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Schwärme, Schwärme, Schwärme (Video)

Jetzt nicht wundern, chronologisch sind meine Bienenfilme nicht mehr. Den Film von heute schiebe ich nur mal schnell zwischendurch. Weil, man hoert es sicher auch im Film, eine gewisse Resignation kann ich wohl nicht verbergen. War ich doch zu Beginn des Jahres voller Begeisterung und Vorfreude auf eimerweise eigenen Honig. Ich hatte mir schon ueberlegt, auf welches Dorffest ich die Kinder schicke, um all das suesse Zeugs unter die Leute zu bringen. 🙂 Jetzt, nicht mal sechs Wochen spaeter habe ich diese Hoffnung aufgegeben.

Sage und schreibe sechs Bienenschwaerme habe ich mittlerweile schon in diesem Jahr eingefangen. Fuenf hier im Garten und einen, der aus meinem Ableger abgegangen ist. Ja, man hoere und staune, ich habe es sogar fertig gebracht, einen Ableger, der nur aus vier Waben bestand, zum schwaermen zu bringen. Das ist die hohe Kunst der Imkerei, das koennen Sie mir glauben. Versuchen Sie das mal, wenn Sie das hinbekommen, dann sind sie ein wirklich guter Imker. 🙂

Schwaermen einkalkuliert

Ok, bei dem Volk in der Bienenkiste und dem in der Segeberger Beute war schwaermen einkalkuliert und auch gewollt.  So ganz will ich mich naemlich nicht mit dem Gedanken anfreunden, keinen Honig aus einem abgeschwaermten Volk ernten zu koennen. Das waeren aber nur zwei. Woher sind aber dann die anderen drei Schwaerme, die ich hier eingefangen habe? Nehmen wir meinen heutigen Tag. Ich war wieder bei den Bienen, wollte mir mal wieder ansehen, was die so treiben, habe jede Kiste aufgemacht und nach Weiselzellen durchsucht. Ich habe auch reichlich gefunden. Allerdings nur in einem Volk junge Brut. In den anderen Voelkern nicht die Bohne von Brut. Ich habe die Waben gegen die Sonne gehalten, ich habe sie hin und her gedreht, ich konnte nichts finden. Was habe ich also gemacht?

Ich habe die Weiselzellen da belassen wo sie waren. Keine Brut heisst doch keine Koenigin. Das Risiko, mich darauf zu verlassen, es waere schon eine im Anmarsch wollte ich nicht eingehen. Ich war eigentlich guter Dinge, als ich schon wieder auf meinem kleinen Einachser sass. Der ist naemlich seit Wochen nur noch mit Zargen, Raehmchen, Smoker und was man sonst noch so alles braucht, um Bienen zu halten, beladen. Lohnt sich nicht einmal, das Material abzuladen. Ich kann mich schon drauf verlassen, kaum scheint die Sonne und die Temperaturen steigen auf moderate Werte, dann kann ich wieder einen Schwarm einfangen. Erst am Sonntag hatte ich einen Schwarm eingefangen. Den habe ich wieder von Anfang an beobachtet. Der stammte aus der Bienenkiste. Ganz sicher. Ein ziemlich grosser Schwarm. Der stand noch im Keller und wartete auf einen Abnehmer, und heute schon wieder einer.

15000 Bienen und ich habe sie nicht mal bemerkt

Ob sie es glauben oder nicht, waehrend ich da „fuhrwerkte“, ich habe den ziemlich grossen Schwarm drei Meter neben mir nicht bemerkt. Ich war, wie gesagt, schon auf dem Weg zurueck, sehe mich noch mal um ob ich nicht etwas vergessen habe, da faellt mir der Schwarm ins Auge. Ich denke, ich sehe nicht recht. Wo zum Teufel kommen all die Bienen her. In keiner der Beuten ist mir aufgefallen, dass da nennenswert Bienen fehlen. Und doch stammt der ganz sicher von meinen. In diesem Baum habe ich naemlich schon zwei eingefangen.

Ich bin bald verzweifelt. Sechs Schwaerme in den letzten zwei Wochen. Ich kann die Uhr danach stellen. Ich weiss schon ganz genau, wenn ich morgens aus dem Fenster sehe, ob sie wieder schwaermen oder nicht. Ich bin schon fast enttaeuscht wenn ich in den Garten komme und nicht schwaermende Bienen finde. 🙂 Ich zweifele schon an meinen imkerlichen Faehigkeiten, wenn es einen Sonnentag gibt ohne Schwarm.

