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Die erste Schwarmkontrolle, oder von der Suche nach den Weiselzellen. (Video)

OK, ich gebe es zu, ich habe einen Besuch bei unseren Bienen filmisch ueberschlagen. Oder sagen wir es besser so, ich habe es versucht, ist aber total in die Hose gegangen. Das war vor einer Woche, die erste Schwarmkontrolle.

In der herkoemmlichen Imkerei achten die Imker naemlich darauf, dass ihre Bienen nicht schwaermen. Ein natuerlicher Vorgang uebrigens, ueber den Bienen neue Voelker bilden und sich so ausbreiten.  Diese Schwarmverhinderung hat einen simplen Grund. Ein schwärmendes Volk verliert die Haelfte seiner Bienen und damit auch eine grosse Menge Honig. Bis eine neue Koenigin Eier legt koennen viele Tage vergehen, was bedeutet, dass das Volk einen Rueckschlag erleidet. Dabei ist noch nicht einmal sichergestellt, dass die neue Koenigin auch von ihrem Hochzeitsflug unbeschadet heimkehrt. Und der Imker muss sich natuerlich auch um die abgeschwaermten Bienen kuemmern. Der Schwarm muss eingefangen und versorgt werden. Alles in allem also kein gutes Geschaeft. Mag man meinen.

Immer beschaeftigt halten

So legt man also viel Wert darauf, die Voelker nicht abschwaermen zu lassen. Um dies zu erreichen, werden verschiedene Methoden angewandt, die mehr oder weniger erfolgreich sind (es gibt auch noch andere). Zuerst einmal sollte dafuer gesorgt werden, dass die Bienen in ihren Beuten immer etwas zu tun haben. Dazu werden Waben entnommen, Schroepfen genannt, aus denen Ableger gebildet werden koennen. Sprich neue Voelker. Habe ich uebrigens auch gemacht. Aus den beiden staerksten Voelkern habe ich insgesamt 5 Waben entnommen und daraus zwei Ableger gebildet. Nach dem Schroepfen werden wieder neue Mittelwaende eingehaengt, an denen sich die Bienen wieder abrackern koennen. So kommen sie auf keine „dummen Gedanken“. Das soll aber heute nicht das Thema sein.

Das erste Mal

Eine weitere wichtige, vielleicht die wichtigste und erfolgversprechendste Methode ist das Aufspueren und Zerstoeren von Koeniginnenzellen. Genau das habe ich vor acht Tagen gemacht. Jetzt war es fuer mich das erste Mal, und dementsprechend durcheinander ist das Ganze abgelaufen. Drei Voelker, die es zu kontrollieren galt. In der ganzen Aufregung habe ich mal vergessen den Ton anzuschalten, mal die Kamera. Deswegen heute die zweite Schwarmkontrolle wieder mit einem Film.

Alles voller Zellen 🙂

Vielleicht bin ich ja da ein wenig dusselig. Mir faellt es schwer zu unterscheiden, was nun Spielmaepfchen, Drohnenbrut oder Weiselzelle ist. Und noch schwerer faellt es mir, Eier oder Larven darin zu erkennen. Um die naemlich zu finden wird die Zarge hochkant aufgestellt und die Raehmchen von unten betrachtet. Werden bei der sogenannten Kippkontrolle Weiselzellen (oder was man dafuer haelt 🙂 ) gefunden, muss jede Wabe gezogen und auf Weiselzellen untersucht werden. Teilweise muessen dazu die Bienen abgeschuettelt werden. Hat man eine Weiselzelle gefunden, wird diese entfernt oder zerstoert. Dabei darf keine einzige uebersehen werden, denn aus so einer uebersehenen Weiselzelle schluepft eine neue Koenigin, und die alte schwaermt mit der Haelfte des Volkes ab und sucht sich eine neue Bleibe. Ein Fehler bei der Schwarmkontrolle und das Malheur ist da.

Kippkontrolle

Die Situation bei meinen Voelkern

Wie sah die Situation nun heute bei mir aus? Bei Volk eins, das auf zwei Zargen ueberwintert hat, meine ich, bei der oberen Zarge Weiselzellen gesehen zu haben. Also das ganze Volk untersucht. Ich hoffe, ich habe das alles so richtig gemacht. Erstaunlich war bei diesem Volk, welches von allen das staerkste ist, dass der Honigraum so gut wie leer war. Um den Bienen ein wenig auf die Spruenge zu helfen, habe ich eine mit Honig gefuellte Randwabe in den Honigraum gehaengt. Vielleicht lassen sie sich ja damit locken, den Honig dort einzulagern, wo er hingehoert.

