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Blumenkohl richtig im Garten anbauen, oder warum das Fruehjahr die bessere Gartenzeit ist. (Video)

Blumenkohlanbau im Garten

Das war ein Satz mit X, die Sache mit dem Blumenkohl in diesem Jahr. Vielleicht war ich einfach auch von den vergangenen Jahren zu verwoehnt. Da konnten wir naemlich Spitzenernten einfahren. Schoene, grosse, (fast 🙂 ) makellose Blumenkohle, wie man sie sich besser nicht haette wuenschen koennen. In weiss, in violett, einfach eine Augenweide. Und in diesem Jahr?

Rekordernte ?

Der erste Satz selbst vorgezogener Pflaenzchen ein totaler Flop. Ein paar Blaetter, eine walnussgrosse Blume mittendrin. Die haben ihr „Schlachtgewicht“ in Rekordzeit erreicht. Klar, die sind ja auch gar nicht erst gewachsen, sondern haben sofort eine Bluete gebildet. Darueber gibt es einen Film. Meiner Meinung nach gibt es dafuer mehrere Gruende. Zu trockenes Wetter, falsche Temperaturen bei der Anzucht und vielleicht auch Duengermangel. Ganz genau werde ich es nie erfahren. Es wird wohl eine Kombination aus allen moeglichen Gruenden gewesen sein. So was kommt bei den besten Selbstversorgern vor. 🙂

Pflanzenschutz für Blumenkohl
Das Gemueseschutznetz hat wieder ganze Arbeit geleistet. Keine einzige Kohlweisslingsraupe. Allerdings gegen die Schnecken hat es nicht geholfen. 🙂

Pflanzen vom Profi besser?

Dann, schon recht spaet im Jahr, jedenfalls fuer meine Vorgehensweise im Garten, der zweite Satz. Diesmal gekaufte Pflanzen aus dem Gartencenter. Bei denen sollte man vermuten, die Leute, die sie produziert haben, kennen sich in ihrem Gewerbe aus. Kaum anzunehmen, die haetten die Temperaturen nicht eingehalten und damit die Pflanzen zu einer vorzeitigen Bluete angeregt. Bei der Pflanzung gleich noch einen Loeffel stinkenden Guano verabreicht, das haette doch eigentlich ein Erfolg werden muessen.

Viel Regen und damit ganz sicher genug Wasser hat es gegeben. An mangelndem Duenger wird es wohl auch nicht liegen, wenn dieser Satz ein Reinfall wird. Und siehe da, ein ganz so grosser Reinfall wie der erste Satz ist es auch nicht geworden. Jedenfalls nicht bei allen. Ich konnte einige Blumenkohle ernten, die man durchaus als annehmbar haette durchgehen lassen koennen. Jedenfalls fuer den Hobbygartenbereich. Ueberall sonst waeren die allerdings alle ohne Federlesens in der Biotonne verschwunden. Es waren auch einige darunter, die es auch in diesem Anlauf kaum ueber die Groesse einer Frauenfaust gebracht haben. Warum auch immer. Aber bei der Menge Pflanzen, die ich gesetzt habe, kann ich schon mal den ein oder anderen Patzer verkraften.

Von diesem hier duerfte nicht viel zu verwerten sein. Wochenlang nur Regen und Kaelte, keinen Tag an dem die Erde und die Pflanzen abtrocknen konnten, kein gutes Wetter fuer Bio-Selbstversorger.

