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So verlief mein Bienenjahr, oder warum das ein Zitterwinter wird. (Video)

Ich kann ja mit vielem leben. Ich kann damit leben, dass mir mal ein Volk weissellos wird. Ich kann damit leben, dass ich nicht so viel Honig aus meinen Voelkern ernte, wie es jemand taete, der sich nur der Imkerei verschrieben hat. Ich kann damit leben, dass mir immer alle Voelker in jedem Jahr abschwaermen und ich kann auch damit leben, dass ich doch schon einiges an Kritik fuer meine Imkerei einstecken musste. Womit ich aber nur schwer leben kann, ist diese, ich sag es mal auf deutsch, scheiss Geschichte mit der Spaetsommerbehandlung mit Ameisensaeure.

Ich habe da wirklich schon alles versucht. Ich habe verschiedene Verdunster im Einsatz, ich habe verschiedene Konzentrationen versucht, ich habe es mit einem Grablicht versucht, es hat bisher noch nie wirklich zuverlaessig funktioniert. Dabei tue ich alles, um diese Geschichte wirklich vernuenftig und erfolgreich ueber die Buehne zu ziehen. Es will einfach nicht funktionieren.

Die Problematik ist mir ja nun schon bekannt. Ich beobachte das Varroawetter regelmaessig, ich richte mich danach. Ich tue alles und doch, in jedem Jahr kaempfe ich mit diesen Milben.

Jedes Jahr aufs Neue

So auch in diesem Jahr. Ueber die ganze Saison immer mal wieder die Windeln eingeschoben und den natuerlichen Varroafall ermittelt. Ich wusste, da sind doch so einige drin. Jedenfalls viel zu viele, um die Haende in den Schoss zu legen. Ich habe mir die waermsten Tage fuer die Behandlung ausgesucht, alles gewissenhaft und richtig gemacht, und doch, Milben sind da kaum welche gefallen.

Bienen einwintern
8 Voelker wintere ich ein. Wenn 4 davon den Winter ueberleben, bin ich gluecklich. Warten wir ab.

Ich meine, so doof kann doch niemand sein. Selbst ich nicht. Ameisensaeure einfuellen, oben auf die Raehmchen in eine Leerzarge stellen und dann warten. Da kann man nichts falsch machen. Bei anderen Imkern soll das ja auch gut funktionieren. Nur bei mir klappt das nicht. Da kann ich mich auf den Kopf stellen, es geht nicht. Mehr als hohe Tagestemperaturen abzuwarten, moeglichst jenseits der 25 Grad und dann die Saeure hineinzustellen kann ich nicht machen.

Was tun, sprach Zeus

Zu viele. Ich musste etwas unternehmen. Habe mich daraufhin entschlossen, meine 8 Voelker (mit 6 haben ich das Jahr begonnen) alle mit Milchsaeure zu behandeln. Denn, hoehere Temperaturen waren nicht mehr zu erwarten. Drei mal im Abstand von 5 bis 10 Tagen habe ich alle Voelker auseinandergenommen und mit Milchsaeure eingesprueht. Ist sicherlich nicht besonders schonend fuer die Bienen, aber gar nichts zu unternehmen waere mit Sicherheit keine gute Idee gewesen.

Da sind auch sehr viele Milben gefallen. Bei jeder Behandlung hunderte toter Milben auf der Windel. Und zwar bei jedem Mal ungefaehr gleich viele. Wobei, das haette auch gar nicht sein duerfen. Bei der ersten Behandlung haette ich doch eigentlich schon die meisten Milben erwischen muessen. Ich habe es wirklich sorgfaeltig gemacht. Eigentlich haetten doch nur die Milben uebrig bleiben koennen, die noch in verdeckelten Zellen hockten. Derer waren aber gar nicht mehr so viele da, wie bei den weiteren Behandlungen gefallen sind.

Natuerlichen Milbenfall beurteilen
Gut oder schlecht? Besonders stark duerften meine Voelker nicht sein. Ich hoffe, sie machen es ueber den Winter.

Ich brauche Nerven wie Drahtseile

Ich kann Ihnen sagen, diese Ameisensaeruegeschichte raubt mir den allerletzten Nerv. Den ganzen Rest mit der Imkerei, alles kein Problem. Aber die Spaetsommerbehandlung, da kriege ich die „Kraetze“ dran. 🙂

Erstaunlich ist ein Volk, bei dem bei jeder Ueberpruefung nur verschwindend wenige Milben zu finden waren. Das Volk ist faktisch milbenfrei. Die paar toten Milben, die ich da finde, machen den Kohl nicht fett. Warum gerade bei diesem Volk? Es muss daran liegen, dass dieses Volk enorm aggressiv ist. Und wenn ich von aggressiv spreche, dann meine ich das woertlich. Die haben mich schon mal quer durch den Garten bis in die Kueche gejagt. Im Fruehjahr geht es noch. Da haben die wohl anderes im Kopf, als mich zu aergern. Aber spaetestens nach der Sommerhonigernte ist da nichts mehr zu machen.

