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Buchweizen, DIE Gruenduengung im Herbst. (Video)

Buchweizen im Garten

Was zeichnet einen gesunden und fruchtbaren Gartenboden aus? Klar, er ist voller Leben, reich an organischem Material und wird dadurch locker, luftig und leicht zu bearbeiten. So die Idealvorstellung. Es mag ja auch einige Gaertner geben, die von Natur aus mit solch einem Gartenboden versehen sind. Ich goenne es ihnen. Mir ist dieses Glueck nicht zu teil geworden. Wir leben zwar in einer Gegend, in der mit die besten Ackerboeden des Landes zu finden sind, wir haben aber auch einen sehr schweren Boden. Da ziehe ich keine Kartoffelpflanze mitsamt den Knollen einfach mal so aus der Erde. Da druecke ich den Spaten nicht so mir nichts dir nichts in die Erde ohne Hilfe der Beine, und einen Sauzahn ziehe ich schon gar nicht hindurch. Da bricht mir eher der Stiel ab, als dass ich auch nur einen Zentimeter weit komme. Glauben Sie mir, habe ich alles versucht.

Das Ziel klar vor Augen

Es liegt also nahe, unseren Gartenboden diesem Ideal so weit es eben geht anzunaehern, auf natuerliche Weise versteht sich von selbst, und nicht, wie ich schon gehoert habe, durch Beimischung von Sand oder Styroporkuegelchen.

Einige moegen es ja nicht glauben, besonders die von der Permakulturfraktion, aber es ist so. 🙂 Ich lege enormen Wert auf die Versorgung unseres Gartens mit organischem Material. Keine Kartoffelschale, die nicht auf dem Kompost landet, kein Kaninchenkoettel der nicht am Ende seines Lebens irgendwo auf dem Acker seinen letzten Atemzug macht, bevor er seine wertvollen Inhaltsstoffe wieder an die Erde abgibt, die uns ernaehrt. 

Buchweizen als Gruenduengung
So viel Gruen noch so spaet im Jahr. Das geht nur mit Buchweizen.

Gruenduengungen wo immer es geht

Das ist aber nicht alles, was ich unternehme, um unserem Gartenboden mehr und mehr Leben einzuhauchen. Gruenduengungen nehmen einen breiten Raum in meiner Gartenplanung ein. Wo es auch immer geht, wird irgendetwas gruenes Wachsendes ausgesaet. Ja selbst in meiner groben Gartenplanung ist eine Parzelle Gruenduengung fuer eine komplette Saison vorgesehen, quasi als Brache. Ich kenne hier in der Umgebung keinen Garten, in dem so viel Wert auf Gruenduengungen gelegt wird, wenn denn ueberhaupt.

Aber welche von den vielen?

Welche Gruenduengung aber zu welcher Jahreszeit ausgesaet wird, daran feile ich immer noch, denn die Auswahl ist recht gross. Senf, Weidelgras, Phacelia, Klee, Quirlmalve, es gibt so viele, da faellt die Auswahl nicht leicht. So eine Gruenduengung soll schnell wachsen und dadurch dem Unkraut nur wenig Licht lassen, sie soll viel organische Masse bringen, im Winter abfrieren, moeglichst fein verrotten um bei der Bodenbearbeitung nicht durch lange harte Stiele und Staengel zu hindern und sie soll, darauf lege ich besonderen Wert, nach Moeglichkeit fruchtfolgeneutral sein. Der letzte Punkt ist mir besonders wichtig. In unserem alten Schrebergarten hatte ich mal ein perfektes Hochbeet gebaut. Im zweiten Jahr stand darauf Kohlrabi und die waren allesamt von Kohlhernie befallen. Das stand nach reiflicher Pruefung damals fest. Soll heissen, dieses Hochbeet waere auf Jahre hinweg fuer jegliche Kultur aus der Gruppe der Kohlgewaechse unbrauchbar gewesen. Ein Graus, wuerde mir das hier im Garten auch passieren.

Buchweizen im Garten
Buchweizen waechst rasant, friert im Winter ab und zerfaellt in kleine Stuecke.

