Wir probieren ja immer wieder etwas Neues aus. So haben wir vor Monaten Radieschen in einem Blumenkuebel ausgesaet. Mit nicht allzu grossem Erfolg. Danach sind die Kuebel vom Gras ueberwuchert worden, und wir haben sie einfach unbeachtet stehen gelassen. Sie stoerten nicht und wurden auch nicht gebraucht. So haben es einige Radieschen geschafft, Wurzeln durch die Loecher im Blumenkuebel zu treiben und konnten so, ohne Giesswasser durch uns, weiterwachsen. So mit der Zeit haben sie sich zu recht hohen Pflanzen gemausert die bluehten, und aus denen sich jetzt kleine Samenschoten gebildet haben.
Wir sind natuerlich neugierig und haben einige davon abgeerntet und uns ein wenig Radieschensamen fuers naechste Jahr auf Seite gelegt. Ist schon eine ziemlich muehsame Art und Weise, Radieschensamen zu produzieren.
Radieschen, wie auch zum Beispiel Rettich, gehoeren bekanntlich zur selben Pflanzenfamilie, und so verwundert es nicht, dass die Schoten denen des Rattenschwanzrettichs ziemlich aehneln. Sie sind nur etwas kleiner und enthalten, jedenfalls bei uns, nur wenige Samen.
Wir haben noch nie davon gelesen, dass jemand in seinem Hobbygarten selbst Radieschensamen produziert hat. Koennen wir auch verstehen. Viel Handarbeit fuer recht wenige Samen. Um aber einmal zu verfolgen, wie man es macht, durchaus eine interessante Sache.
Samengewinnung ist schon eine prima Sache. Ob aber der Aufwand fuer Radieschen wirklich lohnt wagen wir zu bezweifeln. Da kommt es auf den einen Euro fuer eine Tuetchen Radieschensamen auch nicht an.
Kurz noch zu der Methode, wie wir die Samen aus den Schoten bekommen haben. Sind die Schoten erst einmal wirklich trocken, sind sie bruechig wie Esspapier. In einer groesseren Schuessel oder einem anderen Plastikgefaess ohne Loecher kann man die Schoten mit den Fuessen sehr leicht zertreten oder mit einem Stueck Brett zerschlagen. Uebrig bleiben die zerstossenen Schoten und die davon getrennten Radieschensamen. Bleibt nur noch die Spreu in einem flachen Teller heraus zu blasen und schon hat man seinen Radieschensamen fuer das naechste Jahr.
Viel Spass beim Nachmachen.
24 Antworten
Wie war denn im nächsten Jahr dann die ernte aus den selbstgezogenen Samen?
Dieser Beitrag ist zwar schon sehr alt, aber ich bin jetzt erst drauf gestoßen.
Ich habe absichtlich ein Radieschen stehen lassen, welches Blühen durfte. Die Bienen freuen sich darüber 🙂
Mittlerweile haben sich auch viele Schoten gebildet.
Nun weiß ich aber nicht, wie es weiter geht. Muss ich die Schoten im frischen Zustand ernten und dann zur Trocknung beiseite legen?
Oder muss ich die Schoten ganz lang dran lassen, bis sie von selber trocken werden?
Vielen Dank im Voraus!
im Allgemeinen laesst man Samen an der Pflanze so weit es geht ausreifen.
Hallo,
ihr habt ja hier echt super Tips, danke dafür.
Jetzt hab ich nochmal ne Frage, wie lagere ich denn die gewonnenen Samen am besten bis zum Frühjahr?
kuehl und trocken.
Das Grün der Radieschen schmeckt übrigens fantastisch! Einfach Zwiebel hacken, in Butter anbraten, Radieschenblätter In grosser Menge beigeben, vermischen und mit heisser Brühe ablöschen. Köcheln lassen und wie Spinat geniessen. Toll und supergesund. Man kann auch alles in den Mixer geben und bekommt eine tolle grüne Suppe.
Fenchelsalat mit kompletten Radies ist auch nicht zu verachten!
Die Radieschen mitsamt dem Grün ganz fein schneiden (geht auch Küchenmaschine)+ Fenchelknolle fein zersäbeln ; etwas Salz /Pfeffer und den Saft einer ganzen Zitrone darüber. Erfrischend, knackiger Salat für den Sommer.
Hi,
würde mich auch interessieren, ob man die Schoten auch komplett einpflanzen kann. Klar fallen die Samen in der Natur irgendwann von selbst aus den Schoten – aber vielleicht gehts es ja auch mit der kompletten Schote. Hat das jemand schonmal versucht?
Ansonsten hier noch wie ichs grad die Samen aus den Schoten bekommen hab, basierend auf der oben beschriebenen Methdode (danke für den Tip mit dem Brett und dem Spreu ausblasen!):
Man braucht:
– Radieschen-Schoten (reif, trocken)
– Glatten Untergrund (z.B. Laminat)
– Brett
– Handfeger & Kehrblech
– Sieb (z.B. Nudelsieb)
– Teller mit erhöhtem Rand
1. Ein paar (z.B. 2 handvoll) Radieschen-Schoten auf den Boden legen. Nicht zu viele auf einmal.
2. Brett drauflegen
3. Auf dem Brett rumtrampeln, sodass die Schoten aufbrechen
4. Sieb auf den Teller Stellen. Die aufgebrochenen Schoten ins Sieb
5. Das Sieb über den Teller halten und schüttel, mit der Hand die Schoten im Sieb noch weiter zerkleinern. Dabei fallen Radieschen-Samen und etwas Streu durch das Sieb auf den Teller. Der Großteil der Schotenreste bleibt im Sieb.
