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Kritik gehoert zum Bloggerleben, oder ueber Fehler in unserer Tierhaltung.

Dieser Tage erhielt ich einen Kommentar von maxgreen mit recht kritischem Unterton. Dieser sicherlich auch mit Recht (ich weiss es nicht 😉 . So ganz unkommentiert moechte ich ihn aber doch nicht im Raum stehen lassen und diesen Artikel zum Anlass nehmen, um einmal einige Worte ueber die Misserfolge bei unseren Tieren zu sagen. Ist ja nicht das erste Mal, dass daran Kritik geuebt wird. Besonders auf meinem youtubekanal werden immer wieder Stimmen laut, die uns vorwerfen, vieles falsch zu machen.

Ich bin immer fuer Kritik offen. Kritik gehoert dazu, wenn man seine Erfahrungen und Erlebnisse oeffentlich macht. Ich lerne aus jeder Kritik, ich nehme meine Anregungen aus jeder Kritik und ich versuche mich zu bessern. Was auch logisch ist. Mit zunehmender Erfahrung passieren auch weniger Fehler.

Hier der Kommentar

Das tut mir auch sehr leid, Ralf! Ich komme nun schon sehr lange zu „Besuch“ und nehme an euren Erfolgen und Mißerfolgen teil. Dabei finde ich deine Videos echt klasse. Nur heute habe ich mich gefragt: muss das wirklich sein? Musst du wirklich mit ALLEM, besonders mit den Tieren so experimentieren? Meterbohnen, wunderbar! Wenn die wachsen oder auch nicht, es spielt keine große Rolle für einen“Möchtegern-Selbstversorger“, Tomaten mit Grünkragen (meist Stickstoffüberdüngung), macht ja nix. Kaninchen-Mama tot, weil – keine Ahnung, wie die sich vermehren… hm? Kücken entschwunden, weil keine Ahnung, wie die es geschafft haben durch den grobmaschigen Zaun zu verschwinden… hm? Was frißt eigentlich ein Huhn, eine Ente, ein Kaninchen? Es sind NUTZtiere, stimmt – artgerechte Haltung? – learning by doing? Was ist bloß mit den Bienen los? Alle tot, naja, traurig, ich habe mich ja nun zu einem Kurs angemeldet… Du merkst den Punkt auf den ich hinaus will? Weinreben pflanzen, Pilze züchten, Kartoffeln auf der Wiese anbauen und keine Ahnung zu haben, das ist wirklich nicht schlimm sondern lustig. Ich bin sehr für Experimente, doch bei den Tieren hört bei mir persönlich der Spaß dann doch irgendwann auf. Das mein kritischer Kommentar nun beim Bienen-Video steht ist eher ein Zufall, denn das ein Bienenvolk eingehen kann, kann ja auch den erfahrensten Imkern passieren. Viele Grüße und experimentiere weiter (mit Pflanzen und Maschinen). Liebe Grüße maxigreena

Wir waren Stadtmenschen

Wie sollten wir auch ohne Fehler bleiben. Wir sind Stadtmenschen gewesen, haben unser Leben wie die meisten anderen auch im alltaeglichen Trott verbracht, haben geschuftet, haben gespart, haben konsumiert und haben oft kritik und gedankenlos das akzeptiert, was man uns vorgesetzt hat.

Wir haben in unserem Leben niemals mit Huehnern, niemals mit Kaninchen und schon gar nicht mit Bienen zu tun gehabt. Warum auch, das Leben gestaltet sich viel einfacher, besorgt man sich das, was man meint zu brauchen, im Laden. Folglich fehlt uns jeglicher fachliche Hintergrund fuer das, was wir hier anstellen.

Keine Seite vom Fachmann fuer den Laien

Auf der anderen Seite habe ich aber auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass meine Seite nicht die eines Fachmannes ist, geschrieben fuer Laien, die nach meinem Vorbild handeln koennen. Meine Seite ist nicht dazu gedacht, anderen zu zeigen wie man es „RICHTIG“ macht. Ich habe weder eine gartenbauliche Ausbildung, ich habe vor unserem Umzug aufs Land noch niemals in meinem Leben ein Huhn in der Hand gehabt, Kaninchen kannte ich nur vom Patenkind, der seines in einem winzigen Plastikstall ganz alleine in der Wohnung haelt (das ist uebrigens Tierquaelerei), und Bienen haben mich eigentlich nur immer aufgeregt, wenn ich auf der Terrasse gesessen habe und sie um meine Cola schwirrten.

