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Wieder ein Beitrag aus der Serie „Scheiss Landleben“.

Bisher ueberwiegen die Vorzuege des Landlebens bei weitem. Die frische Luft, die Ruhe, die Natur. Es gibt aber auch immer wieder Dinge, die einen in die Verzweiflung treiben koennen. Es sind eher die Kleinigkeiten, die einem den allerletzten Nerv rauben koennen. Da war es doch in den letzten Tagen ziemlich heiss hier. Schon fast unertraeglich heiss. Kaum ein Luftzug, kaum eine Erfrischung. Tagsueber war an ein Arbeiten im Freien unter der brennenden Sonne nicht zu denken. Es war am besten, gar nicht hinaus zu gehen und den gesamten Tag in den „vier Waenden“ zu verbringen, wo es wenigstens ein klein wenig kuehler war als draussen. Wenn es da nur nicht diese elenden Viecher geben wuerde. Ganz besonders an den wirklich heissen Tagen. Ich meine die Stubenfliegen. Junge, was haben wir mit diesen Viechern gekaempft. Keine Ahnung, wo die auf einmal alle herkamen. In Heerscharen sind sie in die Wohnung gestroemt, als ob alle Stubenfliegen in weitem Umkreis auch auf der Suche nach ein wenig Abkuehlung gewesen waeren. Kaum liegt man auf der Couch und will ein wenig vor sich hin doesen, da kann man sicher sein, es dauert keine Minute und die ersten Fliegen haben sich gerade die Nase oder die Augen ausgesucht, um dort nach irgendetwas Fressbarem zu suchen. Diese Viecher treiben einen in die Verzweiflung. Ein Summen hier, ein Summen dort, ein Kribbeln hier, ein Kribbeln dort. Die eine zieht ihre Kreise um die Ohren, die andere um die Nase. Wieder andere landen auf dem grossen Zeh und wieder andere meinen, auf der nackten Brust waere der richtige Platz zum Mittagessen oder fuer ein Nickerchen. Anfangs haben wir sie immer wieder verscheucht. Die sind nur so hartnaeckig. Kaum wieder im Flug kann man davon ausgehen, dass sie nach der naechsten Schleife an genau demselben Platz wieder landen. Erst nach wiederholtem Verscheuchen kapieren sie dann, dass sie nicht erwuenscht sind und suchen sich einen anderen Ort aus, an dem sie genauso wenig gerngesehen sind. An ein Nickerchen oder einen ruhigen Schlaf unsererseits war da nicht zu denken.

Erste Reaktion war der Kauf einer Fliegenklatsche. So verbringen wir jeden Tag viel Zeit damit, die Fliegen aus der Wohnung zu befoerdern. Tot oder lebendig. Hunderte haben schon dran glauben muessen. Verdammt noch mal, ich habe auch noch anderes zu tun als zu versuchen, die Gattung Stubenfliege auszurotten. Und wenn man meint, man haette sie alle erwischt, dann kommen, wie aus dem Nichts, wieder neue dazu. Da hilft kein geschlossen halten der Tueren, da hilft kein Muelleimer nach draussen stellen, da hilft kein Bruellen und kein Schreien, da hilft kein Aergern und kein Toben. Gutes Zureden genausowenig wie das Drohen mit dem Sensenmann. Die Viecher stoert es einfach nicht. Die Welt ist so gross, und gerade hier muessen sie sich heimisch fuehlen.

Zweite Reaktion war der Kauf eines Fliegenfaengers. Diese klebrigen Fliegenfaenger die wie ueberdimensionale Luftschlagen aussehen. Nexa Lotte Fliegenfaenger. Wir haben wirklich geglaubt, wir koennten unser Fliegenproblem damit in den Griff bekommen. Es scheint aber, die Evolution hat diesen Viechern schon beigebracht, sich davon fern zu halten. Der Erfolg ist naemlich so gut wie gleich null. Die wenigen Fliegen die kleben geblieben sind, muessen betrunken gewesen sein. Irgendeine Lockwirkung konnten wir nicht feststellen. Da erschlage ich in einer halben Stunde mehr Fliegen als unsere drei Fliegenfaenger in einer ganzen Woche fangen. Ein Reinfall.

So verbringen wir jeden Abendgeraume Zeit mit der Fliegenjagd. Und doch werden es nicht weniger. Ist das eine hartnaeckige Spezies.

Der Fairness halber muss ich aber sagen, dass auch die Fliegen einen positiven Nutzen in unserer Familie haben. Wenn meine Frau gestresst von einem verlorenen Arbeitstag nach Hause kommt, dann bekomme mal ausnahmsweise nicht ich die Pruegel ab. Sie nimmt sich die Fliegenklatsche, und laesst ihre Wut erst einmal an diesen Viechern aus. Ich sollte ihnen dankbar sein.