Das schraenkt die Auswahl erheblich ein

Damit fallen Senf und sonstige Kohl-Konsorten schon mal von vorneherein weg, auch wenn sie auf den Feldern der Bauern reichlich genutzt werden. Deren Felder werden in der Regel auch nicht als Garten mit den entsprechenden Kulturen genutzt. Getreide, Kartoffeln, Zuckerrueben, Karotten oder Mais wird dort angebaut und kaum jemals ein Blumenkohl. Es fallen auch alle, ich sage mal groeberen Geaechse wie Sonnenblumen weg, denn der Aufwand, diese spaeter zu zerkleinern ist viel zu hoch. Ich stelle mich nicht hin und schreddere 100 Quadratmeter Sonnenblumenstaengel und verteile sie wieder auf dem Acker. Weidelgras ist auch nicht der Renner. Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, nehme aber mal an, es bildet ein so dichtes Wurzelwerk, dass mit meinen bescheidenen Moeglichkeiten eine spaetere Bearbeitung kaum moeglich ist, ungleich einem Landwirt mit PS strotzendem Traktor. 🙂

Gruenduengung im Garten
Von den im Fruehjahr ausgesaeten hat sich keine mehr im Herbst durchsetzen koennen.

Die Loesung?

Zusaetzlich zu all den Versuchen mit verschiedenen Gruenduengungen, die ich in der Vergangenheit schon gemacht habe, habe ich einen direkten Vergleichstest in diesem Fruehjahr mit vier verschiedenen Pflanzen und Mischungen gemacht. Das Ergebnis dieses Versuchs koennen Sie in meinem Artikel „Die ideale Gruenduengung fuer das Fruehjahr“ nachlesen.

Gruendeungung fuer den Herbst
Kein Grashalm zu sehen. 🙂

Jetzt moechte ich aber nicht nur die Gruenduengungspflanze finden, die im Fruehjahr am besten abschneidet, sondern auch eine, die im Herbst oder noch spaeter Erfolg verspricht. Denn, je spaeter es im Jahr wird, umso geringer wird die Auswahl. Viele wachsen bei niedrigen Temperaturen nicht schnell genug und zu viel Gras und andere Unkraeuter machen sich breit, oder aber, sie wachsen schnell genug, passen aber nicht in die Fruchtfolge und damit in einen Gemuesegarten. Auf der Parzelle im Fruehjahr haben alle Kulturen ausgesamt. Es muessten somit mehr als genug Samen in der Erde gewesen sein, um noch einmal ordentlich zu wachsen. Sind sie aber nicht. Weder Phacelia, noch Klee und auch nicht der Buchweizen. Beim letzeren duerfte es wohl daran gelegen haben, dass ich die meisten keimenden Buchweizen niedergemacht habe, als ich es mit Klee versucht habe. Dem war es allerdings in diesem Jahr wohl auch zu kalt, und er ist gar nicht erst nennenswert gewachsen.

Und noch ein Versuch

An anderer Stelle, an der die Fruehkartoffeln standen, habe ich, muss wohl schon Mitte September gewesen sein, Buchweizen ausgesaet. Die Kartoffeln lagen enorm lange in der Erde, den Grund habe ich in diesem Artikel genannt. 🙂 Erstaunlich, wie schnell Buchweizen das Stueck begruent hat. Erstaunlich, wie dicht der Pflanzenteppich dort noch geworden ist und erstaunlich wie wenig Unkraut dort zwischen dem Buchweizen zu finden ist. Mal abgesehen von der allgegenwaertigen Vogelmiere.

Ich bleibe dabei

Also Sie koennen das ja sehen wie Sie wollen. Fuer mich ist Buchweizen als Gruenduengung im Herbst keine schlechte Wahl. Keine andere Kultur, die in den Gemuesegarten passt, waechst so schnell wie dieser. Keine andere Kultur macht so wenig Probleme, selbst wenn er aussamt. So ein Buchweizenpflaenzchen laesst sich im Null komma nichts aus der Erde ziehen oder weghacken. Buchweizen bildet keine harten Staengel, die nachher nur die Fraese oder den Pflug behindern und, wenn man wollte, liesse er sich auch sehr leicht selbst fuer die naechste Saison als Saatgut ernten. Was will ich mehr?

Im Fruehjahr hat er sich nicht gut bewaehrt, aber im Herbst kann ich Buchweizen nur empfehlen.

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9 Antworten

  1. moin ich habe ein wenig in meinen landwirtschaftunterlagen gelesen und binn zum Ergebnis gekommen dass raps als Gründüngung die beste lösung ist gruß robin

  2. warum sähst du keine triticale aus daraus kann man ein sehr feines Brot backen.
    meine persöhnliche Meinung ist dass kleedie beste grün Düngung ist. ich selbst habe triticale dieses jahr sehr gut mit einer sense ernten können . dafür sind meine Kartoffeln leider nixs geworden .