Meine Seite soll dazu dienen, anderen Menschen Mut zu machen, selbst Schritte zu unternehmen, selbst was zu „TUN“. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort „TUN“. Auch auf die Gefahr hin, dass Fehler passieren. Ganz wichtig. Nur weil ich nicht damit aufgewachsen bin, nur weil ich nicht die Zeit habe, im Kaninchenzuchtverein, im Bienenzuchtverein und im Gefluegelzuechterverein dabei sein zu koennen, schliesst mich nicht automatisch davon aus. Das waere ja das genaue Gegenteil von dem, was meine Seite bewirken soll (und waere meiner Ansicht auch nicht der richtige Ansatz).

Gluecklich die, die damit gross geworden sind

Alle Eventualitaeten in Betracht gezogen, alle moeglichen Fehler und Misserfolge mit einberechnet, waere es besser gewesen, unser Leben so weiter zu leben, wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben? Als Stadtmenschen koennen wir uns nicht das Wissen, was noetig ist, ein solches Vorhaben, wir wir es gestartet haben, im Schnelldurchgang aneignen. Wir koennen noch so viele Buecher gelesen haben (und wir lesen Buecher), wir koennen noch so viele Internetseiten durchstoebert haben (auch das tun wir zu genuege) und so viel Information zusammengetragen haben (das sind eine ganze Menge), es wird nie ohne Misserfolge einhergehen. Es ist ein Unterschied, mit einer Materie, sei es nun die Huehnerhaltung, seien es die Bienen oder sei es nun der Garten, gross geworden zu sein, oder sich alles selbst aneignen zu muessen.

Wer schon von seinen Eltern oder berufsbedingt Einblick in die Tierhaltung bekommen hat, fuer den ist leicht reden. Fuer all jene, die nicht dieses Glueck hatten, ist der Weg steinig. Jetzt koennte man natuerlich sagen, wir sollten die Finger von Dingen lassen, von denen wir keine Ahnung haben. Aber genau das ist es, was wir eben nicht wollen. Wenn ich dieses Argument gelten lassen wuerde, dann bliebe als Schluss nur uebrig, so weiter zu machen wie vorher. Es gibt doch das Sprichwort:

Wer nichts macht, der macht auch keine Fehler.

Oder aber, das noetige Wissen in Kursen und Vereinen zu finden. Geht das aber?  Das bezweifele ich. Erstens denke ich, Erfahrung kann durch keinen Kurs ersetzt werden. Es handelt sich ja nicht um das Erlernen einer Sprache, es handelt sich nicht um Computerkenntnisse, die eingemeisselt in Duden, Woerterbuecher und Fachbuecher eine unabaenderliche und unzweideutige Wahrheit wiedergeben. Tritt ein Problem auf, so braucht man nur im Woerterbuch nachzusehen und weiss umgehend, wo der Fehler liegt und kann die noetigen Schritte einleiten.

Tierhaltung ist keine Mathematik

Bei vielen Dingen, und erst recht bei der Tierhaltung, ist das eben nicht so. Es gibt keine wahre Wahrheit, keine Handlungsanleitung der man nur folgen braucht, und schon klappt alles wie von selbst.

Nehmen wir doch als Beispiel die Youtubekommentare auf meinen letzten Bienenartikel, in dem ich die klaeglichen Ueberreste meiner Bienen zeige. Ich bedanke mich wirklich fuer jeden einzelnen Kommentar. Jeder Kommentar hilft uns weiter. Sehe ich mir die Kommentar aber mal im einzelnen an, dann stelle ich fest, dass so gut wie jede moegliche Todesursache dort in Betracht gezogen wird. Von Varroamilben ueber Pestizide, von Verhungern bis zu Amerikanischer Faulbrut war alles vertreten. Ich habe sogar einen Anruf aus Rumaenien bekommen, in dem mir ein passionierter Imker seine Version der Todesursache mitgeteilt hat. Gut, sind alles nur Ferndiagnosen. Es zeigt aber, dass es keinen allgemeingueltigen, fuer jeden nachvollziehbaren Grund gibt. Und wie maxgreen ja auch schreibt, selbst erfahrenen Imkern passieren solche Missgeschicke. Wie soll dann ein Stadtmensch, der sich daran wagt, fehlerlos bleiben? 

