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Die Misere mit der Ackerwinde, oder warum ich es jetzt mit Chemie versuche. (Video)

Ich habe ja schon so ziemlich alles im Garten erlebt. In all den Jahren, in denen ich mich jetzt schon sehr intensiv mit der Materie befasse, ist mir eigentlich schon so gut wie alles an Plagegeistern, die die Natur aufzubieten hat, untergekommen. Wuehlmaeuse, Blattlaeuse, alle moeglichen und unmoeglichen Pilzerkrankungen, Unkraeuter aller Art, es gibt eigentlich nichts, mit dem ich es nicht schon zu tun gehabt haette. Bis auf einen Plagegeist. Die Ackerwinde.

Gut, auch die habe ich hier und da schon mal gesehen. Aber bisher immer nur an Stellen, an denen sie nicht sonderlich viel Schaden anrichten konnte. Zwischen Straeuchern, unter Baeumen oder auf der Wiese. Was soll mich die Winde dort stoeren?

Dass sich jetzt aber dieses Kraut auch im Garten breit gemacht hat, das trifft mich jetzt hart. Das sind ja nun rund 750 m2 Acker, den ich da jedes Jahr zu bestellen habe. Davon sind gut 500 m2 mit Ackerwinde durchwuchert. Und wenn ich schreibe, „durchwuchert“, dann meine ich das auch so. Kaum ein Quadratmeter, wo nicht so ein Bueschel Kraut aus dem Boden schiesst. Ehrlich. Mein kompletter Acker waere gruen, wenn ich die Ackerwinde wachsen lassen wuerde.

Ackerwinde bekämpfen
Dieses Kraut meine ich. Damit kann man nicht leben, wenn man es mir dem Gemueseanbau ernst nimmt.

Irgendwann ist Schluss mit lustig

Das geht so nicht weiter! Ok, bei einem Kuerbis, einer Stangenbohne oder sonst einer konkurrenzstarken Pflanze macht das keinen grossen Unterschied. Einen Kuerbis interessiert das herzlich wenig, ob sich da auch noch ein paar Winden um die Blaetter drehen. Auch eine Maispflanze gibt deswegen nicht sofort den Loeffel ab.

Aber nehmen wir doch mal eine Aussaat. Z.B. Karotten. Die keimen und wachsen so langsam, wenn da mitten in der Reihe gesaeter Karotten auf einmal ein Buschel Ackerwinde aus der Erde schiesst, viel schneller als es jede Moehre koennte, dann hat die Moehre nun wirklich keine Chance mehr. Reisse ich die Winde heraus, habe ich meist auch gleich die kleine Karotte in der Hand.

Unkraut im Garten
Mein Testfeld. Hier soll kein Gemuese wachsen. Viel zu nah am Walnussbaum. Aber eine gute Flaeche, um einen Test zu unternehmen.

All die Kulturen, die langsam keimen und noch langsamer wachsen und die direkt gesaet werden muessen, bei denen hat eine Ackerwinde nichts zu suchen. Meine Meinung.

Was aber tun,

wenn sich die Winde auf fast der gesamten Flaeche ausgebreitet hat? Ich fahre schon, seit dem ich die ersten Blaettchen gesehen habe, mehrfach in der Woche mit der Radhacke ueber freie Flaechen. Ich reisse jede Winde, derer ich habhaft werden kann, aus der Erde. Seit Wochen schon. Ich verbringe mehr Zeit mit dem Windenjaeten, als mit der eigentlichen Gartenarbeit. Denn, an zielgerichtetes Gaertnern ist mit diesem Zeugs nicht zu denken.

Garten unkrautfrei
Das sieht jetzt nur so Windenfrei aus, weil ich seit Wochen nichts anderes tue, als mit der Radhacke und meinem selbstgebauten Unkrautjaeter Stunden ueber Stunden jede neu spriessende Winde weghacke.

