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Aus der Traum. Keine Bienen mehr in diesem Jahr.

Aus der Traum von eigenem Honig in diesem Jahr. Das ist wirklich schade. Wir hatten uns schon innerlich darauf eingestellt, wenigstens ein kleines Glaesschen Honig ernten zu koennen. Geplatzt. Und warum? Es sind keine Bienen zu bekommen.

Zugegeben, bis die Bienenkiste bei uns eingetroffen war und wir uns ernstlich um einen Bienenschwarm kuemmern konnten, war es schon ziemlich spaet im Jahr. Wir haben zuerst einen Nebenberufsimker in einem Nachbardorf angesprochen, der uns auch felsenfest versprochen hatte, noch einen Bienenschwarm in diesem Jahr fuer uns zu finden. Er arbeitet mit der Feuerwehr zusammen und wird immer dann gerufen, wenn es irgendwo einen wilden Bienenschwarm einzufangen gilt. Als wir mit ihm vor einigen Wochen gesprochen haben, war er auch voller Zuversicht. Er hat aber auch dabei gesagt, dass die Imker hier in der Umgebung alle froh waeren, wenn sie ihre eigenen Beuten mit Bienen besetzt bekommen. Also ein ziemlich schlechtes Fruehjahr fuer die Imker. Wir haben auch den oertlichen Imkerverein angesprochen. Aber auch da kein Glueck. Es ist kein Bienenschwarm zu bekommen. Natuerlich haetten wir auch ueber die Schwarmboerse nach einem Bienenschwarm Ausschau halten koennen. Wir haben uns auch angemeldet, unser Suchbegehren allerdings nicht oeffentlich gemacht. Dafuer fehlt uns die Erfahrung. Was waere gewesen, wenn jemand einen Schwarm abzugeben gehabt haette, und wir ihn haetten transportieren muessen. Da haben wir keine Ahnung wie man das macht. Muss ich ehrlich zugeben. Fuer den Anfang sind wir einfach auf die Unterstuetzung eines erfahrenen Imkers angewiesen.

Ehrlich gesagt, wir haben es so kommen sehen. Aus diesem Grunde haben wir uns im naechsten Imkereifachhandel ein Imkerstarterset besorgt. Das ist mittlerweile auch schon wieder vier Wochen her. Dann haetten wir, wenn alles glatt gegangen waere, beide Varianten miteinander vergleichen koennen. Die herkoemmliche Imkerei mit Raehmchen und allem was dazu gehoert und den Naturbau mit der Bienenkiste. Auch als wir die Segeberger Beute im Imkereifachhandel abgeholt haben, haben wir die ganz klare Aussage bekommen, dass wir noch in diesem Jahr Bienen dafuer bekommen. „Wir rufen Sie an, wenn sie Ihre Bienen abholen koennen.“ Wenn das keine klare Aussage war, dann weiss ich nicht. So haben wir gewartet und gewartet. Aber kein Anruf kam. Die Schwarmzeit endet wohl so um den 21. Juni jeden Jahres, und so habe ich vor kurzem im Imkereifachhandel angerufen. (Die Bienen fuer die Segeberger Beute waeren kein Schwarm gewesen). Die enttaeuschende Auskunft war, dass wir in diesem Jahr keine Bienen mehr bekommen werden.

Muss alles mit dem widrigen Wetter zu Beginn des Jahres zusammenhaengen. Die gesamte Bienenvermehrung (sagt man das so?) im Fruehjahr ist aufgrund des schlechten Wetters komplett ausgefallen. Der Rest des Fruehjahres hat dann nicht mehr ausgereicht,um die Ausfaelle zu kompensieren.

Ist vielleicht auch besser so. Jeder mit dem wir sprechen erzaehlt uns, dass die Bienenhaltung nicht ganz so einfach ist wie ein Haushund oder vielleicht Huehner. Da sollte man schon einiges Wissen abrufbar haben, um seine Bienen sicher und ertragreich zu halten. Das gibt uns die Moeglichkeit, uns ein wenig mehr mit der Materie zu befassen.

Was mich aber wirklich schockiert ist die Tatsache, dass, mit wem wir auch sprechen, die Bienenkiste fast nur auf Ablehnung stoesst. Wir haben so gut wie niemanden getroffen, der der Bienenhaltung in der Bienenkiste irgend etwas abgewinnen konnte. Als ich die Segeberger Beute beim Imkereifachhandel abgeholt habe, hatte ich die Bienenkiste im Kofferraum. Es hat nicht allzu lange gedauert bis eine Hand voll Imker am Kofferraum standen und sich die Kiste einmal genauer angesehen haben. Gehoert hatten alle schon mal davon. Ausprobiert hat sie allerdings niemand (nur der Vorsitzende des oertlichen Imkervereins hat sich auch eine Bienenkiste bauen lassen). Hoffentlich hat er sie noch in diesem Jahr mit Bienen bestueckt, so dass ich mir die Kiste einmal in Aktion ansehen kann.

