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Saatgut selbst gewinnen, oder was macht die Fliege auf der Karottenbluete? (Video)

Saatgut selbst gewinnen ist ja eigentlich nicht mein Thema. Das ein oder andere Saatgut gewinne ich schon mal selbst aus meinem Garten. Hier mal ein paar Bohnen, da mal ein paar Tagetessamen oder ich lasse auch mal einen Salat bluehen. Das meiste Saatgut, welches sich aber bei mir im Garten vermehrt, ist das, was ich eigentlich gar nicht haben will. Roter Meier ist eine dieser Pflanzen, die ich mal zur Aussaat habe kommen lassen und mit denen ich mich wohl den Rest meines Lebens herum aergern werde. Aber das ist ein anderes Thema. 🙂

Wie gesagt, Saatgut selbst zu produzieren ist nicht mein Ding. Nicht etwa, weil ich es nicht koennte, sondern, weil ich mich nicht um alles kuemmern kann. Der Anbau ist so schon genug Arbeit, irgendwo ist meine Zeit auch begrenzt. Es ist aber, keine Frage, ein sehr interessantes und spannendes Thema. Da ist es doch gut zu weissen, dass es Menschen gibt, die sich diesem Thema befassen. Ist ja in unser aller Nutzen, wenn alte Sorten nicht einfach aussterben, nur weil sie in der heutigen Landwirtschaft keinen Platz mehr finden. Wer kann heute schon sagen, ob wir dieses Genmaterial nicht doch irgendwann einmal dringend brauchen. Es gibt ja so einige Vereine und Organisationen, die sich diesem Thema verschrieben haben und ich selbst habe auch grosse Achtung davor, wenn sich Menschen dieser wichtigen Aufgabe widmen.

Frank der Gourmetbauer

Frank ist einer davon. Er betreibt einen ganz normalen Hausgarten (und einen Blog, den Sie vielleicht einmal ansurfen sollten), wie er zu tausenden in Deutschland zu finden ist. Nicht sonderlich gross und auch nicht auf eine Selbstversorgung ausgelegt. Dafuer befasst sich Frank intensiv mit der Saatgut-Materie. So einige Gemuesesorten hat Frank schon in seinem Garten selbst vermehrt und moechte dieses Thema auch noch weiter ausbauen. Frank habe ich naemlich im letzten Jahr in seinem Garten besucht und wieder viel dazu gelernt.

Saatgutvermehrung im Garten
Franks Garten ist nicht riesig. Dafuer aber mit sehr interessantem Hintergrund.

Es gibt viel zu beachten in Sachen Saatgut

Die Sache mit den Saatgut ist naemlich nicht ganz so leicht, wie es sich so mancher vorstellt. Natuerlich kann man jede Pflanze einfach zur Bluete kommen lassen und dann glauben, man haette eigenes Saatgut gewonnen. Prinzipiell ist das ja auch richtig. Ob das aber die richtige Variante ist, sei mal dahin gestellt. Was, und da war ich mit Frank einer Meinung, da an Saatgut heraus kommt, muss nicht unbedingt den Standards fuer Saatgut genuegen.

 

Kohl vermehren
Hier vermehrt Frank Kohl. Ich finde es klasse, dass es noch Menschen gibt, die sich mit diesem Thema befassen.

Man braucht Platz zur sortenreinen Vermehrung

In der Regel wird der Hobbysaatgutvermehrer viel zu wenige Pflanzen bluehen lassen, als dass sich daraus  genetisch genuegend vielfaeltigs Saatgut gewinnen laesst. Bei Karotten habe ich da mal gehoert, brauche es um die 100 bis 150 bluehende Karotten um zu verhindern, dass der Genpool auf die Dauer verarmt. Das duerfte wohl auch bei vielen anderen Pflanzen so sein. Ist ja auch irgendwo stimmig. Klar wird das gewonnene Saatgut wachsen, auch wenn diese Voraussetzung nicht erfuellt war. Nur, wie lange ginge so etwas gut.

Karotten Saatgut gewinnen
Der ein oder andere macht sich vielleicht doch selbst etwas vor. Ob all das Saatgut aus den Gaerten wirklich sortenrein ist, wage ich zu bezweifeln.

Sie wohnen doch sicher nicht in der suedafrikanischen Savanne?

Ein weiterer wichtiger Punkt, den es bei der eigenen Saatgutproduktion zu bedenken gilt, ist, zu verhindern, dass sich fremdes Genmaterial einkreuzt. Nehmen wir wieder das Beispiel der Karotte. Von denen gibt es auch eine wilde Variante, die sich sehr leicht ins eigene gewonnene Saatgut einkreuzt. Verholzende Karotten sind vielleicht die Folge, weil es eben keine sortenreine Vermehrung ist.

Knoblauch vermehren
Mit Knoblauch funktioniert es gut. Jedenfalls dann, wenn man sie aus Zehen weiter vermehrt.