  3. Gut zu wissen.. danke!
    Nur hab ich bei Gründüngung immer die gleich Frage. Wenn diese Pflanzen aus den Nährstoffen des Bodens gedeien, auf dem sie wachsen und später wieder eingepflügt werden, wieso wird dann der Nährstoffgehalt in diesem Boden verbessert? Man nimmt ihn was und gibt ihm doch das Selbe wieder..oder verstehe ich da was falsch?

    1. Mit einer Gründüngung werden die im Boden eingelagerten Nährstoffe, vor allem der N (Stickstoff), in Pflanzenmasse aufgebaut und können so nicht ausgewaschen werden. Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Begrünungspflanzen (vor Klee, Luzerne bis 2m) tiefer als die Kulturpflanzen wurzeln und so Nährelemente in den bearbeiteten Bodenhorizont verlagern. Durch Symbiose von Knollchenbakterien und Leguminosen (Klee, Wicken…) können die Pflanzen durch bestimmte Enzyme den molekularen N aus der Luft in ihre Zellen einbauen und sind so nicht zwangasweise auf N-Verbindungen wie sie sonst im Boden zu finden sind angewiesen. Deshalb kann die ökologische Landwirtschaft auch auf syntetischen Volldünger verzichten ohne erhebliche Ertragseinbußen zu verzeichenen.
      Durch Einarbeiten der Pflanzenmasse „füttert“ man die Bodenlebewesen über den Winter und bindet so Nährstoffe im Boden, die für die nächste Kultur pflanzenverfügbar in Form von Huminstoffen gespeichern werden.
      Ich hoffe ich konnte dich durch mein Halbwissen einwenig besser darüber informieren warum eine Gründungung kein Nullgeschäft für den Bodenorganismus ist

      LG Rumex

    2. Nicht ganz korrekt, Grünmasse wird mittels Photosynthese aus CO² und aus dem Stickstoff der Luft gebildet, diese Grünmasse verrottet unter Abgabe von gebundenem Stickstoff und Kohlenstoff in der Erde… Die aufgenommenen Mineralien aus dem Boden allerdings werden dem Boden nur 1:1 zurückgegeben…

      Andreas

  4. dein Buchweizen ist ja eine Wucht, das werde ich auch mal probieren,
    Danke dass du auf die Kohlhernie hinweist.
    Ansonsten habe ich gerne Phacelia, RIngelblumen und auch Borretsch.
    In diesem Jahr habe ich erstmals Senf genommen, aber dort wird auch kein Kohl oder Radieschen mehr angebaut.
    Roggen nehme ich nie wieder , der wuchs ja noch im Frühling und war schwer unterzugraben!
    ud Sonnenblumen kommen immer an einige Stellen im Garten auch für die Insekten und Vögel.
    Ich würde den Garten bei humosen Sand erst im Frühling umgraben, aber bei Lehm sollte man es schon im Herbst machen.
    Allerdings darf der Boden nicht zu nass sein, sonst verschlemmt er .

    Gute Erfahrungen hab ich aber auch mit Mulch aus Stroh, dünnem Rasenschnitt mim Herbst noch mit Laub unter den Beerensträuchern.
    Gegen Schnecken lege ich Bretter aus zum Absammeln, und darunter sind auch sehr gut die Gänge der Mäuse , Wühlmäuse zu finden. Die bekommen ihr Spezialfutter!

    Früße von Frauke

  5. Hallo Ralf,

    deine Bergünungen solltest du vor den ersten strengen Frösten oberflächlich in den Boden einarbeiten, denn bei stärkerem Frost unter -4°C beginnen die Pflanzenzellen zu platzen und der N in der Pflanzen wird an die Luft freigesetzt und nicht wie du es gern hättest in Humistoffe umgebaut und im Boden pflanzenverfügbar gepuffert. Ich mulche jetzt nach dem 15. Nov meine Herbstbegrünungen und arbeite sie mit dem Grubber ca. 8cm tief ein, dir würde ich raten wie du schon selber sagtest mit der Fräse zu arbeiten da sparst du dir wahrscheinlich das mulchen.
    Bei den Flächen die du erst im Herbst geernte hast (Mais), hattest du eventuell eine Bodenbearbeitung gegen Beikräuter machen konnen und anschließend eine Winterbegrünungen wie Wick-Roggen sähen können,diese ackre ich erst im Frühjahr vor der Saat der Hauptkultur, da diese winterfest sind.
    Ich hoffe ich hab dir einen Tipp geben können.

    LG Rumex

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