Natuerlich machen wir nicht alles richtig. Keine Frage. Trotzdem denke ich, dass es die Tiere bei uns immer noch bedeutend besser haben, als viele andere. Dass eine Kaninchenmama stirbt kommt vor. Ich muss sie aber nicht obduzieren lassen, um die Todesursache herauszufinden. Auf dem letzten Traktortreffen hier im Dorf stand auch ein Aussteller von Kaninchen. Ich habe ihn gefragt und selbst er meinte, 30 Prozent sterbender Jungkaninchen waere nicht aussergewoehnlich. Zumal es sich bei den Kaninchen um „Nutztiere“ handelt. Es wuerde keinen Sinn machen, diese z.B. gegen Krankheiten impfen zu lassen. Die Kosten stehen in keinem Verhaeltnis zum Nutzen. Ganz abgesehen davon, frueher gab es auch keine Impfungen, und die Menschen haben trotzdem Kaninchen gehalten. Dass Kueken verschwinden kommt vor. Selbst dem oertlichen Gaensezuchter kommen Gaense abhanden. Es gehoert dazu. So traurig das auch klingen mag.

Was ich auf meiner Seite zeige sind die Erfahrungen und Erlebnisse, die jemand macht, der sich aus dem Trott loest und etwas unternimmt. Wir haben schon genuegend Menschen, die nichts tun, die in der Tretmuehle weiterlaufen ohne den Blick nach rechts oder links zu wenden. Es gibt schon genuegend Menschen, die nicht den Mut (ist vielleicht nicht ganz das passende Wort, mir fiel aber kein besseres ein) aufbringen, etwas anzufangen. 

Was waere denn noch vertretbar?

Ein kleines Beispiel moechte ich noch anfuehren, mit dem ich in diesen Tagen ziemlich zu kaempfen habe. Die Temperaturen. Beide Ententeiche sind durchgefroren. Sowohl der der Barbarieenten bei den Huehnern, als auch der bei den Laufenten. Das ist tragisch fuer die Enten. Kann ich verstehen. Ich laufe drei mal am Tag nach hinten mit Kannen voller warmem Wasser. Das haelt eine halbe Stunde an, dann ist es wieder zugefroren. Ist mit Sicherheit nicht artgerecht, und mir tut es auch sehr leid. Man koennte natuerlich sagen, ich solle auf die Enten verzichten, wenn ich nicht sicherstellen kann, sie im Winter auch mit ausreichend frischem Wasser und einer Bademoeglichkeit versorgen zu koennen. Wuerde ich darueber einen Film machen, wie die Tiere schmachtend vor dem zugefrorenen Wasser sitzen, die Fluegel haengen lassen und den Glauben an die Welt verlieren, dann wuerde der Film den Eindruck machen, die Tiere waeren nicht gut bei uns aufgehoben. Was waere aber die Folge davon? Enten duerfte folglich nur der halten, der einen grossen natuerlichen Teich oder einen Fluss an der Grundstuecksgrenze fliessen hat. Das wuerde die allermeisten Menschen von vorneherein davon ausschliessen, Enten zu halten. Das faende ich sehr schade.

Auf der anderen Seite tun wir aber auch was fuer die Tiere. Ich bringe z.B. jeden Tag die Gemuese- und Obstabfaelle aus der Ogata der Schule mit, suche die Zitrusschalen heraus und fuettere den Rest an die Tiere.

„Experimentieren“ ist, so glaube ich, nicht der richtige Begriff fuer das was wir tun. Es sind die Erfahrungen von Menschen, die etwas „TUN“.

Uebrigens, die Probleme liessen sich fortsetzten. Bei 11 Grad minus sind auch die Huehner bestimmt nicht begeistert. Unter den Sitzstangen konnte ich schon seit Tagen den Kot nicht beseitigen. Mir ist das selbst unangenehm. Aber, steht in irgendeinem Buch etwas darueber, dass Huehnerkacke im Winter steinhart gefriert? 😉

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37 Antworten

  1. Ich schließe mich Ingo und Frank an!
    RESPEKT vor deinem Blog!

    Endlich mal jemand der auch schreibt, wie es ist, ein Tier zu töten und sein Essen selber zu erzeugen.
    Wie hat neulich ein Metzger zu mir gesagt: Messer rein, Gedärme raus…
    So läufts in der Schlachtfabrik, den ganzen Tag!

    Dass Tiere die „natürlich“ gehalten werde auch mal sterbe ist völlig normal.
    Wie bei uns ein Huhn gestorben ist, hat der Tierarzt gemeint:
    Hühner sterben halt…
    Auch in der Hühner-Fabrik, da bekommt es nur niemand mit!