Volk zwei, eine ausgebaute Zarge und die Erweiterungszarge nur sehr wenig ausgebaut. Ebenfalls Schwarmzellen oder das, was ich dafuer hielt. Dafuer aber der Honigraum gut gefuellt.

Am erstaunlichsten aber Volk drei, der Kuemmerling, nicht einmal die erste und einzige Zarge ausgebaut. Mindestens vier Waben bienenleer. Dafuer aber der Honigraum prall gefuellt. Das kleinste Volk macht sich in Sachen Honig am besten. Ich habe die Waben getauscht und einige Raehmchen in die Mitte des Volkes gehaengt. Vielleicht lassen sie sich ja dadurch zu mehr Bautaetigkeit anregen. Weiselzellen konnte ich keine finden. Haette mich auch gewundert. Es kommt nie so, wie man es lernt und erwartet. 🙂

Die abgespeckte Bienenkiste

Bei meinem vierten Volk, dem in der Segeberger Beute, habe ich mich dazu entschlossen, auf jegliche Schwarmkontrolle zu verzichten. Ich hoere zwar immer wieder die Information, ein Volk, das schwaermt bringe keinen Honigertrag. Das mag ja auch fuer einen Imker stimmen, der auf maximalen Ertrag aus ist. Mir als Hobbyimker kommt es nicht drauf an. Ich moechte ausprobieren, ob und wenn ja wie viel Honig aus so einem abgeschwaermten Volk zu ernten ist. Mir wuerden ja schon 10 Kilo reichen. Das ist ungefaehr der Ertrag, den man z.B. aus der Bienenkiste in einem guten Jahr erwarten kann. Und bei der Bienenkiste ist das Abschwaermen ja prinzipiell vorgesehen und eingeplant. So werde ich in diesem Volk (Segeberger Beute) also nichts unternehmen, um das Abschwaermen zu verhindern. Ich werde ja sehen, ob die ganze Schwarmverhinderung wirklich sooo notwendig ist.

Schwarmkontrolle will auch gelernt sein

Schwarmkontrolle mag ja fuer einen erfahrenen Imker eine leichte und schnell erledigte Sache sein. Fuer einen Anfaenger wie mich ist das nicht so. Immerhin muss die Kontrolle in den Monaten Mai und Juni mindestens im Abstand von sieben Tagen wiederholt werden. Macht also 8 bis 10 Termine, die noetig sind, um zu verhindern, dass die Voelker schwaermen. Und selbst dann ist laengst nicht sichergestellt, keinen Fehler begangen zu haben. Es wird wohl kaum einen Imker geben, dem noch keine Volk, trotz Schwarmverhinderung, abgeschwaermt ist.

Ein nicht unerheblicher Zeit- und Arbeitsaufwand. Ich mag da ja unbelehrbar sein. Meine Zeit ist knapp bemessen. Ich muss den Honigertrag nicht auf die Spitze treiben. Warum also nicht ohne Schwarmverhinderung imkern, weniger Honig einkalkulieren, dafuer aber viel Arbeit und Zeit sparen? Das findet man am besten heraus, indem man es ausprobiert.

Ja, ich weiss, das haben andere vor mir schon getan. Lassen Sie mir doch meinen Spass. 🙂

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9 Antworten

  1. Hallo Imkermeister! 😉
    Alle sieben Tage Weiselzellen brechen? Lernt man das so in der Imkerschule?
    Stell Dir das einmal bei einem Betrieb mit mehreren hundert Völkern vor.
    Es gibt andere Möglichkeiten. Denk mal drüber nach.
    LG Friedrich.

    1. Hallo Friedrich

      Ich habe das beim letzten Kurstermin noch mal nachgefragt. Zellen brechen ist die einfachste Methode fuer den Hobbyimker. So ist mir jedenfalls gesagt worden. Und wenn mal eines schwaermt, dann hat man eben Pech.