Es spriessen mehr als ich hacke

Und ich bin mir sicher, ich werde den Kampf verlieren. So oft ich die Dinger auch abhacke, es kommen immer und immer neue aus der Erde. Es hoert einfach nicht auf. Ich wage schon gar keine Aussaat mehr, weil ich weiss, die Winde hat das Terrain schneller erobert, als jede Pflanze wachsen koennte.

Unkraut spritzen
Mir tut es ja selbst in der Seele weh, aber ich sehe keine andere Loesung, als es mal mit Chemie zu versuchen. Oder wissen Sie eine bessere Methode?

Ihhh Baehh, Chemie

Das ist deprimierend. Kann ich Ihnen sagen. Deswegen versuche ich es jetzt einmal mit Chemie. Aber nicht das was Sie denken. Nein, kein Glyphosat, obwohl man mir dieses Mittel mehrfach als die einzige Loesung praesentiert hat. Wo ich auch immer gefragt habe, immer war die Antwort „Glyphosat“. Aber ehrlich, das bringe ich nicht uebers Herz. Wuerden Sie das?

Finalsan im Garten
Ob ich da nicht zu viel erwarte? 🙂

Es gibt Alternativen

Habe mich also nach Alternativen umgesehen und bin bei einem Mittel namens „Finalsan“ haengen geblieben. Ebenfalls ein Totalherbizid, aber, so interpretiere ich das, nicht einmal annaehernd vergleichbar mit Glyposat. Ich meine sogar mal gehoert zu haben, das der Wirkstoff, Pelargonsaeure, auch im Biolandbau zugelassen ist. Aber da nageln sie mich bitte nicht fest.

Finalsan
Dauerkulturen sind besonders anfaellig. Spargel z.B. Da waechst mehr Winde als Spargel. 🙂

Jedenfalls habe ich mir dieses Mittel besorgt und werde das jetzt an einer ausgesuchten Stelle, auf dem kein Gemuese waechst oder wachsen soll, ausprobieren. Vielleicht kann Finalsan mir ja die Hackerei ersparen. In meinem heutigen ersten Video aus einer Serie, zeige ich Ihnen meinen ersten Versuch mit Finalsan. Auf das Ergebnis muessen Sie dann noch warten. 🙂

