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Alte Waben einschmelzen, oder von einer Arbeit, die Sie besser nicht in der Kueche erledigen sollten. (Video)

Es ist ein langer, steiniger und teurer Weg bis zum eigenen Honig. Das glauben Sie nicht? Dann werfen Sie einen Blick auf meine YT Playlist „Imkerei“. Was mir schon so alles passiert ist, ich koennte ein Buch darueber schreiben. Ist ja auch nicht alleine damit getan, die Bienen am Leben zu erhalten. Da haengt ja noch ein ganzer Rattenschwanz anderer Arbeiten dran, die der Laie gar nicht mit der Imkerei assoziiert, ja, von denen die meisten gar nichts wissen.

erste Obstblueten
Das Fruehjahr naht mit grossen Schritten. Ich muss langsam was tun.

Eine dieser Arbeiten z.B. ist, die alten ausgedienten Raehmchen wieder fit zu machen. Neu kaufen kann man das naemlich nicht, die Imkerei kostet so schon genug Geld. Mit ausgedient meine ich Waben, die bebruetet und im Zuge der Wabenhygiene den Voelkern entnommen wurden. Bebruetete Waben bedeuten immer ein gesundheitliches Risiko. Jedenfalls ist das die weitverbreitete Meinung. Krankheitserreger, Pilze und was weiss ich noch alles sammeln sich in diesen alten Waben an und bedeuten ein Risiko fuer die Bienengesundheit in den kommenden Jahren. Deswegen werden die Waben nach drei Jahren durch neue ersetzt. 

Funktioniert ungefaehr so:

Im ersten Jahr dient eine Zarge als Honigraum und wird bei der Honigernte ausgeschleudert. Bis dahin hat noch keine Biene darin das Licht der Welt erblickt. Der ausgeschleuderte Honigraum wandert in der Beute eine Stufe nach unten und wird zum Brutraum. Ein Volk gehalten in Zanderbeuten so wie ich sie benutze, besteht in der Regel aus zwei Brutzargen. Sprich, der Honigraum wandert eine Stufe nach unten, wo ihn die Bienen im naechsten Jahr als Brutraum nutzen. Im folgenden Jahr wandert diese Zarge eine weitere Stufe nach unten und ersetzt die Zarge, die ganz unten stand und schon zwei Jahre bebruetet wurde.

bebrutete Waben
Dunkle Waben sollten eingeschmolzen werden. In ihnen sammeln sich Krankheitserreger, und wenn es eine Sache gibt, die der Imker nicht gebrauchen kann, dann sind es kranke Bienen.

Im darauffolgenden Jahr, so weit die Theorie, wird diese Zarge entnommen, der Wachs mit all den anderen Resten, die sich dort angesammelt haben eingeschmolzen, das Raehmchen wieder mit neuen Mittelwaenden bestueckt und beginnt seine Reise durchs Bienenvolk von neuem im Honigraum.

Dass auch die Wabenhygiene fuer einen Anfaenger nicht unbedingt leicht ist, habe ich ja schon mal in diesem Beitrag gezeigt. Wie auch immer, so ist die Theorie und so moechte ich es auch handhaben. Klingt logisch.

Waben schmelzen
Ein Campingkocher, eine Gasflasche und einige ausgediente Kuechengeraete aus einer Grosskueche muessen fuers erste reichen.

Gaebe es noch wild lebende Honigbienen, die wir dank der Varroamilbe nicht mehr haben, wuerde dort zwar keine Wabenhygiene stattfinden. Da wuerde sich das Problem dann wohl auf natuerliche Art und Weise loesen, durch das Sterben von Voelkern.

Was sind nun die Reste im Wachs

Allem voran sind das die Haeutchen, in denen sich die Brut entwickelt. Jedesmal wenn die Koenigin in einem Bienenvolk ein Ei in eine Zelle legt, produziert diese neue Biene eine feine Haut (heisst das Ding Puppenhaeutchen? War jetzt zu faul, um nachzusehen :)), , in der sie aufwaechst und die nach dem Schlupf in der Zelle zurueckbleibt.

eingeschmolzene Waben
Das ist eine Matscherei! All der Dreck, dann auch noch heiss. Nicht besonders appetitlich.

Da kommen schon einige Lagen zusammen. Daher auch die dunkle Farbe bebrueteter Waben. Dann kann da noch Pollen mit dabei sein und, sind es Waben von aufgeloesten Voelkern, kann auch Honig oder Futter mit dabei sein (habe ich naemlich schon gehabt). Habe ich noch was vergessen?