Anscheinend sind Imker doch sehr konservative Menschen. Neue Wege scheinen nicht gern gesehen oder gewollt zu sein. Nicht nur die Handhabung der Bienenkiste scheint den, sagen wir einmal Standardimkern nicht praktikabel zu sein. Was das meiste Kopfschuetteln verursacht hat war der ziemlich hohe Preis. Fuer das Geld einer Bienenkiste sind schon einige Segeberger Beuten zu bekommen mit denen man wesentlich mehr Honig ernten koennen soll als mit der Bienenkiste. Auch mein Einwand, die Bienenkiste sei auch nicht dafuer gedacht, den Berufsimkern das Leben zu erleichtern, sondern sei eine Methode jedem an Bienen interessierten Menschen eine einfache, mit weniger Arbeit verbundene Variante der Bienenhaltung zu ermoeglichen zog nicht. Als ich schon wieder im Auto sass, waren die letzten Worte die der Chef des Imkerfachhandels noch an mich gerichtet hat:

„Das Geld haetten Sie sich sparen koennen.“

Haette ich, mache ich aber nicht. Ich bin weiterhin davon ueberzeugt. Vielleicht gerade deshalb, weil ich unvoreingenommen an die Imkerei herangehe. Als ich vor Jahren mit dem Gaertnern angefing, war es genau so. Warum nicht Neues ausprobieren? Warum nicht andere Wege gehen? Im naechsten Jahr sehen wir weiter. Dann werde ich aus erster Hand berichten, wo die Unterschiede liegen und ob der Einsatz einer Bienenkiste fuer Hobbyimker eine sinnvolle Alternative zur herkoemmlichen Imkerei darstellt.

In diesem Sinne, warten wir auf das naechste Jahr. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

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10 Antworten

  1. Hallo,

    Es geht auch anders: Ich kenne einige Imker (und ganze Vereine) die eine tolerantere Einstellung zur Bienenhaltung haben.

    Ich bin auch selbst „Imker“ und würde Ihnen bei Bedarf gerne weiterhelfen, sofern wir zusammenkommen können (mir ist nicht ersichtlich wo sich Ihr Garten befindet).

    Meine Imkerei im Bienenkisten-Netzwerk: http://www.bienenkiste.de/rat/netzwerk/
    visitenkarte/index.html?id=1659

    Mit freundlichen Grüßen,

    seromaho

    1. Hallo Seromaho

      Es mag ja Imker geben die der Bienenkiste positiv gegenueberstehen. Ich sprach nur von meinen eigenen persoenlichen Erfahrungen und die waren nicht unbedingt in Bezug auf die Bienenkiste positiv. Aber vielen Dank fuer das Angebot. Unser Haus liegt 41569 Rommerskirchen, also ein ganzes Stueck weit weg von Duisburg. Schade.

      Gruss RR

  2. “Das Geld hätten Sie sich sparen können.”
    Genau denselben Satz und noch hinzugefügt „Das wird sowieso nichts und solche Imker wie ich würden den anderen Imkern nur Probleme machen“ habe ich mir von einem erfahrenen Imker, der zugleich noch Bienensachverständiger war, anhören müssen. Glücklicherweise habe ich im Frühjahr einen Schwarm von einem älteren Imker bekommen, der nicht tiefgründiger wissen wollte welche Art der Bienenhaltung ich betreiben werde.

    Gruß Uwe

    1. Hallo Uwe

      Veraenderungen kommen eben immer schlecht an. Es braucht vielleicht Jahre bis sich die Bienenkiste wirklich etabliert hat und bei den Imkern nicht mehr nur auf Ablehnung stoesst. Dann sind wir eben die Vorreiter.

      Gruss RR

  3. Ja, die Imker scheinen echt auf ihre Art „festgefahren“ zu sein. Ich traue mich ja kaum, denen zu erzählen, dass ich eine Warré-Beute habe. Mein erster Schwarm scheint aber tatsächlich ein Glücksfall gewesen zu sein, denn obwohl die Feuerwehr meine Nummer hatte, kam nur noch ein Schwarm, ein winziger Mitt-Juli-Schwarm, der jetzt erstmal mein Winter-Sorgenkind wird.
    Aber Kopf hoch, jetzt ist die Bienenkiste da und über den Herbst/Winter kann Wissen gesammelt werden, damit es im nächsten Jahr direkt losgehen kann! 🙂

    1. Hallo Luise

      Genauso sehe ich das auch. Besser im naechsten Jahr einsteigen, als so spaet im Jahr und dann immer in der Sorge ob die Bienen auch durch den Winter kommen. Laesst mir auch noch etwas Zeit vielleicht einen nicht so eingefahrenen Imker zu finden.

      gruss RR

  4. 🙂 diesmal könnte ich schreiben: wie sich die erfahrungen doch gleichen. die klassischen, deutschen imker scheinen schon ein spezielles, elitäres volk zu sein. naja, jetzt habe ich ja immerhin einen freundlichen russischen imker kennen gelernt, der zwar über meine warré-beute schmunzelte, aber immerhin nicht kritisierte. und er ist bereit, mir nächstes frühjahr weiterzuhelfen… wird schon werden bei uns zwei 😉

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