Mais, kaum moeglich. Jedenfalls nicht bei mir

Noch problematischer wird es bei Pflanzen, die durch den Wind bestaeubt werden. Mais ist so ein Kandidat. Ich z.B. haette hier nicht die geringste Chance, auch nur ein einziges sortenreines Saatkorn zu gewinnen. Die vielen Maisfelder in der Umgebung mit all den Pollen, die vom Wind umher geweht werden, wie sollte ich verhindern, dass sie meine Pflanzen nicht erreichen? Das uebrigens habe ich selbst schon festgestellt. Einige Jahre habe ich von Koernermais selbst Saatgut gewonnen und nach zwei oder drei Jahren hatten die Pflanzen kaum mehr etwas gemeinsam mit denen, mit denen ich dereinst begonnen habe.

Radieschen Samen gewinnen
Das sind bestimmt Radieschen. Die Samen sind fast entrereif.

Und nie mehr als eine Sorte bluehen lassen

Oder nehmen wir einfach mal Kohl in den verschiedenen Variationen. Auch die Kohlsorten verkreuzen sich sehr leicht. Verstaendlich, dass nie mehr als eine Kohlsorte gleichzeitig bluehen darf. Damit das Ergebnis auch stimmt. Wer aber kann das sicherstellen. Es gibt viele Pflanzen der Kohlfamilie da draussen in der Natur und auf den Feldern.

So gibt es viele Bedingungen, die erfuellt sein muessen, um halbwegs sortenreines und qualitativ hochwertiges Saatgut zu gewinnen. Diese werden die wenigsten Hobbyvermehrer einhalten koennen. Bei einigen Arten mag es noch relativ leicht sein, bei anderen wage ich aber zu bezweifeln, dass es moeglich ist, sortenrein zu vermehren. Da koennen Sie gerne andere Meinung sein. 🙂

Gemuesegarten
Uebrigens, auch ein wichtiger Punkt. Nicht jeder Samen ist auch geeignet. Zu frueh bluehende Pflanzen von Mangold oder Roter Beete sind ungeeignet. Die sollen ja moeglichst spaet bluehen. 🙂

Ich will aber niemandem den Spass nehmen

Klar, irgend etwas wird da schon wachsen, auch aus selbst gewonnenem Saatgut. Und wer damit zufrieden ist, dem sei es gegoennt.  Die Profis, so habe ich mal gehoert, vermehren oft in Gegenden, wo rundherum nichts waechst, was sich einkreuzen koennte. Suedafrika habe ich mal gehoert, ist so eine Gegend. Bestimmt irgendwo in der Savanne. Da waechst sonst kein Mais und sicher auch keine Kohlrabi. 🙂

eigenes Saatgut gewinnen
Wenn man aber will, dann schafft man es auch.

Wie auch immer, waren nur so ein paar Gedanken meinerseits. Denn, im Netz und auf YT lassen sich ungezaehlte Informationen finden, in denen Leute stolz ihr selbst vermehrtes Saatgut zeigen. Ich bin da eher skeptisch und kaufe mein Saatgut von den Profis. Denn, sooo viel kostet das Saatgut nun auch wieder nicht.

Gourmetbauer Frank
Ich muss dringend mit Frank ein paar Videos zum Thema Saatgut machen. Der kennt sich da viel besser aus als ich.

Und was ist jetzt mit der Fliege auf der Dolde?

Frank jedenfalls hat mir einiges erzaehlt, was ich vorher noch nicht wusste. Sie werden es auch erfahren, wenn Sie mein heutiges Video sehen. Uebrigens erfahren Sie auch, was die Fliege auf der Karottenbluete zu suchen hat.

Einen ganz herzlichen Dank an Frank, dass ich bei dir zu Besuch sein durfte. Ich sollte Frank einmal ansprechen, ob er nicht mit mir zusammen einige Gemuesearten fachmaennisch vermehren moechte. Ist bestimmt ein Thema, dass viele Leser interessiert. Oder wie sehen Sie das?

Viel Spass beim Video

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Eine Antwort

  1. Hallo Ralf,

    dass Du das Thema „Saatgutgewinnung“ einmal behandelt hast, finde ich sehr lobenswert, Deine Skepsis gegenüber selbst erzeugtem Saatgut halte ich jedoch für völlig unangebracht.

    In diesem Punkt habe ich tatsächlich eine andere Meinung, die ich aber in einem Beitrag in meinem Blog http://www.ichbindannmalimgarten.de/die-saatgutfrage/ ausführlich begründe.

    Vielleicht schaust Du mal und vielleicht änderst Du ja dann Deine Meinung.

    Viele Grüße aus dem Fernen Osten
    Jürgen

    P.S.: Kopfkohl kann sich auf gar keinen Fall mit anderen Arten der „Kohlfamilie da draussen in der Natur und auf den Feldern“ kreuzen; da säst Du völlig unberechtigte Zweifel!

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