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Selbstversorgung in Euro auf den Groschen genau, oder so viel Geld habe ich mit meinem Garten verdient. (Video)

Ja, ich weiss was Sie sagen werden. Man betreibt einen Gaerten nicht, um damit Geld zu verdienen. Ich kenne die einschlaegigen Argumente, worum es beim Gartnern geht. Bessere Qualitaet, Pestizid und Fungizid frei, die Moeglichkeit, Sorten anzubauen, die es im Handel nicht gibt. Ich kenne auch das Argument des besseren Geschmacks und mir ist auch bewusst, dass ein Garten auch, fuer viele sogar ausschliesslich, der Erholung und Entspannung dient. Denen kommt es nicht auf den Ertrag oder den Nutzen an, sondern sie betreiben einen Garten eher aus ideologischer Sicht.

Argumente hin oder her, es ist, fuer mich jedenfalls, einmal gut zu wissen, was ich denn da in meinem Garten so produziere und was das alles denn kosten wuerde, wenn ich es im Bioladen kaufen muesste. Bioladen deswegen, weil ich denke, dass mein Garten zwar keine Biozertifizierung hat, ich mich aber trotzdem ruehmen kann, Bioprodukte zu erzeugen. In diesem Artikel und dem dazugehoerenden Video werde ich es ihnen einmal vorrechnen, auf den Euro genau. Aus diesem Grunde habe ich naemlich ein Jahr lang, alles was ich im Garten und mit den Tieren erwirtschaftet habe, mengenmaessig erfasst. Die Daten sind zwar nicht aus dem letzten Jahr, so weit ich mich erinnere aus dem Jahr 2015. Das tut den Tatsachen allerdings keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Ich gehe davon aus, dass ich im letzten Jahr sogar noch mehr erwirtschaftet habe. Alleine schon durch eine viel hoehere Menge Honig.

Erst einmal die Vorgeschichte

Jetzt ist das Wissen darum, wie viel ich denn geerntet und produziert habe, nur die halbe Geschichte. Wie viel das alles in Kalorien ausgemacht hat und wie weit man dabei von Selbstversorgung sprechen kann, habe ich Ihnen schon mal in vorherigen Videos dargelegt. Ich habe Ihnen auch erklaert, warum Selbstversorgung, so wie ich sie verstehe und wie es das Wort auch zum Ausdruck bringt, ohne Tierhaltung nicht machbar ist. Dazu empfehle ich die beiden vorherigen Artikel und Videos.

Um das Ganze jetzt in Euro umzurechnen, habe ich mir die Muehe gemacht und bin in den oertlichen Bioladen spaziert, habe mich mit dem Betreiber mit einer Tasse Kaffee an einen Tisch gesetzt und bin Punkt fuer Punkt meine Erntemengen durchgegangen. Wenn jemand weiss, was Bioware kostet, dann ist es jemand, der sich mit der Materie auskennt.

Nicht immer ganz leicht

Klar, bei vielen Produkten liess sich der Preis sehr schnell ermitteln. Zucchini werden auch im Laden verkauft. Huehner natuerlich auch. Bei Kaninchen, Ulmer Ochsenhoernern, Trockenbohnen oder gestreiften Auberginen war die Sache schon schwerer. Bei Produkten, die im Laden nicht verkauft werden, habe ich als Anhaltspunkt das Produkt genommen, welches am nahesten an meiner Ernte liegt. Ob die Aubergine nun weiss, blau oder gestreift ist, ich habe sie alle in einen Topf geworfen. Ob die Himbeeren nun von einer Fruehjahrsernte oder einer Herbsternte stammten, ich habe sie gleich behandelt. Bei einigen musste ich sogar den Preis aus dem Internet heraussuchen. War manchmal gar nicht so einfach, ein Produkt ueberhaupt in Bioqualitaet zu finden.

4414 Euro

Meine Ernte von 1326 Kilo pflanzlicher Nahrung haetten im Bioladen glatte 4414 Euro gekostet. Ein stattliches Suemmchen. Die Produkte aus tierischer Herkunft haetten noch einmal 2477 Euro gekostet. Ich kann Ihnen sagen, so eine Biogans ist schon ein teurer Spass. Den goennt man sich nicht alle Tage. Auch ein Biokaninchen ist nicht gerade ein Schnaeppchen. Bei den gaengigen Produkten sieht die Rechnung schon anders aus. Kartoffeln oder Zwiebeln sind recht preiswert. Umso exotischer ein Produkt wird, umso mehr Arbeit darin steckt, umso tiefer muss man eben in die Tasche greifen.