6. Schotenreste im Sieb wegschmeißen.
7. Vorsichtig auf den Teller pusten. Die (leichte) Streu wird über den erhöhten Tellerrand geweht. Die (schwereren) Samen bleiben auf dem Teller.
8. Die Samen vom Teller aufs Kehrblech und von dort in Tüte/Kiste für Aufbewahrung umfüllen.
9. Die weggeblasene Streu aufkehren und entsorgen.
10. 1-9 Wiederholen, bis alle Schoten geknackt sind. Das wichtige dabei ist, dass man die Schoten in Schritt 3 auch wirklich knackt, sonst bleibt ein Großteil der Samen in der Schote. Deshalb nicht zu viele Schoten auf einmal versuchen zu zerbrechen mit dem Brett.
Das 1/2 m hohe Gewächs sieht genauso aus. Ich hatte die Radieschen im Gewächshaus gesät und vergessen. Das Ergebnis ist sehr amüsant. mfg
Hab ich auch schon gemacht und dieses Jahr die Radieschen von der letzten Ernte gezogen. Aber stimmt schon, im Kübel werden die nix, sie brauchen halt mehr Platz und Erde. Deshalb habe ich sie dieses Jahr auch wieder weiter wachsen lassen und mal geschaut, was man mit Blättern und Schoten machen kann. Da findet man sogar ein paar Rezepte, aber bis jetzt habe ich nur die Schoten mal roh probiert. Das ist schon mal nicht schlecht, und man kann das gleiche mit Rettichschoten machen(hab ich auch).
Aber sag mal, aggro.bat wollte dich doch veräppeln… …Radieschen von unten angeschaut… …nicht gemerkt? 😉
hab mir mal ein radies von unten angeschaut…. da kommt aber kein samen raus….. mache ich was falsch?
Hallo aggro.bat
Radieschen bilden Samen natuerlich oberirdisch. Das wird eine ziemlich grosse Pflanze mit Schoten wie Erbsen, nur etwas kleiner. Kommt von alleine.
Hallo Esther,
Du solltest unbedingt ein paar der jungen grünen Schoten frisch essen, die schmecken echt gut.
Liebe Grüße Anna
Habe im Frühjahr zwei Radieschen, die nicht mehr zum essen taugten, einfach mal in die Erde des Balkonkastens gesteckt – und obwohl das Grünzeug bereits abgeschnitten gewesen war, haben die nochmal Blätter und Blüten getrieben. Jetzt freue ich mich wie doll über kleine, aufgeblähte Samenschoten, noch grün, die ich bestimmt im nächsten Frühjahr pflanzen werde.
Was spricht dagegen, die Samen nicht zu „pulen“, sondern die Schoten so, wie sie sind, in die Erde zu stecken? In der freien Natur kommt ja auch keiner zum pulen vorbei …
Hallo Esther
Ich nehme mal an, die Samen werden von alleine herausfallen. Die Schoten platzen in der Natur bestimmt auf und geben die Samen frei. Als ganze wird die nicht in der Erde landen.
Danke für die Info, und auch für die zahlreichen Videos auf Youtube. Ich lege mir auch grad ’nen Garten an und deine Videos haben bei mir ordentlich Interesse geweckt, auch so schönes Gemüse ernten zu wollen. Danke dafür
Hallo Dominik
Aber nie vergessen, ein Garten macht auch ne Menge Arbeit.
Gruss RR
Also mit Mulchen wird die Arbeit weniger!!
Viel Spass.
Hey,
habt ihr die Samen mal ausgesät? Sind die Samen aufgegangen und habt ihr geerntet? Würd mich echt mal interessieren…
bis dann
Hallo Dominik
Ja, wir haben die Samen ausgesaet. Im Folientunnel sind sie nichts geworden. Nur Gruen, aber kein Radieschen. Im Freiland sahr das schon besser aus. Ich muss allerdings sagen, Radieschen im Herbst haben bei uns noch nie so richtig geklappt. Wirklich aussagefaehig wird erst die Aussaat im Fruehjahr sein. Alles eben zu seiner Zeit. Gehoert auch mit zum Selbstversorgerleben. 😉
Gruss RR
was ist daran mühsam wenn ihr den kübel ohne gießen einfach stehen gelassen habt???klingt für mich sehr einfach
Hallo Lina
Nicht das Wachsen, sondern das Herauspulen der Samen ist aufwendig.
Gruss RR
Hallo zusammen,
habe dieses jahr auch samen, aber die haben eine unterschiedliche farbe. welche davon ist denn „gebrauchsfähig“ ? gelblich oder gräulich. kann mir da jemand helfen?
würde mich sehr über eine antwort freuen.
Bea
Hallo beatrix
Wuerde ich mir keine Sorgen drum machen. Wenn man Radieschensamen neu kauft, sind auch einige heller und andere dunkler. Habe aber noch keine negativen Auswirkungen gesehen. Haupstsache sie waren voll ausgereift, also trocken.
Gruss RR