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Ich liebe Landmaschinen, oder eine ganze Saison harter Arbeit in fuenf Minuten.

Nachdem wir nun seit Monaten mit unserem neuen Garten nicht wirklich weitergekommen sind, ich mir sogar den Ruecken beim Umgraben verrenkt hatte, haben wir heute doch ein grosses Stueck geschafft. Gott sei Dank. Ich habe es ja zuerst mit haendischem Umgraben versucht und auch ein kleines Stueck fertig gemacht. Aber bei der geplanten Groesse haette ich noch drei Jahre graben koennen. Dann habe ich mir einen gebrauchten Einachser gekauft, der nun schon zum zweiten Mal zur Inspektion musste (ich komme noch mal drauf zurueck) und habe damit versucht, aus einem Teil unserer Wiese einen Garten zu machen. Aber auch das hat nicht so hingehauen, wie ich mir das gedacht hatte. So eine Wiese ist eine ziemlich harte Nuss.

Dann bekam ich gestern Nachmittag einen Anruf

von einem Vater der Landwirt ist, und dessen Sohn in meiner Fussballmannschaft trainiert. Wir kamen beim letzten Training noch einmal auf unseren Garten zu sprechen, und er meinte, er wolle doch einmal vorbeikommen. Dann aus heiterem Himmel der gestrige Anruf: „Morgen frueh, acht Uhr bin ich da“. Was war ich gluecklich! Nach Monaten des Stillstandes, nach Monaten des Wartens, nach Monaten des Ueberlegens endlich ein Hoffnungsschimmer am Horizont.

 garten-mit-dem-traktor-pfluegen

Ich liebe Landmaschinen. Die Arbeit von Monaten in Minuten.

Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht wieder einen neuen Gartenkatalog im Briefkasten finde. Die Saison hat begonnen, so scheint es mir. Im Baumarkt sind die letzen Weihnachtsbaumstaender als Sonderangebot verscherbelt und an deren Stelle stehen jetzt die Staender mit den Saatguttuetchen, den Minigewaechshausern, den Anzuchtschalen und der Anzuchterde. In dem ein oder anderen Gartenblog tauchen die ersten Postings der neuen Saison auf, wie bei Helga, beim Gartenbaer,  bei wachsenundwerden oder bei sorgenlos und aufgewacht. Nur wir, wir hatten immer noch keinen vernuenftigen Garten, konnten nicht mit planen und nicht mit traeumen. Da kann man schon resignieren.

Kurz nach dem Fruehstueck gehe ich nach draussen und hoere schon hinten am Tor zur Wiese einen Traktor laufen. Schnell meine Kamera eingepackt und los. Kurz angesehen und durchgesprochen, dann ist er mit seinem Traktor und Vierschar Pflug auf die Wiese gefahren, angesetzt und losgelegt.

 vierschar-fingerpflug

Der Pflug zieht durch die Wiese wie durch Butter.

Mir fehlen einfach die Worte, wie diese Maschine mit ihrem Pflug durch die Erde gezogen ist, als waere es eine Schaufel im Sandkasten, trotz Frost, trotz Gras und trotz jahrelangem Pferdegetrampel. Das ganze Schauspiel hat nicht einmal fuenf Minuten gedauert. Dreimal den Pflug ansetzten, dreimal kurz Gas geben, dreimal zuruecksetzen, und mit jeder der drei kurzen Fahrten war ein zwei Meter breites Stueck Wiese aufgebrochen und umgepfluegt. Kein Grashalm mehr zu sehen. Fuer uns ein Riesenschritt in Richtung Selbstversorgung mit Gemuese und Obst, fuer so einen Traktor ein winzig kleiner Acker. Kaum kam der Pflug nach der letzten Fahrt aus dem Boden war der Mann mit seiner Maschine auch schon wieder weg. Ich haette noch gerne einen Kaffee oder einen Schnaps spendiert, aber er musste raus aufs Feld pfluegen. Das Wetter war ideal, meinte er. Es hatte in der Nacht ziemlich stark gefroren, und der Boden war nicht sonderlich nass. Selbst der Rest der Wiese ist nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden.

 wiese-mit-dem-traktor-pfluegen

Ich haette mit den beiden Kindern Jahre gebraucht.

Junge, wenn ich darueber nachdenke, wie ich mich im letzten Jahr mit dem Spaten Zentimeter um Zentimeter vorwaertsgekaempft habe, Schweiss auf der Stirn, Kindern die vor meinem Spaten nach Regenwuermern suchen und Arme, mit denen ich mir im Stehen haette unter den Fuessen kitzeln koennen – da graust es mir jetzt noch.

Wohlbemerkt, bei einem kleinen Gemuesegaertchen ist das Arbeiten mit der Hand durchaus angebracht und sinnvoll, und ich wuerde das auch jederzeit wieder tun (werde ich ja an anderen Stelle auch noch muessen). Ab einer gewissen Gartengroesse aber ist das Arbeiten mit der Hand kaum mehr machbar. Und selbst das, was ich in den Monaten, die ich gegraben habe, geschafft habe ist nichts im Verhaeltnis zu dem, was diese Maschine in so kurzer Zeit geschafft hat. Ich wuerde mal grob schaetzen, der hat in 5 Minuten drei mal soviel Wiese gepfluegt wie ich in einer ganzen Saison geschafft haette (ich habe ja auch noch was anderes zu tun). 30, vielleicht 40 Zentimeter tief, das Gras schoen nach unten befoerdert. Mehr hatte ich nicht erwartet. Das ich jetzt auf der einen Seite unseres neuen Gartens eine tiefe breite Furche habe, die ich irgendwie wieder auffuellen muss, ist nur ein kleineres Problemchen. Das war zu erwarten.

Es geht also vorwaerts. Jetzt kann auch ich mich ans Stoebern in den Gartenkatalogen und im Internet machen. Jetzt kann auch ich mich daran machen, die ersten Saatgutbestellungen aufzugeben, und jetzt kann auch ich mich daran machen, mich wirklich wieder mit unserem „neuen Garten“ zu befassen. Und irgendwann folgen dann hier auch wieder die Berichte ueber Garten und Gemuese. Gott sei Dank.

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6 Antworten

    1. Hey Robert

      Du glaubst gar nicht wie viel Platz ich in meinem Herzen habe. Nur die Prioritaeten aendern sich. Mal liegt der eine vorne, mal der andere. Ab und zu eben auch mal eine Landmaschine. 🙂 Ich schreib dir noch mal.

      gruss RR

    1. Hallo nervenruh

      Hallo Hallo, so weit moechte ich nicht gehen. Sieht nur so aus auf den Bildern. Weitwinkel 🙂
      Ne, aber im Ernst. Ideen haette ich schon. Ob ich aber die Zeit haben werde steht in den Sternen. Ich tanze ja immer den Spagat zwischen Kindern und dem Rest der Welt. Stay tuned.

      Gruss RR

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