Alles Routine

Ist auch keineswegs mehr so, dass mich ein Bienenschwarm noch so begeistert wie vor zwei Wochen. Das ist mittlerweile schon Routine geworden. Ich habe mittlerweile so viel Erfahrung, ich koennte hauptberuflich Bienenfaenger werden. 🙂

Jedenfalls stand der von Sonntag noch im Keller, und schon wieder ein neuer. Wohin damit? Schnell von einem befreundeten Imker eine Schwarmkiste abgeholt und auch diesen noch eingefangen. Sechs Schwaerme in zwei Wochen. Das habe ich doch prima hinbekommen. 🙂

Und ich stehe ohne Koenigin da?

Ich hoffe jetzt nur, das mit den neuen Koeniginnen klappt auch so wie es soll. Mit weniger Honig habe ich mich ja abgefunden. Wenn ich aber jetzt in drei Wochen mit Voelkern ohne Koenigin dastehe, dann springe ich im Dreieck. 🙂

Vielleicht sollte ich die Sache aber von einer anderen Seite betrachten. Im ersten Jahr ist mir ein Volk eingegangen. Im zweiten habe ich alle fuenf ueber den Winter bekommen. Das sollte ich schon als enormen Erfolg werten und mir nicht die Laune durch diese Schwaermerei verderben lassen. Wenn ich jetzt im naechsten Jahr noch lerne, die Bienen davon zu ueberzeugen, zuhause zu bleiben, dann habe ich es geschafft. Es gibt eben Imker, die lernen nur auf die „harte Tour“.

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15 Antworten

  1. Gräme dich nicht….mir wachsern in jungen Jahren auch schon graue Haare. Meine sind auch geschwärmt. Könnte mich auf den Boden werfen und schreien…
    Mal was anderes: Schon geschleudert?

  2. Hallo Ralf,

    Schwarmzellen brechen hab ich auch gelernt. – Steht halt als eine mögliche Schwarmverhinderungsmaßnahme im Lehrplan. Wir wurden allerdings gleich darauf hingewiesen, dass diese Methode nicht das Maß aller Dinge ist. Und dass oft Schwarmzellen übersehen werden. Mein Imkerpate sagt immer: „Bienen brauchen Platz, wenn sie den haben, gucken sich die Mädels nicht so schnell nach einer neuen Behausung um. Also entweder rechtzeitig Ableger bilden, Schröpfen oder eine Zarge aufsetzen. Und auch ganz wichtig – nicht nur zur Varroabekämpfung: Leere Rämchen einhängen.“ Bei meinen Völker hat das ganz gut funktioniert. Die Mädels haben so – analog zur Bienenkiste – die Rähmchen für ihren Brutraum komplett und picobello selber ausgebaut. Ich musste nur leicht steuernd eingreifen, damit nicht soviel Wildbau entsteht.

    Ansonsten habe ich momentan eher das Problem, dass die Bienen hier in der Region aufgrund des miesen Wetters eine Brutpause eingelegt haben. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Völker sich schnell wieder erholen. Heute habe ich zwar keine Brut gesehen. Verdeckelt ist nichts und die Eier hab ich wahrscheinlich einfach nicht erkannt. – Hab meine Lupe vergessen. Dafür sind viele Pollenwaben da. Das werte ich jetzt mal als Indiz für Brutbetrieb. Bis zur nächsten Durchsicht sind dann hoffentlich viele, viele Maden zu sehen 🙂

    Ich möchte unbedingt noch 2 Ableger bilden. Dafür wirts jetzt langsam Zeit. Sonst bring ich das Volk nicht mehr auf Überwinterungsstärke. Abgesehen von der Zeit die von der Königinnenzucht bis zum Beginn der Eiablage ins Land geht… Kunstschwärme fallen wohl dieses Jahr aus. Begattete Königinnen zum Zusetzen sind hier Mangelware.

    Zur Honigernte: In jeder meiner drei Beuten befinden sich 1,5 Zargen voll mit verdeckelten Honigwaben. Leider nicht erntereif. Wassergehalt: 27 %. Den müssen die Mädels erst noch ein wenig umtragen, bevor ich da was rausholen kann.

