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Von giftigen Erbsen, oder wie mich der Anbau von Speiseplatterbsen zum „reichen Mann“ machen koennte.

Keine Frage, in Zukunft muss ich meine Anbauplanung gruendlich ueberdenken. Kulturen, die wenig Ertrag bringen, nicht schmecken oder zu kompliziert im Anbau sind, sollte ich von vornherein weglassen. Natuerlich auch die giftigen. Richtig gehoert, die giftigen.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was mich dazu getrieben hat, im Fruehjahr „Speiseplatterbsen“ auszusaeen. Den Hinweis auf giftige Inhaltsstoffe auf der Dreschflegel Seite muss ich wohl ueberlesen haben. Kann ich mir aber kaum vorstellen. Vielleicht hat es aber auch am Fruehjahrsgartenfieber gelegen, das mein Urteilsvermoegen getruebt haben mag. Wie auch immer, es wachsen so einige Kulturen im Garten, mit denen ich nichts anzufangen weiss, die kaum Ertrag liefern oder die giftig sind. Zu den ersteren zaehlen Zuckerwurzeln, zu den zweiten Erdkirschen und zu der letzten Speiseplatterbsen.

speiseplatterbsen-schotenViele der Schoten waren vom Schimmel befallen. Vielleicht haben die daneben stehenden friesischen Palmen zu viel Schatten gespendet.

Ueber Speiseplatterbsen wird auf der Dreschflegelseite geschrieben, ich zitiere:

Wenn diese Pflanze Hauptnahrung war, kam es immer wieder zu gesundheitlichen Problemen, dem sogenannten Lathyrismus. Man fand heraus, dass dafür ein chemischer Stoff mit der Abkürzung ODAP verantwortlich war. Es ist ein Nervengift, das in hohen Konzentrationen zu Ödemen, im schlimmsten Fall zu Lähmungen führen kann.“

Und so was soll ich zu mir nehmen? Auch von Speiseplatterbsen gibt es natuerlich mehrere Sorten. Deren Gehalt an Nervengift (in Gottes Namen, so etwas hat auf meinem Teller nichts zu suchen) soll zwischen 0,5 und 0,05 Prozent liegen. Auch wenn die von Dreschfelgel angebotene Sorte mit gerade mal 0,14 Prozent noch unter der Schwelle von 0,2 Prozent liegt, ob der Symptome der Lathyrismus-Krankheit zu beobachten sind, mag ich sie nicht probieren.

speiseplatterbsenMeist eine bis zwei Erbsen pro Schote. Manchmal aber auch bis zu vier.

Dabei war die Kultur recht problemlos. Einmal in die Erde gelegt, ein Gitter aus Hasendraht daneben aufgestellt und vergessen. Letztens hatte ich aber wieder einige ruhige Minuten im Garten, ohne Stress, in denen mir diese „vergessenen Speiseplatterbsen“ wieder einfielen. Ich habe sie mir mal naeher angesehen und tatsaechlich Schoten mit Erbsen dran vorgefunden. Nicht die Menge, aber immerhin. War ja auch nur ein kleiner Versuch von einem halben Meter Reihe. Die meisten Schoten waren trocken, und so habe ich sie geerntet. Von einer bis zu vier Erbsen pro Schote war alles vertreten. Schade nur, dass so viele der Erbsen in den Schoten schon Schimmel angesetzt hatten. Ich habe es so auf sage und schreibe zwei Haende voll Speiseplatterbsen gebracht.

Selbst wenn ich die alle aufesse, werde ich nicht sterben. Hier ist uebrigens zu lesen, dass die Lathyrismus-Krankheit nur dann auftritt, wenn der Hauptanteil der Nahrung aus Platterbsen besteht. Frueher waren meist Rinder oder Pferde betroffen, da Platterbsen als gutes Mastfutter galten. Fuer die menschliche Ernaehrung wurden Speseiplatterbsen meist zu Mehl vermahlen und mit anderen Mehlsorten vermischt genutzt. Das waere doch mal eine Idee fuer den Kollegen Lorenz vom Chaosgarten. Der hat es naemlich schon mal mit Mehl aus Distelwurzeln probiert. Es soll auch moeglich sein, die geroesteten und gemahlenen Erbsen als Kaffeeersatz zu nutzen. Prima, dann loese ich jedes Giftmolekuel (heisst uebrigens beta-N-oxalylamino-L-alanine (BOAA)) in meinen Kaffee hinein.

essbare-speiseplatterbsenWat der Buur net kennt, dat friss er net. Keine Frage, ich bin fuer vieles zu haben. Aber Nervengift, das soll mir erst einmal jemand voressen.

Der Ertrag bei Speiseplattterbsen soll allerdings nur halb so hoch wie bei normalen Gartenerbsen sein. Ebenso sollen Plattterbsen wesentlich resistenter gegen Trockenheit sein, weshalb sie vornehehmlich in suedlicheren Laendern, vor allem in Indien, angebaut werden.

Jetzt stellt sich natuerlich die Frage, was ich mit diesen zwei Haenden voll Platterbsen anfange. Selbst essen mag ich sie nicht, den Kindern werde ich sie schon gar nicht vorsetzen. Ich trinke aeusserst selten Kaffee. Aber meine Frau mag Kaffee recht gerne, moeglichst suess, faellt mir gerade ein. Da schmeckt sie doch bestimmt ein wenig „beta-N-oxalylamino-L-alanine“ gar nicht heraus. Hat die nicht eine Lebensversicherung? Da tun sich doch voellig neue Horizonte auf. Ich koennte mich doch spaeter auf „doof“ stellen. „Waren doch bloss Erbsen.“ 🙂

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5 Antworten

  1. schon erstaunlich wovor Menschen so Angst haben – und auf giftige Stoffe im Essen trifft man immer wieder ohne es zu merken – Paracelsus sagte schon „die Dosis machts!“ – so findet man in allen Samen von Bäumen wie Apfelsamen oder auch Süss-Mandeln kleine Mengen an Blausäure, die aber nicht schädlich sind sondern eher als gesundheitsfördernd gesehen werden.
    Andererseits weiß jeder, dass in Paprika aus Spanien immer wieder große Mengen an Pestiziden gefunden werden, aber die Menschheit lässt sich davon nicht beeindrucken, ebensowenig von Hormonen oder Antibiotika im Fleisch, aber unwirksame Mengen an „beta-N-oxalylamino-L-alanine“ sind der große Angstmacher?

    1. Hallo Knoll1704

      Es ist nicht nur die Angst vor dem Giift. Es ist auch eine kulturelle Frage. Ich bin mit diesen Erbsen nicht grossgeworden, folglich tue ich mich damit schwer. Das muss nicht heissen, dass sie nicht geniessbar sind.

  2. hej hej, da hast du so ein tolles Frauchen und dann denkst an sowas! nenene! 😉

    Klar ist das nur Spaß. Aber mal im Ernst: Hochachtung vor Deiner frau, welche macht das heutzutage noch so mit, mit dem ganzen Garten, den Dreck, dem Schlachten und allem…

    1. Hallo Schredder83

      Welcher Mann macht denn das alles mit? das mit dem Schuhe kaufen, dem Moebel zusammenbauen, dem Staubsaugen, dem Kinderhueten, dem Muttertagsblumenschenken usw usw 🙂

      Gruss RR

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