Als letzten Punkt noch mein Honig. Das war im Auswertungsjahr nicht sonderlich viel. Mittlerweile bin ich da besser geworden. 🙂 So haette mein Honig im Bioladen 765 Euro gekostet. Alles zusammen macht das einen Betrag von 7656 Euro, den ich haette im Laden fuer die gleiche Menge Produkte ausgeben muessen.

Klar, ich weiss, so viel Honig wird niemand essen. Ist auch gar nicht der Punkt. Ich verweise nochmals auf mein Video, in dem ich meine Sicht der Selbstversorgung dargelegt habe. Also bitte keine Diskussion ueber die Definition von Selbstversorgung. Wenn Sie das anders sehen, dann sei Ihnen ihre Meinung zugestanden.

7656 alles zusammen

7656 Euro ist aber wiederum auch nur die halbe Geschichte. Man koennte sagen, welch ein enormer Betrag das doch ist. Das entspricht immerhin 638 Euro im Monat. Ich bin sicher, so viel geben Sie nicht fuer Nahrungsmittel aus. Im Discounter haette das Ganze wohl nur ein Drittel gekostet. 🙂 Auf der anderen Seite muss man aber auch in Betracht ziehen, welch ein Zeitaufwand und welche Kosten dahinter stecken. Die Kosten habe ich zwar nicht ermittelt, (waere mal ein Projekt fuer naechstes Jahr) ich denke aber, die halten sich in Grenzen. Ein paar Tuetchen Saatgut, ein paar Pflanzen, ein Sack Anzuchterde, hier und da mal ein Obstbaum. Das ist alles noch ueberschaubar.

Aber aber…

Der zeitlichen Aufwand allerdings ist enorm. Das kann ich ihnen versichern. Der Laie mag sagen, Pflanze rein in die Erde, wachsen lassen und nach 3 Monaten essen. Ist auch oft so. An einem Salat ist nicht viel zu tun. Ab und zu mal mit der Hacke das Unkraut beseitigen, das war’s. Anders sieht die Rechnung aus, wenn man die Ernte auch noch verarbeiten und lagern will. Da muss eingekocht, eingefroren, getrocknet und sortiert werden. Alles zeitaufwendige Geschichten. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass eine Reihe Brokkolipflanzen mehr Arbeit nach der Ernte macht, als beim Anbau. Einen Sack Walnuesse waehrend meinen Videos zu knacken auch. Da muessen Sie sich schon viele Videos von mir ansehen. 🙂

Da kommt schon einiges an Zeit zusammen. Um solch einen Betrag zu erwirtschaften, reicht eine halbe Stunde alle drei Tage nicht aus. Das ist ein Vollzeitjob. Ok, vielleicht nicht ganz. 🙂 Jedenfalls kann ich Ihnen versichern, dass Sie diesen Betrag nicht schnell mal eben nach dem Buero oder dem Fliessband erwirtschaften. Um solch einen Betrag zu erwirtschaften, braucht es Platz und Platz bedeutet Arbeit und Zeit. In einem Hausgarten ist das nicht zu machen. Also trennen Sie sich von dem Gedanken, Ihren Rasen in Gartenland zu verwandeln und dann auch 638 Euro im Monat zu sparen. 🙂

Nix mit Supermarkt ade

Selbstversorgung ist und bleibt in der heutigen Zeit mit all ihren Verpflichtung und Moeglichkeiten ein Hobby. Ein schoenes zwar, aber eben doch nur ein Hobby. Ohne Einkommen ist da nichts zu machen. Auch wenn Ueberschuesse produziert werden, die verkauft werden koennen. Leben koennen Sie davon nicht.

Ich sage das so deutlich, weil mich immer wieder Nachrichten erreichen, die suggerieren, dass es da draussen einige Leute gibt, die das so idealisiert sehen. Mit Selbstversorgung im erweiterten Sinne, also alles was ueber einen Garten hinaus geht, kann man kein „Geschaeft“ machen. Das ist und bleibt Liebhaberei. Spaetestens dann, wenn Ihr Kind sich den Kopf am Klettergeruest aufgeschlagen hat und sie die Platzwunde im Krankenhaus naehen lassen muessen, werden Sie erkennen, wie gut es doch ist, ein gesichertes Einkommen zu haben, aus dem Sie Ihre Krankenversicherung bezahlt haben.

