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Ich kann mich nur noch schwach daran erinnern. Vor, mir scheint es, ewigen Zeiten habe ich doch tatsaechlich mal eine chemische Ausbildung gemacht. Eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Man musste ja schliesslich etwas lernen und so war, nach landlaeufiger Meinug die Ausbildung in einem grossen Chemieunternehmen keine falsche Entscheidung. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass es bei mir keine drei Wochen gedauert hat, bis ich bemerkt habe, dass Chemielaborant nicht der Beruf ist, mit dem ich alt werden moechte.

Ich habe aber doch die Ausbildung zuende gebracht, dann einige Jahre in der chemischen Produktion gearbeitet, ehe ich meinem Leben dann doch eine andere Richtung gegeben habe. Ich war eben noch jung, ich habe mich vielleicht doch zu sehr von meiner Umgebung beeinflussen lassen, die mir alle gesagt haben „Junge, bleib bei der Firma. Da hast du ein sicheres Einkommen, da kannst du alt werden.“ (Waere ich dort geblieben, die Prophezeiung haette sich uebrigens nicht erfuellt. Auch chemische Grossunternehmen muessen sich am Markt behaupten).

Vielleicht ruehrt daher meine Abneigung gegen vieles, was die chemische Industrie mir so alles als unbedingt noetig verkaufen will.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir haben in den letzten Wochen viel in unserem neuen Zuhause aufgeraeumt. Berge von Holz zersaegt, alte Moebel zum Sperrmuell gegeben, Teppiche entsorgt und vieles mehr. Eine Werkstatt gebastelt (die sich uebrigens sehr bewaehrt) und eben auch eine Menge sonstiger Altlasten beseitigt. Dabei sind uns auch eine stattliche Anzahl Chemikalien in die Haende gefallen. Die haben wir gesammelt und werden sie in den naechsten Tagen sachgerecht entsorgen. Da sind schon eine Menge Chemikalien angefallen. Was sich so alles in den Jahren bei unseren Vorbesitzern angesammelt hat, ist schon erstaunlich.

Bei einigen Chemikalien mag ich ja noch einen gewissen Nutzen sehen. Bei anderen wiederum frage ich mich, was diese in einem Privathaushalt verloren haben. Eine Flasche Round Up, hochkonzentriert wie mir der Vorbesitzer versichert hat. Vielleicht von einem Bauern in der Gegend bekommen. Dies wurde hier benutzt um den Weg, der in den Garten fuehrt frei von Bewuchs zu halten. Mir wenig Erfolg. Wenn wir da nicht bald etwas unternehmen, werden wir die Gehwegsteine in einigen Wochen nicht mehr sehen.

Ein halbes Dutzend Oelbehaelter waren auch darunter. Getriebeoel fuer Kraftfahzeuge, Kettenoel, Hydraulikoel, Kettenspray, Rasenmaeheroel und Bremsfluessigkeit. Reinigungsmittel in diversen Ausfuehrungen. Grillreiniger, Steinreiniger, Oelfleckenentferner, Kunststoffreiniger, Rostloeser, Bitumenloeser, Waschpasten und Intensiv-Grundreiniger. Aber es geht noch weiter.

Holzwurmfrei ist bestimmt eine Chemikalie, die in privater Hand eigentlich nichts verloren hat. Jedenfalls ist das meine Meinung. Wenn ich die Packung richtig gelesen habe, enthaelt das Mittel Nervengifte. Und auch Round Up hat bei Privatleuten (und nicht nur da) nichts verloren. Ameisen KO, Raumnebelspray und Insektenspray sind ebenfalls Chemikalien, die ich in meinem Leben noch nie benutzt habe. Ich hoffe, ich bleibe auch davon verschont, sie jemals kaufen zu muessen. Dazu gesellen sich noch diverse Farben und Lacke. Hat man einmal die Farben im Haus, scheint es auch unerlaesslich zu sein, die entsprechenden Entferner zu besitzen.

Der Mensch, so glaube ich, tendiert dazu anzunehmen, dass viel auch viel hilft.