Eine Schubkarre, vier Portionen

Ist ja immerhin eine ganze Schubkarre voller Blumenkohle draus geworden und man koennte annehmen, ich haette gut und gerne 20 bis 25 Portionen daraus einfrieren koennen. Aber Pustekuchen. Das Wetter in diesem Jahr war alles andere als ideal fuer Kohlpflanzen. Brokkoli eher mickrig, Weisskohl in Tennisballgroesse, Wirsing auch nicht das, was man sich wuenschen koennte, und erst recht nicht der Blumenkohl. Dem hat naemlich das nasse Wetter in der zweiten Sommerhaelfte nicht gut getan. Das waren Wochen mit taeglichem Regen, kein einziger Tag, an dem die Erde einmal abgetrocknet waere. Einzig Rotkohl hat sich wacker geschlagen. Nicht riesig, aber gross genug um den Namen zu verdienen. Fur den Hobbymenschen wie ich einer bin, ist solch eine lange Regenperiode das denkbar schlechteste Wetter. Feuchte Witterung foerdert Pilz und sonstigen Schimmelbefall, und dagegen ist kein Kraut gewachsen. Mit ist jedenfalls keines bekannt, welches bei wochenlangem Dauerregen helfen koennte.

Blumenkohlwinzling
Auch im zweiten Anlauf haben es nicht alle Pflanzen geschafft. Einige kamen auch dieses Mal nicht ueber das Zwergstadium hinaus.

Die Profis werden da schon ihre Mittelchen haben, um Faeulnis zu verhindern. Wer sich in Bio versucht, der weiss sich bei solchen Wetterlagen nicht zu helfen. Letztendlich sind aus der gesamten Schubkarre voller Blumenkohle gerade mal 4 laecherliche Portionen herausgekommen. Und die noch nicht einmal gross. Richtig satt essen werden wir uns davon jedenfalls nicht. Stunden des Schnipselns, Stunden des „faule Stellen Herausschneidens“, wer da keine Senioren in der Familie hat, denen man die Ernte vor die Tuer stellen kann, der ist schlecht bedient. 🙂

Zwei Reihen von je acht Meter Blumenkohl und daraus laeppische 4 Portionen geniessbarer Ernte. Ein Spitzenergebnis.

Ich war wohl wirklich zu sehr vewoehnt.

Blumenkohlanbau im Garten
Bei diesem hier kann man wenigstens noch von einem „Blumenkohl“ sprechen. Wenn jetzt keine faulen Stellen versteckt sind, dann ist ein Mittagessen gesichert.

So frueh wie moeglich

Ein paar Worte moechte ich allerdings generell noch ueber die Gartenplanung verlieren. Auf den Samentuetchen sind ja immer tolle Hinweise aufgedruckt. Unter anderem auch, in welchen Zeitraeumen sich der Anbau lohnt. Das habe ich ja schon oefter ausprobiert. Eine Partie so wie ich es in der Regel mache, so frueh wie moeglich, eine andere spaeter im Jahr oder ganz zum Schluss des angegebenen Zeitfensters. In der Regel war ich mit den spaeten Terminen immer auf der Verliererseite. In diesem Jahr habe ich es z.B. mit Zuckerschoten versucht. Die erste Aussaat, ganz frueh im Jahr war gesund und hat reichlich leckere Schoten erbracht. Ungefaehr zu der Zeit, als dieses Beet abgeraeumt wurde, habe ich an anderer Stelle nochmals Erbsen gesaet. Die sind auch gewachsen, gegessen haben wir allerdings keine einzige davon. Die Schoten waren teils mit braunen Flecken ueberzogen, die Pflanzen sahen krank und mickrig aus. Nein, mit Genuss haette ich keine davon essen moegen.

Blumenkohl
Eine ganze Schubkarre voller Blumenkohl und nur vier geniessbare Portionen. Ein Glueck, dass Stangenbohnen in diesem Jahr umso besser gelaufen sind.

Das gleiche gilt auch fuer viele andere Pflanzen. Salate im Sommer werden von Schnecken verspeist oder schiessen, Bohnen spaet im Jahr erfordern zu viel Giessaufwand und sind oft von braunen Flecken befallen, nur um zwei zu nennen. Generell halte ich es so, mein Gemuese zum fruehesten vertretbaren Termin zu pflanzen oder zu saen. All die Schaedlinge, all die Schimmelpilze, all die Raupen und Kaefer, die Wuehlmaeuse und Schnecken haben sich noch gar nicht zu einer wirklichen Bedrohung gemausert, da ernte ich schon. Bei spaeteren Aussaaten und damit auch waermeren Temperaturen habe ich keine Chance mehr gegen die diversen Fressfeinde.