    Ralf mach weiter so!
    Grüße
    Brechti

  2. Ich muss Frank wirklich Recht geben, habe das auch schon gesagt und wiederhole mich gerne 😉 RESPEKT vor deinem Blog! Du gibst alles völlig unzensiert raus, nicht wie manche die mit ihren Erfolgen prahlen und alles andere unterm Teppich kehren.
    Nur so kann man lernen ! Danke für deine Erfahrungen, die du mit uns teilst.

    Grüße
    Ingo

    1. Hallo Ingo

      Danke fuer dasLob. Unzensiert ist der richtige Begriff. So wie ich es sehe und so, wie es auch die meisten erleben wuerden, wenn die Gleiches taeten.

      Gruss RR

  3. Ich Wachs in einer Landwirtschaft auf und weis das solche Sachen passieren und das ist uns auch schon passiert weil bei uns sind die Hasen in einen großen Stall nicht getrend oder sowas !! Da ist die Mutter auch schon gestorben weil sie Zuviele Kinder bekommen hatt so ist das halt in der Natur das hatt nicht mit dem RALF Zutun !!! MfG Tobias mach weiter so

  4. Hallo Ralf
    Ich wollte nur ein Tipp bezüglich der eingefrorene Trinkbehälter geben. Das es genug technische und auch alternativ Möglichkeiten gibt ist mir klar.
    LG.Klaus

  5. Tja, es wäre schön, wenn es so wäre mit dem simplen Sterben der Milben über Winter – ist es aber leider nicht.
    Lies mal diesen Thread: http://www.imkerforum.de/showthread.php?t=27935

    8 Monate schaffen sie ganz easy, zumal die Brut ja kurz nach Naujahr wieder anfängt, egal was draußen für Wetter ist.
    Und sie stürzen sich eben NICHT alle in die Zellen, sondern per Pheromon wird signalisiert, daß eine Zelle bereits belegt ist (Harnstoffkonzentration).

    Sehr interessant ist auch die Arbeit von Eva Frey: https://www.uni-hohenheim.de/qisserver/rds?state=medialoader&objectid=4768&application=lsf

    Auf diese Master-Arbeit folgte noch eine Dissertation, die aber noch nicht veröffentlicht ist – wir warten drauf….*ggg*

  6. @sabi(e)ne:
    Du liegst falsch. Es handelt sich gar nicht um eine bestimmte Rasse und auch nicht um VT 🙂
    Der Grund ist der lange Winter und die damit verbundene extrem lange Brutfreiheit der Bienen. Die dauert einfach länger als eine Milbe lebt. Sie kann sich während ihres Lebens einfach nicht fortpflanzen und stirbt über den Winter einfach aus. Ich vermute, daß die Ausbreitung der Milbe über einen (auch noch sehr kurzen) Sommer nicht über ganz Sibirien reicht, das wird wohl die Barriere sein, von der Ralf sprach…
    Schöne Grüße, Martell

  7. Hallo Ralf
    Zu den eingefrorenen Hühnerkot und Trinkwasser. Unter die Hühnersitzstange Pappe unterlegen die du Täglich austauschen musst. Die Pappe kannst auf den Rassen legen den du umgraben möchtest.Für das Trinkwasser gibt es beheizbare Keramikuntersetzer die mit Strom (Akku, Batterie ) betrieben werden.(Werden auch von Traubenzüchter verwendet )
    LG.Klaus

    1. Hallo Klaus

      Das mit der Pappe ist eine Idee. Sollte ich im naechsten Jahr mal Pappen sammeln. Das mit den beheizbaren Traenken ist so eine Sache. Ich kann mich mit dem Gedanken einfach nicht so sehr anfreunden. Unsere Grosseltern hatten auch keine beheizbaren Traenken und trotzdem Huehner gehalten. Muss man alles, nur weil es die technischen Moeglichkeiten gibt, auch umsetzten. Das liesse sich ja fortsetzen. Beheizbarer Stall, beheizbare Sitzstange usw. 😉

      Gruss RR

  8. Moin, RR,
    wird es ja.
    Geh mal ins Imkerforum und lies mal, was dazu alles steht…
    Ich bin 2002 mit kleinen Zellen angefangen, mußte 2005 komplett neu anfangen wg Feuer und Umzug, und hatte 2009 einen Totalausfall wg vergiftetem (Spargel)Pollen, also wieder von vorne…..
    Es ist arg mühsam, aber mittlerweile wird wenigstens darüber ernsthaft diskutiert, vor 10 Jahren haben ich und andere noch reichlich Prügel bezogen für die Idee einer VT-Biene.