Varroaresistentes Volk
Dieses Volk macht eine Ausnahme. Kaum Milben, die ganze Saison ueber nicht. Dafuer ist das Volk masslos aggressiv. Da gehen sie nicht mehr so locker flockig ran.

Die machen einen fertig. Wohl kaum ein anderen Imker wuerde solch ein aggressives Volk weiter betreiben. Ich mache es absichtlich. Es muss doch einen Grund haben, warum in diesem Volk so gut wie keine Milben zu finden sind. Nicht nach der Ameisensaeure, nicht nach der Milchsaeure und auch nicht nach der Oxalsauerebehandlung.

Das Ergebnis dieser Behandlung zeige ich Ihnen in meinem heutigen Video. Die Bienen habe ich ja im vergangenen Jahr in meinen Vidoes etwas vernachlaessigt. Ich bitte um Entschuldigung. Es ist leichter, eine Tomate zu filmen, als eine Arbeit an den Bienen. Ich kann eben nicht alles mit der Kamera festhalten. 🙂

Ich hoffe, es ist Ihnen nicht so ergangen wie mir. 🙂

Viel Spass beim Video

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6 Antworten

  1. Es gibt wohl diverse Hinweise, wonach schon Kleinigkeiten einen Schwarm resistenter gegen Varroa machen können, laut Dr. Ritter auf der Bienenkonferenz: 30 Jahre Varroamilbe, abzurufen unter https://www.youtube.com/watch?v=VSyZzD7itdo (etwa ab Minute 17:30, davor erzählt er, welche Methoden in der Varroabekämpfung gescheitert sind):

    1) Bienenbeuten nicht in einer Reihe aufstellen, bei der alle Einfluglöcher in eine Richtung weisen. Dadurch steigt die Gefahr, dass die Schwärme sich gegenseitig anstecken. Wenn man die Beuten im Block anordnet, bei dem die Einflugslöcher in verschiedene Richtungen zeigen, verringert sich diese Gefahr.

    2) Kleine Beuten sind weniger anfällig gegen die Varroamilbe als große. Der Befall steigt nach seinen Erkenntnissen überproportional mit der Größe des Schwarms an.

    Noch ein Tipp von jemand anderem:

    3) Runde Beuten anstatt eckiger Beuten benutzen. In runden Beuten fällt es den Bienen wohl leichter, die Temperatur zu halten, wodurch sie weniger Energie für die Heizung und Kühlung verbrauchen. Das stärkt ihre Widerstandskraft gegen die Milbe. (Allerdings wurden bei der Bienenkugel zusätzlich Fächer eingebaut, in denen Bücherskorpione leben – kleine Spinnen, die sich von Milben ernähren).

    Zumindest Vorschlag 1 sollte sich über den Winter ja vergleichsweise einfach umsetzen lassen und dürfte die Lage auf gar keinen Fall verschlimmern. Langfristig kann man bei Interesse ja auch mal die anderen Sachen ausprobieren, wenn man bereit ist, da entsprechend Geld oder Arbeit reinzustecken.

  2. Ralf, ich finde du hast gut gekämpft: wo keine Milben (nach der Milchsäure-Behandlung) mehr sind, können auch keine fallen 😉
    Meines Erachtens nach sieht es gut bei deinen Völkern aus.

    Zwei Überlegungen bitte:
    -warum erst im August die AS-Behandlung? Vielleicht ist im Juli nach dem letzten Schleudern der bessere 1. Zeitpunkt wg. der höheren Temperatur.
    – das letzte „Agro-Volk“ hat evtl. so wenig Milben, weil es sich denen erwehren kann. Die Bienen in Asien brauchen ja auch nicht behandelt werden, geht aber auch keiner ohne Schutzkleidung dran.
    Drücke dir die Daumen! Und freu mich auf zukünftige Videos.
    Dir und der Familie angenehme Weihnachten und einen guten Rutsch!
    Grüße aus dem Münsterland

  3. Hallo,

    Sie geben interessante Einblicke in das Imker-Leben und welche Probleme damit verbunden sind. Ich habe mal von der sog. Bienensauna gehört, weil die Milben wohl hitzeempfindlich sind. Haben Sie das schon ma probiert? Ich selber habe noch keine Bienen.

    Viele Grüße

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