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Darum gaertnere ich nicht auf Hochbeeten (Video)

Es ist ja nicht so, als dass mir die Vorteile eines Hochbeetes nicht bewusst waeren. Eine hoehere Ernte als auf der gleichen Flaeche ebenerdig, die Arbeit geht erheblich leichter da kein Buecken, der ein oder anderen Schaedling laesst sich in einem Hochbeet besser kontrollieren und es gibt sicher noch einige andere Vorteile. Es spricht doch alles fuer den Gemueseanbau auf Hochbeeten. Oder etwa nicht? Warum aber gaertnere ich als Moechtegern Selbstversorger nicht auf Hochbeeten? Ganz einfach. Nicht alles, was auf den ersten Blick erfolgversprechend ist, nicht alles, was auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, haelt dieser Pruefung auf den zweiten Blick auch stand. Ab und zu sollte man vielleicht auch mal etwas weiter denken. Ich jedenfalls gaertnere nicht auf Hochbeeten und das hat einige ganz triftige Gruende.

Punkt eins ist die Tatsache, dass Selbstversorgung mehr ist als ein wenig Gemuesegaertnerei. Habe ich Ihnen schon in vielen meiner Videos gezeigt und auch vorgerechnet. Selbstversorgung braucht Flaeche und da ist es mit ein paar Quadratmetern Hochbeet nicht getan. Nehmen wir doch mich und meine Familie als Beispiel. Wenn man es mit der Selbstversorgung ernst nimmt, dann muessen schon erhebliche Mengen Nahrungsmittel im Jahr produziert werden. 365 Tage Gemuese und damit ein Mittagessen fuer vier Personen. Da kommt so einiges zusammen. Dazu noch der Frischverzehr von Tomaten, Salaten, Gurken, Radieschen und vielem mehr, was gar nicht erst zubereitet werden muss. Nur Phantasten koennen glauben, das alles liesse sich auf ein paar Quadratmetern Hochbeet anbauen. Glauben Sie wirklich, unsere Vorfahren waeren „daemlich“ gewesen. Die waren in dieser Hinsicht vielleicht viel cleverer als wir heutzutage und die haben auch nicht auf Hochbeeten gegaertnert. Und das aus gutem Grund.

Punkt zwei sind die Kosten und der Aufwand, den man treiben muss, um die Hochbeete zu errichten, zu befuellen und zu unterhalten. Hier lasse ich die diversen Hochbeete aus alten Paletten einmal bewusst beiseite, denn ich denke, viele dieser Konstruktionen modern schneller hinweg, als man sie reparieren kann. Man braucht das Material um die Hochbeete zu bauen, man braucht das Material um die Hochbeete richtig zu befuellen und das ganze nicht nur ein mal, sondern alle paar Jahre aufs Neue, wenn das organische Material im Inneren seinen Dienst getan hat. Nehmen wir doch nur einmal das Hochbeet, welches ich vor vielen Jahren einmal gebaut habe. Gerade mal 4,5 Quadratmeter gross, was da an Material zu bewegen war, um dieses zu befuellen. Ich bin sicher, ich habe beim Bau und bei der Befuellung mehr Kalorien verbraucht, als ich jemals haette auf diesem Hochbeet produzieren koennen. Das war auch unseren Vorfahren schon bekannt. Und genau aus diesem Grund haben sie sich diese Muehe gar nicht erst gemacht. Die mussten naemlich noch mit ihren Kraeften haushalten. Es gab keinen Supermarkt um die Ecke.

Der fuer mich allerdings wichtigste Punkt, der gegen das Gaertnern auf Hochbeeten spricht, ist aber die Tatsache, dass auch der Bau von Hochbeeten mit einem nicht unerheblichen Energieverbrauch verbunden ist. Denken Sie doch einmal nach. Bauen Sie ein Hochbeet aus Holz, dann muss auch das Holz geschlagen werden, es muss gesaegt werden, es muss transportiert werden. All das erfordert Energie. Die Folie muss produziert werden, die Schrauben, der Kaninchendraht. All das waechst nicht auf Baeumen und ich bin sicher, rechnet man genau nach, ist diese Rechnung fuer die Natur ein Verlustgeschaeft. Muss nur ein einziger LKW mit einer Ladung Erde oder Holz 50 Kilometer weit fahren, dann hat dieser LKW mehr Energie in Form von Erdoel verbraucht, als man auf der Flaeche des Hochbeetes jemals erzeugen koennte.