Jetzt erst einmal das Video und im darunter noch einmal die Zahlen zum nachlesen.

Ernte Brutto/gr Preis Erloes
Salate 15000 1,30 € 65,00 €
Rhabarber 11620 3,00 € 34,86 €
Radieschen 3300 1,00 € 3,30 €
Tatsoy 550 2,30 € 1,27 €
Mizuna 4780 2,30 € 10,99 €
Kohlrabi gruen 2860 1,00 € 2,86 €
Asiasalate 700 2,30 € 1,61 €
Spinat 4100 6,00 € 24,60 €
Rettich Ostergruss 750 3,50 € 2,63 €
Erdbeeren 31270 4,40 € 137,59 €
Kohlrabi Rot 4880 1,00 € 4,88 €
Stielmus 11000 6,00 € 66,00 €
Mairuebe rot 4250 3,30 € 14,03 €
Mairuebe weiss 1260 3,30 € 4,16 €
Schlangengurke 34830 3,00 € 104,49 €
Chinesische Keule 2820 5,00 € 14,10 €
Zuckerschoten 4760 4,00 € 19,04 €
Rote Bete 12790 2,00 € 25,58 €
Erbsen Rheinlaenderin 2870 10,00 € 28,70 €
Lauchzwiebeln 2500 6,00 € 15,00 €
Kartoffeln zweite Sorte 110330 1,80 € 198,59 €
Kartoffeln dritte Sorte 58690 1,80 € 105,64 €
Kartoffeln vierte Sorte 194870 1,80 € 350,77 €
Kleine Kartoffeln 13800 1,80 € 24,84 €
Kartoffeln Sarpo mira 10400 1,80 € 18,72 €
Kartoffeln Rosara 53880 1,80 € 96,98 €
Blumenkohl lila 8610 3,50 € 30,14 €
Neuseelaender Spinat 1800 6,00 € 10,80 €
Brokkoli 11760 3,00 € 35,28 €
Zucchini gelb 10100 4,00 € 40,40 €
Zucchini gruen 22810 4,00 € 91,24 €
Minigurke 15050 4,00 € 60,20 €
Chinesische Schlangen 45180 2,50 € 112,95 €
Dicke Bohnen 1910 10,00 € 19,10 €
Tomaten 52440 3,00 € 157,32 €
Tomaten Freiland 12720 3,00 € 38,16 €
Paprika 51390 3,30 € 169,59 €
Chili Rot klein 2250 15,00 € 33,75 €
Chili Elefantenruessel 940 15,00 € 14,10 €
Gemuesezwiebel 12020 2,50 € 30,05 €
Tomatillos 5590 6,00 € 33,54 €
Bohnen gelb 6700 3,60 € 24,12 €
Trockenbohnen schwarz 1550 6,00 € 9,30 €
Sojabohnen 1230 6,00 € 7,38 €
Rotkohl 3910 2,00 € 7,82 €
Pastinaken 8880 3,50 € 31,08 €
Ulmer Ochsenhoerner 5280 3,50 € 18,48 €
Blumenkohl weiss 11540 3,50 € 40,39 €
Salatgurke 3730 3,00 € 11,19 €
Aubergine weiss 3490 5,00 € 17,45 €
Aubergine Mini 2290 5,00 € 11,45 €
Aubergine gestreift 3010 5,00 € 15,05 €
Buschbohnen gruen 9720 3,60 € 34,99 €
Rettich 2900 3,50 € 10,15 €
Einlegegurke 24560 3,00 € 73,68 €
Mangold 3220 3,00 € 9,66 €
Zwiebeln 24880 2,00 € 49,76 €
Stangenbohnen 18400 3,60 € 66,24 €
Trockenerbsen 260 3,60 € 0,94 €
Maiskolben 14040 5,20 € 73,01 €
Karotten 14740 1,70 € 25,06 €
Fenchel 13780 3,00 € 41,34 €
Wirsing 8710 2,80 € 24,39 €
Superschmelz 24460 1,00 € 24,46 €
Porree 20100 4,00 € 80,40 €
Pak Choi 8110 2,30 € 18,65 €
Spaghettikuerbis 26990 2,40 € 64,78 €
Sellerie 1990 4,00 € 7,96 €
Chinakohl 11740 2,30 € 27,00 €
Hokkaido Kuerbis 5000 2,40 € 12,00 €
Kaeferbohnen 1270 6,00 € 7,62 €
Oca 1000 6,00 € 6,00 €
Rote Johannisbeeren 1270 4,40 € 5,59 €
Kirschen 29600 8,00 € 236,80 €
Sommerhimbeeren 310 9,20 € 2,85 €
Sauerkirschen 770 8,00 € 6,16 €
Stachelbeeren gruen 90 4,40 € 0,40 €
Stachelbeeren Rot 1630 4,40 € 7,17 €
Brombeeren 1130 4,40 € 4,97 €
Schwarze Johannisbeeren 8580 4,40 € 37,75 €
Weisse Johannisbeeren 9380 4,40 € 41,27 €
Jostabeeren 1850 4,40 € 8,14 €
Heidelbeeren 340 5,60 € 1,90 €
Japanische Weinbeere 2520 6,00 € 15,12 €
Trauben 3570 3,30 € 11,78 €
Herbsthimbeeren 13510 9,20 € 124,29 €
Aronia 3160 6,00 € 18,96 €
Pflaumen 2970 2,20 € 6,53 €
Pfirsisch 5530 5,00 € 27,65 €
Mirabellen 10180 2,20 € 22,40 €
Apfel 24980 3,00 € 74,94 €
Nashi 2350 4,00 € 9,40 €
Birnen 70050 3,50 € 245,18 €
Holunderbeeren 6000 2,00 € 12,00 €
Walnuss 26480 9,90 € 262,15 €
Quitten 7710 3,00 € 23,13 €
Yacon 3200 6,00 € 19,20 €
Wassermelone 76400 1,10 € 84,04 €
Eier 240900 6,70 € 1.614,03 €
Masthaehnchen 4000 9,90 € 39,60 €
Suppenhuhn 15600 5,90 € 92,04 €
Kaninchen 29840 15,00 € 447,60 €
Gaense 15800 18,00 € 284,40 €
Honig 63800 12,00 € 765,60 €