Ich muss leider aufhoeren und noch die letzten Fliegen erschlagen. Ich will wenigstens ruhig schlafen.

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9 Antworten

  1. Hi! Das Fliegenproblem kenn ich auch nur zu gut! Ich mag nur Fliegenklatschen nicht. Ich find diese Dinger absolut eklig und mag die auch gar nicht in meiner Nähe haben… Aber ich hab was neues gefunden: ne elektrische Fliegenklatsche! Der Wahnsinn: nur kurz das Insekt mit der Fläche berühren und schon *bssst* ist das Vieh hinüber! Schnell und zuverlässig kann ich echt nur empfehlen, v.a. muss man sich keine Gedanken über Flecken an Wand oder sonst wo machen.

    1. Hallo Dufte Bluete

      Das hoert sich ja nach einer tololen Erfindung an. Habe ich noch nirgends gesehen. Werde mich aber mal danach umsehen. Was mich ein wenig stutzig macht: Du schreibst, die Fliegen wuerden quasi verschmoren, in einem Zischen den Geist aufgeben. Entstehen dabei nicht irgendwelche „unangenehmen“ Gerueche?

      Gruss RR

    1. Muecken haben wir hier noch keine gesehen. Mag an der Fehlenden Wasserflaeche liegen. Es gibt zwar einen Bach, der aber relativ schnell fliesst. ‚Ich bin sicher, mir werden aber noch andere Nachteile des Landlebens auffallen. Wechseln wollten wir dennoch nicht.

      Gruss RR

  2. Hallo Ralf, warum hast du nicht beizeiten die Fenster vergittert? Ich meine wirklich Fliegengitter. Damit haben wir nur positive Erfahrungen gesammelt. Die meisten Fliegen und sämtliche Mücken bleiben draußen. Und die wenigen, die irgendein Schlupfloch finden, werden ebenfalls mit der Klatsche erschlagen. Fliegenfänger finden wir auch nicht so toll. Da wir alle recht groß sind, war die Chance, dass einer von uns mal wieder die klebende Luftschlange am Kopf hatte, größer, als dass ein paar Fliegen kleben blieben. Liebe Grüße Helga

    1. Hallo Helga

      Du wirst es nicht glauben, aber wir haben ein solches Fliegengitter vor der Haupteingangstuer. Es ist nur recht schwer dieses auch geschlossen zu halten. Die Kinder haben fuer dieses Vorgehen keinerlei Verstaendnis. Irgendwie sehen die noch nicht den Zusammenhang und klatschen lieber Fliegen. Ich glaube aber, wir haben herausgefunden woher diese grosse Anzahl Fliegen kommt. Das muessen die Windeln von dem Kleinen sein. Der ganze Muelleimer ist uebervoll mit Maden. Die kriechen am Deckel und in der gesamten Tonne zu tausenden herum. Ich schaetze mal, es wird etwas ruhiger wenn der Kleine keine „Scheisswindeln“ mehr produziert.

      Sollte mir die erste „Luftschlange“ in den Haaren kleben, werden sie umgehend entsorgt. Stelle ich mir nicht so prickelnd vor. 🙂

      Gruss RR

  3. Die Fliegen könntet ihr auch als Eure Trainer/innen für mehr Gelassenheit begreifen. 😉

    Übrigens: die Lockstoffe an Fliegenfängern locken auch Fliegen von draussen ins Haus. Ziemlicher non-sense also!

    1. Hallo Michael

      Tja, Gelassenheit wuerde ich mir auch manchesmal wuenschen. Aber wie schon mal gesagt, bei zwei kleinen Rabauken, Junge, ich sag dir, da liegen die nerven oftmals ziemlich blank. Und jetzt kommen auch noch die Ferien……

      Gruss RR

  4. Ich verrate dir wo sie herkommen:
    Die Bauern sind beim Dreschen und das veranlaßt Unmengen Fliegen zur Flucht von den Feldern! Lernst du auch noch, jetzt wo du Landei bist 😉

    Ich wohne seit meiner Kindheit (mit Unterbrechung) neben einem Landwirt, der damals noch Viehzucht hatte – samt Misthaufen. Wenn du das mal erlebt hast, bist du mit deinen paar Fliegen garantiert sehr zufrieden!

    Über Fliegen brauchst du mir also nichts erzählen …. *ggg*

    Mein Vater war in den 70ern der Zeit schon voraus und hat selber Fliegenfenster fürs Haus gebaut. Das hilft immer noch am besten. Wenn sie nicht von außen auf der Tür sitzen, die man gerade öffnet, bleiben sie draußen 😉

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