Wirft man der konventionellen Landwirtschaft nicht immer vor, dass sie zur Erzeugung von Lebensmitteln mehr Kalorien in Form von endlichen Ressourcen verbraucht, als sie selbst produziert? Wird wohl auch so sein und die Rechnung ist bei einem Hochbeet sicher nicht besser. Und auch bei haltbareren Hochbeeten aus Stein oder diesen Pflanzkuebeln aus Beton sieht die Rechnung sicher nicht besser aus. Wie viel Energie muss aufgewendet werden, um diese Pflanzsteine zu produzieren und zu bewegen? Beim allerbesten Willen, der Natur haben Sie damit keinen Gefallen getan.

Sie koennten anmerken, dass ein paar Hochbeete die Natur nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Sie konnten sagen, ob nun ein paar Baeume mehr gefaellt werden oder nicht, ob nun ein paar Betonpflanzkuebel mehr oder weniger produziert werden, wen juckt das schon. Richtig. Fakt bleibt aber Fakt. Sicher, wir konnten so viele Hochbeete bauen wie wir wollten und koennten doch nicht so viel Ressourcen verbrauchen, wie der Bau eines neuen Flughafens oder eines neuen Gewerbeparks verschlingt.

Nicht alles, was auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, haelt diesem auch auf dem zweiten Blick stand. Der schlagenste Beweis dafuer, dass Gaertnern auf Hochbeeten nicht wirklich sinnvoll ist, koennen Sie aber jeden Tag selbst erleben. Fahren Sie einmal hinaus aufs Land und sehen sich die Felder an. Haben Sie auch nur ein einziges Mal ein Feld gesehen, gepflastert mit Hochbeeten? Ich jedenfalls nicht. Nicht ein einziges Mal. Nicht bei den konventionellen Landwirten und auch nicht bei den Biolandwirten. Und wenn es jemanden geben kann, dann sind es die Profis im Geschaeft. Die kennen sich wesentlich besser mit der Materie aus, als alle Hobbygaertner zusammen. Wenn es wirtschaftlich oder oekologisch Sinn machen wuerde, dann haetten die Landwirte ganz sicher schon Ihre Felder mit Hochbeeten zugepflastert. Tun sie aber nicht und das aus gutem Grund.

Verstehen Sie mich nicht falsch, gaertnern auf Hochbeeten kann durchaus Sinn machen. Fuer Menschen, die Spass am Gaertnern haben, koerperlich aber nicht mehr in der Lage sind, eine bodenebene Flaeche zu bearbeiten, alles kein Problem. Um Stadtmenschen mit der Materie vertraut zu machen ist ein Hochbeet sicher eine witzige Idee. Aber bitte, fuer Selbstversorger sind Hochbeete keine wirkliche Option. Zum Glueck leben wir aber in einem freien Land und in diesem kann jeder nach seiner Fasson gluecklich werden. 🙂

Viel Spass beim Video

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3 Antworten

  1. Endlich einmal jemand, der diesem Bastelwahn im Garten auch nichts abgewinnen kann. Wie du schreibst:
    Für spezielle Anforderungen haben sie eine klare Daseinsberechtigung, aber für den Selbstversorger nicht. Wie soll ich 40qm Anbaufläche einen Meter höher legen… und warum?
    Weiter ein gutes Gartenjahr
    Johann

  2. Wir haben unsere Hochbeete kostenlos aus Paletten gebaut. Verstärkt mit Latten. Alles vom Schrott. Sie stehen nun schon das 3. Jahr und machen keine Anstalten zu verrotten. Folie und Wühlmausgitter haben wir uns gespart. Kein Problem an diesem Standort. Befüllen ist viel an Menge, aber so werden wir im Herbst alles los. 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Ertag ist besser, früher und sicherer als im einfachen Boden. PS: Ich bin froh wenn ich im Winter mal was zu tun habe, von wegen Energieaufwand zum bauen … 😉 LG

  3. Ihre Aussagen zum Hochbeet kann ich nur unterstützen. Wir haben uns lediglich eines Hügelbeetes beholfen, um den verdichteten und undurchlässigen Boden zu regenerieren. Das ist 6 Jahre her und war erfolgreich. Beste Grüße aus der Schweiz, Thomas

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