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11 Antworten

  1. Lieber Selbstversorger!

    Erstmal: Grossen Respekt: Kaum einer kann ermessen, welche Arbeit du dir machst! Eines hast aber in deiner Bilanz ganz vergessen. Du siehst fit und zufrieden aus. Die körperliche Gesundheit und die Ausgeglichenheit die dir dein Garten schenkt sind nicht mit Gold aufzuwiegen. Das kann man nicht auf Heller und Pfennig beziffern und braucht es auch garnicht. Du solltest aber einen Teil 4 davon machen, denn das ist der wichtigste Nutzen. Schau dir doch so manchen deiner Altergenossen an. Die haben mehr Zeit für Flaschenbier und Fernsehen sind aber weder gesünder noch zufriedener als du. Ausserdem: Für dich ist das eine interessante Entdeckungsreise, du wiegst, misst, beurteilst. Das hält dich geistig jung und macht dich kritisch und realistisch. Was mehr kann könnte dein Garten dir geben?

    Werner

  2. Hallo,

    die Herstellkosten belaufen sich ja nicht nur auf Saatgut, Pflanzen und Anzuchterde. Da muss auf jeden Fall noch Energie berücksichtigt werden. Für den Einachser, für die Kühltruhen, fürs Veredeln, fürs Haltbarmachen ….. Vielleicht noch Wasser zum Gießen bzw Strom für die Wasserpumpe. Kosten fürs Schlachten fehlen auch noch ….

    Aber das Fazit bleibt: Geldverdienen ist nicht, man hat allerdings Nahrungsmittel aus erster Hand und weiß, was drin ist. Und das ist doch den aufwand wert. Außerdem schmeckt es besser (hoffe ich)

    Und genau deshalb werde ich einen Teil vom Rasen in Nutzfläche umwandeln!