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6 Antworten

  1. Habe nur zwei kleine Gärtchen (100qm und 700qm) mit größtenteils Permakultur, Wildblumen, Obstbäumen, Kräutern für Tee etc. Bei der kleinen Fläche kann ich mit Winden und Wildkräutern sehr gut leben. Sie sind alle ein Teil des Ganzen. Die Insekten fressen mindestens 50% des Obstes und des Gemüses weg, aber kein Wunder, weil mein Garten der einzige im Umkreis ist, wo sie was zu fressen finden. Schnecken, Käfer, Wanzen, Schmetterlinge und geschätzt 100 Wildbienenarten und viele Hummelarten leben ziemlich gut bei mir.
    Ertrag ist für mich zweitrangig, dennoch fällt jedes Jahr eine Menge ab. Wird jedes Jahr mehr. Anpflanzen muss man kaum etwas. Arbeit ? Für die winzigen Grasflächen zum Laufen genügt die Küchenschere als Mäher. Die „Arbeit“ besteht vielmehr im kontrollierten „Ausdünnen und Selektieren“. Ausgerottet wird nix. Alles bleibt mehr oder weniger vorhanden und es summt und brummt, viele seltene Pflanzen und Tiere haben sich angesiedelt.
    Nach 10 Jahren bildete sich ein brauchbares Gleichgewicht und die kleinen Hügelbeete zwischen der ganzen Natur geben relativ zur Fläche einen guten Ertrag mit besonders leckerem Gemüse (z.B. 15kg leckerste Kürbisse auf 2 Quadratmetern). Für Bohnen und Tomaten ist Platz am Wegrand. Alles wird nur mit halb verrottem Kompost aus dem „Ausdünnen und Selektieren“ Prozess, Brennesseljauche und Gülle gefüttert. Kostet nix. Im Geigenteil.Man spart bares Geld. Es gibt Leute, die zahlen sich dumm und dämlich beim Trinkwasserverbrauch, weil sie in die Toilette pinkeln. Man pinkelt einfach in den Gülleeimer und fertig.
    Winden reisse ich alle paar Monate mal oberflächlich aus, an den Stellen wo sie stören, ohne den Boden umzugraben. Sie wachsen da, wo der nackte Boden früher längere Zeit im Jahr offen lag. Die Stellen an denen sich dicker Humus gebildet hat sind praktisch frei von Ihnen. Die gute Seite der Winden ist: der trockene, harte Boden wird durch sie tief gelockert und durch Wurzelgewebe fruchtbar gemacht, somit für andere Pflanzen vorbereitet. Sonnenblumen, Arznei-Mohn, Trockenblumenwiesen, Lavendel, Wildsträucher (Schlehe, Sanddorn, Haselnuss) „vertreiben“ die Winden. Die einen decken den Boden ab, die anderen haben selbst tiefe Wurzeln und machen sich breit oder es ist zu heiß und trocken, weil die Sonne zwischen den Blumen bis auf den Boden knallt. Später vermehren sich Winden da nicht mehr, sondern die Sache bleibt im Gleichgewicht. Falls mal nicht, wird es beim normalen Ausdünnen und Selektieren einfach miterledigt. Man scannt praktisch jeden Tag einen Teil des Gartens ab und gestaltet die Natur. Macht unheimlich Spaß. Als Insellösung für den Ertragsanbau völlig unbrauchbar. Wenn aber jeder Nachbar statt seinem dämlichen Zierrasen etwas vernünftiges wachsen ließe, käme man da schnell auf einen Selbstversorgungsanteil von 10% pro Gartenbesitzer. Macht in Summe mehr Sinn, als wenn 0,00001% der Gartenbesitzer 100% Selbstversorger sind. Was hat das jetzt mit der Winde zu tun ? Hab ich vergessen …

    LG
    Karsten

  2. Hallo,
    ich möchte dich ungern enttäuschen aber die Ackerwinde wird wiederkommen. Blüten ab abhacken alles Quatsch. Ich habe diese Pflanze im Garten ich habe es mit spritzen, Blüten ab, rausziehen und ausgraben probiert. Bei dem erneuern der Wasserleitung habe ich 80 cm tief gegraben und die weißen Wurzelfäden gefunden (Somit hilft längere Trockenperiode auch net). Spritzen hilft ein Jahr der obere Teil der Pflanze stirbt ab aber die Wuzeln nicht.

    Gruß Mario

  3. Ich weiß nicht, ob es bei mir die Ackerwinde war, aber die Frühlingszwiebeln werden uns wollen auch nicht wachsen! Naja… Nächstes Jahr vielleicht oder ich verzichte…
    Viele Grüße, Izabella

  4. Tja lieber Ralf
    Ich bin schon total gespannt auf dein nächstes Chemie Video weil es in meinem Garten und gewächshaus genau so aussieht

  5. Ich denke, dass jedes Hacken das Problem vervielfacht hat, denn die unterirdischen Sprossteile werden dadurch vegetativ vermehrt!
    Da hilft eigentlich nur Ausgraben und Sieben oder (angeblich) Abdecken mit schwarzer Folie für 1 Jahr!
    Wir haben das Zeug aber auch im Gemüsebeet und arbeiten immer wieder nach. Jetzt im zweiten Jahr scheint die Winde aber ein wenig zu schwächeln. Vielleicht bekommt ihr aber auch die Hitze und Trockenheit (Berlin, Mai/Juni) in diesem Jahr nicht so gut…

  6. Hallo,

    die Blüten von der Ackerwinde entfernen, damit keine Samen sich bilden können. Mulchfolie könnte helfen.

    Gruß

    Martin

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