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Holen Sie sich Äthiopien in Ihren Garten! Abessinischer Kohl und/oder Teff.

Wir freuen uns immer wieder, etwas Neues und Unbekanntes auf dem Teller vorzufinden. Dieser Tage hatten wir wieder so einen Moment. Abessinischer Kohl. Wir nehmen an, die allerwenigsten von unseren Lesern werden jemals abessinischen Kohl angebaut oder je gegessen haben. Kann man ja auch nirgendwo kaufen, und wenn man keinen Garten hat, und dazu noch die Lust daran etwas Neues zu probieren, wird einem dieser Genuss immer vorenthalten bleiben.

Wir haben es ausprobiert.

Der Samen stammt von Dreschfelegel und an deren Anbauempfehlung haben wir uns ziemlich genau gehalten, welche besagte, den Kohl in 25 Zentimeter Reihenabstand und innerhalb der Reihe auf 2 Zentimeter Abstand zu saeen. Bis auf die Tatsache, dass der Kohl an den aeusseren Reihen wesentlich schlechter gewachsen ist als in den Reihen in der Mitte des Beetes, war die Kultur problemlos. Zuverlaessig gekeimt, recht schnell gewachsen. Dreschflegel geht von 4-6 Wochen aus, bei uns dauerte die Kultur jedoch etwas laenger und zwar ca. 8 Wochen.

abessinischer-kohl-ernte

Er ist ziemlich hoch gewachsen, ca. 60 Zentimeter wuerden wir schaetzen. Sehr schlank und ohne viele Blaetter. Nachdem nun in den vergangenen Tagen einige begannen Blueten zu bilden, mussten wir handeln und den ersten Teil ernten. Dazu haben wir sie ziemlich weit unten abgeschnitten, die Blaetter von den Staengeln gerupft, aehnlich wie es auch bei Gruenkohl gemacht wird.

Zubereitet haben wir den Abessinischen Kohl wie ganz normalen Gruenkohl. Mit Kartoffeln und Mettwurst.

Fazit: Lecker. Nicht so streng im Geschmack wie Gruenkohl und recht mild. Im Gegensatz zu Gruenkohl braucht abessinischer Kohl, wie wohl auch Sibirischer Kohl den wir auch noch auf dem Beet haben, keinen Frost um bekoemmlicher zu werden. Fuer diejenigen, die gerne Kohl, vor allem Gruenkohl essen, ist abessinischer Kohl eine Kultur, die durchaus zu empfehlen ist.

Eine Sache hat uns allerdings etwas verwundert. Wir haben schon seit Jahren Freunde, die aus Aethiopien stammen. (Abessinien ist uebrigens Aethiopien). Diese haben wir zu unserem Kohl befragt und sie auch probieren lassen. In Aethiopien zaehlt diese Kohlart zu den gaengigsten Gemuesesorten. Kaum ein Garten auf dem Land, in dem nicht abessinischer Kohl waechst. Im Gegensatz zu der Anbauempfehlung von Dreschflegel, wird der Kohl in Aethiopien allerdings ganz anders angebaut. Es werden Einzelpflanzen, wie bei uns der Gruenkohl in ungefaehr demselben Abstand angebaut. Nicht dicht in der Reihe. Wird er so angebaut, dann sollen sich viel kraeftigere Pflanzen entwickeln als wir sie ernten konnten. Die Staengel unserer Pflanzen waren vielleicht mal gerade einen Zentimeter dick, die meisten sogar duenner. In Aethiopien werden sie dicker als ein Besenstiel. Und auch der gesamte Wuchs ist bei Einzelpflanzung anders. Sie wachsen auch schnell in die Hoehe, bilden dann aber im oberen Bereich eine Menge Blaetter die dann geerntet werden. Unsere hatten ueber den gesamten Staengel verteilt nur wenige Blaetter. Daher war auch der Ertrag nicht sonderlich hoch. Wir wuerden annehmen, auf dem etwas mehr als einen Quadratmeter Flaeche koennen wir ein Kilo Blaetter ernten. Nicht besonders viel. Weisskohl oder Rotkohl, selbst Gruenkohl oder Stielmus hat bei uns auf derselben Flaeche schon wesentlich mehr Ertrag gebracht.

Wir werden im naechsten Jahr noch einen Versuch starten. Dann allerdings mit vorgezogenen Pflanzen die in weitem Abstand gepflanzt werden.

In Aethiopien wird abessinischer Kohl uebrigens „Spinat“ genannt. Zum Geschmack meinten unsere Aethiopischen Freunde stuende unser Kohl dem dortigen in keinster Weise nach. Nur die Zubereitung als Eintopf war gewoehnungsbeduerftig. In Aethiopien wird er meist geduenstet mit der beruehmten „Injara“ gegessen. Oder aber mit Oel und Rind- oder Ziegenfleisch zubereitet und dann mit Injara gegessen (in Aetiopien wird so ziemlich alles mit Injara gegessen). Moechten Sie es selbst versuchen: abessinischen Kohl anbauen, Injara Rezept gibt es hier.

Um allerdings wirklich authentische Injara herstellen zu koennen, brauchen sie auch das entsprechende Getreide, Teff genannt. In Holland soll Teff schon feldmaessig angebaut werden. Es soll sogar eigene Teff-Baeckereien geben. Teff soll wesentlich gesuender sein als Weizen oder Roggen. Den Aethiopischen Langstreckenlaeufern, die regelmaessig bei den Olympischen Spielen Medaillien gewinnen wird ihre enorme Ausdauer dem regelmaessigen Verzehr von Teff zugeschrieben.

Um Ihren Tatendrang allerdings ein wenig einzudaemmen. Wir haben zwei Jahre versucht, Teff in unserem Garten anzubauen. Wir konnten drei Posts zu Teff finden: eins zwei drei. Den Samen bekommt man problemlos bei Dreschflegel. Allerdings war uns damit kein grossartiger Erfolg beschert. Zum einen sind Teff Koerner sehr sehr klein und damit sehr schwer zu ernten und zu reinigen. Zum anderen war der Ertrag gerade mal so viel, dass wir unser Saatgut verdoppeln konnten. Um mit Teff so viel zu ernten um eine Injara backen zu koennen, da brauchen Sie schon ein gutes Stueckchen Beet und einen sehr sehr warmen Sommer.

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