    Der Mann mit den größten Erfolgen ist John Kefuss aus Toulouse mit seinen Dunklen Bienen:
    http://bambuser.com/channel/Trixster/broadcast/1512132 , ab 4:10min wird es richtig interessant…

    Sein Volk war in dem Unije-Versuch der Sieger, 2. war Paul Jungels.
    Beides die „falschen“ Bienen – Kefuss hat Dunkle, und Jungels Buckfast….*ggg*

    Sprich bloß Liebig/Aumeier nicht drauf an, dann hast du versch*** für den Rest deines Lebens.

    Die Frage ist doch, warum überleben wilde Völker in aller Herren Länder, solange keiner drin rumfummelt, und sterben binnen zwei Jahren, wenn sie beimkert werden?

    Außerdem liegen normale Verluste nach der alten Literatur ab 1880 immer so in Richtung 30%, die Klagen waren die gleichen wie heute, bis auf die PSM, die sind erst seit den 60ern und Rapsanbau ein Problem.

    Es gibt kein Patentrezept für VT, aber die Kefuss Methode ist ein gangbarer Weg für jeden Imker ab 10 Völker.
    Tu dir das Video mal an, es ist wirklich gut.

  9. Das sind die Primorski-Bienen, aber die sind uninteressant für Imker, weil sie nur kleine Völker aufbauen, und damit nur wenig Honig rumkommt.

    „Ohne Imker gaebe es in Europa keine einzige Honigbiene mehr.“
    NEIN. Sondern wir hätten varroa-tolerante Bienen. wie in den USA oder Südamerika.

    Wenn die Leute damals einfach GAR NICHTS gemacht hätten, hätten wir heute diese Probleme nicht.
    Die Bienen haben überall weltweit OHNE Imker nur knapp 6-8 Jahre gebraucht, um varooatolerant zu werden.

    Nur sterben diese Völker sehr schnell, wenn sie „normal“ wie in Europa/US beimkert werden.

    Das läßt doch nur den Schluß zu, daß die konvi-Bienenhaltung das Problem ist – Lego-Imkerei.
    Anstatt den Bien machen zu lassen.
    Und es gibt ne Menge Imker, die ohne jede Behandlung auskommen.
    Auch in D.

    1. Hallo Sabi(e)ne

      Das ist aber erstaunlich. Davon, dass es schon tolerante Bienenvoelker gibt, ist auf dem Einfuehreungslehrgang keine Rede gewesen. Bist du denn eine von denen, die gar nichts unternehmen? Wie kann es denn sein, dass ich allerorten nur von Varroaproblemen hoere? Es dreht sich doch alles nur noch um Varroa. Warum wird das denn nicht publik gemacht?

      Gruss RR

  10. Hallo Ralf,

    Ich habe es schon einmal angedeutet: Ich bewundere deinen Mut, dich zu outen, was die Misserfolge bei deinen Tieren angeht. Auf so eine Idee kommt nur ein verschwindend geringer Teil unserer Tierhalter – Liebhaber wie Experten. Warum? Weil es immer selbsternannte Tierschuetzer gibt, die einen teeren und federn. Der liebe, geliebte Muemmelmann, der im Miniwohnzimmerkaefig sitzt und wegen jedem … zum Tierarzt geschleppt wird ( um Selbigem die Kasse zu fuellen) ist ja soooo viel besser dran, wie die armen Kreaturen, die bei dir nur kurze Zeit unter Artgenossen, mit abwechslungsreichem Futter und freier Bewegung „leben“… Ein Beispiel, was man beliebig fortsetzen und ausbauen koennte!

    Mach‘ einfach weiter! Ich bin ueberzeugt davon, dass die Fehler, die du machst und zeigst, interessierten Lesern deines Blog’s helfen, sie zu vermeiden. Damit hast du viel getan!

    viele Gruesse
    Bea

    1. Hallo Bea

      Es gehoert schon ein wenig Courage dazu, auch von Misserfolgen zu berichten. Aber ich bin alt genug, um mir das nicht mehr so zu Herzen zu nehmen. 😉

      Gruss RR

  11. @Martell: die afrikanisierten Bienen in Südamerika haben auch keine Probleme mit der Varroa – nur müssen die brasilianischen Imker doppelte Schutzanzüge tragen…. 😉