Sicher gibt es Chemikalien, ohne die das Leben nicht denkbar ist. Wer ein Auto faehrt (auch wir besitzen eines) braucht die entsprechenden Oele. Wer eine Kettensaege besitzt, braucht die entsprechenden Schmiermittel. Wer Feuchtigkeit in den Hauswaenden vorfindet, der muss sich darum kuemmern, dieses Problem zu beseitigen. Und wer einen Holzfussboden im Wohnzimmer hat, der braucht auch ein Oel oder ein Wachs, um diesen Boden zu behandeln. Sieht man aber an einer Stelle zusammengetragen was der normale Haushalt an Chemie anscheindend benoetigt, dann ist es doch schon erstaunlich.

Dazuzurechnen sind natuerlich noch die Chemikalien, die als Reinigungmittel, Pflegemittel oder aus sonstigem Grund in den Haushalten vertreten sind. Da sind mit Sicherheit einige dabei, auf die gut und gerne verzichtet werden kann. Es mag ja sein, ich bin ein wenig weltfremd. Sehe ich gelegentlich die Werbung im Fernsehen, dann frage ich mich, wer all diese Chemikalien kauft. Sprays, um seine Sofagarnitur frisch riechen zu lassen. Eine nicht enden wollende Flut von Haarmittelchen und Puelverchen (in einigen Jahren habe ich so oder so eine Glatze, Genetik eben), noch weissere und noch besser riechende Socken, ganz zu schweigen von all den Mittelchen, die der moderne Haushalt anscheinend braucht, um auch ja dem allerletzten Bakterium den Hals herum zu drehen. Ich frage mich manchmal, wie fruehere Generationen ueberhaupt ueberleben konnten. Wie konnte ein Burgherr ueberhaupt ohne Steinreiniger, ein mittelalterlicher Koch ohne Grillreiniger, ein Kutscher ohne Getriebeoel und eine Burgherrin ohne Raumnebelspray ueberleben. War ein Leben ohne Kraftkleber und ohne Klebestift denkbar? Wie konnte man eine Pyramide ohne Schnellzement bauen und wie Rembrandt seine Finger ohne Oelfleckenentferner jemals wieder sauber bekommen? Wie konnte die Katholische Kirche den Fortschritt ohne Bremsfluessigkeit so lange aufhalten und die Legionen Roms ihre Ruestungen ohne Bronze, Kupfer und Messingpolitur glaenzend erhalten?

Was leben wir doch in einer tollen Welt. Fuer jedes auch nur denkbare Problemchen hat die Chemische Industrie das entsprechende Mittelchen. Haette ich doch anstatt einem Haus mit ein wenig Land Aktien der Chemieindustrie gekauft. In ein paar Jahren waere ich ein gemachter Mann. Oder, erfuellt sich diese Prophezeihung etwa auch nicht?

chemie-im-haushalt


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2 Antworten

  1. Für Round-up braucht man keine guten Beziehungen zum Bauern.
    Das kann jeder Privatmann in jedem Gartencenter kaufen. Er muss sich nur an das Personal wenden, damit ihm wer das Mittel aus dem verschlossenen, gläsernen Giftschrank holt.

    Zu ‚Dingen, die die Welt nicht braucht‘ zähle ich nicht nur diese Unkrautkeule, sondern auch den Gentechnik-Konzern, der sie produziert.

    Viele Menschen sollten sich auch mal klar machen, WEN und WAS sie mit dem Kauf dieses Produktes mit ihrem Geld finanzieren.

    LG
    Ines

    1. Sicher, da gibt es eine ganze Reihe von Chemikalien die die Welt nicht braucht. Ich habe aber kaum die Hoffnung dass der Grossteil der Menschen in diesem Land, und nicht nur hier, sich irgendwann einmal so viele Gedanken darueber macht, was sie da eigentlich kaufen und ob das Ganze Sinn macht. Die Menschheit ist nicht unbedingt die umsichtigste Spezies.

      So wie uns der Vorbesitzer es erklaert hat, handelte es sich bei der Flasche nicht um ein handelsuebliches Gebraeu. Musste der irgendwie ueber Beziehungen bekommen haben. Wenn ich mich recht erinnere meinte der, es handele sich um ein Konzentrat. Ob der das dann nicht doch nach der Methode „Viel hilft viel“ angewendet hat, dafuer moechte ich meine Hand nicht ins Feuer legen.

      Gruss RR

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