  2. Moin,

    mir ist gerade noch was eingefallen. Du hattest dich in einem der vergangenen Filme mal über deine ständig „verwehende“ Abdeckfolie geärgert.
    Ich hab letztens, auch auf eine sehr windigen Stand, solche Abdeck“platten“ in „Aktion gesehen.
    Vielleicht wären die auch was für dich.
    Hier der Link zu einem Händler der sowas anbietet.
    http://www.holtermann-shop.de/
    index.php/cPath/106_214/category/
    abdeck-fix.html

  3. Moin Moin,

    noch mal eine kurze Anregung. Würde es nicht mehr Sinn machen anstelle bei der Segeberger bei einer deiner „Liebigbeuten“ auf die Schwarmverhinderung zu verzichten?
    Ich meine um richtig vergleichen zu können sollten sich die jeweiligen Völker doch möglichst ähneln. Also gleicher Beutentyp, gleiches Maß, grob gleiches Verhalten und Größe…
    Wenn ich bei dir den ganzen Ärger und Aufwand mit dem Kippen usw. sehe bin ich doch froh mich für eine Beute mit einem einzigen, großem Brutraum entschieden zu haben.

    Eine Frage dann noch hinterher. Einige deiner Zargen sehen optisch ja schon recht „alt“ aus, sind aber meines Wissens noch kein Jahr alt. Hast du die irgendwie behandelt (lackiert) oder so gelassen wie gekauft?

    1. Hallo Marakain

      Nein, die Zargen sind unbehandelt. Ich gehe mal davon aus, die Leute vom Verein wissen was sie sagen. Die haben solche unbehandelten Beuten schon teilweise 10 Jahre in Gebrauch und die tuen es immer noch. Optik ist eine andere Sache

  4. Ach ja: Kein Wunder, dass sich das Volk in der Segeberger am Besten macht – ist eben das beste System 😀
    Der Laden sieht gut aus….schade, dass du die Swärmen lassen willst, da könnte man richtig was draus machen.

  5. Das, was du nicht zuordnen kannst waren so genannte „Spielnäpfchen“, wenn da was drin ist, wird es eine Weiselzelle.
    Das Große was du ausgebrochen hast war eine Weiselzelle.
    Bei dem Volk aus dem Verein sah es so aus, als wäre eine Weiselzelle mitten auf der Wabe, wenn da eine ist, kann es sich um „Nachschaffungszellen“ handeln, das würde bedeuten das Volk hat die Königin verloren und zieht sich eine neue.
    Schau einfach ob Stifte drin sind, wenn ja, dann ist auch die Königin da und du kannst die Zelle ausbrechen.
    Da ossensichtlich Schwarmstimmung aufkommt würde ich Ableger bilden. Zwei Waben, eine Futterwabe und eine Mittelwand – fertig.

  6. Ja, du hast Spielnäpfchen ab 1:32 und davon jede Menge ! Aber das ist noch kein Problem.
    1:40 Ja, Weichselzelle schon verdeckelt. Allerhöchste Eisenbahn !! Die wären dir bald geschwärmt.
    Deswegen auch kein Honig im Honigraum. Ein Volk das Schwärmen will sammelt weniger Honig. Die bereiten sich auf das Schwärmen vor. Unbedingt bei der nächsten Kippkontrolle nach der Königin oder frischen Eiern suchen. Wenn du keine findest ist die alte Königin schon weg und solltest nicht alle Weichselzellen brechen !
    Bei 2:37 in der Ecke ist es schwierig zu sehen.
    2:45 Drohnenbrut
    Abschütteln -> ja, damit du alle Weichselbecher auch auf der Waabe und in den Ecken siehst. Schau Dir unbedingt die Videos auf http://www.immelieb.de an. Besser gezeigt geht’s kaum.
    3:20 Honigwaabe in die Mitte hängen !

    4:19 Spielnäpchen nix drin
    4:30 bis 5:10 alles Spielnäpfchen
    Alle aufmachen und reinschauen. Wenn kein Ei oder Larve drin -> Alles i.O.

    6:00 Immer nach Scharmzellen schauen !
    Baurahmen nicht unbedingt nötig.

    7:30 Schwarmzellen !! zum Teil verdeckelt. Die werden schwärmen sobald das Wetter schöner wird.
    Baurahmen nicht ausgebaut ! -> ja die werden schwärmen mit Sicherheit !