Alles in allem also ein ziemliches Sammelsurium von Abfaellen, die da mit dem Wachs eingeschmolzen und natuerlich vom Wachs getrennt werden muessen. Klar, da gibt es sicher wunderschoene Apparaturen, in denen sich die Raehmchen sauber und muehelos ausschmelzen lassen. Die kosten aber Geld und machen eigentlich nur Sinn, wenn wirklich viel Wachs einzuschmelzen ist. Bei den Mengen, die bisher bei mir angefallen sind, macht es keinen grossen Sinn, darin zu investieren.

Wachs sieben
Ich kann einfach nichts wegwerfen. Diese Toepfe standen jahrelang ungenutzt bei uns herum. Bis sich eine Verwendung dafuer findet.

Ich musste improvisieren

Im letzten Jahr habe ich diese Arbeit in der Kueche auf dem Herd erledigt. Das war ein grosser Fehler. Ueberall Wachsflecken, Wachs an den Waenden, auf der Tapete, einfach ueberall. Ich nehme an, beim Einschmelzen entsteht ein feiner Wachsdampf, der sich ueberall absetzt.

In diesem Jahr wollte mir die Staubsaugerexpertin in der Familie die Erlaubnis zu dieser Arbeit in der Kueche nicht erteilen. Ich konnte sie auch nicht mit einem leckeren Glas Tee mit Honig bestechen. 🙁

So musste ich notgedrungen in den Huehnerstall ausweichen. Und das im Februar. 🙁

Ich habe mir einige groessere Toepfe aus einer Grosskueche besorgt, die gerade so gross sind, dass ein Raehmchen komplett hinein passt. Dazu noch einen alten Campingkocher und eine Gasflasche. Wasser hinein, aufgeheizt und dann die Raehmchen ins heisse Wasser. Innerhalb kurzer Zeit schmilzt der Wachs und der Muell, vor allem die Haeutchen, schwimmen oben drauf.

Ich kann Ihnen sagen, das ist eine ziemlich unappetitliche Matscherei und dazu auch noch heiss. Gehoert aber dazu. Noch unappetitlicher wird das ganze, wenn noch Brut in den Waben vorhanden ist. Habe ich mal gemacht, nie wieder. Dann lasse ich sie lieber von den Huehnern fressen.

Wachskuchen
Das Ergebnis. Ein 4 Zentimeter starker Wachskuchen. Aus diesem kann man sich im Imkerhandel neue Mittelwaende herstellen lassen. Da weiss man, woher der Wachs stammt. Hoffe ich jedenfalls.

Nachdem alle Raehmchen eingeschmozen waren, habe ich die ganze „Bruehe“ durch ein Sieb in Eimer geschuettet. So liess sich jedenfalls der grobe Muell vom Wachs trennen. Wachs ist leichter als Wasser und schwimmt auf dem heissen Wasser auf. Ist alles erst einmal abgekuehlt, kann man ganz leicht den Wachsklumpen aus dem Eimer entnehmen. An der Unterseite befindet sich noch undefinierbarer Dreck, den man aber leicht abkratzen kann.

Wozu das alles?

Ist doch klar, es handelt sich um reines Bienenwachs, sieht man einmal von den Mittelwaenden ab. Je oefter man diese Prozedur aber macht, umso reiner wird der Wachs, denn den Wachs kann man im Imkereihandel zu neuen Mittelwaenden umschmelzen lassen. Macht natuerlich nur Sinn, wenn wirklich groessere Mengen zusammengekommen sind. Bei den wenigen Wachskuchen, die ich mittlerweile auf diese Art und Weise zusammen bekommen habe, lachen die sich wahrscheinlich tot. Mit diesem Wachs werde ich wohl mit den Kindern Wachskerzen giessen. Kerzen gezogen haben wir naemlich schon.

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7 Antworten

  1. „Klar, da gibt es sicher wunderschoene Apparaturen, in denen sich die Raehmchen sauber und muehelos ausschmelzen lassen. Die kosten aber Geld und machen eigentlich nur Sinn, wenn wirklich viel Wachs einzuschmelzen ist.“
    Und wenn man sich eine universellere Apparatur besorgt, die man auch zu anderem verwenden kann?

    „Bei den Mengen, die bisher bei mir angefallen sind, macht es keinen grossen Sinn, darin zu investieren.“
    So eine Solarkochkiste kann man auch zum Kochen verwenden. Kochen (=Erwärmen, backen, aber nicht braten!) tust du öfter als wachs ausschmelzen.
    Wenn man die Solarkochkiste aus gesammelten Altmaterial baut, kostet es nur Zeit.