    Es geht auch ohne Behandlungen (ich bin geoutet, was das angeht), aber man muß wissen, was man tut, und wie es sich auswirkt.
    Ich komme aus der Kleine-Zellen-Ecke, und hab festgestellt, daß die gar nix bringen, wenn man nicht gleichzeitig auch den Wabenabstand kleiner macht – ist eigentlich logisch….
    Außerdem bauen sie von Natur aus zig verschiedene Zellgrößen, so daß es eigentlich irre ist, Mittelwände mit einer einzigen Zellgröße reinzutun.
    Plus ein paar andere Faktoren wie wenige Völker pro Stand, wegen der Pollenversorgung, und Vermehrung nur über Schwärme (der Horror der Lego-Imker 😉 ), und es sieht gleich ganz anders aus.

    Ein mechanistisches Bienenverständnis steht da schwer im Weg, aber die Bienen wissen schon, wie es optimal geht, man muß sie nur lassen.
    Honig klauen ist okay, das machen die Bären ja auch, und die Völker kommen damit klar.
    Aber die Völker zerlegen und zerstückeln und dann zu erwarten, daß sie fitte große Völker werden, damit haben sie Probleme…
    Von PSM und Monokulturen ganz zu schweigen.

  12. Hallo nochmal, Ralf,
    hier noch ein nützlicher Link zum Thema „Wasser eisfrei halten“:
    http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/28184-Wasser-eisfrei-ohne-Strom
    Da sind noch andere Anregungen.
    Ich hatte mich letzten Winter schon über deine „Wasser-Schlepp-Aktion“ gewundert, aber es versäumt, dir Tipps zu geben, sorry. Bin halt mehr Theoretikerin in dem Bereich 🙂
    Das oben beschriebene, habe ich übrigens in einem youtube-Film (auf englisch) entdeckt (finde ich grad nicht wieder). Im Internet findest du mit Sicherheit auf eine Lösung zum deinem Problem „gefrorene Hühnerkacke“, ansonsten frag doch mal im hühnerinfo-forum. So was steht bestimmt in keinem Buch!
    LG Maxgreena

    1. Hallo Maxgreena

      Das mit der Huehnerkacke war auch mehr eine kleine Lustigkeit am Rande. Natuerlich bekomme ich die weg. War nur um zu verdeutlichen, das Probleme auftauchen koennen, die vorher einfach nicht zu planen sind.

      Mein Vater hat einen 20 m2 Teich im Garten. Der ist noch nie ganz zugefroren. Die Luftpumpe hat in den vergangenen Jahren immer durch die Blasen einen kleinen Bereich frei gehalten. Aber in diesem Jahr ist da nichts mehr zu machen.

      Ich sehe mir den Thread mal an. Vielleicht kommt mir dann ja die entscheidende Idee.

      Gruss RR

  13. Hallo RR,
    …entweder mehr Zeit oder die Milbe wäre aufgrund von anderen Dingen gar nicht erst hierher gekommen. Es ist ja nicht so, daß sie erst vor 50 Jahren neu entstanden wäre…
    Und innerhalb der 2000km Barriere mag es zwar keine Imker geben, aber doch eine ganze Menge anderer staatenbildender Insekten, die ihr auch als Wirte dienen könnten.
    Ich habe übrigens mal gehört, daß „sibirische“ Bienen angeblich kein Problem mit der Varroa-Milbe hätten. Logisch, wenn man mal überlegt: Die Milbe pflanzt sich in der Bienenbrut fort, im Winter können sie sich also nicht vermehren. Der sibirische Winter dauert nun aber länger als eine Milbe lebt ;-). Eine sehr wirkungsvolle Barriere, oder?
    Gruß
    Martell

    1. Hallo Martell

      Interessante Information. Habe ich noch nie von gehoert, dass die Milbe in Russland keine grossen Probleme darstellt.

      Gruss RR

  14. Hallo RR,
    mit Leben meinte ich das „über den Tellerrand“ schauen und den Mut, einfach mal etwas zu versuchen, woran man Interesse hat, anstatt sich selbst einzureden, man kann es eh nicht. Also ziemlich genau das, was Du tust.
    Zur Varroa-Milbe:
    Ich habe mal läuten hören, daß eins der Bieneninstitute sie mit asiatischen Bienen eingeschleppt hat. Aber keine Gewähr dafür…
    Gruß
    Martell