  3. Das ist ein super Bericht und endlich mal einer, der zumindest ansatzweise zusammenrechnet was ein Garten abwerfen kann ohne realistischerweise einfach den ganzen Aufwand außer acht zu lassen. Die Preisstrukturen sind heute einfach so, dass es sich rein rechnerisch kaum lohnt selbst anzubauen. Zählt man Spaß, Emotionen und Ideologie dazu, dann sieht das natürlich anders aus, ist eben nur schwer zu beziffern und wohl für jedes Individdum anders. Ich für meinen Teil liebe meinen Garten und alles was ich ernten kann freut mich und gibt mir eine innere Befriedigung, ob sich das nun rechnet oder nicht. Würde aber auch nie versuchen als Selbstversorger davon zu leben.

  4. Hallihallo
    Ich finde Ihre Beiträge immer wieder spannend, da Sie eine sympathisch direkte Art haben, das Ganze auf den Punkt zu bringen. Genau an der Weiterverarbeitung oder auch Haltbarmachung scheitern viele Gartenprojekte. Man hat viel (zu viel) auf einmal und weiss dann nicht wohin damit und ein paar Monate später fehlt aber genau jenes Produkt.

    Da wohl kaum einer aus dem bestehenden System aussteigen kann (auch nicht will, da es zu grosse Nachteile brächte) sind und bleiben wir nunmal auf Geld angewiesen.

    Die beste Methode, aus Ernten resp. aus Ernteüberschüssen Geld zu machen ist meiner Meinung nach, dass man ganz normale Produkte in „Delikatesen“ verwandelt. Kostet selbstverständlich auch wieder Aufwand aber den hat man ja sowieso, wenn man es haltbar machen muss.

    So gibt es beispielsweise die Variante, aus Walnüssen „schwarze Nüsse“ (auch Johannisnüsse genannt) zu machen, statt alle ausreifen zu lassen – Rezepte und Geschichte dazu findet man im Internet. Normale Walnüse gibts an jeder Ecke, „schwarze Nüsse“ stellt heute kaum noch jemand her und dafür werden auch entsprechend hohe Kilopreise gezahlt.

    Neulich ist mir aufgefallen, dass die wenigsten Deutschen „Dörrbohnen“ kennen. Scheint eine typisch schweizerische Sache zu sein, die durchaus seine Liebhaber hat. Grüne Bohnen zu blanchieren und anschliessend zu trocknen um sie später im Jahr ein paar Stunden zu wässern und danach zu tollen Bohnengerichten zu verarbeiten. Der Geschmack bleibt nicht gleich, er intensiviert sich stark, wodurch diese Gerichte eben auch ihre Beliebtheit erlangten.

    Früchte zu einfallsreichen Marmeladen zu verarbeiten oder auch mal mit Hochprozentigem zu mischen ist eine weitere Methode, aus einer normalen Ernte etwas Besonderes zu zaubern. Ich hatte auch schon Brotaufstriche, bestehend aus Honig gemischt mit Früchten… eine Köstlichkeit, die ich mir jedes Jahr erneut kaufe, wenn ich jenen Marktfahrer zufällig wieder mal treffe.

    Auch Senf mit Früchten oder bestimmten Gewürzkompositionen ist ein einziges Geschmacksabenteuer, welches man nicht alle Tage kriegt.

    Solche Besonderheiten machen einen Hofladen bekannt und zwar meist weit über das normale Einzugsgebiet hinaus. Als Bauer oder Selbstversorger ist es bestimmt nicht einfach, seine Bioprodukte irgendwo verkauft zu kriegen, weil man dann ja genau auch wieder den Zeitdruck hat, sie zu verkaufen, noch bevor die Sachen schlecht werden. Zudem ist die Konkurrenz da, die ja in dem Zeitraum auch noch verkaufen möchte.

    Die fertigen Produkte hingegen, lassen sich über viele Monate lagern, was den „Verkaufs-Stress“ deutlich minimiert oder es eben auch für den eigenen Verbrauch optimiert. Kommt noch dazu, dass viele Menschen heute „Discounter geschädigt“ sind und es schätzen, etwas „Essfertiges“ kaufen zu können.

  5. Hallo Ralf, eine Tolle Liste! nicht nur wegen der €ronen sonder vor allem wegen der Auflistung der Pflanzen. Ich werde das mal mit meiner Pflanzliste vergleichen und schauen was ich da bei mir evtl. noch ergänzen kann.

  6. Hallo Lieber Selbstversorger,

    du könntest doch Deutsche Riesen Kaninchen züchten und verkaufen? Die wären viel mehr wert auf dem Markt als normale Kaninchen. Weiter so.

    Gruß

    Martin

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