    Liebe Grüße, Sandra

  3. Hallo zusammen,
    kann Friedrich nur zustimmen: wenn ein Volk mal in Schwarmlaune ist und Weiselzellen ansetzt, dann ist es nicht mit ausbrechen getan.
    Für einen solchen Fall gibt es zwei bewährte Methoden:
    1) Königinnenableger
    2) Flugling

    Ein großer Vorteil der Methoden ist, dass trotz der Schwarmstimmung gut Honig geerntet werden kann.
    Google liefert weitere Informationen zu den Methoden oder wer die Mappe Grundwissen für Imker hat kann dort auch nachlesen.

    Nur so kann man die Schwarmstimmung nehmen und muss nicht jede Woche die Weiselzellen ausbrechen. Denn so leicht lassen die sich von dem Gedanken nicht mehr abbringen.

    Wenn Weiselzellen angezogen sind, legt die Königin oft nur noch sehr wenig Brut. Daher kann es auch vorkommen, dass man keine Stifte findet.

    Schwarmstimmung erkennt man auch daran, dass der Drohnenrahmen (falls verwendet) nicht mehr ausgebaut wird.

    Dann musst du noch bedenken, dass es Nachschwärme gibt. Wenn die alte Königin bereits mit dem Schwarm weg ist, kommt es oft vor dass auch eine neue Königin mit einem kleineren Schwarm das Volk verlässt.

    Gruß
    Stefan

  4. Ich habe einen Radikaleren ansatz zur Schwarmverhinderung dieses Jahr gestestet und war damit recht zufrieden:
    Ich habe entweder mehrfach wenn es das Wetter zuließ das Brutnest zerrissen und Mittelwände zwischen gehängt bei einem Volk auch testweise die eine ganze Zarge voll Waben entnommen (es sozusagen von der Brut her in 2 Hälften geteilt). Gesucht habe ich die Königin nicht, sondern die Brutwaben abgestoßen so das sie Bienenfrei waren und über Nacht in den Honigraum bzw drüber gehängt dann für Ableger benutzt. Die Völker haben sich dennoch sehr gut entwickelt, einige werden jetzt bestimmt sagen das schadet den Völkern wenn man das Brutnest zerreist. Aber ich habe da eine ganz andere Erfahrung gemacht wo ich den ersten Honig erntete haben die Leute wo meinten niemals das Brutnest zerreissen nichmal den Honigraum aufgesetzt. Nach der Honigernte kann man auch die ausgeschleuderten Waaben anstatt der Mittelwände ins Brutnest hängen. Eines muss man aber sehr beachten und das ist das Wetter denn je nach Temperaturen richtet es sich wieviele Mittelwänden man Zwischen giebt bzw ob man überhaupt das Brutnest zerreisen kann.

    Icvh Verpreche nicht das es eine bessere Lösung zur Schwarmverhinderung darstellt, auch nicht das es leichter sein wird , aber es ist eine alternative zum Zellenbrechen, reduziert die Varroa im Wirtschafts-Volk, fördert die Wabenhygiene und unterdürck den Schwarmtrieb nicht sondern verhindert das er erst aufkommt.

  5. Hallo Leute, vergesst bitte das Zellenbrechen!
    Das ist keine Schwarmverhinderungsmaßname, es zögert das Schwärmen nur hinaus! Irgendwann übersieht auch der erfahrendste Imker eine Zelle.
    Bei der ersten Durchsicht funktioniert das noch recht gut, denn Schwarmzellen sind groß, aber als nächstes entstehen Nachschaffungszellen und die ragen oft nicht über die Wabenfläche hinaus.
    Um Erfolg zu haben müßte man jede einzelne Wabe ziehen, die ansitzenden Bienen abschütteln und genau absuchen. Und die Bienen belagern sie gerne, d.h. eine einzelne Biene kann eine Zelle verdecken.
    Bei einem starken Volk ist das ein aussichtsloses Unterfangen.
    Ihr glaubt nicht wie raffiniert manche Zellen versteckt sind!
    Weiterhin viel Erfolg und nicht aufgeben, F. 😉