    1. Hallo Martell

      Du hast vollkommen recht. Es ist genau geklaert, wer die Varroa eingeschleppt hat. Das war Bienenexperte. Von da an hat sie sich ueber fast die gesamte Welt verbreitet. Die Antwort von Frau Aumeier war aber so: Sie waere in 10 Jahren so oder so eingeschleppt worden. Das liegt daran, dass zwischen den asiatischen Bienen und unseren ein Streifen von 2000 km liegt, der „bienentechnisch“ kaum genutzt wird. Diese Barriere konnte die Milbe bisher nicht ueberwinden. Das haette sich aber geaendert. Auch dieser Streifen waere ueber kurz oder lang von Imkern uebernommen worden, worauf hin die Milbe Europa erreicht haette. Ob das nun eine Tatsache oder eine Ausrede gewesen ist, mag ich nicht beurteilen. Ich koennte mir aber vorstellen, man haette etws mehr Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten.

      Gruss RR

  15. Hallo Ralf, ich finde es gut, das du hier in deinem Blog so ehrlich deine Erlebnisse niederschreibst, seien es nun positive oder negative. Ich bin ein echter Fan von Euch! Ich finde euer Vorhaben, mal zu echten Selbstversorgern zu werden, super. Auch ich bin der Meinung, man muß einfach mal ausprobieren und einfach mal „TUN“. Das ist so wichtig. Ich finde den Gartenblog und deine Videos sehr inspirierend. Du bist in vielen Dingen vorbildhaft. Auch ich war ein Stadtmensch und lebe nun auf dem Land. Ich habe mit Sicherheit weniger Erfahrung als du.
    Mein Punkt war nicht, dich insgesamt zu kritisieren. Anette hat es richtig bemerkt: mein Punkt war der, das ich die Meinung vertrete: erst informieren (so gut es eben geht) und dann handeln – jedenfalls bei der Tierhaltung. Dazu braucht man in keinerlei Verein zu sein.
    Vielleicht kommt das in deinen Videos nicht so recht rüber. Eventuell kokettiertst du auch ein wenig mit: „keine Ahnung, aber ich Mach jetzt mal“??? In den Videos ist nie die Rede gewesen, von „Bücher lesen“ und im „stundenlang im Internet recherchieren“, wie du nun schreibst. Wie ich bereits schrieb, auch den Erfahrensten (Gärtnern, Tierhalter, Imkern, etc) unterlaufen Fehler oder es passieren einfach Unfälle oder sonstiges Unerklärliches. Ich bin ansonsten ganz deiner Meinung. Alles was du oben geschrieben hast kann ich auch so unterschreiben. Ich will niemanden gaga machen; ich habe den Sinn des Blogs und der Videos verstanden. Ich wollte nur eine Anregung geben, darüber nachzudenken, ob du dich bei der Tierhaltung erst informierst, eben so gut es geht, und dann MACHTS. Das das bereits geschehen war, hatte ich bisher so nicht verstanden. Insofern entschuldige ich mich. Und Franz: ich bin weder „Vegetarier“ noch ein Mann. Liebe Grüße Maxgreena

    PS: Mir ist sehr durchaus aufgefallen, dass es Euren Tieren zig-mal besser geht als allen Massentierhaltungstieren. Eure liebevolle Versorgung der Kaninchen“babies“, beispielsweise. Ist schon klar!
    PPS: Ein Tipp noch zum Wasser freihalten: 1. Eisfreihalter für Teiche, oder 2. innovative Wärmequelle unter dem „Pool“ (9-Voltblockbatterie oder Strom/ 60 Watt-Lampe/ Steine > Pool oder Wassernapf draufstellen, bringt mehr Wärme als man meint. Du bastelst doch gerne 😉 und der Winter kommt jedes Jahr wieder 😉

  16. Hallo Ralf,

    ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und ich will behaupten, dass wir „erfahren“ waren im halten von Tieren. Allerdings schließt das nie aus, dass Tiere einfach sterben. ich habe schon viele Tiere (Hühner, Enten Schweine etc) sterben sehen, obwohl sie bei uns immer artgerecht gehalten wurden (freien Auslauf, gesundes Futter usw.). Aber das ist nun mal die Natur. Da gehört das sterben einfach dazu. Was Deinen Blog von anderen unterscheidet ist, dass Du auch über solche negativen Erfahrungen berichtest und dass mach den Blog ja erst interessant und glaubhaft.
    Lass Dich bitte nicht von solchen „Besserwissern“ aus dem Gleis werfen, sondern berichte weiter wie bisher. Das Leben bestehtn nunmal aus Erfolgen und Mißerfolgen.

    mfg

    Richard

  17. Hallo Ralf

    Ich weiß ja nicht, wo maxgreen sein Fleisch und seine Eier kauft, oder ob
    er Vegetarier ist, aber eines weiß ich bestimmt:

    Deinen Tieren geht es 100000mal besser als denen die man dann bei Lidl
    und Co. zu kaufen bekommt.

