Im Laufe der vergangenen Monate haben wir so allerlei Saatgut und Pflanzen im Garten untergebracht. Die einen oder anderen davon sind dann auch schon mal in Vergessenheit geraten. Oder aber von anderen Pflanzen so zugewuchert worden, dass sie nicht mehr zu sehen waren. Jetzt, wo die Arbeit im Garten etwas nachlaesst, (dafuer nimmt die Arbeit in der Kueche zu, um all die Ernten auch haltbar zu machen) bleibt etwas Zeit auch mal durch den Garten zu gehen, ohne eine Hacke, eine Giesskanne oder ein kleines Pflaenzchen in der Hand zu haben.
Bei einem dieser Rundgaenge ist uns eine Kultur aufgefallen, an die wir uns kaum mehr erinnern konnten. Irgendwo zwischen Algiersalat, Gewuerzgurken und Schwarzwurzeln hatten wir noch ein kleines Fleckchen frei auf dem wir drei Reihen a 1,2 Meter Pariser Karotten ausgesaet habtten. Wir haben ueber die enorme Keimrate im Garten berichtet. So sind von den vielen hundert Samenkoernchen, die wir ausgebracht haben, so gut wie keine ueberhaupt gekeimt. Und von den wenigen die das Licht der Welt erblickt haben, sind dann noch einmal eine stattliche Anzahl irgendwelchen Fressfeinden zum Opfer gefallen. Vermutlich Schnecken. Da diese Karotten auch nicht unter Netz standen, haben wir uns keine grossen Hoffnungen gemacht ueberhaupt eine davon auf unserem Mittagstisch jemals zu sehen.
Heute sind sie uns wieder aufgefallen. Bei der Suche nach Samen im Algiersalat, der noch nicht vorhanden ist weil sie bisher nur bluehen, (uebrigens eine huebsche Pflanze) fanden wir versteckt dazwischen und darunter tatsaechlich einige Moehrenpflanzen. Neugierig wie wir sind sofort eine aus der Erde gezogen. Und siehe da, tatsaechlich eine Karotte in einer Groesse die man auch verwerten kann. Und noch erstaunter waren wir, als wir diese aufgeschnitten haben. Keine Spur von Maden der Moehrenfliege. Eine perfekte kleine runde Karotte. Darauf koennen wir uns keinen Reim machen. Ohne Netz hat es noch keine Moehre gegeben die nicht von Maden befallen war. Warum also hier?
Wenn es denn eine Erklaerung dafuer geben koennte, und das ist auch nur eine Vermutung, dann mag es vielleicht daran gelegen haben, dass die Moehren, ungleich den normalen zylindrisch langen, komplett in der Erde versteckt waren. Normalerweise stehen die oberen wenigen Millimeter der Karotten immer aus der Erde heraus. Bei den Pariser Karotten war das allerdings nicht so. Die Karotte begann erst gut einen Zentimeter unterhalb der Erde. Oberirdisch nur gruenes Laub. Vielleicht mag es daran gelegen haben.
Unbedingt erfolgreich kann man unseren Versuch mit Pariser Karotten aber nicht bezeichnen. Auf die mehr als 3 Meter Reihe sage und schreibe ein Bund Karotten. Wenn ueberhaupt, dann ergibt das eine Portion fuer die Kinder. Aber wir freuen uns. Wir haetten vilelleicht frueher aussaen sollen. Mit den anderen Moehren zusammen im zeitigen Fruehjahr.
Wo wir gerade bei Moehren sind: Beet 1, das uns Anfang des Jahres so viel Sorgen bereitet hat, hat sich prima gemacht. Natuerlich mit vier Reihen auf 1,2 Meter Beetbreite zu dicht. Bei ersten Probegrabungen konnten wir allerdings doch schon so etwas wie Moehren aus der Erde ziehen. Wenn uns jetzt die Wuehlmaeuse in Ruhe lassen, dann werden wir doch noch etwas ernten.