    CU
    Thomas

    Noch mal zur Erklärung.
    Weichselzellen stehen nach unten. Drohnenzellen wachsen waagerecht aus den Zellen raus.

  7. Hallo,

    grundsätzlich war das wieder, wie gewohnt, ein interessantes Filmchen. Da es sich hier um mein Fachgebiet handelt möchte ich dir aber ein par Hinweise geben, die du bitte nicht persönlich nimmst. In der Imkerei gibt es sowieso kaum richtig oder falsch, es macht jeder anders.
    Bei 1:51 das war tatsächlich eine Schwarmzelle, sehr richtig erkannt. Die Zellen davor sind sog. Spielnäpfchen, die sind ungefährlich, aber sozusagen Vorboten für Schwarmzellen. Die Kontrolle aller Waben war die richtige Konsequenz. Allerdings folgender Tip: Um Ableger zu schaffen kann man Waben mit Königinnenzellen sehr gut nehmen. Das bringt folgende Vorteile:
    -Die Weiselzelle ist aus dem Volk
    -Das Volk wird in seiner Schwarmstimmung gebremst
    -Der Ableger bekommt eine angepflegte Königin (einige Imker behaupten, dass kleine Ableger mit wenigen Waben die Königinnen schlechter versorgen können als Vollvölker)
    -Das Volk ist garantiert zur Vermehrung bereit (d.h. es gibt genügend Drohnen zur Begattung und Bienen im Überschuss. Wenn man eher Ableger bildet, als die Völker ihren Vermehrungstrieb zeigen hat man, vor allem in diesem Jahr, die Gefahr, dass es noch keine geschlechtsreifen Drohnen gibt. )

    Zu dem Volk bei 5:54 : Der Imker achtet immer darauf, dass das Volk möglichst mittig in seiner Beute sitzt. Es gibt immer eine feste Struktur in der Zwarge: Innen hängen die Brutwaben, nach außen hin weniger bebrütet, es folgen die Baurahmen, am Rand des Brutnestes und die Deckwaben ganz außen. Sie sind immer voll Honig. Womöglich ist bei dir die Deckwabe an 5. oder 6. Stelle von Links und die Bienen gehen darüber nicht hinaus. Ich würde das Brutnest in die Mitte rücken, rechts und links mit Baurähmchen flankieren, außen die Deckwaben hinhängen, 1 MW in das Bruntest hängen und den Rest mit MWs auffüllen.
    Die Wabe in die Mitte zu hängen war völlig richtig. Man tut das, 1. um Schwarmstimmung zu bremsen ( Die Bienen bauen diese mittig im Brutnest hängenden Mittelwände sehr schnell aus, um ihren Wärmehaushalt wieder in den Griff zu bekommen, das gibt der Königin wieder Platz zum Eier legen.) 2. wandern so die alten, braunen Waben immer weiter nach außen, werden weniger bebrütet und können irgendwann einfach entnommen werden.

    In der Segeberger Beute, bei 7:28, handelt es sich umeine Weiselzelle, die womöglich bestiftet ist, schließlich wird sie von den Bienen gepflegt. Bei 7:41 handelt es sich um Drohnenbrut. Weiselzellen sind einfach zu erkennen: Sie sind immer eichelförmig, haben eine charakteristische Oberflächenstruktur und sind nach unten geöffnet. Drohnenzellen sind fast rund, werden von einem glatten, runden Buckel abgedeckt (man spricht deshalb auch von Buckelbrut), und sind, wie die Arbeiterinnezellen auch, zur Seite hin geöffnet. Bei 7:50 haben wir wieder eine Weiselzelle. Die beiden Waben könntest du gut in Ablegern verwenden. Vorsicht: Weiselzellen sind erschütterungsempfindlich.

    Zu den Honigräumen: Man setzt einen 2. HR auf, wenn der erste zu 2/3 ausgebaut ist. Das sollte bei dir der Fall sein. Ob er über oder unter den ersten gehört ist ein Streitpunkt in der Imkerei. Ich setze ihn darunter, weil ich dann bei der Ernte meine Bienenflucht sehr gut einsetzen kann und habe damit keine Probleme.

    Viele Grüße und viel Glück weiterhin!
    Tom

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