    Was ist denn eine artgerechte Haltung für ein Hybridenhuhn, das es ohne den
    Menschen gar nicht gäbe ??

    Lass dich nicht gaga machen, lieber Laufente in deinem Garten als Huhn bei Aldi.

    Gruß Franz

  18. Hallo Ralf,
    ich kann nachvollziehen, was maxgreena stört. Ich hätte wahrscheinlich auch ERST den Imker-Kurs gemacht und mir dann die Bienen angeschafft, ob das Ergebnis dann aber besser gewesen wäre? Oder nur das Gewissen? Du wirst es nie allen recht machen können.
    Liebe Grüße
    Annette

    1. Hallo Anette

      Gut, das mit dem Imkerkurs ist mein Fehler. Sieh die Sache aber auch mal aus einer anderen Perspektive. Ohne Imker gaebe es in Europa keine einzige Honigbiene mehr. Wir haben es geschafft, dieses nuetzlichste aller Nutztiere faktisch auszurotten, ohne die Hilfe des Menschen. Daran erkennt man schon, das es gar nicht so einfach sein kann, Bienen am Leben zu halten. Wer hat die Varroa eingefuehrt?

      Gruss RR

  19. Hallo RR,
    nun lese ich schon eine ganze Weile hier mit und freue mich, daß es „endlich“ auch mal negative Erfahrungen zu lesen (und sehen) gibt. Aber hierzu möchte ich dann doch mal etwas sagen:
    Schau doch mal, wie die Profis, die den Umgang mit Tieren gelernt haben, das machen:
    Zehntausend Hühner in einem Stall, möglichst noch im Gitterkäfig. Mit Antibiotika abfüllen und mit Fischmehl füttern. Tausende Kaninchen zusammengepfercht in engen Drahtkäfigen, ebenfalls mit Antibiotika abgefüllt und medikamentös ruhiggestellt, damit sie sich nicht gegenseitig anfressen. Ist das besser?
    Ich wage zu behaupten, daß Deine Tiere es *ganz* deutlich besser haben als die meisten ihrer Artgenossen.
    Insofern machst Du es ja eben doch richtig, es kommt eben darauf an, von welcher Seite man es sieht.
    Ich stimme Dir übrigens zu: Wenn niemand etwas *tut*, können wir auch gleich heute aufhören zu leben.
    Danke für Deine Arbeit und den Willen, Deine Erfahrungen mit anderen zu teilen.
    Gruß
    Martell

  20. Schön, dass du am Schluß das ganze doch mit etwas Humor siehst. Das mit der Hühnerkacke ist wirklich ein Problem. Und auch bei den Kaninchen friert alles ein. Bei uns hatte es diese Nacht minus 18 Grad – da geht überhaupt nix mehr. Man ist fast den ganzen Tag einfach nur am Trinkwasser auffüllen.
    Lass dich nicht unterkriegen – und mach weiter so. Nur aus Fehlern lernt man.

    1. Hallo Markus

      ich bemuehe mich ja auch immer, ein wenig Humor mit einzubauen. Das Leben ist nicht so ernst, wie es manchmal scheint.

      Gruss RR

    2. Bei Kaninchen(nuckel)tränken helfen im Winter dicke Wintersocken. Und bei den Hühnern über Stülptränken Wollmützen. Zumindest für den halben Tag bei -18°. Habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht 🙂

  21. Ich denke, man kann das ganz einfach zusammenfassen:

    >>Ralf publiziert als einer der Wenigen auch seine negativen Erfahrungen, was ich sehr sehr löblich finde! Das hilft nämlich Anderen diese nicht selbst machen zu müssen. Wenn nur EIN EINZIGER Leser dieses Blogs aus seinen Erfahrungen MIT-LERNEN kann, so ist die Bilanz unterm Strich doch schon wieder positiv, oder etwa nicht?<<

    Weiter so!
    Frank.

    1. Hallo Frank

      Diese negativen Erfahrungen sind auch meist nur Einzelerlebnisse. Man muss die ganze Sache auch im Kontext sehen, dann schneide ich gar nicht so schlecht ab.

      Gruss RR

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