Es hat sich bewaehrt

Mit dieser Vorgehensweise bin ich bisher immer ganz gut gefahren. Es geht ja um Selbstversorgung und dabei muss so oder so ein Grossteil der Ernte haltbar gemacht werden. Es ist gar nicht mein Ziel, den Anbau so zu planen, dass ich im Sommer alle moeglichen Gemuesearten immer frisch aus dem Garten hole. Gemuese, welches sich leicht lagern laesst, wie eben Blumenkohl der eingefroren wird, kommt meist im Winter auf den Tisch. Andere, die sich eher schlecht lagern lassen, wie Zucchini oder Mangold, werden im Sommer direkt verpeist. Das ist eine Vorgehensweise, die sich bei uns eingebuergert und bewaehrt hat.

Ausgenommen sind davon natuerlich Gemuesearten, deren Anbau naturgemaess in die zweite Jahreshaelfte faellt. Porree, Endivien, Fenchel z.B.

Fuer alle anderen gilt, so frueh wie moeglich, um noch vor der Invasion der Fressfeinde meinen Teil ab zu bekommen. Haben Sie aehnliche Erfahrungen oder ganz andere gemacht? Lassen Sie es mich wissen.

Der weise Selbstversorger blickt in die Zukunft

Aber noch mal zurueck zum Blumenkohl. Da ist einfach alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Viel zu spaet gepflanzt, jedenfalls fuer meine Vorstellungen, dadurch viel zu lange gestanden und dann noch eine wochenlange Regenperiode, das konnte nicht gut gehen.

So ist das eben, ein Jahr Top, das naechste Flop. Gut das es nicht bei allen Gemuesearten die gleichen Jahre sind. Was uns an Blumenkohl fehlt, mache ich durch Stangenbohnen mehr als wett. Die sind naemlich in diesem Jahr gewachsen wie nie zuvor. Die eingekochten Bohnen fuellen ein ganzes Regal im Keller.

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3 Antworten

  1. Hallo!

    Ich lese Deinen Blog nun schon länger. Hab‘ mich auch stets „vornühm“ zurückgehalten was „Besserwisserei“ (und so) angeht.
    Blumenkohl & Co. sind aber bekanntermaßen sehr anfällig was Feuchtigkeit angeht…
    Deshalb mein Vorschlag für nächste Saison: Das Hügelbeet.

    Vorteile:
    1. Superviele Nährstoffe für die Pflänzchen (auch ohne „extra“ Guano-Dünger).
    2. Überschüssiges Wasser fließt schnell und sicher ab und verhindert so Fäulnis u. Pilzbefall.

    Die Vorbereitung beginnt bei Hügelbeeten ja jetzt im Herbst, so dass man im Frühjahr „pünktlich“ loslegen kann.

    Meine Garantie: Nie mehr „Mini-Dinger“. 😉

    LG

  2. Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli – alles anspruchsvolle Kulturen, die oft schief gehen. Aber anders als bei Erbsen kann der späte Anbau durchaus hinhauen. Wenn nämlich der Winter spät kommt oder nicht so hart zuschlägt, können die kältetoleranten Kohlsorten noch lange zulegen und leiden nicht unter den sommerlichen Schädlingen.

    Und welche Selbstversorger freuen sich in der kalten Jahreszeit wohl nicht über Frisches aus dem Garten. Immer nur Eingewecktes: bäh…

  3. na ich finde die Ernte ziemlich ok, auch wenns bei dir schon besser war. Meiner war im Durchschnitt halb so groß wie deiner.. sicher zu wenig Dünger. Was hast du bei der 2. Pflanzung anders gemacht? Anders gedüngt oder…?

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