  6. Hallo Ralf,
    keine Sorge! spätestens ab August wird das weniger ;-).
    Aber wie schon mal erwähnt plädiere ich in Deinen Fall für weniger Völker, der Garten macht ja auch noch genug Arbeit, und die Filme stellen sich ja auch nicht von alleine ins Netz.
    Ich würde an Deiner stelle mit drei Wirtschaftsvölkern arbeiten, dann ordentlich Ableger bilden und mit 6 bis 8 Völkern in den Winter gehen. Wenn Du dann gut auswinterst kannst Du immer noch Völker verkaufen, verschenken oder vereinigen, so das Du im kommenden Jahr wieder mit drei Wirtschaftsvölken arbeiten kannst.
    Und wenn Du dann in zwei bis fünf Jahren Vollprofi bist kannst Du immer noch auf 10- 15 Völker aufstocken.
    Ansonsten finde ich deine Imkerei schon ganz gut. Zur Schwarmverhinderung macht es dann aber wohl doch Sinn (vor allem als Anfänger) bei der Schwarmkontrolle die Rähmchen einzeln zu ziehen. Zumindest mache ich das noch so, bin jetzt im dritten Jahr und habe dieses Jahr mit der Kippkontrolle angefangen, ziehe aber die Waben anschließend noch mal um sicher zu gehen. Die Routine muss ich mir erst noch erarbeiten.
    Weiterhin viel Erfolg und vor allem viel Spaß mit den Mädels.

  7. hallo
    hast du deine königin makiert? vllt übersiehst du ja die stifte. so sehr gut zu sehen sind sie ja nicht unbedingt. das in jedem volk die königin so einfach fehlen soll…hm, schwer zu glauben.oder sie waren schon in schwarmstimmung und sie hat deshalb nicht mehr gelegt. ich suche bei jedem öffnen des brutraums gezielt die königin. wenn sie makiert ist geht das ganz schell.
    danke, für die mühe die du dir hier gibst!
    gruß danny

    1. Hallo Danny

      Nein, markiert sind die Koeniginnen nicht. Habe ich keine Erfahrung mit. Muss mich mal nach jemandem umsehen, der das fuer mich machen kann. Ich finde da ja erst gar nicht. 🙂

  8. …auch im hohen Norden dasselbe- wir haben den 2. Schwarm aus derselben TBH gestern ziehen lassen müssen- hat sich 20m hoch aufgehängt. Der erste hing 10m hoch, den hat mein Männe noch eingefangen, sehr abenteuerlich war das… http://fjonka.wordpress.com/2013/05/29/komm-mal-rein/
    Wir wollen jetzt noch versuchen, weitere Weiselzellen auszubrechen- ist aber schwierig, weil unser Brutnest im Naturbau (TBH) so verbaut ist.
    Ja, so ’ne Jungimker haben es nicht leicht. Auch wir haben wirklich das Gefühl, jeden einzelnen Fehler erst selbst gemacht haben zu müssen- und das obwohl wir viel lesen, zu Imkertreffen gehn und einen Kurs hinter uns haben.

  9. Hallo RR,

    ist ja unglaublich aber genau das Problem haben wir auch hier.
    In der letzten Woche drei Schwärme.. einen konnten wir wieder einfangen.
    In unserem Imkerverein haben auch die meisten Kollegen die gleichen Sorgen dieses Jahr.
    Ein paar Bilder kannst du auf unserer Facebookseite – „Freigarten“ sehen.

    Grüsse

    AXL

  10. Hallo Ralf,

    Du wirst wohl Deinen Bienenstandplatz ein wenig erweitern müssen. Sechs zusätzliche Beuten, stell Dir erst mal vor wie viel mehr Honig das ist und wie viel ausfallsicherer, und wie viel mehr Arbeit 😉

    Liebe Grüße Anna

  11. Ich konnte mir gerade ein schmunzeln nicht verkneifen 🙂 Ich habe dieses Jahr mit der Bienenkiste angefangen und musste jetzt auf einen Kunstschwarm zurückgreifen da hier absolut nichts und niemand schwärmt. Das bei dir jetzt scheinbar alle Völker geschwärmt sind ist echt Wahnsinn. Nächstes Jahr werde ich auch mit der Magazinimkerei anfangen. Da weiß ich jetzt aber, dass ich mich auf was gefasst machen kann 🙂
    Ich wünsche dir trotzdem weiterhin viel Spaß mit deinen Bienen und Honig erntest du bestimmt auch noch genug.

    Gruß

    Sven

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