter, Steckrueben, einige Rettiche und Mizuma. Vor allem aber Pastinaken. Das war eine gute Ernte, muss ich sagen. Bedenke ich aber, was wir aus all diesen potentiellen Koestlichkeiten in der Kueche machen, dann bin ich gar nicht mehr so begeistert. Gemuese kochen, Speck und Zwiebeln in der Pfanne anbraten, Gemuese dazu und entweder Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Mir schmeckt mein Essen. Den Kindern meist auch. Aber wenn ich ehrlich bin, einen Preis gewinne ich damit nicht. Man kann es eben essen, es macht satt.
Ein Grund, daran etwas zu aendern
Dass es auch anders geht, hat mir wieder einmal ein Buch gezeigt, das ich Ihnen heute vorstellen moechte. „Das grosse Selbstversorger-Kochbuch“ von Elke von Radziewsky. Es ist nicht nur ein Kochbuch mit einer Aneinanderreihung von Rezepten, nein, fuer Leute wie mich werden gleich noch einige wichtige Grundregeln der Kochkunst erklaert. Angefangen bei einer Lektion ueber das richtige Schneiden von Gemuese, der Zubereitung eines Fonds (Junge, was es alles gibt. Ich koennte nicht erklaeren, was das ist 🙂 ), einer ueber das richtige Garen, das Karamelisieren bis hin zur perfekten Zubereitung eines Puerees (ist Pueree nicht einfach Pueree? 🙂 ), unter anderem. Ebenso gibt es einige Seiten ueber das Haltbarmachen von Gemuese. Einkochen, Tiefkuehlen, Einlegen usw.

Erst essen, dann lesen
Die Rezepte gliedern sich nach den Jahreszeiten. Im Fruehling z.B. „Rhabarber-Erdbeer-Chili-Salsa mit gebratenem Stangensellerie, Kartoffel- und Ingwerpuree“, fuer den Sommer z.B. „Erbsensuppe von frischen Erbsen und Kopfsalat“ oder „Salbeiblatter in Bierteig“ im Herbst z.B. „Weisses Bohnenpuree mit Tomaten-Zucchini-Gemuse und gebratenen Himbeeren“ oder „Porreekuchen“. Porreekuchen – schade, dass ich das Buch erst jetzt bekommen habe. Mir fiel fuer unsere Porreeernte nur das Einfrieren und damit das Verschieben auf spaeter ein. 🙁 Auch der Winter kann einiges hergeben, wenn man nur weiss, wie man es macht. Z.B. „Rotkohl-Birnensuppe“ oder „Sellerie-Steak“. Und was mache ich mit unseren Sellerie? Mir fiel nichts besseres ein, als sie in den Doerrautomaten zu stecken. 🙁
Wir sind nicht alleine
Es sind aber nicht nur Rezepte zu finden. Kurze Berichte ueber Landfrauen, Gaertner, Gemuesebauern und „sonstige“ Idealisten reichern das Buch an und lassen Hoffnung aufkeimen, dass doch nicht jeder in diesem Lande dem Mainstream folgt, sich dem hemmungslosen Konsum verschrieben hat und ausser Gamekonsolen und dem Fernsehprogramm doch noch ueber etwas anderes nachdenkt. Irgendwo trifft es ja auch unsere Lebenseinstellung. Mehr oder weniger. 🙂
„Statt kaufen lieber ernten: Das ist eine Leidenschaft, die in letzter Zeit viele Menschen entdecken. Sie laesst Kraeuter auf Hochhausdaechern wachsen, Apfelalleen in oeffentlichen Parks entstehen und Kuerbisbeete auf staedtischen Brachen wuchern.“
So ist es im Vorwort zu lesen, und dem stimmen wir vollkommen zu. Was uns jetzt noch fehlt, ist die noetige Zeit und die Muße, die Rezepte selbst auszuprobieren. Vielleicht ernte ich dann ein wenig mehr Applaus als ein einfaches „nicht schlecht“. 🙂 Ich sollte mit den Pastinaken sofort anfangen.
Und das noch
Eines sollten Sie mit diesem Buch allerdings auf gar keinen Fall tun. Sie sollten es nicht mit leerem, hungrigen Magen lesen. Ich habe es versucht, es geht einfach nicht.
Ach so, und noch eine Sache wollte ich erwaehnen. Fleisch kommt in diesem Buch nur recht selten vor. Vielleicht hat mich das Buch gerade deshalb so angesprochen. Ist ja immer noch so eine Vision von mir, mit dem Fleisch auszukommen, dass wir selbst erzeugen. Ein Sonntagsbraten in der Woche, das soll reichen. Was aber aus all dem Gemuese kochen, ohne Speck und ohne Bratwurst? Im Moment ein Buch mit sieben Siegeln fuer mich. Ich bin sicher, das zu aendern wird mir „Das Selbstversorger-Kochbuch“ eine grosse Hilfe sein.
Eine Antwort
Hört sich sehr interessant an und steht jetzt ganz oben auf der Wunschliste 😉