    Ende April/Anfang Mai sind hier in Bayern immer „Solartage“ von den Solarthermie-/Photovolatik-/kontrollierteWohnraumlüftung-/dichten und dämmen -Typen, -Vereinen, -Firmen. Da stehen zumindest hier immer 2 oder 3 Solarkochkisten und ein paar Parabolspiegelkocher, die uns aber nicht interessieren.

    Solche Veranstaltungen sollte es bei Euch eigentlich auch geben, oder?

    Da kannst super spicken gehen, und anschließend mit einem halben linken Auge passendes Altmaterial erspähen und sammeln, nächsten Winter hast alles zusammen und ein Projekt zum basteln.

    Im Internet schwirren „ULOG“-Solarkochkisten-Pläne und deren Abwandlungen herum (ULOG war ein Schweizer Verein). Es gibt eine Tropenversion (mit horizontaler Glasscheibe oben), aber du willst die nicht-tropische Version mit Glas-Pultdach (und in verbesserter Ausführung mit einem reflektierenden Deckel oben, oder in superverbesserter Ausführung mit einem reflektierenden Deckel oben und je einem reflektierenden Deckel links und rechts). Schaut dann so ähnlich aus wie

    http://img3.wikia.nocookie.net/
    __cb20070724200739/solarcooking/
    images/0/0e/Dierkx.jpg

    (ein Spiegel) oder

    http://fr.solarcooking.wikia.com
    /wiki/Four_solaire_EuroSolarBox
    (3 Spiegel).

    Damit geht auch an bedeckten Tagen etwas – klar, die Fläche ist auch fast 4mal so groß.

    Die Leute, die einen vierten Spiegeldeckel unten anbauen, haben sich noch nie an diesem gebrannt oder gestoßen beim Kochen – der Zugang zum Kochgut sollte schon noch einfach gewährleistet sein (die Spiegel klappen mit dem Deckel nach oben).

    Deine persönliche Kiste kannst genau für deine geografische Länge optimieren. Wenn du sie auf einen alten Drehstuhl setzt, kannst sie einfach der Sonne nachführen.

    Du solltest aber nur echte Materialien verwenden und nichts was schmelzen kann oder bei hohen Temperaturen ausgast. Bei allen Solarthermieanwendungen gibt es einen worst case namens Stillstandstemperatur: die Temperatur die sich einstellt, wenn alles optimal ist , die Sonne maximal reinknallt und niemand Wärmeenergie abführt. Ist bei Solarkollektoren um die 230°C!

  2. Hätte da nen Tipp wie dein Wachs besser sauber bekommst wenn es einmal durch dein Sieb grob gefilter hast würde ich es nochmal richtig erhitzen und dann durch dieses

    https://bienen-ruck.de/
    imkershop/wachsgewinnung
    /dampfwachsschmelzer/2529
    -wachsreinigungsvlies

    Tuch geben (bei der Größe vom Tuch kannste es in mehrere kleinere Stücke Teilen warscheinlich), mir hat es jedenfalls unmengen an Arbeitsstunden für erneutes erhitzen abkühlen lassen und abkratzen erspaart.

  3. Hallo Ralf,

    ja hast recht, das ist ne matschige Sache. Probier mal mit Regenwasser einzukochen, dann wird der Wachs nach dem Abkühlen nicht so grau und er behält seine Farbe. Das habe ich mal gelesen, bei mir funktionierts.
    Vielleicht wäre sogar ein Sonnenwachsschmelzer für dich interessant. Den kann ich empfehlen. Der ist auch schnell selbst gebaut.

    Gruß

  4. Hallo,

    das sah doch recht professionell aus. Ich hoffe nur, du hast den Haufen Nymphenhäutchen ausgepresst? Da steckt noch ne Menge Wachs drin … falls nicht dann kannst du diese Masse, wenn sie dann trocken ist, hervorragend verfeuern. Das brennt wie Sau.
    Was hast du vor mit dem Wachs? Falls du es in Mittelwände umarbeiten lassen willst: Ich lasse das bei einer relativ kleinen Imkerei machen. Selbst mit Porto (nur hin) komme ich damit immer noch sehr viel günstiger als wo anders … die Umarbeitungskosten betragen z.Zt. 3,90 pro Kilo.
    Im Onlineshop zahlst du pro kg Mittelwände zur Zeit zw. 12.50 und 14.90 … das ist frech und das muss nicht sein. Wenn du willst kannst du dich melden, dann gebe ich dir den Kontakt.

    Viele Grüße
    Tom

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